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Wort für Wort

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Katastrophentourismus

Diesmal durchaus ernsthaft, obwohl meine Rubrik "Wort für Wort" sonst nicht ohne Ironie auskommt, habe ich mich diesem Begriff gewidmet. Der Text ist ziemlich lang geworden, sicherlich ein Manko aber kürzer ging es wirklich nicht.

Man könnte meinen, die weißen Flecken auf der Landkarte sind dem Weiß im weitaufgerissenen Auge gewichen, betrachtet man die vielen Facetten, denen unser Auge in der Fremde ausgesetzt ist. Sandy, ein Wirbelsturm immensen Ausmaßes, tobte gerade über die Westküste der USA, hat zuvor bereits die Karibik verwüstet, Todesopfer gefordert, und doch oder gerade deswegen übt eine solche Naturgewalt genügend Faszination auf uns Menschen aus, Berichten in Funk, Fernsehen und Internet gebannt zu folgen. Reporter im Auge des Sturms, Liveschaltungen, Webcams sind nur ein paar der Beispiele, wie wir uns die Katastrophe ins Wohnzimmer holen; Eindrücke in Echtzeit. Menschen pilgern in Scharen zu einem Ozeanriesen, der schlagseitig vor der italienischen Küste liegt, wo ebenfalls Menschen gestorben sind. In strahlungssicheren Anzügen stapfen Menschen über verseuchten Boden, um sich ein Bild zu machen von einer Gewalt, die Menschen entfesselt haben aber nicht kontrollieren konnten, noch immer nicht.

Doch was hat das alles mit dem Tourismus zu tun, könnte man da fragen? Und ist diese Form des Extremtourismus – was für mich persönlich die wichtigere Frage darstellt – ein heutiges Phänomen, das zu Recht oder zu Unrecht Empörung auslöst? Und welchen Anteil hat die zunehmende globale Vernetzung daran?

Tour, seit dem 17. Jh. in der deutschen Sprache belegt, leitet sich ab aus dem Französischen. Auch im Englischen findet sich ein solcher Begriff, doch die Ableitung aus dem Französischen liegt näher, denn zur Zeit des Sonnenkönigs, als an Höfen in ganz Europa französisch gesprochen wurde, wird neben dem Wort selbst auch die Bedeutung unverändert importiert und setzt sich deshalb von einem heutzutage gleichbedeutenden Wort ab, dass zu dieser Zeit längst nicht das Gleiche aussagte: die Reise. Während nämlich die Reise durchaus als Überwindung einer Entfernung gesehen werden kann, ohne dass der Reisende die gleiche Strecke auch wieder zurück unternimmt, ist im Wort Tour, aus dem der Begriff Tourismus hervorgegangen ist, durchaus eine Wiederkehr an den Ausgangsort angelegt. Die Wurzeln von Tour liegen nämlich im Griechischen tornus (heute noch bekannt und verwandt mit dem Turnus), was so viel wie Dreheisen bedeutete und ein Eisen beschreibt, dass sich auf einer Kreisbahn um einen Punkt, eine Achse o.ä. fortbewegt. Der Zweck einer solchen Unternehmung, also einer Tour im 17. Jh., lag in der Zerstreuung, so stelle ich mir das vor, und deshalb ist die Verbindung zum französischen Hof auch naheliegender denn zum englischen Pendant. Der Tourismus als Begriff der Reise, mitnichten gefahrlos, daran hatte der Engländer aber wahrscheinlich keinen unmaßgeblichen Einfluss. So gibt es Zeugnisse von Rheintourismus durch adlige Engländer, die sich bewusst auf den Weg machten, um sich auf die Spuren der Burgenromantik zu begeben, und es gibt ebenfalls bereits im 19. Jh. den Alpentourismus, der ebenfalls von Engländern unternommen wurde. Daran können sogleich zwei Facetten des Tourismus, sogar des Heutigen, in Augenschein genommen werden, die eine Antwort auf die Frage der Intention geben. Zum einen ist es die Erweiterung des geistigen Horizonts, genauer das Nacherleben von Empfindung vor Ort wie sie zuvor in Büchern und anderen Medien wahrgenommen wurde. Und zum anderen die bewusste Exposition einer Gefahr für Leib und Leben, sozusagen die Grenzerfahrung. Natürlich darf hier keine strikte Trennung erfolgen, denn es kann sowohl nur eins von beidem als auch beides zusammen Grund für eine „Tour“ sein.

Der Tourismus an sich umfasst ja auch längst nicht mehr nur den Bereich, der den Reisenden direkt betrifft, sondern auch Maßnahmen, die diese Reise erst ermöglichen, zum Beispiel Gasthäuser, Reiseführer oder Menschen, die die nötige Ausrüstung zur Verfügung stellen und an Ort und Stelle bereit stehen. Aus dieser anfangs sicherlich eher spärlichen Peripherie um den Tourismusbegriff ist im Laufe des 20. Jh. eine ganze Industrie gewachsen. Längst ist diese Industrie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und es entstanden Orte, Sehenswürdigkeiten die allein zum Zwecke der Ansicht und des Besuchs errichtet worden sind, die auf Touristen abzielen.

Es gibt aber auch – und das rekuriert wieder auf die zuvor genannten Intentionen – einen Tourismus, der so gar nichts mit dem gemein hat, was sich der Mensch unter dem Tourismusbegriff vorstellt und auf den ersten Blick wenig damit zu haben scheint. Im Alpentourismus der Engländer klang es bereits an, es geht um die Grenzerfahrung. Auch hier muss unterschieden werden, denn Grenzerfahrung ist nicht gleich Grenzerfahrung. Während nämlich das Besteigen des Mont Blanc durchaus als Höchstleistung gelten kann und ein nicht unbeträchtliches Gefahrenpotential für die eigene „heile Haut“ darstellt, kam es bereits früh – die Rede ist vom Ende des 17. und Anfang des 18. Jh. – zu einem weiteren Grenzgang, bei dem die persönliche Gefahr nicht höher war, als beim Überqueren einer Straße. In der Literatur ist diese Art des „Tourismus“ durch nicht wenige Zeugnisse belegt. Zum Beispiel kam man als wohlsituierter Besucher Londons Ende des 18. Jh. nicht um den Besuch Bedlams herum, einer Irrenanstalt, die sich sogar darauf eingerichtet hatte, Besucher zu empfangen und dafür Geld zu nehmen. In anderem Zusammenhang schrieb auch Kleist darüber, ebenso Klingemann oder Musil. Geprägt haben den Begriff des „Irrenhaustourismus“ Reuchlein und Košenina. Vor allem Letzterer ist mir in dieser Thematik im Gedächtnis geblieben, weil seine Erklärung und Einordnung in Anbetracht des aufgeklärten und nach Aufklärung strebenden Menschen, der sich in dieser Zeit selbst in den Mittelpunkt stellt und nicht nur das Normale, den Durchschnitt erfassen will, sondern gerade am Extrem interessiert ist, eine schlüssige Erklärung für die Beweggründe liefert.

Der Neuentdeckung des Menschen könnte sich also nahtlos die Neuentdeckung des Extremereignisses anschließen, wenn sich nicht beides im Tourismusbegriff der Gegenwart bereits gefunden und die Vermischung nicht schon viel früher stattgefunden hätte. Einen Irrenhaustourismus, sofern man nicht Angehörige besucht, gibt es heute nicht mehr, aus gut verständlichen Gründen. Was es aber weiterhin gibt, ist der Katastrophentourimus. Denn während die letzten 2 Jahrhunderte genügend Aufschluss über das Seelenleben des Menschen gegeben haben und auch die Rücksicht der Interessen aller Menschen solche Reisen verbieten, hat die Katastrophe, in welcher Form auch immer sie vorliegt, nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Selbst ein Urteil darüber, wie es sicherlich dazu beigetragen hat, dass es den Irrenhaustourismus heute nicht mehr gibt, haben Menschen bereits recht früh darüber angestellt. Karl Kraus reagierte bereits 1921 auf die in seinen Augen wohl geschmacklose Anzeige der Basler Zeitung, Menschen an die Schlachtstätte Verdun zu führen und dabei Kost und Logis anzubieten. 117 Franken sollte seinerzeit die völlig „ungefährliche Tour“ kosten. Wenn es einen Ort der Varusschlacht gäbe – und nicht 4 oder 5 vermeintliche – würde dies niemanden bestürzen, wenn plötzlich alle Welt dort hinginge. Die Zahl der Besucher insgesamt ging in New York natürlich zurück nach 9/11, aber die Stadt wurde um eine makabre Attraktion reicher, die höchstwahrscheinlich den am häufigsten besuchten Ort in der Großmetropole darstellte in den darauf folgenden Jahren.

Umso länger die zeitliche Distanz zum Extremereignis liegt, desto geringer scheint auch der Grad Aufregung über den Touristen zu sein, der sich sein Reiseziel unter diesen Gesichtspunkten aussucht. Diese Beispiele unter dem Aspekt der schlichten Lust nach Sensation abzutun, könnte die kurzfristigen missbilligenden Reaktionen, wie sie oft in der Zeitung nachzulesen sind, plausibel machen. Auf längere Sicht betrachtet, liegt dem aber eher ein tiefes Unverständnis zugrunde, was von solchen Ereignissen ausgeht, sei es nun die Naturgewalt, die wir in ihrer Gänze längst nicht verstehen oder ob wir Menschen es selbst sind, die mit ungeheuerlichen Taten solche Ereignisse entstehen lassen. Neu ist weder das Eine noch das Andere. Das einzig Neue daran ist, dass der Mensch durch den gesteigerten Informationsfluss viel schneller darauf reagieren kann, als er es vor 50 Jahren noch konnte. Auch gab es gerade in puncto Gefahr für das eigene Leben, kein adäquates Mittel, trotzdem am Ort des Geschehens zu sein. Abhilfe schaffen das Radio, das Fernsehen, das Internet, in dieser Reihenfolge nicht nur dem Auftreten nach, sondern auch am Grad der Intensivierung bzw. Unmittelbarkeit gemessen. Und auch die kurzfristigen Reaktionen darauf fallen einfach häufiger aus, nicht aber anders als schon vor 100 Jahren.

Montag, 15. Oktober 2012

Achtung, Floskeln gefährden die Gesundheit!

Aus der knappen Antwort auf eine Mail, in der es um hier nicht weiter Relevantes ging und deren Empfänger ich war, mich also demzufolge zu antworten genötigt sah, entwickelte sich eine kleine Odyssee durch den großen Garten der Floskelgewächse und ihren Hegern und Pflegern. Um auf eine nicht weniger knapp formulierte Frage zu antworten, nahm ich hilfesuchend, hilfefindend die Dienste folgender Floskel in Anspruch: „Nicht dass ich wüßte.“ Es nicht unbedingt meine Art, in Halbsätzen zu antworten, allerdings erschloss sich mir nicht, weshalb ich die gestellte Frage in der Antwort wiederholen müsste und ließ sie deshalb weg. Kein Problem, denke ich, wenn nicht mehrere Sachen gefragt werden und ein eindeutiger Bezug herzustellen ist.

Ins erste Stocken geriet ich deshalb, weil mir das „Nicht“ nicht aussagestark genug erschien, ihm eine Konjunktion mit doppeltem „s“ anzuhängen. Es war ein ganz kurzes Stocken, ich schwöre es. Auf das erste Stocken folgte sogleich ein zweites, das mich erneut innehalten ließ: „ß“ in wüßte“? Natürlich nicht, nur eine kleine Dissonanz im Gepräge. So etwas lässt sich schnell reparieren. Doch dann, dann traf es mich wie ein Donnerschlag. Ich war ratlos, benötigte einen neuen Tab und begann mit der Recherche. Ich begann in die Googlesuchzeile einzutippen: „nicht dass…“ und wurde prompt vervollständigt auf: „nicht dass Rotlichtmilieu“, haha kleiner Witz am Rande, nein, es war: „nicht dass ich wüsste komma“. Komma? Hatte ich ein Komma vergessen? War mir hier ein gehöriger Schnitzer unterlaufen, indem ich auf mein liebstes Satzzeichen verzichtet hatte?

Das war mir noch nie passiert. In der Schule habe ich immer, wenn ich mir um den Einsatz eines Kommas nicht sicher war, einen klitzekleinen Strich gemacht, den man durchaus übersehen könnte, wenn er dort nicht hingehört, den man aber wahrnimmt, wenn es so sein muss. Noch heute bin ich Verfechter vieler Kommas. Ich würde mich sogar dazu hinreißen lassen, ein „weil“ mit Kommas zu umzäunen, wenn darauf ein Hauptsatz folgte, weil, die Pause im mündlichen Vortrag ( der Hauptsatz, eingeleitet von "weil", ist im Mündlichen schon längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ) kann nur so ihre volle Wirkung im Lesefluss erhalten!

Ungläubig rief ich die Einträge auf und wurde sogleich beruhigt, es handelt sich nur dann um ein notwendiges Komma, wenn eine Ellipse vorliegt, aus dem „nicht“ ein ganzer Satz gemacht werden könne à la „Es ist nicht so, dass es mich behindert, es verlangsamt mich nur.“ Es verlangsamte mein Schreiben tatsächlich soweit, dass ich, wenn ich den ganzen Sachverhalt ausgeschrieben hätte, oder auf die Floskel verzichtet hätte, wesentlich schneller fertig geworden wäre. Wahrscheinlich wäre dann kein „Halbsatz“ entstanden, wie er im Mündlichen durchaus üblich, im Schriftlichen jedoch nicht üblich ist. Ich hätte in korrektem Deutsch eine sinnvolle, verständliche Antwort abgegeben. Ich hätte mir nicht den Kopf zerbrechen müssen, ob ein „davon“ im Satz „Nicht, dass ich davon wüsste“ ein Komma evoziert, weil ich mich auf die schiefe Bahn der Elliptik eingelassen hätte. Ich wäre eilends zur nächsten Email gehuscht, um auch dort knapp und präzise zu antworten. Dieser Text wäre nicht entstanden.

Die schöne Zeit, vertan für eine Floskel. Wenn Sie also demnächst auf eine E-Mail antworten, hüten Sie sich vor dem Einsatz von Floskeln, es könnte Ihr Leben verkürzen.

Freitag, 12. Oktober 2012

Meinung

Wieder einmal muss ich mit einem alten Vorurteil aufräumen und der deutschen Sprache ein streng gehütetes Geheimnis entreißen. Allerdings muss ich, wie so oft, darauf verzichten, einen Schuldigen zu benennen, denn die Geschichte der Sprachen reicht schon länger zurück als mein etymologisches Wörterbuch überhaupt erfassen kann. Im Zuge der Sortierung des Wissens über die Sprache im Allgemeinen und des Deutschen im Besonderen ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, wenn bestimmte Phänomene, obschon ziemlich offensichtlich, einfach „unter den Teppich“ gekehrt werden können. Sieger schreiben ja bekanntlich die Geschichte.

Worum es mir diesmal geht, ist das allseits beliebte Wort Meinung. Die Meinung, die sich dem Duden nach, aus dem Wort meinen entwickelte und auf das ahd. meinan zurückgeht, hat im Gegensatz zu den meisten Vokabeln des Deutschen – und hier sei angemerkt: aus mir völlig unverständlichen Gründen – beiden Lautverschiebungen getrotzt. Natürlich ist das engl. mean mit dem Wort meinen verwandt und auch das kelt. mían ist laut etymologischem Wörterbuch eine der Wurzeln, allerdings wird mit dieser offensichtlichen Herkunftstheorie nur verschleiert, was im Verborgenen bleiben soll: die Verwandtschaft mit dem Possessivpronomen mein. Das Possessivpronomen ist im Deutschen sowieso eins der am strengsten gehüteten Geheimnisse. Nichts ist so schwer zu ermitteln wie die Herkunft von mein. Weder unter dem Begriffsfamilie der Possessiva nebst seinen kompositorischen Partnern noch unter den Personalpronomen wie zum Beispiel unter ich finden sich Hinweise auf seine Herkunft.

Warum ist das so? Ganz einfach: Besitz ist schon immer ein knappes Gut gewesen und seit dem Aufkommen erster gutsaufwertender, gewinnbringender Bestrebungen, ist eine kleine, tonangebende Menge von Leuten – ich vermeide hier bewusst die von Theoretikern des Kapitalismus beanspruchten Vokabeln, weil der Kapitalismus viel älter ist, als seine Definition – nicht nur an dem Verteilen des Besitzes verantwortlich, sondern darüber hinaus auch mächtig genug, das Wissen um seinen Ursprung zu verschleiern. Das mein aus Meinung meint eben nicht meinen Besitz, es meint unseren Anspruch auf Besitz, der sich schlichtweg, über Jahrtausende hinweg, nur in unseren Köpfen abspielte. Wir durften nämlich alles denken, aber längst nicht alles sagen. Heute sind wir, nachdem die Tölpel der Revolutionen seit 1789 kontinuierlich über den Tisch gezogen worden sind, glückliche Besitzer des Rechts der freien Meinung in unseren Gedanken und in der sprachlichen Äußerung, was uns, ehrlich gesagt, nicht viel weiter gebracht hat, als dass jetzt alles durcheinander quasselt und unsere Meinung zwar nicht mehr bestraft werden kann aber weiterhin keine Beachtung findet.

Mit dem Aufkommen der freien Meinungsäußerung wurde das Volk also ein weiteres Mal entmündigt. An gewinnbringendem Besitz weiterhin größtenteils unbeteiligt, wurde die Meinung zuerst entpossessiviert – man beachte zum Beispiel die vielzitierte Redensart unseres Altbundeskanzlers: „Was interessiert mich mein Geschwätz(!) von Gestern?“ – und später auch noch marginalisiert ( Außenminister Radoslaw Sikorski über die Wahl einer Spitze in Europarat und Europakommission in FAZ vom 03.09.2012: „Diese Person sollte gewählt werden - entweder vom Europaparlament oder vom europäischen Publikum(!).“ ). Und um dies auch schriftlich zu zementieren, wurde auf die Darstellung der Verwandtschaft von Meinung, bestehend aus meinen und dem Vorgangssuffix –ung, und dem Possessivpronomen mein gänzlich verzichtet.

Um nun beiden Prozessen, der Entpossessivierung und der Marginalisierung, entgegenzuwirken, ist es notwendig auf sprachlicher Ebene anzufangen und den „status quo“ wiederherzustellen. Mein Vorschlag lautet deshalb, sinnlose, marginalisierende, ja inflationäre Dopplungen wie „meine Meinung“ zu unterbinden, denn es stellt die einerseits immense Wichtigkeit des Gutes Meinung wieder her, und darüber hinaus, um auch der Entpossessivierung ein Schnippchen zu schlagen, die Meinung wieder zuordenbar zu machen, indem das Substantiv Meinung um die Substantive Deinung, Seinung, Ihrung usw. erweitert wird, die gleichbedeutend aber eindeutiger zuzuordnen sind. Ich fange gleich damit an und ende mit den Worten: Das ist Meinung! Ich bitte um Ihrung!

Donnerstag, 13. September 2012

Kennig

Der Berliner, der konsequenterweise statt dem „ich“ ein „ick“ zu sprechen versteht, wird mit dieser grammatikalischen Verkürzung wahrscheinlich die wenigsten Probleme haben und im Gegensatz zum Flughafenproblem endlich einmal vor den Hessen zum Zuge kommen, die ein „-ig“ nicht als „-ich“ auszusprechen in der Lage sind, sondern lieber auf den harten Auslaut der vorrangig ( hier sogleich einmal vorgeführt ) attributiv genutzten Endung ( siehe bei der Adjektivbildung mit Endung „–ig“, z.B. schwierig, lustig usw. ) bestehen. In diesem speziellen Fall handelt es sich nämlich nicht um ein Attribut.

Das „kennig“, von dem ich spreche, ist eine schriftsprachlich umgesetzte Verkürzung des lautsprachlichen „kenne ich“. Wie in Sprachen üblich, deren Wandel von der Silben- zur Wortsprache immer weiter fortschreitet, kommt es im Laufe der Zeit zu einer Abschwächung der letzten Silbe, was vor allem am gesprochenen Vokal zu merken ist. Aus ehemals starken Vokalen, wie zum Beispiel dem „a“ wird im Zuge der Abschwächung ein sogenannter Schwalaut. Das Verb „kennen“ geht ja auf die Familie der Wörter um das Verb „können“ zurück, ist, genauer gesagt, eine Kausativbildung aus dem Verb „können“, das – wie könnte es anders sein – im ahd. „kunnan“ hieß. Man beachte vor allem den „starken Vokal“ in der letzten Silbe.

Eine sinnvolle, im Lautsprachlichen längst umgesetzte Verkürzung stellt dann der Wegfall des Vokals am Ende des Wortes dar, was natürlich nur in der gebeugten Form in Verbindung mit dem Personalpronomen „ich“ möglich ist. Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass solche Weglassungen im Schriftsprachlichen nicht ohne Apostroph zu erfolgen haben ( siehe §96 und §97 der derzeit gültigen Rechtschreibregeln ). Diese Verkürzung ist in diesem speziellen Falle auch nur deshalb möglich und nötig, weil sich das „kenne ich“ bzw. auch das „kann ich“ zu einem weit verbreiteten „geflügelten Wort“ entwickelt hat und seitdem auf eine schriftsprachliche Homogenisierung wartet. Das im Satz zuvor hinzugefügte „kann ich“ kommt übrigens bereits ohne Apostroph aus, weil es noch ein wenig „geflügelter“ daherkommt als das „kenn‘ ich“, höchstwahrscheinlich auf ein längst vergessenes Selbstverständnis im urgermanischen Naturell zurückgeht, von dem wir heute nur noch träumen dürfen.

Doch aus welchem Grund nun sollten diese beiden Wörter, also das „kenne“ und das „ich“ zu „kennig“ bzw. „kannig“ verschmelzen? Ganz einfach: Zum einen könnte dies dazu führen, dass das von mir vermutete Selbstverständnis und damit einhergehende Selbstvertrauen des deutschen Landsmannes ( und natürlich auch –frau ) zurückkehrt, und zum anderen ergäbe sich gerade in Zeiten knapper Ressourcen eine sinnvolle Einsparung. Man denke nur einmal an SMS oder Twitter, wo jedes Zeichen kostbar ist. Es wird ja nicht nur bei den Zeichen, sondern sogar in einer Leerstelle gespart, was für Journalisten zwar auf den ersten Blick nicht so schön ist ( Zeilenhonorar ), auf den zweiten jedoch ungeahnte Vorteile mit sich brächte; bei zweimaligem Einsparen der Zeichen und Leerstellen könnte bei der Formulierung „kennig“ statt „kenne ich“ bereits die Abtönpartikel „schon“ angefügt werden, als Bekräftigung sozusagen, und mit dem entsprechenden journalistischen Nachdruck auf die herausragenden Fähigkeiten des deutschen Qualitätsjournalismus verwiesen werden.

Wenn allerdings Punkt 1 meiner Ausführungen, also das wiedergewonnene Selbstverständnis, tatsächlich gesteigert werden kann, weil von „Flügeln getragen“, dann könnte man schon fast wieder von einem Attribut sprechen. Auch dass der Berliner bei der schriftsprachlichen Umsetzung im Vorteil wäre, ist bei näherer Betrachtung keineswegs sicher, denn im attributiven Sinne versteht es die Berliner Kodderschnauze durchaus ein „-ig“ von einem „-ich“ zu unterscheiden. Naja, man kann eben nicht alles haben.

Donnerstag, 9. August 2012

Verschlagwortung

Verschlagwortung, f, Die Verschlagwortung ist eine Komposition aus den Wörtern Verschlag und Wortung. Wie bei Komposita im Allgemeinen üblich, richten sich die grammatischen Eigenschaften nach dem Grundwort (Determinatum), welches im Deutschen üblicherweise als letztes genannt wird. Die Wortung ist demzufolge zum Beispiel für das Geschlecht verantwortlich. Wortung ist die substantivierte Form einer Handlung und bedeutet, einen Gegenstand zu benennen.
Das Bestimmungswort (Determinans) hat attributive Funktion für das Grundwort und schränkt den Bedeutungsinhalt des Grundwortes ein. Der Verschlag ist die nähere, oftmals abfällige Bezeichnung für einen viel zu kleinen Ort. Bei dem Kompositum aus Verschlag und Wortung ergibt sich demzufolge, dass der benannte Gegenstand an einem viel zu kleinen Ort verstaut wird.

Sonntag, 15. Juli 2012

Etymologisches zu Urlaub

Urlaub: Das Substantiv (mhd., ahd. urloup) ist eine Bildung aus dem Präfix ur- und dem Substantiv Laub (mhd. loup, engl. leaf, schwed. löv). Die Grundbedeutung des Präfix ur-, nämlich die präpositionale Zuweisung "aus etwas heraus", zeigt sich im Deutschen heutzutage noch in Wörtern wie Ursache oder Ursprung und weist damit auf den Anfangszustand einer Sache hin. Siehe auch Urwald, Urmensch usw. Das Substantiv Laub geht wahrscheinlich auf eine Erweiterung der idg. Wurzel *leu "abschneiden, abreißen" zurück und bedeutet demnach "etwas abgerissenes, gerupftes". In früheren Zeiten wurde das Laub gerupft, um es in frischem oder getrockneten Zustand zu verfüttern. Wie auch bei der "Uroma" oder dem "Urgroßvater" handelt es sich bei Urlaub um Laub der vierten Generation. Da dies jedoch aufgrund schneller Kompostierung kaum in der Natur vorkommt, findet dieser Begriff heute nur noch selten sprachliche Verwendung.

Freitag, 6. Juli 2012

von barfüßigen Barbaren offenbart

Achja, denke ich und kümmere mich nicht weiter drum. Ich hätte es sogar beinah vergessen, wenn ich mir nicht unnützerweise eine Notiz in mein Büchlein geschrieben hätte. Jetzt sitze ich hier und tippe auf den Tasten wieder irgendwelchen Quatsch zusammen. Sonderbar.

Wunderbar, möchte ich denken, kann es aber nicht, weil ich den „Mythos“ ja längst zerstört habe. Ich entnahm meinem Regal das etymologische Wörterbuch. Ich fand darin zu beidem eine Notiz, die noch kleiner war als die in meinem Büchlein, die mir sagte, dass es sich hierbei um völlig unterschiedliche Wörter handelt, die nur zufällig aus den gleichen Buchstaben bestehen, gleich ausgesprochen werden und auch sonst über wenig unterscheidende Merkmale verfügen.

Barfuß, weil es so warm ist, umklammern meine Zehen die Rollkraken meines Bürostuhls und während eben noch alles voller Wunder und Sonder war, ist jetzt alles nackt und bloßgestellt, sozusagen fehlt etwas. Dafür musste ich lediglich das bar vom Ende an den Anfang holen. Leider geht das nicht immer, eben weil es nicht das gleiche Wort ist. Beide bars haben verschiedene Ursprünge. Während das vordere bar auf offen, freigelegt zurückgeht, ist das hintere bar auf tragfähig zurückzuführen.

Und weshalb mich das gerade ein wenig traurig gestimmt hat? Na, weil es eben barsonders, barwunders ist, jetzt wo ich weiß, wie das ist. Unfassbar.

Dienstag, 12. Juni 2012

Schnabulieren? Aber nicht in der Oper!

Schnabulieren. Davon las ich heute, als ich bei der Hörbar auf einen Kaffee einzog. Auf einer Tafel zur Limmerstraße hin zugewandt stand das Wort einfach so rum und sollte Appetit machen auf die darunter beschriebenen Speisen.

Das ist schon so ein Wort dieses schnabulieren. Eine Kombination von sch und n ist noch relativ häufig, so wie Konsonantencluster im Deutschen sowieso recht häufig zu sein scheinen. Konsonantencluster sind mehr als zwei Konsonanten hintereinander ohne einen Vokal dazwischen. Wenn Konsonantencluster erstmal da sind, gehen sie auch nicht mehr so leicht weg. Das wohl berühmteste Cluster hat der Strumpf. Das Wort Strumpf hat nämlich vorn und hinten ein Konsonantencluster. Vorne wird ein s zum sch, dann kommt ein t und zum Schluss noch ein r bis endlich sonoriert werden kann. Die stille Übereinkunft von s und t, als scht ausgesprochen zu werden, könnte, wenn man es nicht besser wüsste, aus der Oper kommen. Da sitzen zwei Herren in der dritten Reihe und fangen plötzlich eine lebhafte Diskussion über Konsonantencluster an, während sich das übrige Publikum doch lieber dem Geschehen auf der Bühne widmen möchte. Oder noch besser: Eine Frau fängt an, ihre Suppe zu schnabulieren, die sie sich in der Handtasche mitgebracht hat. Dabei macht sie laut schmatzende Geräusche. Dann fliegt ein erbostes scht durch die Stuhlreihen und die beiden Herren oder die Frau vertagen sich – das ist völlig legitim. Die Oper lebt ja praktisch von dieser stillen Vereinbarung.

Schnabulieren ist nicht nur wegen des Konsonantenclusters interessant, sondern auch, weil es in mir ganz bestimmte Assoziationen weckt. Für mich ist schnabulieren die mindestens außergewöhnliche Form der Nahrungsaufnahme, vielleicht mit einem Hauch von Exklusivität für die Speise. So ähnlich steht es auch im etymologischen Wörterbuch. Dass schnabulieren mit schnappen verwandt ist, wusste ich bis dahin nicht. Und außerdem wurden all diese gemeinsamen Wurzelworte ( also schnappen, Schnaps, Schnepfe usw. ) auch nur mit sn geschrieben. Da taucht kein sch auf. Demzufolge scheint das s nicht nur eine stille Vereinbarung mit dem n gehabt zu haben, sondern wurde auch gleich noch zu schn verarbeitet. Es gibt im Deutschen übrigens gar kein Wort mehr, das noch mit sn anfängt, es steht zumindest keins im Duden ( Snob und Snowboard will ich hier nicht hinzuzählen, das sind eindeutig Lehnwörter ). Sn wurde also zu schn.

Man stelle sich einmal vor, st würde zu scht. Wir müssten dann Schtuhl schreiben oder Schtadtschparkasse. Oder lieber doch nicht, das ginge zu weit.

Montag, 16. April 2012

Fisten

Fast ohne Hintergedanken wollte ich mit diesem Blogbeitrag meine Rubrik „Wort für Wort“ um eine echte Lemmalücke bereichern. Natürlich kann man mir mit der Überschrift das Ausnutzen fremder Sensationslust unterstellen. Genau so ist es. Ich möchte möglichst viele Leser davon überzeugen, sich über das Dilemma des Lemmas Gedanken zu machen und der Verrohung des Agens und seiner Strahlkraft auf die Sprache Einhalt zu gebieten.

Ich kam bei meiner Thailandreise in den Genuss eines äußerst bösartigen Darmvirus, der zu meinem Verdruss an meinen Pfunden fraß. Ich verlor innerhalb einer Woche 7 Kilogramm Gewicht. Bei meiner Körpergröße und meinem vorher schon geringen Gewicht ist das kein haltbarer Zustand, auf Dauer. Ich kam also in die Verlegenheit nicht fasten zu müssen, wie das zu Ostern üblich ist, sondern musste stattdessen mit gezielt kontrollierter Gewichtszunahme meinen Status Quo eressen.

Nun könnte man ja einwenden, dass ich mich statt des Fastens der Völlerei hingeben müsse aber in Anbetracht der Gottesergebenheit, der hierzulande gerade um Ostern herum mit Inbrunst gehuldigt wird (um nur ein Beispiel zu nennen: Tanzverbot am Karfreitag ) und der generell negativen Schwingung des Wortes Völlerei (eine der sieben Todsünden!) ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. Welch offensichtlich kranker Mensch möchte denn auch noch der Völlerei bezichtigt werden, weil er durch Krankheit sein Gewicht verlor? Auch stand mir der Weg der Ververblichung ( nicht zu verwechseln mit dem Verwerflichen ) nicht mehr frei, da der Duden bereits ein völlern kennt, welches unserem weißhaarigen ehemals blonden Pudelstürmer vorbehalten ist.

Außerdem könnte man ja einwenden, dass Fisten – denn darum geht es meinem Wunsche nach bei der gezielt kontrollierten Gewichtszunahme – auch schon belegt sei und es gar keinen Grund gibt, den Bedeutungsgehalt eines Lehnwortes unnötig aufzublasen. Dem ist aber gar nicht so. Mein Fisten ist kein Lehnwort!

Ähnlich wie bei der Feststellung, dass es im Deutschen kein Wort dafür gibt, auszudrücken, man hätte sich sattgetrunken, bin ich mit meiner Wortkreation verfahren. Satt steht für nicht mehr hungrig und sitt für nicht mehr durstig. Fasten für Diät und Fisten für willentliche Gewichtszunahme.

Als Kleingärtner im Schrebergarten der Sprachpflege (so oder so ähnlich sprach ein gewisser Trithemius einmal über sich selbst und ich muss gestehen, dass ich mich ihm dabei sehr verbunden fühle) besitze ich allein nicht genug Entscheidungsgewalt. Ich kann doch nicht einfach so daher kommen und einem simplen Ablaut ( aus a wird i ) zu Ruhm und Ehre verhelfen, indem ich ihn zu mehr erhebe. Da haben Sie Recht. Das kann ich nicht allein, deshalb brauche ich Sie liebe Leser, um mir bei meinem selbstlosen Vorhaben zu helfen. Ich möchte unsere Sprache reinwaschen von diesem anglisierten Fetischdeutsch einer exhibitionistischen Industrie, möchte diesem übermächtigen Feind meine Faust entgegenstrecken, ich möchte dem Fisten endlich gerecht werden.

Montag, 2. April 2012

Weckepacke vs. Weggepacke

Mein hoch geschätzter Blogkollege sinniert gerade über das Zusammentreffen von Wörtern und Buchstaben. Ein schönes Beispiel, dies auf den Gipfel zu treiben kam mir neulich unter: Meine Schwiegereltern waren zu Besuch und mein Sohn stieß natürlich auf ungeteilte Aufmerksamkeit, entweder durch 5 Augenpaare ( meine Schwiegereltern, meine Frau und ihr Bruder und ich ) oder aber durch einen Fotoapparat. Diese Kamera kam ebenfalls in den Genuß unserer Aufmerksamkeit, weil sie sich in entscheidenden Momenten immer an einem Platz aufhielt, der es unmöglich machte, sie zu benutzen.

Ich habe das nie beobachtet und meiner Meinung nach hat sich mein Schwiegervater auch nie vom Sofa erhoben, um die Kamera an ihren Platz in seiner Jackentasche zu verstauen, doch immer wenn irgendjemand nach der Kamera suchte und dann danach fragte, antwortete er: "Die habe ich wieder weggepackt."
Weggepackt. Seine Frau sagte dann irgendwann völlig entnervt: "Immer dieses Weckepacke!" Das hatte ich mir sofort notiert, weil mir die lautsprachlich ins Schriftliche übertragene Variante so gut gefiel.

Nun kann man bei wegpacken bzw. weggepackt ja nicht einfach einen Konsonanten weglassen wie bei dem dreigleichkonsonantigen "Schifffahrt" aber als ich heute morgen den Eintrag bei Trithemius las, fiel mir sogleich ein, wie die Lautleser des Mittelalters über das Wort Weggepacke gestolpert wären, sie hätten sich vielleicht wie ein mannemerisch radebrechender Haufen an dem Doppel-g versucht, bis sie sich kurz darauf berichtigt hätten.

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