Willkommen

Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

Kontakt

shhhhtwoday(at)googlemail.com

Aktuelle Beiträge

Ich wusste, das war die...
Ich wusste, das war die richtige Entscheidung!
Shhhhh - 24. Jan, 07:13
Das Paket für später...
Das Paket für später käme sonst ja überhaupt nie dran...
iGing - 23. Jan, 19:19
Später Kaffee
Jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit komme, gehe ich in...
Shhhhh - 21. Jan, 21:52
Sehr plastisch geschildert
Was brütet wohl derweil die EI aus, die echte Intelligenz...
Gernial - 12. Jan, 08:23
Ich denke auch, dass...
Ich denke auch, dass Pistorius schlauer ist als allgemein...
NeonWilderness - 30. Nov, 15:16

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Der alltägliche K(r)ampf

Freitag, 11. Juli 2014

Übergabe

Es war Dienstag der 01.07. und nur durch Zufall wartete ich mit den neuen Mietern in unserer ehemaligen Wohnung auf unseren ehemaligen und ihren neuen Vermieter. Unser Spezialfreund von unter uns gab gerade alles, er wusste ja schließlich, dass wir am Sonntag endgültig ausgezogen waren. Es schallte durch den kompletten Innenhof und dröhnte durch den Fußboden und hallte in den leeren Räumen nach. Ich stand ein wenig hilflos herum, tat so, als höre ich die Musik nicht und zeigte dann auf den Schimmelfleck, wo einst unsere Küche stand. Den hätten wir nicht sehen können, sagte ich, da stand ein Schrank davor, aber der Vermieter kümmere sich um sowas immer und ganz schnell, wir wissen das, weil wir das ja öfter mal hatten. Kein guter Einstand, befand ich.

Die Musik wurde noch ein wenig lauter und die neuen Mieter fragten mich, woher das komme. Ich sagte von unter uns. Wenn es uns zu bunt wurde, hätten wir immer mit dem Hammer auf das Heizungsrohr gehauen, dann wäre meistens Ruhe gewesen. Naja, einmal musste ich in den Keller gehen und die Sicherung herausnehmen, und einmal da, ach, lassen wir das, den Hammer habe ich sowieso mitgenommen und außerdem wohnen Sie hier ja noch nicht. Ich bog diesen Teil der Unterhaltung besser ab. Ich machte besser einen Bogen um die ganze Unterhaltung. Wir schlenderten noch ein wenig herum, ich fand noch ein altes Handtuch und einen Handtuchhaken, den ich noch schnell mit dem kleinen Phasenprüfer abschraubte, den ich in meiner Hosentasche fand.

Der Vermieter kam nicht. Mir fiel die Sache mit dem Keller ein. Den hatten wir beim Umzug „übergangen“. Keller einer Mietwohnung entwickeln ja meistens ein Eigenleben, von dem man erst wirklich Wind bekommt, wenn es schon längst zu spät ist. Das ist wie ein Melanom in der Arschfalte, das dort noch ewig geschlummert hätte, wenn man nicht, vorbildlich wie man eben ist, mit 35 Jahren plötzlich zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung gegangen wäre. Jetzt kann man drei Tage nicht sitzen und nur auf dem Bauch schlafen. Ich konnte schon zwei Tage nicht schlafen, weil ja der Umzug schon am 29.06., die Übergabe der Schlüssel von meiner Seite aus schon am 30.06. war, ich mich heute hier nur rumtrieb, um einer ehemaligen Nachbarin ihre Umzugskartons wiederzubringen, dabei die neuen Mieter getroffen hatte, mit denen ich jetzt in der Wohnung stand und zu verhandeln versuchte, dass wir den Keller, den vergessenen Keller, am Mittwoch, also morgen, leerräumen würden und ich den Schlüssel ja in den Briefkasten werfen könnte. Kein Problem, wir ziehen ja eh noch nicht ein, nicht so bald jedenfalls, sagte das echt nette Pärchen ohne Kinder, ohne Aussicht auf welche, ohne Haustiere, in Lohn und Brot, gediegen und ruhig und solvent und nur deshalb hier eingezogen, weil sie von ihrem jetzigen Vermieter wegen Eigenbedarfs gekündigt worden sind.

Der Vermieter kam. Wir tauschten noch ein paar Kommentare zum Fußbodenbelag. Ich hielt mich bedeckt, ob des Zustands der Dielen unter dem Laminat. Dazwischen gab es noch eine Schicht Teppichboden und ein paar fies verklebte Spanplatten, die ich seinerzeit nicht herauslösen konnte, weil ich Angst hatte, eine alternative Route durchs Haus zu schlagen, und weil der Vermieter sich breitschlagen ließ und das Laminat bezahlte. Ich deutete nur an, dass es im Wohnzimmer kaputt sei, dort hätte ich es gesehen. Hatte ich auch, einen kleinen Ausschnitt. Ich tat da ganz schnell wieder was drauf und verlegte ein wirklich schönes Laminat. Das sagte ich aber nicht mehr. Ich wünschte alles Gute.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Kein Netz

Puh. Der Umzug ist fast erledigt. Es gibt kein Netz, weil die abenteuerliche Installation unseres Vormieters genau bis zu dem Moment gehalten hatte, als er dann auszog. Der Techniker verortete lauter Kabel, es bimmelte überall aber die Dose, dort wo es bimmeln sollte, die blieb stumm. Ich habe ja seit geraumer Zeit ein Smartphone und endlich habe ich herausgefunden, wofür dieses Ding tatsächlich taugt. Ich habe mir einen mobilen Hotspot eingerichtet und gehe über mein Handy ins Internet. Nett.

Sonntag, 8. Juni 2014

Umzug II

Habe heute eine Haftgrundierung auf die Wände gespritzt mit einer Giftspritze, die eigentlich für Insektenmittel ist. Ging super, nur wusch ich mir nach getaner Arbeit die Hände und als ich sie trocknen wollte und mir das Handtuch nahm, war plötzlich alles voller blauer Fussel.

Und heute am Morgen fand ich 10 kostenlose Bildzeitungen in unserem Hausflur, die habe ich dann sofort einer soliden Erstverwertung zugeführt und als Abdeckung für die Dielen genutzt.

Samstag, 31. Mai 2014

Umzug

Wir ziehen endlich um! Gerade eben wollte ich mich nach hinten ins Schlafzimmer packen, da wusste ich wieder, weshalb überhaupt. Plötzlich geht eine Stichsäge an und belärmt den großen Innenhof, in dem ich die Eiche vermisst hätte, wenn sie nicht damals, vor unserer Zeit hier, einfach gegen das Haus gestürzt wäre. Die Kastanie steht noch, wenn auch von mehreren Seilen zusammengehalten. Was dahinter passiert, verschluckt der Baum mit seinen Tausend Blättern.

Wir ziehen um. Gerade sind dort die Handwerker zu Gange und bringen die Dielen wieder zu altem Glanz, jedoch nicht mit einer neuen Schicht Ochsenblut, sondern diesmal mit viel Schleifpapier und einem Klarlack. Dass man sich bereits vor Neueinzug unbeliebt machen muss, ist natürlich ärgerlich. Ich war deshalb bei allen Nachbarn, habe mich vorgestellt und die drei Tage Lärm angekündigt. Am Dienstag, wenn alles vorbei sein sollte, reinige ich das Treppenhaus, damit sich niemand beschweren kann über den ganzen Staub.
Unsere Vormieter, ein Ehepaar jenseits der 70 musste räumen, weil sie nicht mehr die Stufen hinauf kam, irgendwas im Gehirn. Er ist ein alter Butjer, im Viertel aufgewachsen, groß geworden, Kinder gezeugt, groß gezogen und nun zu alt für den Scheiß. Er zog mit seiner Frau nach Kirchrode, barrierefrei im Erdgeschoss. Er ließ uns den Spiegelschrank da, einen Kronleuchter und jede Menge Teppichboden und Holzwandverkleidung, 2. Sortierung, Fichte, ich las es beim Abreißen auf der Rückseite eines Brettes. Darunter Tapeten, manchmal 4 oder fünf. Fußleisten in allen Farben und Formen, nur leider hässlich und auch keine Originale. Dahinter ein Wust aus Leitungen. Wird alles abgerissen. Braucht niemand. Die 2. Sortierung habe ich klein gesägt, für den Ofen im Wohnzimmer, ein Prachtstück in weiß, grün und gelb. Ob ich den entfernen wollte, fragte mich unser neuer Vermieter ganz misstrauisch, konnte ihn beruhigen.

Wir ziehen um. Der neue Innenhof ist klein, um uns herum nur alte Leute und Familien mit Kindern. Keine WGs, noch nie einen Mucks gehört dort und ich komme oft zum Lauschen in meinen Pausen. Dann sitze ich Wintergarten bei geöffnetem Fenster und schaue den Schwalben beim Jagen zu oder den Tauben, diesen dusseligen Viechern, die sich grundsätzlich auf zu kleine Äste mit zu dichtem Blattwerk niederlassen wollen, das ist hier der einzige Krach in den Abendstunden, wann anders komme ich ja kaum zum Arbeiten.

Über uns wohnt ein Mann, der muss schon dabei gewesen sein, als unsere Vormieter hier eingezogen waren und auch damals wird er schon alt gewesen sein. Er braucht eine Viertelstunde für die Treppe, jeden Tag. Jetzt ziehen wir bald ein und sind im ungefähr gleichen Alter wie unsere Vormieter damals. Was er wohl dazu denkt, wie wir hier arbeiten. Reißen alles ein und machen neu, passen uns der Mode an, die besagt, dass Teppichboden auf alten Dielenfußboden ein Verbrechen sei, dass Wandverkleidungen aus Fichtenholz scheußlich seien, dass Tapeten in die Tonne und an die Wand nur Farbe gehöre. Apropos Tapeten, das ist Hausmüll, den man kostenpflichtig entsorgen muss, bringt man ihn zum Wertstoffhof. Fahre deshalb seit ein paar Tagen die Mülltonnen in der Gegend ab. Heute war Leerung und wo noch was hinein ging, da kam ich, bis nichts mehr ging. Der Rest steht im Keller, säckeweise, gestapelt bis unter die Decke, und dabei ist nicht einmal die Hälfte der Wohnung bereits von Tapeten geräumt. Auf der anderen Seite im Keller lagert das Fichtenholz, in kleinen Brettgrößen für den Ofen, bis unter die Decke.

Dienstag, 20. Mai 2014

Tatort auf der Autobahn

Wenn ich Auto fahre, verlasse ich mich meistens auf meinen Instinkt. Ich fahre nach Gefühl und nach Karte, fast nie nach Navigationssystem. Das liegt vor allem am System. Das ist nämlich nur selten dynamisch und vor allem dann nicht, wenn es als 7 Jahre alte CD daherkommt, die bereits im Auto schlummerte, als wir noch gar nicht Besitzer des Autos waren. Karten sind natürlich auch Systeme aber sie bieten doch wenigstens noch die Illusion einer eigenen Entscheidung, weil sie mich nicht ansprechen und mir diese oder jene Richtung empfehlen, obwohl sie eigentlich keine Ahnung haben.

In dem Navi ist zum Beispiel eine Adresse eingespeichert, die mich „nach Hause“ bringen soll, aber mich grundsätzlich nicht dorthin lotst, wo ich wohne, sondern wo jemand anderes wohnt, irgendwo in Hannover. Ich hatte schon in Erwägung gezogen, ihm einen Besuch abzustatten, dem Bewohner dort, denn ich fragte mich bei Kauf des Autos, wie es denn sein kann, dass sämtliche Fenstergummis mit Moos überzogen waren. Vielleicht war der Vorbesitzer ja ein Waldschrat oder sowas.

Naja, jedenfalls musste ich am Wochenende nach Bremen fahren. Ich war positiv überrascht, als ich das System einschaltete und es mich – nicht ohne meiner eigenen Umsicht zu vertrauen und einen etwas abseitigeren Weg zu wählen, anstatt auf der Hochstraße an meinem eigentlichen Ziel vorbei zu fahren und dann nicht mehr umkehren zu können, weil keine Wendemöglichkeit bestand – fast sicher zum Ziel leitete.

Leider musste ich danach auch noch tanken und suchte deshalb eine Erdgastankstelle. Ich fand ein paar durch mein Smartphone, suchte mir per Navi diejenige aus, die mir am nächsten lag und fuhr los. Ich kam irgendwo in einer kleinen Straße in der Innenstadt heraus und stellte, nachdem ich den Tankstutzen bereits angedockt hatte, fest, die Tankstelle hat geschlossen. Na klar, dachte ich: kurz nach 20:00 Uhr, Sonntagabend, und im TV läuft ein Bremer Tatort. Also suchte ich mir via Smartphone eine andere Tankstelle nach einem ähnlichen Prinzip, jedoch mit einer weiteren Einschränkung: es musste eine wirklich große Tankstelle eines namenhaften Anbieters sein. Ich fand sie, also mit dem Smartphone.

Bei der netten Navigationsansagefrau löste ich ein paar mittelschwere Katastrophen aus, weil ich mich auf einer Stadtautobahn jenseits irgendwelcher Straßengrenzen bewegte und mein Navigationssystem grundsätzlich darauf bestand, ich hätte an Stellen abzubiegen, wo ich definitiv nicht abbiegen durfte, wollte ich am Leben bleiben. Ich bemerkte natürlich meinen Fehler, bog auf die untere Etage ab und fuhr statt der einstmals nur kurzen Entfernung von 4 Kilometern insgesamt 20, um an mein Ziel zu kommen. Macht nichts, dachte ich, kann ja mal passieren.

Als ich getankt hatte, wollte ich nach Hause. Ich gab meinem Navigationssystem eben jenen Befehl, weil ich ja wusste, ich würde das Navi ausschalten, sobald ich den sicheren Nachhauseweg, die A27 in Richtung Hannover, gefunden hätte. Ich fand mich plötzlich auf der A1 wieder. Hier traf ich neben den verlustig gegangenen Bremer Tankwart der Innenstadttankstelle auch noch jeden anderen Bremer und Umlandigen, der ein Auto besaß. Leider regnete es in Strömen, so dass sich ein Picknick nicht gerade anbot, dafür standen wir aber alle perlenschnurartig in Dreierreihe bis an den Horizont, wo irgendwo Hamburg liegt.

Ich fuhr bei der nächstbesten Gelegenheit wieder runter und gab meinem Navi den Befehl, mich in einem Umkreis von 25 Kilometern nicht mehr mit der A1 zu behelligen. Es gehorchte und führte mich schnurstracks zur A27. Geht doch, dachte ich. Aber was war jetzt kaputt? Ich sollte in Richtung A1 wieder hinauffahren, also in Richtung Hamburg! Das tat ich nicht, ich gehorchte der bereits leicht angenervten Frau im Off nicht mehr und nahm die Auffahrt in Richtung Hannover, meinem Zielort.

Die Frau klang an drei folgenden Abfahrten noch sehr resolut, dass ich doch dringend zu wenden hätte. Ich freute mich diebisch und ärgerte sie, so lange es ging. An der vierten Abfahrt ließ sie mich schließlich fahren und berechnete die Strecke neu. Ich hatte gewonnen. Ich hatte den 25 Kilometerradius vergessen, natürlich, ich hatte eine lange Leitung. Dafür weiß ich jetzt, warum auf der A1 immer Stau ist, sogar an einem Sonntagabend zur Tatortzeit, und dass der Bremer lieber im Stau steht, als sich einen Tatort mit Lokalkolorit anzusehen.

Mittwoch, 12. Februar 2014

Sägen Sie mal, ist das Ihr Werkzeug?

Mission Kinderküche: Teil 3

Verleihen Sie niemals, ich wiederhole niemals!, ihr Werkzeug!

Ich habe meine Stichsäge verliehen. Ich habe sie an jemanden ausgeliehen, und jetzt weiß ich nicht mehr, wer derjenige ist. Also ich wüsste schon noch, wer er ist, nämlich ein Jemand, dem ich niemals wieder irgendwas ausleihe, denn derjenige kommt ja nicht von selbst auf die Idee, mir meine Stichsäge zurückzugeben. Vielleicht steht sie ja bei Homer Simpson in der Garage.

Jedenfalls führte die fehlende Stichsäge dazu, dass ich, meines besten Werkzeugs beraubt, anfing zu improvisieren. Improvisieren Sie nicht, wenn Sie davon keine Ahnung haben, improvisieren Sie auch nicht, wenn Sie glauben, Sie hätten davon Ahnung. Lassen Sie das besser, wenn es darum gehen sollte, ein Werkzeug zu ersetzen das Sie nicht haben. Ersetzen Sie das Werkzeug nicht durch andere Dinge. Es gibt Gründe dafür, weshalb ein Werkzeug für einen bestimmten Zweck erschaffen wurde und andere für einen anderen Zweck.Ich musste an Ivan Illich denken.

Ich hatte in der Kinderküche meines Sohnes eine Arbeitsplatte auszuschneiden für ein rundes Spülbecken. Ich bohrte ein Loch hinein mit einem geliehenen Akkuschrauber, den ich nach mehrmaliger Ermahnung auch endlich seinem Besitzer zurückgegeben habe. Ich nahm mir die Laubsäge, meine eigene, und fing damit an, das Sägeblatt durch das Loch zu ziehen, es in die Laubsäge einzuspannen und just als ich lossägen wollte, riss das Blatt. Ich wiederholte die Prozedur, das Ende kennen Sie ja. Das Brett war zu dick, das Sägeblatt zu dünn. Ich bin mit einer sehr schnellen Auffassungsgabe gesegnet.

Dann bohrte ich knapp neben dem ersten Loch ein weiteres Loch. Dann noch eins. Dann noch eins. Dann noch eins. Ich nahm ein altes Steakmesser, das klappte nicht. Ich versuchte die Sägeklinge eines viel zu kleinen Taschenmessers, siehe Steakmesser. Ich borgte mir von einer Nachbarin eine große Variante der Sägeklinge eines Taschenmessers. Ich bohrte noch mehr Löcher.

Ich schwitzte bei offenem Küchenfenster, bei Minusgraden. Ich spuckte Sägemehl. Ich sägte und sägte. Ich brach ein Stück heraus und holte meinen Fuchsschwanz, das Loch war noch zu klein. Ich sägte weiter. Dann ging der Fuchsschwanz in die Lücke, ich sägte eine lange Linie von Süden nach Norden. Toll, dachte ich, das geht super. Mehr passierte nicht. Ich sägte und bohrte noch ein paar Löcher. Sägespäne verklebten meine Haut wie ein Schimmelpilz das Brot. Ich fluchte. Es ging.


Geschafft!

Eine ganze Stunde. Es sah schrecklich aus. Das Spülbecken passte perfekt. Nichts von meiner Arbeit war zu sehen. Perfekt. Verleihen Sie niemals Ihr Werkzeug! Improvisieren Sie nicht, leihen Sie sich nur das richtige Werkzeug!


Passt!

Mission Kinderküche: Teil 5

Montag, 27. Januar 2014

Regen auf Raten

Mich plagt seit ein paar Tagen eine leichte Erkältung, die sich ähnlich verhält wie dieses vermaledeite Wetter. Mal ist es saukalt, es schneit wie die Hölle und der Atem gefriert kurz nach dem Verlassen der Mundhöhle und nur wenige Stunden später ist es plötzlich plusgradig, die Sonne scheint und es beginnt überall zu tauen. Ich habe ja nichts gegen Schnee, wir waren Rodeln mit den Kindern. Ich habe meinen Sohn die kleinen Hügel Lindens hinunterstürzen sehen, freihändig, immer bereit den möglichen Sturz abzufangen, den er mit konsequentem Festhalten ebenso verhindern könnte. Ich habe ihn immer wieder den Berg hinauf gezogen, mir war dann auch gar nicht mehr kalt. Die Erkältung war dann wie weggeblasen, es machte sogar Spaß. Und dann das: es taut, es tropft, Matschepampe auf Straßen, Gehwegen und letztlich an den Schuhen, in den Schuhen, durch die Strümpfe, Eiseskälte.

Ich vermisse da eine gewisse Kontinuität und Beständigkeit, ein entweder ist es jetzt vorbei oder ein wir frieren jetzt noch einen Monat lang. Aber diesen Regen auf Raten gepaart mit einer launigen Erkältung, dafür habe ich kein Verständnis.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Zwischenmahlzeit

Mission Kinderküche: Teil 2

Kurz nach Weihnachten hatten sich meine Eltern angekündigt, unter ihnen mein Vater, jener Mann, der mich einst in die dunklen Geheimnisse des Scheibenkleisters einweihte. Ich holte meine Laubsäge hervor und erzählte ihm sogleich von meinem Ungeschick, aber auch rein gar nichts mit dem Sägeblatt anfangen zu können, weil es immer wieder versprang oder, schlimmer noch, sofort riss. Er nahm die Säge, begutachtete sie, er nahm die Sägeblätter und fragte mich, ob ich das Blatt denn richtig herum eingesetzt hatte, also mit den Zacken nach unten zeigend. Ich bejahte.

Dann nahm er die Säge, presste die Enden gegeneinander und setzte darauf das zuvor unten bereits befestigte Blatt in die obere Fassung ein. Er schraubte es fest, erbat sich eine Zange und schraubte erneut. Dann nahm er einen Finger und schnippte mit dem Nagel locker gegen die Seite, worauf ein feines „Zsing“ ertönte.

Das Blatt ging mühelos durch das Material. Ich rief nicht „Scheibenkleister“, sondern „Ach!“. Wenn das Blatt gut gestimmt in der Säge säße, sänge es, dann wäre es gut, sagte mein Vater. Er überreichte mir die Säge und ich probierte selbst aus, was ich eben gesehen hatte. Und weil mein Sohn schon allerhand Zubehör für seine Küche bekommen hatte, nebst ein paar Zutaten, um ein zünftiges Sandwich zu belegen, beschloss ich, ihm ein paar Toastscheiben zu sägen.



Mission Kinderküche: Teil 4

Samstag, 4. Januar 2014

Finde den Fehler

Mission Kinderküche: Teil 1

Einmal mit Profis arbeiten!!!!1!





Mission Kinderküche: Teil 3

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Mission Kinderküche, die Erste

Wer wie ich nicht auf Weihnachtsstress steht, sucht sich eine Therapie. Und was eignet sich da nicht eher, als es mit Basteln zu versuchen. So habe ich die alte Säge wieder hervorgeholt, die Farben, die ich vom Kinderbettbau noch übrig hatte, ein paar Pinsel, Schleifpapier und einen Akkuschrauber. Seit Tagen sitze ich nun in holder Eintracht mit mir und meiner Umwelt am heimischen Arbeitsplatz und schleife, grundiere, schraube, säge was das Zeug hält.




Herauskommen soll eine kleine Küche, mit der sich unsere Kinder dann endlich selbst versorgen können (nichts geht bei mir ohne Hintergedanken, hehe). Ich werde berichten.

Suche

 

Status

Online seit 5202 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Jan, 07:13

Lesen

Credits


xml version of this page
xml version of this page (summary)
xml version of this page (with comments)
xml version of this topic

twoday.net AGB

Blogverzeichnis Creative Commons Lizenzvertrag
Shhhhh.

Alles nur Theater
Auf Spatzen geschossen
Auslaufmodell Buch
Den Ball gespielt
Der alltägliche K(r)ampf
Die kleine Form
Gedankeninseln
Geldregierung Arbeitsplatz
Gelegenheitslyrik
HaCK
Herr Fischer
Klassenraum
Links
Mensagespräche
Nichts Spezielles
Ohne Brille
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren