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Mittwoch, 21. September 2011

Verlaufen im Schauspielhaus

Heute begann für mich die Zeit des Jahres, die unabhängig vom Wetter Geld einbringt. Die Theatersaison läuft schon seit geraumer Zeit, doch mich hat es heute zum ersten Mal wieder hinter die Bühne getrieben. Im Schauspielhaus. Das Schauspielhaus ist ein verwinkelter Bau, der aus alten Baubestand und einem riesigen Neubau besteht. Der Altbau, nach einem englischen Adligen benannt oder durch ebensolchen erbaut, erfreut sich größter Beliebtheit nicht nur wegen der Disco, die dort am Wochenende stattfindet, sondern auch weil dort Theater gespielt wird. Die Disco findet übrigens im Treppenhaus statt. Alles sitzt auf den Treppenstufen, ist unterwegs von oben nach unten oder wieder nach oben und auf einer der vielen Zwischenetagen befindet sich eine unscheinbare Tür, durch die man, wenn man denn einen Schlüssel besitzt, in die Räume des Theaters gelangt.

Aber dort war ich gar nicht. Ich habe keinen Schlüssel. Ich war im Vorderhaus. Im neuen Anbau, der um einiges größer ist als der Rest des alten Gebäudes. Dort wird gerade jetzt ein Stück gespielt namens "Ursprung", das ich mit aufgebaut habe. Eine riesige Drehscheibe und ein völlig gelber Himmel im Kreis verhängter sollen die Leute von zu Hause ins Theater locken. Als ich fertig war und durch den Haupteingang das Tehater verließ trieben sich schon viele, die der Verlockung nicht widerstehen konnte dort herum.

Im Gegensatz zur Oper, die von außen endlich wirkt und von innen schier unendlich verwinkelt ist - ich berichtete davon - ist das Theater von außen noch unscheinbarer. Von innen aber, hoho. Dagegen ist die Oper ja gebaut wie ein New Yorker Stadtplan. Ich verließ mich auf einen Kollegen, mit dem ich dort aushalf, er ging vor und ich folgte ihm. Nur einmal, ich war zu blöd, den langen Streifen loszulassen, der sich entwickelt, wenn man an einer Rotunde doppelseitiges Klebeband befestigt. Da stieg jemand drüber, war zu ungeschickt, stolperte und trieb mir das scharfkantige Band in Daumen und Zeigefinger. Ich lief also hinter einem Mann hinterher, der mir Desinfektionsspray, Pflaster und eine Ermahnung mit auf den Weg gab und dann ließ er mich allein.

Im Gegensatz zur Oper ist hier alles weiß getüncht. Keine Außenmauern, die durch ihre Farbe verraten: aha, jetzt gehe ich nach links und bevor ich den Kreis vervollständigt habe, komme ich an einer Tür vorbei, die mich wieder rauslässt. So war das hier nicht. Man steht ohne Fenster, also ohne Tageslicht im blanken Schein der Neonröhre und schaut, wenn alles gut geht, auf nur zwei Türen. Geht man durch eine, warten dort zwei weitere und ein langer Gang. Bin ich einen langen Gang entlang gegangen auf dem Weg zum Pflaster? War da eine Treppe? Bin ich jetzt unter der Bühne, auf gleicher Höhe oder schon zu weit oben? Ich weiß es nicht mehr. Ich treffe einen Mann, er grüßt und verschwindet durch eine andere Tür. Ich folge ihm einfach.

Das Glück ist, dass die Bühne in der Mitte liegt und sobald man längere Gänge betritt, geht man entweder darauf zu oder drunter durch, ich ging darauf zu und höre schon den Lärm der Männer. Glück gehabt, ich war wieder da. Der Rest der Schicht verlief ereignislos. Ich hielt mich von allem fern, was nicht Bühne war und verließ mich beim Gang zur Pause auf den Kollegen. Pünktlich um 18:00 Uhr wurde die Frühstückspause einberaumt - die heißt so, trotzdem die Spätschicht natürlich erst gegen 14:30 Uhr beginnt aber trotzdem genauso eine Frühstücks- und eine Mittagspause macht - und wir wurden kurz darauf entlassen. Ich sah die Reste des Tageslichts und fuhr nach Hause. Erst in Gedanken und dann am Kiosk gab ich das Geld aus, was ich gerade verdient hatte.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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