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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Mittwoch, 19. März 2014

Siegertreppchenerklärung

Freitagstexter

Es ist Mittwoch und Sie können mir glauben, ich habe es wahrlich versucht. Die Performance dieser Seite ist mit einem abgelatschten Kaugummi noch zu milde beurteilt, manchmal. Also, ein erneuter Versuch:

Herzlich bedanken möchte ich mich für die Teilnahme aller Teilnehmer. Lobend erwähnen muss ich an dieser Stelle:

Platz 3:
Die Testsiegerin erklärte uns, womit sich der Einzelhandel in naher Zukunft auseinandersetzen sollte.

Platz 2:
Jossele erklärte uns (dezent), an wen sich der Einzelhandel in Zukunft zu richten habe.

Und Platz 1:
Die Neuköllner Botschaft erklärte uns, aus was man so alles Sprengstoff bauen könnte (wenn man denn den dazu nötigen Schein besitzt).

Herzlichen Glückwunsch! Wir sehen uns hier.

Verduzt

Im orthographischen Dschungel des Internetzes findet sich der gewöhnliche kaum noch zurecht. Es wird immer schwieriger die richtige Schreibweise ausfindig zu machen, geschweige denn überhaupt noch auf einige Worte zu stoßen. Achten Sie einmal auf die Texte, die Sie lesen und verfolgen Sie die Anwendung von „zwar“, Ihnen wird auffallen, dass dieses herrliche Wort fast gänzlich aus dem Wortschatz zu verschwinden droht.

Doch um „zwar“ geht es heute nicht. Es geht einmal mehr um den Präfix (Vorsilbe) „ver-“. Wie jedem bekannt sein sollte, handelt es sich bei dieser Vorsilbe um ein besonders vorwitziges Exemplar. Im Gegensatz zu vielen anderen Vorsilben ist „ver-“ in seiner Bedeutung nicht festgelegt und so kommt es häufig zu Verwechslungen. „Versprechen“ kann sowohl für einen mündlichen Fehler stehen als auch für den Eid, den unsere Jugend gern mit Anrufung einer ehemaligen Respektsperson verbindet: „Ich schwör, Alta!“

Doch kommen wir nun zum eigentlichen Problem. Nicht nur der gemeine Pöbel, selbst Hobby- und Gelegenheitsjournalisten ist es schon passiert, dass sie den verdutzt dreinschauenden Protagonisten ihrer Geschichte des ersten „t“s beraubten, was ihn leider weniger alt aussehen lässt, als es dem Schilderer der Geschichte lieb sein konnte. Denn „verduzt“ hat eine völlig andere Bedeutung als „verdutzt“.

Wie seltsam die deutsche Sprache ist, wird hier sehr gut deutlich. Während man die um einen Buchstaben längere Schreibweise im hinteren Teil des Wortes nämlich kurz ausspricht, ist es die kürzere Schreibweise, die man lang ausspricht. Solche Gegenteiligkeiten sind natürlich ein Graus, wenn es um die Einhaltung orthographischer Prinzipien geht. Doch es kommt noch schlimmer: Die Vorsilbe „ver-“ sorgt, wie in vielen anderen Fällen auch, wo ähnliche Schreibweisen vorliegen, dafür, dass sich die Bedeutung stark wandelt. Während die lange Schreibweise mit zwei „t“ für den Überraschungsmoment steht, der sich in Mimik und Gestik des Betroffenen widerspiegelt, könnte die kurze Variante, also mit nur einem „t“ geschrieben, der Auslöser für diese Überraschung sein.

Besonders Fäkalausdrücke mussten in der Vergangenheit unter diesem häufig auftretenden Fehler leiden, so dass sie heute kaum noch für „chic“ erachtet werden. Ausdrücke wie „Ach du Scheiße“, stehen mittlerweile auf dem Index jeder Kommunikation. Sie nötigen dem Empfänger ein verdutztes Gesicht ab, denn Vertraulichkeiten mit einem Fäkalbegriff können doch einen kompetenten Gesprächspartner nicht auszeichnen! Wegen solcher Fehlinterpretationen reihen sich die Fäkalausdrücke in die lange Liste der auszusterbenden Wörter ein, „Scheiße“ steht nicht weit entfernt von „zwar“.

Dabei muss das nicht sein. Beachten Sie in Zukunft einfach die Aussprache und Schreibweise beider Wörter. Sprechen Sie sich das Wort, wenn nötig laut vor, bevor Sie es in einen Text einpflegen, denn Pflege sollte das höchste Prinzip bei der Sprachgestaltung sein. Und sollten Sie einmal die Bedeutung des Einen oder anderen vergessen haben, so schauen Sie sich im Netz um, Sie finden gute, seriöse Erklärungen und weniger seriöse Erklärungen, auch wenn man manchmal etwas suchen muss.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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