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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Gedankeninseln

Dienstag, 9. September 2014

Böser Traum

Als ich mich eben an den Rechner setzte, erinnerte ich mich plötzlich an den Traum, den ich heute Nacht hatte. Eigentlich ist davon überhaupt nichts hängen geblieben, bis auf ein kleines Dialogschnipselchen zwischen mir und meiner Frau. Sie sagte mir nämlich, dass sie gern einen eBook-Reader hätte. Ich muss so bestürzt darüber gewesen sein, dass die restliche Nacht entweder völlig traumlos verlief oder ich mir einfach nichts mehr merken konnte.

Sonntag, 7. September 2014

LNDN NRD = Linden Nord

Ich besitze ein schwarzes Notizbuch, das leider nicht meiner eigentlichen Norm von schwarzen Notizbüchern entspricht, die ich irgendwann einmal zu schätzen gelernt habe. Statt eines weichen Lederumschlages ist es in einen gestärkten Lederumschlag eingebunden. Es ist kaum biegsam. Es war Sommer, wenig Taschen, weil wenig Klamotten. Wenig Platz für gesteifte Umschläge. Seit ein paar Wochen schon ändert sich das Ganze, weil die Temperaturen nachlassen und ich gezwungen bin, wieder eine Jacke oder wenigstens ein Hemd zu tragen. Ich führe deshalb mein Notizbuch wieder mit mir. Am Mann, nicht in einem Rucksack oder nur gedanklich. In wenigen Fällen kann ich mich dazu aufraffen, die wenigen überhaupt notierenswerten Dinge aufzuschreiben. In vielen Fällen bleiben sie als Gedanke in meinem Kopf oder verschwinden wieder.

Heute Abend, bei einem letzten Gang, um den Kopf frei zu bekommen, verhaftete ein Gedanke in meinem Kopf, nämlich vergessen zu haben, was meine allerletzte Notiz gewesen war. Ich konnte mich nicht daran erinnern. Ich schaute in mein Notizbuch und plötzlich hatte ich die gesamte Situation wieder vor mir. Es war Samstag und ich ging über das Limmerstraßenfest, genauer gesagt, ging ich über die Limmer, auf der das alljährliche Fest „zu Ehren“ der Limmerstraße gefeiert wurde. Himmel und Menschen gingen bei leichtem Nieselregen auf der Straße entlang, keine Straßenbahn störte die Ströme der Fußgänger. Überall waren Buden, Zelte und Stände aufgebaut, die Informationen an den Mann bringen wollten.

Zuerst ein Stand, bei dem nicht ersichtlich war, ob man die gebrauchten Brettspiele und Bücher kaufen konnte oder ob sie in der Tombola als Gewinne ausgeschrieben waren, die mit Hilfe eines Glückrades verlost werden sollten. Es drehte gerade niemand am Rad. Dahinter in einer kleinen Seitengasse kam eine Bühne, auf der auf dem Hinweg noch Schlager und auf dem Rückweg dann Karaoke gesungen wurde – vielleicht war es auch die ganze Zeit Karaoke. Die Bühne stand auf Höhe eines Dönerladens vis à vis zu den Waschweibern, einer Kneipe mit riesigen Waschmaschinen, wo unsere Nachbarn vor zwei Wochen frühstücken waren, wie sie mir neulich erzählten, als ich sie nach ihrem Urlaub zufällig im Hausflur traf. Dann folgte der Stand der mir höchst unsympathischen Trödlerin, die ebenfalls gebrauchte Bücher im Gepäck hatte. Sie steht auch öfter vor der Hauptmensa und breitet dort ihre Tische aus. Die Bücher sind zu teuer, schlecht sortiert und die Frau ist, gelinde gesagt, unfreundlich, sollte man sich nicht sofort entscheiden, vielleicht sogar die Frechheit besitzen, eines der Bücher anzufassen und darin zu blättern. Die Preise sind handschriftlich auf klitzekleinen Zetteln, die auf dem Buchrücken angebracht sind, notiert. Wenn ein Buch keinen Preis hat, dann liegt das daran, dass er zuvor abgefallen ist, weil sich jemand oder man selbst erdreistet hat, nach dem Buch zu greifen und den Preis dabei „versehentlich“ abgestreift hat. Ich kaufe dort keine Bücher mehr, habe aber ein Auge auf diese Person, die immer in Leggins, entweder zu Fuß oder auf dem Fahrrad unterwegs ist, wenn sie nicht gerade auf einem Klappstuhl hinter oder neben ihrem Verkaufsstand sitzt und raucht. Auf dem Flohmarkt an der Faust ist sie auch jedes Mal dabei. Sie kommt immer so früh, dass sie den einzigen wirklich überdachten Platz erhält, der dort ist, eine Toreinfahrt, die sie, wenn man von außen hereinkommt auf den Hof, rechtsseitig mindestens zur Hälfte allein mit ihren Tischen verbraucht.

Auf Höhe ihres Standes befand sich auf der gegenüberliegenden Seite ein Stand von den Piraten, der Partei, wo man sich aus einem Luftballon ein Schwert basteln lassen konnte. Dort traf ich dann auch den besagten Mann, der zu meiner Notiz führt. Zu meiner allerletzten Notiz in meinem Notizbuch, das ich zufällig bei mir trug. Ich schrieb: LNDN NRD = Linden Nord = London Nerd. Der Typ, der das T-Shirt mit dem Aufdruck „LNDN NRD“ trug, ist mir überhaupt nicht mehr präsent, selbst nach langem Überlegen, komme ich weder auf sein Gesicht, noch könnte ich sagen, welcher Nationalität, welcher Art Menschenschlag, ob er lange oder kurze Haare hatte, Bart trug oder keinen, eine lange oder kurze Hose, ob er in Begleitung oder allein war. Er war männlich, kleiner als ich und lief vor mir her, schräg rechts. Er hatte sich oft genug umgesehen, so dass ich sein Gesicht mindestens im Profil sehen konnte, die Straße war zwar voll, aber längst nicht so von Menschen besetzt, dass mir nicht aufgefallen sein konnte, was er sonst noch so trug. All diese mir fehlenden Informationen sind die Vokale auf dem T-Shirt. Deshalb trug er wahrscheinlich eine kurze Hose und Turnschuhe, hatte mittellange Haare, die unter einem Base Cap hervorlugten. Er oder wenigstens seine Eltern haben einen Migrationshintergrund und sie waren zu zweit und tranken jeder ein Bier aus der Flasche.

Donnerstag, 7. August 2014

3° Nichts

Auf dem Weg zum Bier gehe ich jetzt immer über den Küchengarten. Das ist kein Garten und auch keine Küche, der Name rührt von etwas her, was ich längst nicht mehr erlebt haben konnte, davon ein anderes Mal mehr. Jedenfalls ist der Küchengarten immer wieder gut für eine Begegnung. Meistens begegnet man dort den üblichen Verdächtigen: Skatern, die nicht skaten dürfen, weil es zu laut ist und mit den Anwohnern vereinbart wurde, nur am Dienstag und Freitag dort skaten zu dürfen. Das schließt natürlich nicht mit ein, eine Anlage dort hinzustellen, die von Autobatterien betrieben den kompletten Block bespaßt. Auch trifft man dort den ein oder anderen Clochard, der sich süffelnd einen anpöbelt und dann aufs Maul kriegt von einem anderen, der bislang weniger getrunken hat und deshalb standfester ist bei der Auseinandersetzung. Meistens geht es um Politik.

Ich gehe durch diese Menge einfach hindurch zu meinem neuen Stammkiosk, der am Wochenende sogar durchgehend geöffnet hat. Dort gibt es Bier in unerträglicher Kälte, manchmal sogar mit Resteis an der Flasche, weil der Auffüller die Flaschen aus dem Gefrierfach geholt und direkt in den Kühlschrank verfrachtet hat. Als wir einmal in Prag waren, schwafelte uns ein Australier zu vonwegen 8° kaltes Bier wäre genau das Richtige, der muss nie zuvor ein 3° kaltes Bier getrunken haben. Andererseits hat Bier ja bekanntlich wesentlich mehr Aromen als Wein, weshalb ich die Weintrinker gerne müde belächle, wenn sie mir mit Südhang und Walnussnote kommen. Das schmeckt man allerdings nicht, wenn das Bier nur 3° hat, dafür müsste es auf Zimmertemperatur getrunken werden. Das macht wiederum nur der Süffel, der sich sein Bier beim Rewe holt, der auch bis 24:00 Uhr geöffnet hat, vorzugsweise Öttinger Export. Auf das Aroma kann ich gerne verzichten.

Jedenfalls begegnet man dort auch hin und wieder einem Bekannten, der einem dann seine Leidensgeschichte erzählt, die sich irgendwie haargenau so anhört wie die eigene. Dann kommt man ins Grübeln und wieso Schmierenkomödien auf luxemburgischen Privatsendern, oder war es bei den anderen?, überhaupt funktionieren, wenn doch sowieso überall alles das Gleiche ist. Darüber denke ich natürlich nicht nach, ich halte mir ein 3° kaltes Bier an die Schläfe, nehme danach eine tiefen Zug und denke an… Nichts.

Freitag, 11. April 2014

Timeline

Ich las heute gleich zweimal von einer sogenannten Timeline. Was wie ein schlechter Namensscherz klingt und bei keinem Standesamt der Welt vor zwanzig Jahren als Name akzeptiert worden wäre, ist bei korrekter Aussprache auch gar keiner. Der Begriff ist so hip, dass es dafür auf Anhieb erstmal gar keinen Eintrag bei Google gibt, der den Begriff auch nur annähernd erklärt.

Anders als ich anfangs vermutete, handelt es sich jedoch nicht um ein extra für uns Deutsche erfundenes Wort für etwas, dass wir alle benutzen aber keiner wirklich gebrauchen kann (Handy), sondern den Begriff gibt es wirklich. Ich hatte ja auch mal Englisch in der Schule und wusste natürlich sofort, was damit gemeint ist, ich wusste nur nicht, dass jetzt jeder Hinz und Kunz eine Timeline hat. Scheiße verdammt, ich habe auch eine.

Ich gebe zu, Timeline klingt eigentlich sogar weniger wichtig als der andere Begriff, der dafür noch immer im Raum steht, Chronik. Aber mal ganz ehrlich, so ein ganz klein wenig balla balla ist das schon, oder?

Mittwoch, 26. März 2014

Wer länger kann

Habe gerade auf Facebook ein interessantes Spiel gespielt. Es nennt sich, nein, ich nenne es: „Wer hält länger durch“. Am rechten Rand befindet sich eine Leiste, in der mir Seiten vorgeschlagen werden, die man doch mit „Gefällt mir“ bewerten könnte, wenn man denn wollte. Wenn man das nicht will, lässt man es einfach oder man klickt so lange auf das verborgende X am rechten oberen Rand, bis ein neues Feld danach fragt, weshalb man denn kein Interesse daran hat. Wenn man dann anklickt, es fehle einem das Interesse, dann verschwindet der Beitrag komplett.

Die untere Kategorie ist schon schwieriger, sozusagen ein neues Level. Da muss ich Spiele wegklicken, die mir nicht gefallen. Es dauerte ziemlich lange, bis ich auch diese Kategorie geknackt hatte und mir kein Spiel mehr angezeigt wurde. Leider habe ich noch nicht herausgefunden, wie man Spielstände speichert, aber das wird Facebokk hoffentlich bald korrigieren. Seien Sie trotzdem vorsichtig, der schnelle Erfolg in diesem Spiel verspricht hohes Suchtpotential.

Dienstag, 25. Februar 2014

CO² grenzwertig

Ich hörte heute im Radio, dass das europäische Parlament sich auf neue CO²-Grenzwerte für Automobile geeinigt hat. An dem Kompromiss war die Bundesregierung maßgeblich beteiligt, wie der Nachrichtensprecher vermerkte und zwar, wie er ebenfalls bemerkte, zu Gunsten der Automobilhersteller, die bei den anfangs viel höheren Grenzwerten um ihre Existenz fürchten mussten und sich still und heimlich auf eine mittelkleine bis große Parteispende bei der Regierungspartei...

Nein nein, es war ganz anders: leider musste ich das Radio in dem Moment ausstellen, weil ich etwas Dringendes zu erledigen hatte – außerhalb des Autos. Auf dem Weg dorthin, wo ich hinwollte, überlegte ich mir, was denn das Parlament beschlossen haben könnte und stellte mir vor, dass womöglich ab 2020 das Rauchen bei laufendem Motor nicht mehr erlaubt ist, um den neuen Grenzwert einzuhalten. Ist doch eine feine Sache so eine Parteispende, da springt sogar noch was für die Gesundheit aller heraus.

Samstag, 15. Februar 2014

Küchenbiologie


Trithemius:"Es soll ja Leute geben, die haben sowas im Bauchnabel."

Mittwoch, 22. Januar 2014

absurdsten

Ich saß gerade im Auto und fuhr auf den großen Parkplatz der Metro ein, als mich ein Beitrag auf D-Radio Kultur im Auto verharren ließ. Es ging um die neue CD von Jeremy Scahill mit dem Titel „Schmutzige Kriege“. Das 6. Studioalbum des Künstlers wartet mit gut arrangierten, eingängigen Songs auf, eine Mischung aus 60er und 90er Pop. Die Songs handeln unter anderem von Todeslisten, die Obama jeden Dienstag zum Abzeichnen vorgesetzt bekommt oder auch mal von einer Hochzeit im Jemen, bei der zwei schwangere Frauen von Spezialeinheiten erschossen werden. Um eine Aufklärung des Verbrechens zu erschweren, schnitten diese auch noch die Projektile aus den Leichen heraus. Die CD ist bei Lojinx erschienen und kostet 16,49 €.

Gleich im Anschluss wurde das neue Buch von Brendon Banson besprochen. Sein voriger Titel, gut recherchiert und ebenso gut belegt, versammelte schöne Texte und Bilder in sich und auch die Erwartungen an das neue Werk mit dem Titel „You were right“ waren demnach hoch. Zwar konnte Banson seine Kritiker bislang immer überzeugen, allerdings dankte es ihm die Leserschaft nicht so, wie er es verdient hätte. Mehr als die zweite Reihe, trotz einigen Potentials, das ihm der Moderator bescheinigte, würde es wohl auch mit dem neuen Titel nicht werden. Das Buch ist bei Kunstmann erschienen und 29,95 €.

Dazwischen erklang ein Jingle.

Sonntag, 12. Januar 2014

Nirgendwo bellte ein Hund

Gestern saßen Trithemius und ich bei einem oder zwei Bieren zusammen. Wir sprachen gerade über Kitsch im Roman. Die Unterhaltung verlief schleppend, weil ich mich ein wenig schlapp fühlte. Ich sprach darüber mit Trithemius und er empfahl mir eine Pause. Seine Devise sei, Sitzen, Aufstehen, Gehen und wieder Sitzen. Ohne Pause komme niemand vorwärts. Aha, dachte ich, und beschloss, eine Pause zu machen. Ich wusste nur noch nicht wovon, ich saß ja schon.

Irgendwo bellte ein Hund, rief Trithemius plötzlich und sprang mit einem Satz, den nur ein ausgeruhter Schäferhund unternehmen kann, von seinem Sofa. Er ging ein paar Schritte, genaugenommen bis zu seinem Bürostuhl, und setzte sich vor den leuchtenden Monitor. Aha, dachte ich schon wieder und fasste keinen Entschluss. Er tippte ein paar Zeilen auf der Tastatur und rief mich dazu. Ich solle mir das einmal ansehen.

„Irgendwo bellte kein Hund“, titelte es auf der Archivseite der Titanic. Es ging um spezielle Formulierungen, die für bestimmte Stimmungen stehen, die ausgerechnet und immer wieder mit der gleichen Phrase untermalt werden. Diese Phrase lautet: „…irgendwo bellte ein Hund.“ Ich schaute ihm über die Schulter und er googelte noch ein paar lustige Ergänzungen. Da gab es zum Beispiel einen Typ im Netz, der in mehreren Literaturforen immer den gleichen Thread aufmachte, in dem es um genau diese Formulierung ging. Ich vermutete deshalb, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt, weil sowohl der Wortlaut als auch der Nickname der Person haargenau der Gleiche ist.

Eine kurze Recherche über das Alter des Artikels in der Titanic und das Alter der jeweiligen Foreneinträge ergab, dass der Artikel in der Titanic definitiv eher erschienen ist. Autor des Einen muss demnach nicht unbedingt Autor des Anderen gewesen sein, jedoch ist stark davon auszugehen, dass der Autor der Forenbeiträge Leser des Autors des Titanic-Artikels war. Bevor wir uns aber zu tief in forensische Analysen vertiefen, womöglich noch zugeben müssen, dass es sich gar nicht um einen Serientäter, sondern um Trittbrettfahrer oder um mehrere völlig verschiedene Einzeltäter handelte, die aus lauter Langeweile voneinander abgeschrieben hatten, um jeweils einmal in ihrem Leben einen möglichst originellen Thread in einem Literaturforum beizusteuern, hören wir an dieser Stelle lieber auf.

Womöglich war das auch nur ein Test, wie oft diese Formulierung tatsächlich in der Literatur zu finden ist, denn der oder die Autoren der Forenbeiträge gaben immer nur die gleichen drei Bücher an, von denen ich leider keines besitze oder gelesen habe, um nachzuprüfen, ob das tatsächlich darin steht. Nicht selten jedoch kam es vor, dass die Mitleser der jeweiligen Literaturforen gar nicht verstanden, worum es dem Ersteller ging, fröhlich berichteten sie von irgendwelchen Hunden, die bellten, pupsten oder mit den Zähnen knirschten. Aber wir wollten ja eigentlich aufhören, hören wir also auf.

Ich saß mittlerweile auf dem Bürostuhl und Trithemius war zur Couch zurückgekehrt. Nirgendwo bellte ein Hund, das Bier war alle und meine Laune auch. Ich ging zurück zum Sessel und atmete schwermütig in die Luft. Trithemius, der sich wirklich bemühte, mir den Abend noch irgendwie angenehm zu gestalten, sprang erneut vom Sofa auf, ging ein paar Schritte und setzte sich erneut vor seinen Rechner. Diesmal wollte er mir etwas anderes zeigen. Ich ging also hinüber und sah ihm über die Schulter. So ging das noch ein paarmal. Bis ich vom vielen Laufen und Stehen und Gucken ganz müde geworden war. Ich fasste den Entschluss, nach Hause zu gehen und vielleicht noch ein wenig zu lesen, einen Kitschroman vielleicht. Vielleicht könnte ich dann von einem Hund lesen, der irgendwo bellt.

Montag, 6. Januar 2014

Anspruch der nicht anspricht - Gedanken zum Textverstehen

Es ist schwer einen Text zu verstehen, der in einer anderen Sprache als der eigenen geschrieben ist. Dafür muss sich der Text tatsächlich gar nicht einer anderen Sprache bedienen. Es reicht oft schon, wenn sich der Autor eines Vokabulars bedient, dem man selbst nicht gewachsen ist. Das ist oft viel schlimmer als ein Text in einer Fremdsprache. Versuchen Sie einmal einen philosophischen Text eines deutschen Autors, der auf Deutsch verfasst ist, bei Google übersetzen zu lassen, ins Deutsche. Geht nicht. Und wer – außer einem anderen Philosophen – fühlt sich sicher genug, um die Fachbegriffe, die darin benutzt werden, in ihrer Entstehungsgeschichte philosophisch richtig einzuordnen? Wer kann die benutzten Vokabeln überhaupt alle ad hoc für sich erklären?

Es ist gut zu wissen, dass man das gar nicht muss, weil man ja weiß, wo man nachschauen kann. Ist der Text, der ein mir fremdes Wort erklären soll, aber länger als der Text, den ich selbst gerade lese, in dem dieses Wort vorkommt, so stellt sich für mich die Frage, welchen Zweck der Autor damit verfolgt. Wahrscheinlich schreibt er für ein ausgewählt kleines Fachpublikum. Welchen Zweck hat es aber, wenn dieses ausgewählte kleine Fachpublikum doch eigentlich gar keine solche Erklärung braucht, der Text also gar nicht dafür gedacht war, sondern für ein breites Spektrum von Interessierten, Laien, Anfängern und Wissenschaftlern?

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