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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Mittwoch, 16. Dezember 2015

HaCK Reloaded

Aus den Archiven des HaCK-Blogs hierher verschoben und neuaufgelegt:

P R O L O G

"Seit meiner Jugend träumte ich davon, einmal einen Klumpen Hack an ein Fenster zu werfen, und dafür bewundert zu werden." (Filipe d'Accord, Vegetarier, seit fünf Jahren fleischfrei)

Dies ist die Geschichte des HaCK, das erst im Tode seine wahre Bestimmung erfüllte. An einem regnerischen Tag im März, genauer am vierten März 2014 trafen sich im Vogelfrei, einer Kneipe in Linden Nord, die drei Initiatoren, Filipe d'Accord, Jules van der Ley und Konrad Fischer, um einer Schnapsidee folgend den Verein HaCK zu gründen. Die Idee selbst stammte von Filipe, der damit nicht weniger wollte, als ein künstlerisches Netzwerk aller Nonsense-Künstler der ganzen Welt zu schaffen. Jules dachte dabei eher an eine postdadaistische Vereinigung mit einem ähnlichen Ziel. Konrad hatte keine Idee, war aber mit Verve bei der Sache, vor allem beim Schnaps. Herr Putzig, der erst später hinzukam, hatte ebenfalls keine Idee, wurde mehr oder weniger hinzugepresst und er bot sich schließlich als advocatus diaboli an, diese Rolle vollführte er mit Bravour, manchmal mehr als uns lieb war.

"Ich sitze den ganzen Tag im Büro und muss mir dann abends auch noch diesen Unsinn anhören, da brauche ich einfach Zeit dazwischen." (Herr Putzig, immer eine Stunde zu spät)

Der erste Erfolg des HaCK war es, den Wirt vom Vogelfrei und eine Kellnerin, verrückt zu machen, indem wir uns versicherten, dass ein Hackwurf ans Fenster im Vogelfrei möglich wäre und die Kellnerin die Aktion fotografieren würde. Der Wurf eines Hackklumpens ans Fenster sollte nämlich das Gründungsinitial des Vereins werden.

"Was als nächstes kommen sollte." (Konrad, verloren in den unendlichen Möglichkeiten des Lebens und der Tempora)

Es kam nichts. Es kamen Vereinssitzungen mit Protokoll und Tagesordnungspunkten, die allesamt nicht erfüllt wurden. Wir saßen da und tranken Bier. Und Schnaps. Und wir lachten und erzählten, aber nichts geschah.

"Das ist doch die wahre Lebenskunst." (Jules van der Ley, seit vorgestern weise)

Weil sich nichts ergab außer einer Menge Quatsch, sprachen sich Filipe, Herr Putzig und Konrad in Abwesenheit von Jules dafür aus, den Verein zu beerdigen, und mit der Beerdigung doch mindestens die angekündigte Aktion des Hackwurfs auszuführen.

"Das HaCK muss sterben, damit wir leben können." (Filipe d'Accord, Expunk)

Anfang August im Morgengrauen trafen sich die Mitglieder des todgeweihten HaCK und die Fotografen Sandra und Lorenzo. Nun lasst die Bilder sprechen.

1. Akt: Vorstellung. Empfohlene Musik: A-Team Theme (bitte im neuen Tab öffnen).



Weiter unten kommt der nächste Akt ...

2. Akt: Das Hannover Cünstler Kollektiv (HaCK) trifft sich im Morgengrauen. Die Untat wird vorbereitet. Empfohlene Musik für die folgenden Akte: Pink Floyd; Animals (bitte im neuen Tab öffnen).




Weiter unten kommt der nächste Akt ...

3. Akt: Das HaCK klatscht an die Wand.



Weiter unten kommt der nächste Akt ...

4. Akt: Das HaCK wird zur Ruh gebettet und betrunken.



E P I L O G

weh unser gutes HaCK ist tot
wer verbirgt nun die brennende fahne im zopf und wer dreht die kaffeemühle
wer lockt nun das idyllische reh
auf dem meer verwirrte es die schiffe mit dem wörtchen parapluie und die winde nannte es bienenvater
weh weh weh unser gutes HaCK ist tot heiliger bimbam HaCK ist tot

(Frei nach Hans Arp; Kaspar ist tot)

HaCK ist tot. Wir haben es gemeuchelt und begraben. Nicht nur, dass wir uns endlich getroffen hatten, um das Hack zu werfen, nein, wir trafen uns darauf noch oft, um die Fotos zu ordnen, in Stellung zu bringen, vielleicht hier und da etwas zu verändern.

Wenn es nach Filipe ginge, werden wir nie fertig.“ (Jules van der Ley, Grafiker, Pfeileschubser, Mann mit dem Programm)

Es dauerte Wochen, das Land ging in die Zeit und wir wurden und wurden nicht fertig. Mit jeder verstrichenen Woche sank die Motivation. Terminschwierigkeiten brachten uns oft an den Rand der Aufgabe.

Heute wird leider nichts, muss kurzfristig arbeiten. Lg Konrad“ (Konrad Fischer, Terminkoordinator, Verbindungsmann und Tippliesel (SMS))

Ob’s je wieder so grün werden wird wie zur der Zeit, als die Bilder gefertigt wurden? Man weiß es nicht. Die Bäume sind längst kahl, der Winter hat sein nacktes Holzbein in die Tür gestellt.

O weh weh weh! HaCK ist tot!

Doch ist Leben gesprossen aus diesem Tode, nie war das HaCK so produktiv zu Lebzeiten.

Das HaCK ist tot, es lebe das HaCK!

Montag, 14. Dezember 2015

Nachruf Hörbar

Mir ist vor geraumer Zeit einmal aufgefallen, dass sich die Straßenbahnen auf der Limmerstraße häufig an genau einem Punkt treffen. Dort war früher eine Bar. Der Name dieser Bar war Hörbar. Das ist ein so bescheuerter Name, dass mir überhaupt kein noch bescheuerterer Name einfällt, obwohl ich ganz bestimmt schon solche Namen gehört oder gelesen habe. Einen Ort Bar zu nennen ist ja nicht verkehrt, wenn es denn dort etwas zu trinken gibt. Aber dem Ort einen bestimmten Sinn geben zu wollen, indem man den Namen des Ortes, also der Bar, mit irgendwas in Verbindung bringt, was ein -bar- in sich trägt, das ist wirklich nicht sehr geistreich.

Hörbar hieß die Bar auch deshalb, weil man dort Platten kaufen konnte. Klamotten gab es und Schnaps in teuren Flaschen. Grundsätzlich wurde aber schon ausgeschenkt. Ein hervorragender Espresso traf auf Menschen mit einer bewundernswerten Gemütsruhe. Egal, wie voll oder stressig es gerade schien, der Kaffee dauerte so lange, wie er dauerte und der Kaffee schmeckte immer gut.

Von einem ganz bestimmten Manko des Kaffees habe ich hier schon mal berichtet, aber das ist jetzt nicht der Augenblick, sich darüber aufzuregen. Es war immerhin die einzige Bar, die ich kenne – außer der Bar, wo ich arbeite – in der ich meinen Kaffee mit Pfefferminzsirup bekommen konnte. Früher gab es das sogar in der Cafeteria der Mensa. Jetzt nicht mehr. Jetzt gibt es auch die Bar nicht mehr, was ich trotz des bescheuerten Namens doch erheblich schade finde.

Die Straßenbahn trifft sich dort manchmal immer noch. Und neulich als ich daran vorüberging traf sie sich nicht dort. Ich dachte, wie immer, dass wahrscheinlich eine der beiden Straßenbahnen zu spät dran sei. Doch dann fiel mir auf, dass ja auch eine der beiden Straßenbahnen zu früh dran sein könnte.

Natürlich war es die Straßenbahn, die aus meiner Richtung kam, die zu spät oder zu früh dran war. Das kann ja gar nicht anders sein, dachte ich noch, musste mir aber insgeheim eingestehen, dass es für die andere Straßenbahn keinen plausibleren Grund gab, pünktlich zu sein, was ich schon einigermaßen unerhört fand.

Noch unerhörter war aber, dass es überhaupt keinen Grund gab, warum sich die Straßenbahnen noch hier treffen sollten. Vielleicht hatte sich der Fahrplan geändert. Vielleicht haben sich die Straßenbahnen nur zufällig ein paar Male hier getroffen, und ich habe das zufällig bemerkt und deshalb gedacht, dass müsste so, obwohl doch der Fahrplan ein Treffen an ganz anderer Stelle vorsieht. Und der Einzige, der kompetent genug wäre, mir diese Frage zu beantworten, wäre der Besitzer dieser Bar gewesen, der die Bahn ja tagaus tagein an seinem Laden vorüberfahren gesehen hat. Doch den kann ich jetzt auch nicht mehr fragen, weil es die Bar ja nicht mehr gibt. Vielleicht ist ihm das aber auch nie aufgefallen.

Samstag, 12. Dezember 2015

HaCK-Blog - Eine erste Impression



Dies ist ein Probelauf. Die Zeit drängt, denn in drei Tagen ist nix mehr übrig drüben bei blog.de. Deshalb versuche ich hier gleich mal was und hoffe, dass es funktioniert: nämlich die Übertragung des ersten Gifs, welches Trithemius für das HaCK-Blog entwarf.

Einen Text gab es auch unter dem Bild. Darin stand, dass sich die Gründungsmitglieder und Co-Autoren des Blogs aus folgenden Personen zusammengesetzt werden haben:

Filipe d'Accord aka Filipe d'Accord
Konrad Fischer aka Leise Töne
Jules van der Ley aka Trithemius

Herr Putzig (steht ein bißchen abseits, weil er der Sache nicht traute, sich grundsätzlich von allem distanziert, und überhaupt war er nur dabei, weil wir ihn so lange bearbeitet haben, ein komischer Kauz dieser Herr Putzig) aka Herr Putzig


edit: Was ich mir erhoffte, funktioniert:)

Freitag, 11. Dezember 2015

Die Woche von Dienstag bis heute

Heute Morgen habe ich mich gefragt, warum es ausgerechnet hinter und unter Waschmaschinen so dreckig wird. Herr Putzig hatte darauf keine Antwort, weil ich ihn gar nicht gefragt hatte. Filipe d’Accord hatte ebenfalls nicht gefragt, und gestern einfach einen zweiten Tisch bestellt in unserer Kneipe. Nach mir und mit dem Wissen um meine Reservierung. Ich wusste davon natürlich nichts, bis ich das Vogelfrei erreichte und aufgrund der guten Ausgangslage an meinem Tisch Platz nahm, den anderen Tisch aber reserviert behielt. Es war nämlich nichts los.

Kurz nachdem Filipe eingetroffen war, er beruhigte meine Gemüter mit einer Tafel Schokolade und einer Packung Kaugummizigaretten, traf auch Trithemius ein. Wir wechselten in den Nichtraucherbereich. Die Kaugummizigaretten waren natürlich keine im Sinne von Kaugummizigaretten, wie es sie früher einmal gegeben hat. Das Papier drum herum war nicht mehr einer Zigarette nachempfunden, der Name der Marke ebenfalls nicht. Die Schachtel allerdings hatte durchaus noch Ähnlichkeit damit und das Produkt drinnen war natürlich stangenförmig, von äußerst süßer Konsistenz, die nach kurzer Dauer bereits die Geschmacksrichtung wechselte, hin zu Pappmache.

Der Inhalt der Packung war, nicht aus Platzgründen, auf 13 begrenzt. Ich wurde unangenehm an andere unrunde Verpackungseinheiten erinnert, die ähnlich krumme Zahlen hatten, weil die Preise zwar nicht steigen durften, das Produkt aber irgendwie teurer werden musste. Pampers macht das ja gerne so. Dann geben sie auch noch im Internet ausdruckbare Gutscheine heraus, die den Verpackungspreis drücken und den Kunden vorgaukeln, etwas gespart zu haben.

So ähnlich verschaukelt fühlte ich mich auch beim Waschmaschinenkauf. Die Bestellung im Internet rief Versandkosten auf den Plan, die ich umgehen konnte, wenn ich in einem Baumarkt bestellte. Das tat ich dann auch. Die Maschine wird heute kostenlos angeliefert. Meine Frau holte einen zusätzlichen Rabatt von drei Prozent heraus, indem sie meine personenbezogenen Daten verkaufte. Der wurde vor Ort gleich in Abzug gebracht. Jetzt sitze ich hier und warte auf die Lieferung, lese anderer Leute Blogs und schreibe.

Nun las ich eben bei Herrn Lo, dass er aus Dummweltschutzgründen einen Artikel recycelt hat. Der Kollege nömix macht das auch sehr erfolgreich, so erfolgreich, dass ich mich manchmal dabei ertappe, wie ich auf einen Beitrag antworten will, auf den ich vor einem, vor zwei oder mehr Jahren schon einmal geantwortet habe.

Trithemius macht das ja auch gerade, nur nennt er das Teestübchen-Adventskalender mit ausgewählten Beiträgen aus zehn Jahren Teppichhaus Trithemius. Und gestern sprachen wir unter anderem auch über Blog.de, die am 15. ihr Türchen für immer schließen, so dass ich mich als Recycler angeboten habe, um unsere Texte, die im Hack-Kollektiv entstanden sind, vor dem Vergessen zu bewahren. In naher Zukunft also, wird es hier eine kleine Auferstehung geben, seien Sie gespannt oder auch nicht, ganz wie Sie wollen.

Und nun noch ein kleiner Exkurs in mein Notizbuch. Ich notierte mir gestern Abend, dass Herr Putzig an einem seiner ersten Abende in Hannover in einer Kneipe kotzen musste. Was er noch weiß, ist, dass der Abend ein Fiasko oder Debakel war, genauso wie auch die Kneipe hieß, in der er gekotzt hat. Tja, so war das, damals.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Freutagstexterpokalvergabe

Freitagstexter

Huhu,

es ist Mittwoch, die Jury hat genächtigt und sich entschieden und heute ist Tag, genauer Mittwoch, oh, das hatten wir schon, egal, also.

Ein doppelter Applaus für den Publikumsgewinner, der auch mir sehr gut gefallen hat, geht an bewitchedmind. Die Bundeswahr oder Teile (die nicht funktionsfähigen) von ihr einzubauen, liegt natürlich nahe bei der Farbe grün.

Ein Hoch geht auf den dritten Platz, den sich Hubbie redlich verdient hat. Auch VW bekommt sein Fett weg. Vielleicht sollte man das einfach in "sein CO² weg bekommen" umbennen?

Ein Hurra geht an Platz 2, an das Bee, weil die Jury überhaupt keine Ahnung hatte, um wieviele Ecke hier zu fahren sei.

Das Juchhu für Platz 1 wird an den Wortmischer vergeben. Die Jury ist sich der Tatsache bewusst, dass die schlimmsten Politiker, die gerade (re)gieren aus Niedersachsen kommen. Und wenn sich die CDU schon für die neue SPD ausgibt, dann kann die SPD ja auch bei den Grünen klauen, die Grünen bei der AFD und die AFD bei der FDP und die FDP bei der CDU. Dann schließt sich der Kreis.

Herzlichen Glückwunsch, wir sehen uns am Freitag hier.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Radio



Vielleicht werde ich langsam alt. Vielleicht werde ich aber auch ganz schnell alt und merke das nur ganz langsam. Aber egal, wie herum ich es drehe, die Zeit ist gegen mich. Das ist schlecht. Das nagt an mir.

Heute war einer dieser Tage, wo ich mir darüber Gedanken machte, wie die Welt in ein paar Jahren wohl funktioniert. Ich kam zu keinem guten Ergebnis. Ich saß dabei – das sollte ich wohl erwähnen – in einem niegelnagelneuen PKW der Sonderklasse und sollte damit meine Einkäufe für die beiden Bars erledigen. Das Fahrzeug, welches ich normalerweise benutze, war in der Werkstatt gewesen und unabkömmlich. Deshalb saß ich darin.

Meine erste und wichtigste Einstellung gilt immer dem Sitz. Dann kommt das Radio und dann erst der Rückspiegel. Das mache ich immer so. Sitz gut. Armlehne ok. Radio: Katastrophe! Ich kann den Sendersuchlauf nicht finden. Ich finde weder den manuellen Sendersuchlauf, noch finde ich den automatischen. Ich finde ein paar Sender und finde heraus, dass da eine Fläche ist, auf der ich hin und her wischen kann, wie auf meinem Smartphone. Aber ich finde meinen Radiosender nicht. Er ist auch nicht voreingestellt. Ich höre immer Deutschlandradio Kultur. Ich bekomme den Sender nicht rein.

Mich überkommt keine Panik, weil ich den Deutschlandfunk bekomme. Die zweitbeste Lösung. NDR Kultur geht auch, da sind sich sogar die Frequenzen ziemlich nahe. Aber meinen Sender bekomme ich nicht.

Nach einer kurzen Fahrt stehe ich auf einem Parkplatz und denke, ich probiere es erneut. Und siehe da, es geht. Plötzlich ist Deutschlandradio Kultur erhältlich. Ich nehme das Programm und verlasse es nicht mehr. Die Gedanken – daher der mühsame Anfang des Textes – kreisen um den plötzlichen Empfang des Senders.

Ich steigere mich da hinein und befürchte, dass ich den Sender deshalb nicht einstellen konnte, weil ich ihn an meinem vorherigen Stellplatz nicht richtig empfangen konnte. Ich vermute weiterhin, dass eine manuelle Einstellung überhaupt nicht mehr vorgesehen ist, weil es keinen Sinn macht, sich 1. die Frequenz eines Senders zu merken und 2. einen Sender hören zu wollen, den man nicht richtig empfängt. 97,4 MHz ist die Frequenz meines Senders in unseren Breiten. Früher konnte ich ganze Telefonbücher auswendig und habe das abgestellt, weil mein Telefon sich das merken kann. Jetzt merke ich mir nur noch die Nummer meiner Bankkarte und die Frequenz meines Radiosenders, die ich mir in Zukunft vielleicht auch nicht mehr merken brauche, weil ich sie sowieso nicht einstellen kann. Weil Konstrukteure von Autoradios entschieden haben, dass ein manueller Sendersuchlauf Quatsch ist. Weil ein automatischer Sendersuchlauf eben den Sender nicht einstellt, wenn der Empfang zu schlecht ist. Was dabei jedoch vergessen wurde, was ich den Konstrukteuren gerne mit auf den Weg geben möchte: Es gibt Leute, die hören lieber schlecht empfangbare gute Radiosender, als gut empfangbare schlechte Radiosender.

Montag, 7. Dezember 2015

Wie kann ich das Windows 10 Update abstellen?

Wahrscheinlich gibt es einen Weg. Es gibt immer einen. Es gibt auch immer einen, der weiß, wie es geht, und derjenige stellt sein Ergebnis dann ins Netz, um anderen die Möglichkeit zu bieten, sich ebenfalls schlau zu machen; wenn es denn funktioniert. Aber fangen wir doch erst einmal vorne an:

Warum sollte ich das Windows 10 Update abstellen? Dafür gibt es keinen Grund. Mich, und nur deshalb stelle ich mir diese Frage, beunruhigt das Update. Für andere mag es handfestere Gründe geben. Für manch einen gibt es wahrscheinlich gar keine Gründe. Für mich gibt es welche. Ich werde dabei immer an den neuesten Terminator-Streifen erinnert, wo ebenfalls mit einem kostenlosen Update geworben wird. Oder an den Rasenmähermann, der, einmal an die Höllenmaschine Computer angeschlossen, in jedes Bauteil emigrierte und sich in der ganzen Welt fortzupflanzen trachtete. Schaurige Vorstellung. Deshalb möchte ich kein Windows 10 Update installieren. Deshalb möchte ich mein Windows 10 Update abstellen.

Was kann ich dafür tun? Ich kann mir die Beschreibung dazu im Internet durchlesen. Hier wird ausführlich beschrieben, wie es geht. Ich habe einen Screenshot von den wichtigsten Details gemacht, um Sie Ihnen hier zu präsentieren. Werden Sie schlau draus?



Ich habe Update KB3035583 tatsächlich gefunden. Ich habe es gelöscht, um es bei Neustart wieder auf dem Rechner zu haben. Ich stolperte über den letzten Satz im zweiten Absatz. Für so subtile Sätze bin ich zu dumm. (Wenn Sie den Satz so nicht lesen können, können Sie, indem Sie auf das Bild klicken, eine vergrößerte Variante des Screenshots erhalten.) Haben Sie übrigens die Werbung im unteren Teil des Bildes gesehen?

Warum schreibe ich also eine Anleitung, wenn ich doch sogar zu dumm bin, eine andere zu befolgen? Aus dem einfachen Grund, weil ich vielleicht zu dumm bin für anderer Leute Anleitungen, aber weil ich etwas davon verstehe, Leuten Dinge klarzumachen. Ich kann Sachen erklären, das ist eine meiner guten Eigenschaften. Deshalb schreibe ich eine eigene Anleitung.



So, und jetzt die Anleitung: Sehen Sie das Symbol in der Taskleiste? Ich habe einen roten Kreis darum gemacht. Leider ist der Kreis nur ein ovales Dingens, aber Sie werden sicher wissen, was ich meine und erkennen, worum es sich handelt. Es geht um das kleine störende Symbol dort.

Und jetzt schauen Sie auf diesem Bild! Das ist ein kleiner Aufkleber, wie sie manchmal aus Mickey Maus Heften herausfallen, wenn man zufällig in der Zeitung blättert, um zu sehen, was die Jugend von heute so liest. Oder in der Bravo, Wendy oder was auch immer Sie sich für eine Zeitung suchen. Sie finden darin kleine Aufkleber. Sie können sich natürlich auch welche kaufen, kosten nicht viel. Ein Euro vielleicht. Kleben Sie ihn einfach auf die betreffende Stelle. Je größer Ihre Verunsicherung, umso größer der Aufkleber. Einfache Kongruenz. Funktioniert immer. Garantiert!

Samstag, 5. Dezember 2015

Nicht mehr

Vor langer Zeit einmal habe ich in einem Supermarkt Inventur gemacht. Wir kamen unsortiert dort an und wurden dann eingeteilt in Zweierteams, um Dinge zu zählen. Von uns zählte ich, und mein Partner, den ich nicht kannte, schrieb auf, was ich zählte. Wenn wir ein Regal fertig hatten, dann ging es zum nächsten, nicht ohne vorher einen großen Zettel an das Regal zu kleben, auf dem so etwas stand wie: Erfasst. Oder sowas ähnliches. Ich weiß es nicht mehr.

Was ich aber noch weiß, ist, dass ich eine Gitterbox zu zählen hatte, in der lauter kleine Dosen Tomatenmark lagen. Es waren bestimmt hundert. Oder noch mehr. Das weiß ich nämlich auch nicht mehr. Aber seitdem mag ich Tomatenmark nicht mehr, vor allem nicht jenes, welches in kleinen Dosen daherkommt. Schon allein der Umstand, dass es Dosen gibt, die noch kleiner sind als Thunfischdosen, war mir bis dahin unbekannt, und der Preis dieser Dose, der irgendwo im Pfennigbereich angesiedelt war, rechtfertigte niemals den Bohei um die Dose, den Dosenöffner, den Inhalt und den Nutzen.

Trotzdem gibt es wahrscheinlich immer noch Dosen von Tomatenmark in unzureichender Größe und überdimensionierter Festigkeit, als gälte es Überlebende eines Atomkrieges von den Vorzügen einer Dose Tomatenmark samt Geschmacksprobe zu berichten; denn mehr Platz bietet diese kleinste Verpackungseinheit ja nicht.

Die Dosen waren übrigens nicht stapelbar, ich stapelte sie trotzdem. Dann fielen sie um und ich begann, unter dem Regal herumzukriechen, um einzelne verstreute Objekte aufzuklauben. Das ist wie zu einem Umzug eine Münze unter dem Sofa zu finden, die nicht klein genug ist, um sie zu ignorieren und nicht groß genug, um sich die Hände dafür dreckig zu machen. Kleingeld ist ja überhaupt so eine Sache. Es fliegt ständig irgendwo herum und tritt es geballt auf, beult es das Portemonnaie aus. Womöglich fällt es an den Seiten heraus und rollt unter das Sofa.

Aber was erzähle ich da überhaupt schon wieder? Wo bleibt denn die Moral von der Geschichte? Tja, es gibt keine. Außer vielleicht, dass Tomatenmarkdosen genauso wenig stapelbar sind wie Kleingeld und gerne mal unter Dinge rollen, wo sie dann vergessen werden. Mehr ist es nicht.

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Zuletzt aktualisiert: 12. Dez, 08:51

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