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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Sonntag, 4. Oktober 2015

Unter der Brücke



Heute Morgen bin ich
sehr früh schon aus dem Haus.
Es war dabei nicht windig,
denn der Wind schläft sonntags aus.

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Morgen ist schon wieder ein Tag

Heute und gestern waren sehr banale Tage. Mich hielt eine Erkältung im Klammergriff. Ich wusch sieben Maschinen Wäsche, von denen ich fünf bereits wieder abgenommen und zusammengelegt habe. Ich arbeitete an meiner Arbeit in den Vormittagsstunden und verbrachte den Nachmittag an der frischen Luft. Am Abend kaufte ich Sushi, gestern, und heute habe ich Wirsingrouladen gekocht. Und weil ich Besteck sparen wollte, habe ich kein Messer, sondern nur eine Gabel benutzt und mir furchtbar den Mund verbrannt. Jetzt wissen Sie es. Machen Sie was daraus!

Mittwoch, 30. September 2015

Sonifikation

Nicht einmal das Wort hatte ich behalten, denn mein Notizbuch schlummerte während der Autofahrt in meiner Jackentasche. Das Radio lief und in fast jeder Sendung gab es einen Beitrag zur Verklanglichung des Klimawandels im Foyer des Deutschlandradio Kultur. Ich hörte Ausschnitte, Interviews, Pressestimmen, Wissenschaftler. Heute ist es mir wieder eingefallen.

Es kam so plötzlich, dass ich nicht einmal mehr sagen kann, was zuerst da gewesen ist in diesem Moment. Der Begriff, den ich vergessen hatte aufzuschreiben oder das Geräusch, das ich nicht zuordnen konnte. Ich stand am Beginn der Straße zu mir nach Hause, es war spät in der Nacht und ich musste, wie schon öfter dieser Tage, immer wieder über den Kommentar dieses einen Wissenschaftlers nachdenken. Der sagte nämlich, dass die besten Geräusche, um etwas zu verklanglichen, nicht die Originale wären, sondern Kopien. Indem diese Geräusche so gut es ging nachgeahmt würden, vermittelten sie den Eindruck des Authentischen viel besser als das Original.

Der Wissenschaftler erklärte das am Beispiel vom Wind. Er sagte, dass es zwar sehr eindringlich wäre, sich an eine zugige Stelle zu postieren, aber dass Wind viel besser mit technischen Hilfsmitteln nachgemacht werden könne, die zwar auch mit Luft funktionieren aber eben kein natürlicher Wind seien. Niemand würde sich irgendwo hin stellen und auf einem Gerät den Wind aufzeichnen, alle würden ins Studio gehen und mit Hilfsmitteln ein viel besseres Geräusch erzeugen, als das aus der Natur, das obendrein auch noch jeder viel eher mit Wind assoziiere als die echte Aufnahme. In der Sonifikation ist die Kopie das Original, nur eben noch besser. Und so funktioniere das auch bei diesem interaktiven Klangobjekt.

Warum ich den Artikel nun doch noch einmal nachgeschlagen habe, erklärt sich aus diesen Gedanken und meiner eben erlebten Situation. Ich stand dort am Fuß der Straße, es war kalt, bewölkt und dunkel. Ich hörte ein Geräusch, das so klang, als würden hoch oben in der Luft ein paar Gänse in Richtung Süden unterwegs sein. Warum auch nicht. Es ist Herbst, es wird immer kälter irgendwann müssen die Vögel ja mal in den Süden aufbrechen. Das hörte sich ziemlich vernünftig an. Bis mich das quietschende Fahrrad überholte, das klang genauso.

Dienstag, 29. September 2015

Keine Wendemöglichkeit

Ich tauche in des Wortmischers Blogroll auf. Tue ich ihm also den Gefallen und antworte auf seine Fragen. Selber möchte ich nichts fragen. Das ist hier sozusagen eine Einbahnstraße mit angeschlossener Sackgasse.


1. Münchener Oktoberfest? (Unbedingt! / Keinesfalls! / Was ist das?)
Ich mag keine Volksfeste.

2. Haben Sie Ihren Volkswagen schon abgestoßen?
Wir fahren ein Erdgasauto, Diesel ist mir herzlich egal.

3. Erinnern Sie sich noch an das erste Musikstück, das Sie sich gekauft haben? (Vinyl, CD, Download?) Hören Sie sich das heute noch gerne an?
Ja, das war das neue Album von Depeche Mode „Songs of Faith and Devotion“. Ich hatte seinerzeit noch gar keinen CD-Player aber diese CD musste ich einfach haben. Außerdem wusste ich ja, dass ich nur noch bis zur Jugendweihe (das ist sowas wie die Konfirmation nur halt ohne den ganzen religiösen Zinnober) zu warten hätte, bis ich mir einen CD-Player kaufen kann. Das waren noch ca. 2 Monate.

4. Spielen Sie ein Musikinstrument? Trauen Sie sich damit vor Zuhörer?
Nein. Ich pfeife gerne mit, falsch. Aber nicht vor Publikum.

5. Im Preisausschreiben gewinnen Sie eine Penthousewohnung in Berlin, London, Paris, Prag oder Wien. Welche suchen Sie sich aus?
London. Ist das teuerste Pflaster. Die verkaufe ich dann und kaufe mir einen Hektar Land in Brandenburg nebst Bauernhof, Ställen, Vieh und allem drum und dran.

6. Bevor Sie den Löffel abgeben: Welches Ding müssen Sie vorher unbedingt noch gedreht haben?
Die Liste wäre zu lang, oder wie der designierte Akademiker mindestens einmal in einer wissenschaftlichen Arbeit zu schreiben hat: Das würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Deshalb ganz kurz: mein nächstes Ziel ist der Abschluss der Masterarbeit.

7. Halb acht Uhr abends. Sie kommen völlig gerädert (aus der Arbeit) nach Hause. Was passiert, sobald der Mantel an der Garderobe hängt und die Schuhe in der Ecke stehen?
Keine Ahnung. Meine Phantasie hebe ich mir für schönere Dinge auf, als mir so etwas vorstellen zu müssen.

8. Kochen Sie selbst? Was kommt auf den Tisch, wenn die leeren Teller schon nach einer Stunde im Geschirrspüler stehen müssen?
Ja. Bin ich gut vorbereitet ist fast alles möglich, bin ich schlecht vorbereitet, koche ich das, was da ist.

9. Golf, Ski, oder Tennis? (Oder doch lieber die TV-Fernbedienung?)
Nichts von alledem. Hin und wieder Schach.

10. Wir schreiben das Jahr 2025. Was ist für Sie die auffälligste Neuerung im Vergleich zu heute?
Die Handys sind wieder kleiner geworden.

11. Sie packen Ihren eigenen Flüchtlingskoffer. Was muss da rein? (Fünf Dinge braucht der Mensch.)
Die schwierigste Frage von allen. Klamotten vielleicht und eine Zahnbürste.

Dienstag, 22. September 2015

Blaue Tonne



Diese Haustür wünsche ich mir von meinem Vermieter als nächstes. Ich gebe zu, das schlichte Weiß ist meine Sache nicht, und so wirklich passen würde sie vom Design auch nicht, aber es geht mir auch mehr um die Briefkästen auf der linken Seite mit den von mir eingebrachten Beschriftungen.

Natürlich könnte ich mir vorstellen, die Zusteller damit zu überfordern. Auf der anderen Seite aber, erspart das allen Parteien Ärger, weil für jeden Kram ein Fach dabei ist. Niemand muss mehr in seiner Mittagspause von Zustellern geplagt werden, kein Zusteller muss noch bei Bewohnern des Hauses klingeln, um seinen Schrott, äh, seine Post loszuwerden. Alles landet gut sortiert am rechten Fleck.

Ich plane ein umfangreiches Patent für meine Erfindung. Von dem Geld kaufe ich mir dann einen ganzen Stadtteil und baue dort natürlich überall meine Erfindung ein. Und weil es die blaue Papiertonne bei unserem Abfallwirtschafter gerade umsonst gibt, plane ich auch gleich die Position dieser Tonne mit ein, nämlich direkt dahinter!

Freitag, 18. September 2015

Inge Wahrsam on Facebook

7 Mal
Axel Schweiß über 40 Mal
Ernst Haft über 30 Mal
Ben Zol 15 Mal
Martin Shorn 13 Mal

Pia Nist kein Mal
Anke Reffekt auch nicht

Zur Interpretation freigegeben sind heute obige Namenstreffer.

Herzlich
Ihr Phil Antrop

Sonntag, 13. September 2015

Litanei

Sprachforscher vermuten hinter diesem Wort ja eine griechische Wurzel, die mit singen und beten zu tun haben soll. Wie das aber nun mal so ist mit Wurzeln, lassen sich diese nur höchst selten aufdecken, ohne das Gebilde darüber völlig zu zerstören. Und wenn die Pflanze erstmal tot ist, will es niemand gewesen sein, deshalb ist die Sprachwissenschaft mit ihrer Erklärung auch ganz zufrieden. Aber eigentlich war es ganz anders.

Litanei ist eine Verballhornung und eng verbunden mit dem Wort Hokuspokus. Die Geschichte für Hokuspokus ist allerdings besser überliefert worden. Dieser Witz an der lateinischen Sprache – denn eigentlich sagte der Pfaffe in der lateinisch gehaltenen Messe: hoc est corpus, das ist mein Leib – hat wahrscheinlich einige den Kopf gekostet, wenn die Pfaffen plötzlich doch einmal merkten, dass sie von den Bauern veräppelt wurden. Und so wurde die brave Bauernschaft vorsichtiger mit ihren Witzen auf Kosten der Pfaffen. Litanei bedeutet nämlich nichts anderes als Latein und ist, wie das häufig der Fall ist bei Wörtern die auf –ei enden, ein verabscheuungswürdiger Umstand. Denken Sie nur einmal an Heuchelei, Barbarei, Einerlei, Kinderei, Blödelei, Witzelei. Diese Liste könnte man noch lange fortsetzen, aber die geneigten Leser wissen bestimmt längst, dass es den Bauern des Mittelalters kaum gefallen haben könnte, ihr Hab und Gut an Leute zu verzehnteln, die nicht einmal in der Lage waren, die reichen Gaben in ihrer Sprache bei den Bauern einzufordern, sondern stattdessen auf unverständlichen Singsang und Knute setzten.

Natürlich hielten die Bauern das für Hokuspokus, sie hatten nur leider nicht genug Waffen, um sich diese Schmarotzer vom Hals zu schaffen. Also griffen sie zu so lustigen Wortspielen und machten sich über die Pfaffen lustig- Sie spielten dazu während der Messe eine Variante des heutigen Bullshit-Bingos. Immer wenn der Pfaffe hoc est corpus sagte, freuten sich die Bauern und wedelten mit einem imaginären Zauberstab vor ihrem Gesicht herum, was der Pfaffe zumeist wohlwollend als Gottesfürchtigkeit betrachtete, weil er dachte, die Bauern würden mit der Hand ein Kreuz schlagen.

Dass die Litanei und dessen ursprüngliche Bedeutung nicht ganz verloren gegangen ist, muss ein großer Zufall gewesen sein. Erahnen lässt sich das nach wie vor an der übertragenen Bedeutung des Wortes Litanei, bei der es im Duden heißt: „auch übertragen gebraucht im Sinne von eintöniges Gerede, endlose Aufzählung.“ Tja, so war das mit der Wurzel. Lassen wir also die Kirche im Dorf, denn nur dort wird ihrer angemessen gedacht.

Donnerstag, 10. September 2015

Pilzlatein




Schneid‘ mich nicht, dein Wunsch wird wahr,
so sprach der Pilz unter der Tanne.
Ich schneid‘ dich doch, mein Kommentar,
ich wünsch mir dich in meiner Pfanne.

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Zuletzt aktualisiert: 12. Dez, 08:51

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