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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Mittwoch, 6. Januar 2016

Norman Price stirbt bei einem Motorradunfall

Ich bin Masochist in TV-Fragen oder ein Mündel der Einfalt. Ich hatte doch heute für einen ganz kleinen Augenblick eine ganz große Hoffnung. Obwohl ich erst am Wochenende mit dem zweiten Teil der Tatort-Reihe restlos bedient gewesen sein sollte, ausreichend versorgt bis mindestens Mitte des Jahres, habe ich mich heute aus Versehen schon wieder vor den Fernseher gesetzt und einen Krimi geschaut. Was soll man auch machen, wenn man alte Bekannte trifft, den alten Robert Atzorn, einst Tatort-Kommissar in Hamburg und nun als Fast-Pensionär auf den Spuren eines 16 Jahre zurückliegenden Verbrechens in einem Kaff im oder am Moor.

Der Krimi war lahm, langweilig, vorhersehbar. Da gab es eine Szene, in der war nur kurz eine Schere zu sehen und schon wusste ich, dass sich die Frau im nächsten Augenblick die Haare abschneiden wird, da fielen schon die ersten Strähnen. Hätte die Diele geknarzt, als der alte Polizist seine Tochter ausschnüffelt, während sie im Hintergrund ihren großen Auftritt plant, um sich für immer zu entlasten, dann hätte ich jedes Detail vorhergesagt, das mir aufgefallen ist. Die Diele knarzte nicht. Aber die Szene machte die Tochter ihrem Vater.

Am Ende gab es plötzlich Bewegung, das kennt man ja. Da taucht plötzlich jemand auf, entdeckt zufällig ein Detail, Widersprüche, man verheddert sich und schon ist der zweite Mord geplant, im Moor wie der erste. Nichts deutet auf die Tochter, die es eindeutig gewesen ist – der Fernsehzuschauer war ja live dabei. Und für einen kurzen Augenblick freute ich mich diebisch. Sollte sie vielleicht davon kommen? Könnte mir dieses völlig ungerechte Ende – immerhin hatte sie ja damit schon zwei Frauen auf dem Gewissen – darüber hinweghelfen, ansonsten meine Zeit verschwendet zu haben? Damit, dass die Frau entkommt und niemand etwas merkt? Sie womöglich noch ihren alten Liebhaber abstaubt, deren beider Flammen sie zuvor getötet hatte? Oh ja! Das hätte mich für so manches entschädigt. Ich hätte mir jeden dummen Fernsehkrimi, den ich in meinem Leben gesehen habe, verziehen.

Wenn ich hin und wieder mit meinen Kindern eine Folge Feuerwehrmann Sam schaue, stelle ich mir manchmal vor, wie etwas total schief geht, jemand ertrinkt oder in den Flammen stirbt. Nicht weil ich meine Kinder solchen Kram ausgesetzt sehen möchte, nein, einfach so für mich. Wieso kann nicht mal jemand eine Folge Feuerwehrmann Sam für Erwachsene drehen, die ich mir dann heimlich anschaue, die mich für den ganzen Schwachsinn entschädigt? Bei der der nervige Norman Price eine richtige Packung kriegt, ein Motorrad klaut und sich damit lang macht, ein Bein verliert oder ein Auge oder eben stirbt? Oder wo Hauptfeuerwehrmann Steele einen Fehler macht und Jupiter, das Feuerwehrauto, komplett schrottet?

Heute sah ich den kleinen Maulwurf. Dem grub ein Roboter einen Tunnel bis an den Strand. Dort badeten er und seine Freunde zusammen im Meer. Dann kam ein Hai und fraß den Hasen auf. Hier hätte der Film für Erwachsene enden können. Die Kinderversion ging natürlich weiter. Der Roboter fing den Hai ein und schüttelte ihn so lange, bis er den Hasen wieder ausgespuckt hatte, dann warf er den Hai ins Meer zurück. Das sind immer noch sehr schöne Trickfilme, die ich selber schon als kleiner Steppke geguckt habe und mir immer noch gern ansehe.

Aber manchmal, an Tagen, an denen ich eine Überdosis heiler Welt im Fernsehen genieße, da wünschte ich mir hin und wieder eine ganze Schar alternativer Enden, die plötzlich das Böse gewinnen lassen, die Mörder davonkommen, die den Rundfunkanstalten tonnenweise Schmähbriefe und ein ehrlich gemeintes Lob einbringen würden. Ich würde es sogar per Post schicken, in einem Umschlag, den man unter Tausenden von Briefen erkennt, überfrankiert, per Einschreiben mit Rückschein und einem Vermerk auf der Front: LOB! Bitte, nur einmal!

Dienstag, 5. Januar 2016

Ohne Worte

Montag, 4. Januar 2016

Der Handlauf

Heute wieder ein Wort, ein zusammengesetztes, von welchem allerdings der hintere Teil der interessantere ist. Eine auf den ersten Blick ganz unscheinbare Komposition. Fast möchte ich sie harmlos nennen, aber das stimmt natürlich nicht. Ich habe mich erkundigt, bin sozusagen dem Kern auf den Grund gegangen und fand heraus, dass das Verbalsubstantiv Lauf eine äußerst produktive und kreative Verbindung darstellt. Fast könnte man es mit einem Suffix vergleichen, zumal es auch noch kürzer ist als so manche Endung. Man denke nur einmal an das Suffix –ateur, der einzig und allein männliche Berufsbilder darzustellen in der Lage ist.

Aber bleiben wir beim Kern. Der Lauf bildete sich aus dem Verb laufen, deshalb ist es ein Verbalsubstantiv, so sagt es mein etymologisches Wörterbuch. Schaut man bei Wikipedia findet man auch noch Verbalnomen, das wäre dann allerdings „das Laufen“. Das wollen wir natürlich nicht, das klingt ja auch total blöd – das Handlaufen. Die Nase kann laufen, die Hand doch nicht, die kann doch gar nicht laufen. Ha! Und jetzt haben wir es! Was läuft denn dann da, wenn es die Hand nicht ist?

Da läuft der Lauf, auf dem die Hand ruht. Nur ruht sie nicht, sondern bewegt sich, sie wird sozusagen schwebend darüber hinweggeführt, immer bereit sich sogleich festzuhalten, sollten es die Umstände verlangen. Dabei ähnelt der Handlauf dem Gewehrlauf, nur dass hier niemand will, dass sich darin etwas festhält. Und eigentlich ähneln sich die beiden Läufe auch wieder nicht, denn es müsste ja eigentlich eher Gewehrkugellauf heißen, wenn sie sich ähneln sollten, denn die darin oder darauf zu führenden Objekte wären ja einerseits die Hand und andererseits die Gewehrkugel. Also wieder nichts. Da können wir ja gleich die Schippe aufs Korn nehmen.

Interessant ist aber auch der Vorderlauf, der weidmännisch ausgedrückt den Körperteil darstellt, mit dem das Tier vorn läuft – im Gegensatz zum Hinterlauf, mit dem es hinten läuft. Bei uns Menschen wäre der Vorderlauf der Arm, an dem die Hand angeschlossen ist, wobei wir natürlich bis auf wenige Ausnahmen auf die Benutzung unserer Hände beim Laufen verzichten. Allerdings, wenn wir stolpern und nach vorn fallen, dann benutzen wir schon mal unsere Vorderläufe, aber nur wenn es keinen Handlauf gibt, an dem wir uns festhalten können.

Statt Handlauf können Sie auch Geländer sagen. Wikipedia schreibt dazu, es handele sich dabei um eine Absturzsicherung oder ein Personenführungselement. Da wir also ungern unsere Vorderläufe gebrauchen wollen bei einem Absturz, lassen wir uns gern von einem Handlauf führen und gelangen so sicher wie eine Gewehrkugel an unser Ziel – den zweiten Stock. Sollte der Handlauf übrigens einmal zu kurz ausfallen, dann handelt es sich dabei um einen Griff, das ist ebenfalls ein Verbalsubstantiv, kein -nomen! Guten Tag!


Handlauf oder Griff?

Freitag, 1. Januar 2016

Neujahrsweisheit



Liegt neujahrs noch die Stadt im Nebel,
hilft kein Schwert und auch kein Säbel.

Dienstag, 29. Dezember 2015

Schweriner Tage

Bukowski ließ sich von Frauen regelmäßig das Gesicht zerkratzen. Ich hatte dafür meinen jüngsten Sohn. Wenn ich ihn auf dem Arm hielt oder wenn er im Gitterbett mir gegenüber stand, zerfurchte er mir mit seinen kleinen Händen mit den spitzen Krallen das Gesicht. Meine Ohren litten auch sehr darunter, aber ohne sichtbare Spuren.

Seit zwei Tagen rangen wir denselben jede Minute einzeln ab, lechzten nach jeder Abwechslung im öden Krankenhausaufenthalt. Ich schimpfte mit ihm und warf mir Desinfektionsmittel in die blutenden Kratzer. Ich sah aus wie nach einer abgesagten Rasur mangels eigener Fähigkeiten, im Bart verblieben.

Er streichelte mich dann sofort ganz sanft, wenn ich ihn ausschimpfte, oder er versuchte mir die Hand zu geben, wenn er im Gitterbett stand. Das hatte ich ihm kurz zuvor beigebracht. Dann konnte ich ihm nie lange böse sein, diesem ausgefuchsten, kleinen Quälgeist mit seiner linkisch vorgereckten Hand.

Jetzt schläft er. Ich lege mich ebenfalls hin. Hoffentlich entlassen sie uns morgen.

Montag, 28. Dezember 2015

Gut am Fuß

Man kann sich in Schwerin eine halbe Stunde über Parkplätze unterhalten, habe ich gelernt, ohne das Thema langweilig zu finden. Die Innenstadt ist schön und liegt gut am Fuß.

Überraschend fand ich die vergoldete Treppe, die von außen einzusehen ist, sozusagen innen an der Fassade entlang nach oben führt. Also die Überraschung war nicht die Treppe sondern ihr Standort: im Justizministerium. Ich hätte sie ja eher im Finanzministerium erwartet.



Das Krankenhaus ist auch nett aber langweilig. Der Jüngste treibt sich gerade hier mit mir rum. Nachbereitung der Feiertage.

Freitag, 25. Dezember 2015

Siehe unten oder Am Schluss die Einleitung

Ich wollte gerade nach einer etymologischen Verbindung zwischen Einleitung und Einladung fahnden, als mir mein Wörterbuch beim Blättern ins Stocken geriet. Eigentlich stockte es nicht, wie Blätter ja selten zum Stocken neigen, nein es stellte sich nur verstockt, indem es mir eine Seite verweigerte, nein zwei, denn die Seiten klebten zusammen.

Ich bearbeitete die beiden Seiten am Rand voneinander und nach kurzem Ziehen und Reißen, ließ sich der Zwischenraum, gelegen zwischen „erleben“ und „Erz“, wieder anschauen. Rechts wie links erhob sich ein Speiserest, mehr rechts als links. Links war nur ein kleiner Fleck und ein minimaler Abrieb im Papier, aber rechts, da saß der ganze Batzen.

Eine eingehende Untersuchung brachte keinen Geruch zutage. Kosten wollte ich davon nicht, ich hatte schon genug erlebt. Außerdem war ich deshalb ja gar nicht hier, ging es mir doch um zwei grundlegend verschiedene Wörter, die ich noch dazu auf diesen beiden Seiten gar nicht finden konnte. Trotzdem gaben mir die Seiten zu denken. Sie bestätigten meine Annahme von der richtigen Suche, denn was ich hier auf dieser Seite vor allem fand, waren Verweise.

Verweise sind in meinem etymologischen Wörterbuch Zeichen ins Himmelwärtige. Angezeigt mit einem Pfeil, der nach oben deutet und genau nicht das Wort darüber meint, sondern einen imaginären Punkt im Buch, an dem ein Wort zu finden ist, welches das hier genannte ohne Präfix „er-“ ist. Erleben findet man demnach nicht bei der Erklärung „erleben“, sondern bei „leben“.

Ich suchte auch gar nicht bei Einleitung oder Einladung, ich suchte bei leiten und laden. Weil ich mir schon dachte, dass mir, wenn ich das Wort überhaupt finden sollte, denn das Präfix „ein-“ ist ja genauso produktiv wie das Präfix „er-“, dann findet sich die Erklärung bestimmt an dem Ort, wo das „ein-“ nicht steht. So war es auch.

Im Übrigen sind die Pfeile manchmal auch waagerecht angelegt und zeigen nach rechts auf das nach ihnen abgedruckte Wort, unter dem der Eintrag zu finden ist. Mir persönlich kommt dies ja als die elegantere Lösung vor, als den Pfeil nach oben zeigen zu lassen, zumal oben ja auch als zurück zu deuten möglich wäre, ähnlich wie der Formulierung „siehe oben“ (s.o.). „Siehe oben“ kann sich bei mehrseitigen Texten durchaus auf Vorangegangenes beziehen, was auf der gleichen Seite gar nicht zu finden ist. Ähnlich verhält es sich mit „siehe unten“ (s.u.). Dann guckt man auf dem Blatt und findet nichts, aber der Hinweis deutet zumindest an, dass der Teil des Textes noch nicht erreicht ist, in dem man dem Hinweis nachgehen kann.

Zeigt also der Pfeil nach oben, so könnte er vermitteln, das Wort weiter hinten im Buch zu finden, was bei „erleben“ natürlich überhaupt nicht stimmt, denn „erleben“ steht natürlich vor „leben“. Das meinte ich mit dem Pfeil. Zeigt der Pfeil auf das Wort, indem er sich statt nach oben nach rechts wendet, so wird viel eindeutiger geklärt, wohin sich der Leser wenden soll. Das ist natürlich nur meine Meinung und soll hier niemanden, der es anders sieht davon bekehren. Ich hatte ja auch eigentlich was ganz anderes vor.

Dieser blöde Fleck, der nach nichts riecht und den ich mich nicht getraue anzulecken, hat mich hierhin geführt. Dabei wollte ich doch nur einer schönen Formulierung folgen, die ich während eines Seminars hörte, nämlich, dass die Einleitung auch eine Einladung sein sollte, eine Einladung weiterzulesen. Deshalb schaute ich danach, ob diese Wörter irgendwie miteinander verwandt wären.

Sind sie nicht. Deshalb ist die Einleitung auch am Ende und keine Einladung, auch wenn sich das wirklich gut gemacht hätte. Schade.

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Weihnachtsgrüße

Allen Lesern, Kommentatoren, Vorbeischneiern, Suchanfragefolgern und sonstigen Besuchern wünsche ich ein paar schöne Feiertage! Machen Sie das Beste draus!

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Zuletzt aktualisiert: 12. Jun, 22:54

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