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Montag, 4. Januar 2016

Der Handlauf

Heute wieder ein Wort, ein zusammengesetztes, von welchem allerdings der hintere Teil der interessantere ist. Eine auf den ersten Blick ganz unscheinbare Komposition. Fast möchte ich sie harmlos nennen, aber das stimmt natürlich nicht. Ich habe mich erkundigt, bin sozusagen dem Kern auf den Grund gegangen und fand heraus, dass das Verbalsubstantiv Lauf eine äußerst produktive und kreative Verbindung darstellt. Fast könnte man es mit einem Suffix vergleichen, zumal es auch noch kürzer ist als so manche Endung. Man denke nur einmal an das Suffix –ateur, der einzig und allein männliche Berufsbilder darzustellen in der Lage ist.

Aber bleiben wir beim Kern. Der Lauf bildete sich aus dem Verb laufen, deshalb ist es ein Verbalsubstantiv, so sagt es mein etymologisches Wörterbuch. Schaut man bei Wikipedia findet man auch noch Verbalnomen, das wäre dann allerdings „das Laufen“. Das wollen wir natürlich nicht, das klingt ja auch total blöd – das Handlaufen. Die Nase kann laufen, die Hand doch nicht, die kann doch gar nicht laufen. Ha! Und jetzt haben wir es! Was läuft denn dann da, wenn es die Hand nicht ist?

Da läuft der Lauf, auf dem die Hand ruht. Nur ruht sie nicht, sondern bewegt sich, sie wird sozusagen schwebend darüber hinweggeführt, immer bereit sich sogleich festzuhalten, sollten es die Umstände verlangen. Dabei ähnelt der Handlauf dem Gewehrlauf, nur dass hier niemand will, dass sich darin etwas festhält. Und eigentlich ähneln sich die beiden Läufe auch wieder nicht, denn es müsste ja eigentlich eher Gewehrkugellauf heißen, wenn sie sich ähneln sollten, denn die darin oder darauf zu führenden Objekte wären ja einerseits die Hand und andererseits die Gewehrkugel. Also wieder nichts. Da können wir ja gleich die Schippe aufs Korn nehmen.

Interessant ist aber auch der Vorderlauf, der weidmännisch ausgedrückt den Körperteil darstellt, mit dem das Tier vorn läuft – im Gegensatz zum Hinterlauf, mit dem es hinten läuft. Bei uns Menschen wäre der Vorderlauf der Arm, an dem die Hand angeschlossen ist, wobei wir natürlich bis auf wenige Ausnahmen auf die Benutzung unserer Hände beim Laufen verzichten. Allerdings, wenn wir stolpern und nach vorn fallen, dann benutzen wir schon mal unsere Vorderläufe, aber nur wenn es keinen Handlauf gibt, an dem wir uns festhalten können.

Statt Handlauf können Sie auch Geländer sagen. Wikipedia schreibt dazu, es handele sich dabei um eine Absturzsicherung oder ein Personenführungselement. Da wir also ungern unsere Vorderläufe gebrauchen wollen bei einem Absturz, lassen wir uns gern von einem Handlauf führen und gelangen so sicher wie eine Gewehrkugel an unser Ziel – den zweiten Stock. Sollte der Handlauf übrigens einmal zu kurz ausfallen, dann handelt es sich dabei um einen Griff, das ist ebenfalls ein Verbalsubstantiv, kein -nomen! Guten Tag!


Handlauf oder Griff?

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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