Hatte heute einen Außentermin, bei dem ich aufgrund vorherrschenden Wetters auf einen Regenschirm angewiesen war. Drei Dinge nahm ich also heute morgen mit: meine Schultasche, meinen Kaffeebecher und den Regenschirm.
Mein Telefon passte nicht mehr in meinen Kopf.
Jetzt haben sie es doch noch geschafft, quasi durch die Brust ins Auge.
Ein Ausflug zu einem See einer Grundschulklasse, in die eines meiner Kinder geht, war Ursprung und Anlass dieses Eintrags. Die Helferin, nicht die Klassenlehrerin, informierte die Eltern per WhatsApp über diesen Ausflug und fragte, bzw. sagte, dass die Kinder mit den Füßen ins Wasser dürften, wenn denn ihre Eltern (WhatsApp-Gruppe) das ok finden. Sie bat nicht um Erlaubnis, sondern sie bat darum, bei Nichterlaubnis eine private Nachricht zu schicken.
Das tat sie, so ist meine Vermutung, um die Kommunikation klein zu halten, um nicht den ganzen Müll, mein Kind darf das, ist erlaubt, ja, mein Sohn kann ja schwimmen, meine Tochter hat Bronze (Schwimmabzeichen) usw. zu provozieren und den Chat, der für Wichtiges angelegt wurde, nicht mit Nichtigem zu füllen.
Ich habe nicht geantwortet, als Einziger (fast). Vielleicht darf mein Sohn jetzt seine Füße nicht ins Wasser halten, obwohl er schwimmen kann, Bronze (Schwimmabzeichen) hat, weil ich den Chat stumm geschaltet habe, weil mir die anderen egal sind, weil dumm rumflöten zum guten Ton gehört und ich nicht geantwortet habe.
Meine Frau war auch in dem Chat (was für eine Verschwendung), auch sie antwortete nicht. War ja auch gar nicht notwendig. Ich bat sie, aus dem Chat aussteigen zu dürfen. Nein, sagte sie. Nicht, weil sie sadistisch veranlagt ist, weil sie gerade den Chat verlassen hatte.
Ich habe heute ein Buch zurückgegeben, das mir gehörte. Das war so: Einst besuchte ich einen Freund und fand im Hausflur eine Bücherecke mit herrenlosen Büchern. Darunter war eines, das interessierte mich, weil ich gerade Geschichte studierte. Es war von Jacob Burckhardt.
Als ich dann ein paar Tage später wieder bei diesem Freund war, erzählte ich ihm davon. Er war Feuer und Flamme, weil er das Buch schon seit längerem vergeblich in der Bibliothek auszuleihen versuchte. Es war falsch einsortiert, vergriffen oder eben einfach Weg. Er brauchte es aber dringend für seine Diplomarbeit, also ließ ich ihm das Buch da. Als die Arbeit fertig war, gab er es mir zurück.
Neulich trafen wir uns nach langer Zeit wieder und er erzählte diese seltsame Episode, also beschloss ich, ihm das Buch zu schenken, das bei mir immer noch im Regal stand und keinerlei Emotionen auslöste.
Heute traf ich ihn und schenkte ihm das Buch. Dabei war eine Frau, die ihm gerade von einem Klienten in der Schweiz erzählt hatte, ein Burckhardt, wie sie betonte. Nach nur kurzer Recherche stellte sich heraus, es war ein Nachfahre genau dieses Burckhardts. Zufälle gibt's...
War das eine Arbeit. Erst habe ich den Kärcher nicht in Gang bekommen, dann lief er und war so stark, dass das arme Holz sehr darunter litt. Das war Tag 1 der Ferien.
An Tag 2 fiel mir plötzlich ein, dass ich ja, anstatt hier wild herumzukärchern, doch einfach alle Bohlen umdrehen könnte. Das habe ich dann heute getan, es sieht so lala aus, weil die Ränder natürlich schon durchgegraut sind. Dennoch ist der Anblick besser als zuvor, weil die ganzen schadhaften Stellen jetzt nach unten gucken und mich oben eine halbwegs an Holz erinnernde Optik anspricht.
Bei der Gelegenheit kärcherte ich auch gleich noch die Holzpalisaden. Die Amsel, die dahinter zum Brüten saß, war entrüstet und räumte ihr Nest kurzzeitig, das sie zum dritten Mal in diesem Jahr mit Eiern belegt hatte. Sowas sei ihr im Leben noch nicht untergekommen, übersetzte ich mir ihr Gezeter.
Wenn ich rufe: geh schnell!
Liegt kein Schnee, gell.
Habe einen alten Freund wieder getroffen. Es war genau so, wie es sein sollte, wenn man alte Freunde trifft. Malaisen, Geld, Familie und ganz am Ende sogar Politik.
Wir haben uns geschworen, das bald zu wiederholen, aber wir wären keine alten Freunde, wenn wir nicht wüssten, dass viel Wasser die Elbe hinunter fließt, bis das passiert.
Manchmal sitze ich noch vor meinem PC und lese Blogs. Dann denke ich, dass es wieder Zeit für einen Beitrag wäre. Meistens kommt bei dem ganzen Denken über das Denken gar nichts hinaus und dann gucke ich erstmal, warum ich jetzt unbedingt "heraus" habe schreiben wollen und mich dann doch für "hinaus" entschieden habe.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) sagt das etwas pauschal so: "Etwas pauschal gesagt: Mit heraus wird eine Bewegung aufeinander zu bezeichnet, mit hinaus eine Bewegung voneinander weg bzw. von etwas Bekanntem zu etwas Unbekanntem."
Das hieße also, dass der Gedanke beim Denken auf mich zukäme, wenn beim Denken etwas herauskäme, während sich der Gedanke von mir wegbewegt, wenn beim Denken etwas hinauskäme.
Dabei kommt noch etwas heraus, nämlich dass "dabei" eine typische Verbindung zu "herauskommen" darstellt, während "nie" eine typische Verbindung für "hinauskommen" darstellt. Das habe ich gerade auf meine Lieblingsrechercheseite, dem DWDS, herausgefunden.
So. Damit meine wenigen verbliebenen Leserinnen und Leser auch wieder aus dem Wust hier hinausfinden, komme ich nun zum Fazit: Weil ich mich anfangs für "hinaus" entschieden habe, kam wieder mal nichts dabei heraus. So wird das nie was!