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Habe gerade mein Emailfach geleert und diese schöne Mitteilung, übertitelt mit "Mahnung" in meinem Postfach gefunden. Ich Depp bin natürlich wieder viel zu spät, um einer der letzten 23 zu sein.
Habe heute eine Haftgrundierung auf die Wände gespritzt mit einer Giftspritze, die eigentlich für Insektenmittel ist. Ging super, nur wusch ich mir nach getaner Arbeit die Hände und als ich sie trocknen wollte und mir das Handtuch nahm, war plötzlich alles voller blauer Fussel.
Und heute am Morgen fand ich 10 kostenlose Bildzeitungen in unserem Hausflur, die habe ich dann sofort einer soliden Erstverwertung zugeführt und als Abdeckung für die Dielen genutzt.

Wir ziehen endlich um! Gerade eben wollte ich mich nach hinten ins Schlafzimmer packen, da wusste ich wieder, weshalb überhaupt. Plötzlich geht eine Stichsäge an und belärmt den großen Innenhof, in dem ich die Eiche vermisst hätte, wenn sie nicht damals, vor unserer Zeit hier, einfach gegen das Haus gestürzt wäre. Die Kastanie steht noch, wenn auch von mehreren Seilen zusammengehalten. Was dahinter passiert, verschluckt der Baum mit seinen Tausend Blättern.
Wir ziehen um. Gerade sind dort die Handwerker zu Gange und bringen die Dielen wieder zu altem Glanz, jedoch nicht mit einer neuen Schicht Ochsenblut, sondern diesmal mit viel Schleifpapier und einem Klarlack. Dass man sich bereits vor Neueinzug unbeliebt machen muss, ist natürlich ärgerlich. Ich war deshalb bei allen Nachbarn, habe mich vorgestellt und die drei Tage Lärm angekündigt. Am Dienstag, wenn alles vorbei sein sollte, reinige ich das Treppenhaus, damit sich niemand beschweren kann über den ganzen Staub.
Unsere Vormieter, ein Ehepaar jenseits der 70 musste räumen, weil sie nicht mehr die Stufen hinauf kam, irgendwas im Gehirn. Er ist ein alter Butjer, im Viertel aufgewachsen, groß geworden, Kinder gezeugt, groß gezogen und nun zu alt für den Scheiß. Er zog mit seiner Frau nach Kirchrode, barrierefrei im Erdgeschoss. Er ließ uns den Spiegelschrank da, einen Kronleuchter und jede Menge Teppichboden und Holzwandverkleidung, 2. Sortierung, Fichte, ich las es beim Abreißen auf der Rückseite eines Brettes. Darunter Tapeten, manchmal 4 oder fünf. Fußleisten in allen Farben und Formen, nur leider hässlich und auch keine Originale. Dahinter ein Wust aus Leitungen. Wird alles abgerissen. Braucht niemand. Die 2. Sortierung habe ich klein gesägt, für den Ofen im Wohnzimmer, ein Prachtstück in weiß, grün und gelb. Ob ich den entfernen wollte, fragte mich unser neuer Vermieter ganz misstrauisch, konnte ihn beruhigen.
Wir ziehen um. Der neue Innenhof ist klein, um uns herum nur alte Leute und Familien mit Kindern. Keine WGs, noch nie einen Mucks gehört dort und ich komme oft zum Lauschen in meinen Pausen. Dann sitze ich Wintergarten bei geöffnetem Fenster und schaue den Schwalben beim Jagen zu oder den Tauben, diesen dusseligen Viechern, die sich grundsätzlich auf zu kleine Äste mit zu dichtem Blattwerk niederlassen wollen, das ist hier der einzige Krach in den Abendstunden, wann anders komme ich ja kaum zum Arbeiten.
Über uns wohnt ein Mann, der muss schon dabei gewesen sein, als unsere Vormieter hier eingezogen waren und auch damals wird er schon alt gewesen sein. Er braucht eine Viertelstunde für die Treppe, jeden Tag. Jetzt ziehen wir bald ein und sind im ungefähr gleichen Alter wie unsere Vormieter damals. Was er wohl dazu denkt, wie wir hier arbeiten. Reißen alles ein und machen neu, passen uns der Mode an, die besagt, dass Teppichboden auf alten Dielenfußboden ein Verbrechen sei, dass Wandverkleidungen aus Fichtenholz scheußlich seien, dass Tapeten in die Tonne und an die Wand nur Farbe gehöre. Apropos Tapeten, das ist Hausmüll, den man kostenpflichtig entsorgen muss, bringt man ihn zum Wertstoffhof. Fahre deshalb seit ein paar Tagen die Mülltonnen in der Gegend ab. Heute war Leerung und wo noch was hinein ging, da kam ich, bis nichts mehr ging. Der Rest steht im Keller, säckeweise, gestapelt bis unter die Decke, und dabei ist nicht einmal die Hälfte der Wohnung bereits von Tapeten geräumt. Auf der anderen Seite im Keller lagert das Fichtenholz, in kleinen Brettgrößen für den Ofen, bis unter die Decke.
Wenn ich Auto fahre, verlasse ich mich meistens auf meinen Instinkt. Ich fahre nach Gefühl und nach Karte, fast nie nach Navigationssystem. Das liegt vor allem am System. Das ist nämlich nur selten dynamisch und vor allem dann nicht, wenn es als 7 Jahre alte CD daherkommt, die bereits im Auto schlummerte, als wir noch gar nicht Besitzer des Autos waren. Karten sind natürlich auch Systeme aber sie bieten doch wenigstens noch die Illusion einer eigenen Entscheidung, weil sie mich nicht ansprechen und mir diese oder jene Richtung empfehlen, obwohl sie eigentlich keine Ahnung haben.
In dem Navi ist zum Beispiel eine Adresse eingespeichert, die mich „nach Hause“ bringen soll, aber mich grundsätzlich nicht dorthin lotst, wo ich wohne, sondern wo jemand anderes wohnt, irgendwo in Hannover. Ich hatte schon in Erwägung gezogen, ihm einen Besuch abzustatten, dem Bewohner dort, denn ich fragte mich bei Kauf des Autos, wie es denn sein kann, dass sämtliche Fenstergummis mit Moos überzogen waren. Vielleicht war der Vorbesitzer ja ein Waldschrat oder sowas.
Naja, jedenfalls musste ich am Wochenende nach Bremen fahren. Ich war positiv überrascht, als ich das System einschaltete und es mich – nicht ohne meiner eigenen Umsicht zu vertrauen und einen etwas abseitigeren Weg zu wählen, anstatt auf der Hochstraße an meinem eigentlichen Ziel vorbei zu fahren und dann nicht mehr umkehren zu können, weil keine Wendemöglichkeit bestand – fast sicher zum Ziel leitete.
Leider musste ich danach auch noch tanken und suchte deshalb eine Erdgastankstelle. Ich fand ein paar durch mein Smartphone, suchte mir per Navi diejenige aus, die mir am nächsten lag und fuhr los. Ich kam irgendwo in einer kleinen Straße in der Innenstadt heraus und stellte, nachdem ich den Tankstutzen bereits angedockt hatte, fest, die Tankstelle hat geschlossen. Na klar, dachte ich: kurz nach 20:00 Uhr, Sonntagabend, und im TV läuft ein Bremer Tatort. Also suchte ich mir via Smartphone eine andere Tankstelle nach einem ähnlichen Prinzip, jedoch mit einer weiteren Einschränkung: es musste eine wirklich große Tankstelle eines namenhaften Anbieters sein. Ich fand sie, also mit dem Smartphone.
Bei der netten Navigationsansagefrau löste ich ein paar mittelschwere Katastrophen aus, weil ich mich auf einer Stadtautobahn jenseits irgendwelcher Straßengrenzen bewegte und mein Navigationssystem grundsätzlich darauf bestand, ich hätte an Stellen abzubiegen, wo ich definitiv nicht abbiegen durfte, wollte ich am Leben bleiben. Ich bemerkte natürlich meinen Fehler, bog auf die untere Etage ab und fuhr statt der einstmals nur kurzen Entfernung von 4 Kilometern insgesamt 20, um an mein Ziel zu kommen. Macht nichts, dachte ich, kann ja mal passieren.
Als ich getankt hatte, wollte ich nach Hause. Ich gab meinem Navigationssystem eben jenen Befehl, weil ich ja wusste, ich würde das Navi ausschalten, sobald ich den sicheren Nachhauseweg, die A27 in Richtung Hannover, gefunden hätte. Ich fand mich plötzlich auf der A1 wieder. Hier traf ich neben den verlustig gegangenen Bremer Tankwart der Innenstadttankstelle auch noch jeden anderen Bremer und Umlandigen, der ein Auto besaß. Leider regnete es in Strömen, so dass sich ein Picknick nicht gerade anbot, dafür standen wir aber alle perlenschnurartig in Dreierreihe bis an den Horizont, wo irgendwo Hamburg liegt.
Ich fuhr bei der nächstbesten Gelegenheit wieder runter und gab meinem Navi den Befehl, mich in einem Umkreis von 25 Kilometern nicht mehr mit der A1 zu behelligen. Es gehorchte und führte mich schnurstracks zur A27. Geht doch, dachte ich. Aber was war jetzt kaputt? Ich sollte in Richtung A1 wieder hinauffahren, also in Richtung Hamburg! Das tat ich nicht, ich gehorchte der bereits leicht angenervten Frau im Off nicht mehr und nahm die Auffahrt in Richtung Hannover, meinem Zielort.
Die Frau klang an drei folgenden Abfahrten noch sehr resolut, dass ich doch dringend zu wenden hätte. Ich freute mich diebisch und ärgerte sie, so lange es ging. An der vierten Abfahrt ließ sie mich schließlich fahren und berechnete die Strecke neu. Ich hatte gewonnen. Ich hatte den 25 Kilometerradius vergessen, natürlich, ich hatte eine lange Leitung. Dafür weiß ich jetzt, warum auf der A1 immer Stau ist, sogar an einem Sonntagabend zur Tatortzeit, und dass der Bremer lieber im Stau steht, als sich einen Tatort mit Lokalkolorit anzusehen.
Deutsch, 11. Klasse.
Eine Doppelstunde in der 7. und 8.
Thema: Frl. Else
Wie der Autor einst wollt' einen Witz verfassen,
da schrieb er:
Zum Wiener Arthur würd' auch gut Schnitzerl passen.
Achja. Ich fange an, meinen Job nicht mehr zu mögen. Ich mochte noch nie einen Job, aber ich brauchte bislang immer einen und die, die da waren, waren meist gut genug. Nur verhält es sich mit einem Job, den man eine Weile gemacht hat, meistens so, dass er irgendwie langweilig wird, vorhersehbar und wenn dann doch etwas Unvorhergesehenes passiert, mag man plötzlich nicht mehr, weil die ganze Verschwörung nur dazu da war, dass mir der Job verleidet werden sollte.
Das Vorhersehbare war, dass ein Theaterstück, das in einem Treppenhaus spielt, bei genügend fortschreitender Jahreszeit in die späteren Abendstunden verlegt werden muss, wenn es denn, wie sonst auch, dunkel sein soll. Das änderte aus mir unerfindlichen Gründen aber erst einmal nichts am Beginn meiner Schicht. Das Stück ist aufwändig. Ich muss zwei Kartons basteln, manchmal sogar drei, ich muss so komplizierte Dinge wie ein Klappbett auf drei Rollen – die vierte ist weg – quer durch die Damengarderobe schleifen, Ascher gefüllt mit Sand mit Wasser aufgießen und Tetrapacks mit O-Saft leermachen, um sie danach mit Wasser zu befüllen. Manchmal trinke ich 600 ml O-Saft, nur so aus Trotz, weil ich sie nicht wegkippen mag. Jedenfalls ist das Stück noch nicht zu Ende, weil der Tag länger ist und die Nacht kürzer.
Das Unvorhersehbare ist, dass ich neben dem ganzen kruden Kram auch noch drei Schlingen aus gelbem, aus amerikanischen Gangsterfilmen bekanntem Absperrband an die höchste Galerie zu hängen habe, die dann am Stückende herunterbaumeln und zwei Schauspielern als Galgen dienen. In meinem eigenen Programmheft steht, dass diese Schlaufen eine bestimmte Länge zu haben haben. Habe ich auch so aufgehängt. Nach Anweisung. Ist ja nicht die erste, sondern schon die 35. oder 100. Vorstellung, weiß ich nicht mehr so genau. Und dann stehe ich im letzten Drittel der Treppe und einer der Schauspieler, die sich darin erhängen am Ende, dreht mir den Rücken zu und nuschelt zu seinem Kollegen etwas von der Unfähigkeit, eine Schlaufe in der richtigen Länge aufzuhängen.
Ich stelle mir ganz oft vor, dass die Leute um mich herum gerade einen Text für eine Rolle einsprechen, das hilft enorm, den ganzen Quatsch zu ertragen, sogar außerhalb des Theaters. Neulich habe ich einen befreundeten Arzt verwundert, weil ich zu einem offensichtlichen Arschloch Patient gesagt habe, vielleicht sollte ich da eine andere Bezeichnung benutzen. Ansonsten bleibe ich bei so etwas aber ganz ruhig und wenn es peinlich zu werden droht, breche ich das Ganze ab, indem ich plötzlich einen Hustenanfall bekomme, oder mir fällt ein Klappmesser auf die lauthallende Steintreppe. Jedenfalls habe ich seit Menschengedenken diese Scheißschlaufen immer gleich hingehängt. Ich habe mir nicht einmal die Mühe gemacht, sie abzumessen, denn einen Unterschied von 15 cm kann ich tatsächlich mit meinen Augen erkennen und die längere von beiden an den richtigen Platz hängen. Ich habe nämlich erst ein einziges Mal neue Schlaufen angefertigt und sonst immer die gleichen Schlaufen der letzten, der vorletzten und der vorvorletzten Vorstellung benutzt. Deshalb ist diese Scheißrolle von Absperrband auch immer noch so dick, dass sie mir niemals aus der Tasche fallen könnte, weil sie nämlich zu groß ist, um da überhaupt reinzupassen.
Das Ende vom Lied war, dass ich die Schlaufen anders herum aufgehängt habe. Ich wünschte dem Anderen eine schöne Vorstellung, der Eine mit dem Schlaufenproblem war da schon abgegangen. Ich habe in meinem Programmheft vermerkt, dass die Scheißschlaufen jetzt anders herum zu hängen haben.
Weil unsere Tochter noch immer nicht laufen will, werde ich bei diesbezüglichen Anfragen in Zukunft immer genau so kontern: „Ich glaube, sie wird das Laufen einfach überspringen.“
Neulich saßen wir beim Limmern und einem von uns fiel auf, dass das Wort Endlösung scheinbar nur noch eine Bedeutung hat, die jeden anderen Gebrauch unmöglich macht. Natürlich bleibt eine Endlösung immer ein Ergebnis, ein Resultat usw., aber selbst laut Duden ist es für diese Art Verwendung einfach zu beschädigt, weshalb als Synonyme nur Schoah oder Judenverfolgung oder Holocaust infrage kommen. Das ist schon irgendwie faschistoid.
Schneid ist, wenn man sich auf der Limmer mit dem Fahrrad fortbewegt und telefonieren muss, während einem eine Polizeistreife entgegenkommt. Natürlich hat man diese bemerkt, ignoriert diese aber, weil man etwas Verbotenes tut. Auf das entgegengebrachte „Hallo“, übrigens keines von der Sorte, die lediglich zur Begrüßung taugen, antwortet man, dass man gerade telefoniere, und ob denn die Beamten keine Manieren hätten.
Da gibt es ein Kinderkarussell zur Feier des 1. Mai auf der Faustwiese. Und was machen die Deppen wieder komplett falsch? Es gibt nur ein Feuerwehrauto...