Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.
Manchmal sind so Tage, an denen fragt man sich, was aus ihnen geworden wäre, wenn sie nachts stattgefunden hätten. Vielleicht hätte man diese Tage verschlafen? Vielleicht wären auf den Straßen viel mehr Unfälle passiert, weil die Leute ihr Licht am Auto nicht eingeschaltet hätten, ist ja schließlich tags. Und nachts dann, wenn sie schlafen wollen, können sie nicht, weil die blöde Sonne rauskommt und durch blick- aber nicht lichtdichte Vorhänge reinscheint.
Leute die zur Arbeit gehen, werden zu nächtlichen Ruhestörern. Vielleicht tritt noch einer aus Versehen einen Autospiegel ab, weil er nichts sehen kann; die Straßenbeleuchtung ist ja auch nicht an. Diskotheken verzeichnen rückläufige Besucherzahlen, weil sich Leute im Hellen betrachtet lieber nicht unter die Augen treten wollen. Der Alkohol zieht immer noch die häßlichsten Fratzen.
Am folgenden Tag, wenn die Sonne untergeht, klingelt der vermaledeite Wecker schon wieder zur Unzeit. Es ist eine Stunde vor Sonnenuntergang und im Bad muss schon das Licht eingeschaltet werden, damit die Rasur noch klappt. Als der Tag endlich geschafft ist geht die Scheißsonne wieder auf. Das Fernsehprogramm ist zum Kotzen, weil da plötzlich gutgelaunte Honks zum Frühstücksfernsehen blasen und verzweifelte Anrufer mit dummen Bildschirmspielen quälen. Weil einfach alles verkehrt herum ist; und keiner merkt's.
Gestern hatte ich ein wirklich unheimliches Erlebnis. Das beklemmenste daran war, dass es während des Schreibens einer Email passierte und mich deshalb auch völlig unvorbereitet traf. Ich schrieb gerade den Text fertig und hatte alles andere im Sinn als darauf zu schauen, was links und rechts vom Bildschirm passierte und so war ich nach längerem Schreiben in eine hochkonzentrierte Phase übergetreten, aus der mich nur ein Telefon oder eine Türklingel wecken kann. Gespräche und dergleichen, herabstürzende Teile oder auch zufliegende Fenster werden nur kurz gedanklich notiert, haben aber keinen Einfluss auf meinen Zustand. Wenn sich jedoch der Bildschirm plötzlich verdunkelt und sich ein Fenster öffnet, was ein "OK" oder "Abbrechen" von mir fordert, obwohl ich doch nichts weiter tun wollte, als die Mail abzuschicken, dann ist die Hochphase der Konzentrationsfähigkeit überschritten. Bei Popups grundsätzlich mißtrauisch, achtete ich darauf gar nicht, sondern versuchte mit der linken Hand bereits die Strg-Taste und das "C" zu bedienen und mit der rechten die Maus über den Text fahren zu lassen, um den gerade abzuschickenden Text zu retten. Das gelang mir nicht, der Text schwebte im gräulich eingefärbten Hintergrund irgendwo zwischen "Gesendet" und "Aufgehängt". In solchen Momenten wünsche ich mir immer, dass Emails auch nur 160 Zeichen fassen, das würde die Informationsdichte erheblich beeinflussen und bei Abstürzen müsste nicht soviel neu geschrieben werden.
Nachdem ich mit hektischer Linse den Raum um das Popup abgesucht hatte, musste ich feststellen, dass kein Weg an diesem Fenster vorbeiführt. Was will das Fenster also? Das Fenster fragte mich doch allen Ernstes, ob ich die Mail abschicken wolle. Ich habe nämlich im Email-Text ein "Anbei" hinterlassen und unverfrorener Weise keinen Anhang zur Mail.
So völlig ohne Anhang ist ein "Anbei" natürlich absolut gegenstandslos, Informationen könnten ja dann mit "Übrigens" oder "Wußtest du schon" übermittelt werden. Während ich mich also fragte, warum ich nicht "Übrigens" geschrieben hatte, um mich der hochnotpeinlichen Befragung durch meinen Emailprovider zu entziehen, drückte ich auf den OK-Button und die Mail wurde abgeschickt.
Heute morgen nach reiflichem Überlegen bin ich ehrlich gesagt froh, dass ich nicht "Übrigens" oder "Wußest du schon" geschrieben hatte. Wer weiß, ob mich der Provider dann nicht gefragt hätte, wo denn die eigentliche Information zu finden sei, die ich hier angekündigt hatte.
In meiner nächtlichen Euphorie, gestärkt durch mehrere Kölsch, griff ich einen Faden wieder auf, den ich mir vor ein paar Tagen in mein Notizbüchlein schrieb. Bis jetzt kann ich mir keinen Reim darauf machen. Ich sehe mir das entstandene Gerüst auch nur von außen an und bin längst nicht in der Lage mit fachlicher Kompetenz auf Einwände zur reagieren. Trotzdem, oder gerade deswegen, treibt mich dieser Gedanke um:
Der echte Schlaf ist flüchtig. Die reinsten Essenzen sind von jugendlicher Unschuld und für kein Geld der Welt zu kaufen. Das Bett ist völlig egal. Ein rostiger Suppentopf könnte als Kopfkissen dienen und als Decke vielleicht der Lappen, den man normalerweise darauf verwendet, den Ölstand beim Auto abzumessen. Das ist alles egal.
Für diesen Schlaf braucht es kein Interieur. All die Zeremonienmeister mit ihren Kaschmiraugenmasken, Wasserbetten mit verschiedenen Beruhigungsstufen oder ganz spezieller Einschlafmusik, sie wollen alle nur eins:
Sie wollen kurz erwachen, weil sie das Gefühl haben, über sie wacht jemand, und mit diesem Gefühl wieder einschlafen – so wie mein Sohn, 10 Wochen alt.
Als ich am Wochenende in meiner alten Heimat war, besuchte ich zusammen mit meiner Frau und Kind einen guten Freund und seine Frau. Wir kennen uns schon seit unserer Geburt sozusagen, zumindest unsere Mütter kennen sich schon so lang und wir beide seit dem Kindergarten.
Meine "alte Heimat" ist eben absolut zufällig von mir geschrieben worden, und während dies geschah, musste ich mich doch über die Präzision dieser Formulierung wundern, die sowohl meine alte Verbundenheit mit Magdeburg aber auch nur ein Zurückblättern zu einem längst abgeschlossenen Kapitel bedeutete. Hier bin ich aufgewachsen, habe meine Jugend verlebt aber als es ernst wurde, bin ich abgereist und habe mir ein neues Domizil gesucht. Das ist jetzt 6 Jahre her.
Am Samstag saßen wir dann bei den beiden herum, zuerst im Wohnzimmer und später der besseren Unterhaltung wegen auf dem Dach des Hauses. Das Haus ist ein zehngeschossiger Klotz, der letzte unsanierte in einer Reihe, die im Abstand H1 zu insgesamt sieben solcher Klötzer angeordnet sind. H1 bedeutet, es ist genausoviel Platz zwischen den Gebäuden, wie jedes einzelne hoch ist. Als Architekt muss man so etwas wissen und mein Freund ist Architekt. Warum er jedoch als aus gutbürgerlichem Elternhaus stammender, niemals auf eine Plattenwohnung angewiesener in eine solche gezogen ist, erschließt sich mir nur durch solche im Nebensatz formulierten Feinheiten.
Er wohnt in der 10. Etage, die als 9. gekennzeichnet ist, weil es ja auch ein EG gibt. Auch das ist mir ein Rätsel aber danach habe ich ihn nicht gefragt. Der Fahrstuhl fährt übrigens nur bis in die 8. Etage. Das hat er schon immer so gehandhabt und bei den meisten 10ern ist das wohl heute noch so - wenn nicht die Fahrstuhlanlage komplett überholt worden ist. Wir müssen also immer noch eine Etage nach oben laufen, im Fall, dass wir auf dem Dach sitzen wollen, sogar zwei. Für die Aussicht macht man das aber gern.
Sitzt man wie wir mit Blick in die langsam untergehende Abendsonne so erschließt sich in weiter Entfernung ein Meer aus Windrädern. Ganz nah und halb links befindet sich das Gelände der medizinischen Akademie, die heute anders heißt. Ein Meer aus sattem Grün mit versprenkelt darin zum Vorschein kommenden alten Ziegeldächern. Rechts der Sonne erstreckt sich die Stadt. Früher, vor der Zerstörung im zweiten Weltkrieg muss Magdeburg mehr Kirchen als Christen gehabt haben, heute sind es weniger Kirchen, die Zahl der Christen kenne ich nicht. Ein paar neue Kirchen sind auch gebaut worden. Der Schandfleck halb rechts, die Johanniskirche, wurde ja schon vor Jahren voll saniert, mittlerweile kann man auch von dort die Aussicht genießen und vielleicht stehen dort gerade Leute auf dem Turm und schauen zu uns herüber. Um etwas zu erkennen, sind wir aber viel zu weit weg.
Noch weiter rechts kommt der Dom, den man schon deshalb nicht verwechseln kann, weil es die höchste Erhebung in der Gegend darstellt. Die Gerüste, die beide Türme bekleistern, kann man nicht mehr abnehmen, weil sich der Boden darunter - der Domfelsen - als nicht so hart präsentiert, wie es die Erbauer gern gehabt hätten. Der Dom sackt ab, langsam. Vielleicht ist es bald ein schiefer Dom. Vielleicht ist er schon schief. Hinter uns ergrünt seit ein paar Jahren das stillgelegte ehemalige Gelände der SKET, dem Schwermaschinenbaukombinat Ernst Thälmann. Viele der Produktionshallen sind abgerissen, dort stehen jetzt kleine Birken und Pappeln und Ahorn und Linden.
In nächster Nähe von uns zu beiden Seiten, schaut man in die langen Fensterreihen der anderen Klötzer. Wie ein Adventskalender gehen ständig irgendwo die Lichter an und es erscheinen Menschen vor den Fenstern. Dann gehen die Lichter wieder aus und das Leben zieht zu einem neuen Fenster, vielleicht auf der Rückseite, die wir nicht sehen können. Es gibt immer zwei Seiten, die Vorderseite, dort wo der Eingang ist, haben die Fenster eine klare Hierarchie. In der Mitte ist das Flurfenster. Links davon kommt zuerst das Küchenfenster, dann das Badezimmer. Danach häufig das Kinderzimmer und dann kommt noch ein häufig als Schlafzimmer genutzter Raum, danach ist Schluss. Zur rechten kommt zuerst das Badzimmerfenster, dann die Küche und auch danach häufig das Kinderzimmer - heute wohl eher der Hobbyraum, Kinder gibt es hier nicht mehr so viele. Die Symmetrie wird durch den Blockcharakter durchbrochen. Die Versorgungsleitungen sind immer gleich, deshalb ist links zuerst die Küche und nach weiter außen hin das Bad und auf der rechten Seite ist es genau anders herum.
Auf der Rückseite des Gebäudes ist es schwieriger, die Zimmer ihren Funktionen zuzuordnen. Wenn ich jedoch ganz rechts außen beginne, kommt wohl zuerst das Wohnzimmer der Wohnung, die auf der Vorderseite über das Kinderzimmer und das Schlafzimmer auf der linken Seite verfügte. Danach folgt das Schlafzimmer einer Wohnung, die nach vorn raus überhaupt kein Zimmer hat. Diese Wohnung gleicht im Grundriß der Wohnung meines Freundes bis ins kleinste Detail, die Inneneinrichtung bei ihm ist jedoch einzigartig. Dann kommt das Wohnzimmer und dann das Küchenfenster. Nun ist die linke bzw. rechte Seite eines Eingangs abgeschlossen. Es folgt die umgekehrt angeordnete Fensterreihe der rechten bzw. linke Seite des Eingangs.
Gegen 23.00 Uhr sind wir runtergegangen vom Dach, die Sonne war längst verschwunden. Die Faszination dieser aus dem Gedächtnis erfolgten Rekonstruktion lässt mich ein klein wenig nachvollziehen, was meinen Freund in die Platte treibt, die Aussicht vom Dach natürlich auch.
Heute im Seminar haben wir uns durch ein Kapitel Canettis gequält. "In der Irrenanstalt" heißt es und berichtet vom Bruder Kiens, der zu seiner Berufung findet und am Schluss die Nachricht von seinem Bruder erhält, dass dieser verrückt sei. Als Irrenarzt, der seine "Kranken" am liebsten nicht heilen will, weil sie ihm so genial erscheinen, ist er kein guter Ansprechpartner für seinen Bruder, als Koryphäe auf seinem Gebiet und Bruder aber die letzte Instanz.
Nichts zum Stil, nichts zur Struktur. Nur Inhaltliches kommt zur Sprache. Die 1,5 Stunden sind schneller um, als ich Zappzarap sagen kann. Da wird vom Wittgensteinschen über Freud bis hin zu Musil, Döblin und Heym alles herangezogen, was nur im Entferntesten eine Meinung kundgetan hat in der Zeit. Bis in die hinterletzte Ecke wird herumbaldowert und am Ende fehlt die Zeit für einen Schlusssatz, weil die Zeit schon abgelaufen ist und die ersten und alle schon mit den Stühlen scharren. Das Geruschel von kopierten Texten nimmt Überhand. Kugelschreiberminen klicken und Reisverschlüsse werden auf- und zugezogen.
Da eröffnen sich plötzlich innerhalb des Seminars völlig neue Wege, da werden Parallelen an Stellen vermutet, wo andere nicht mal Stellen vermuten und auf ein unsichtbares Zeichen hin - denn eine Schulklingel gibt es ja nicht - ist alles zu Ende und das Plenum verzieht sich in Windeseile in alle Richtungen. Wenn das kein Seminar gewesen wäre, wäre es ein Flashmob.
Manchmal bringen einen Texte auf ganz komische Ideen. Manchmal haben diese Ideen so gar nichts mit den Texten zu tun und in der Spinnerei darüber verliert man alles um einen herum völlig aus den Augen. So geschehen am Dienstag letzer Woche, als ich in einem Seminar saß nud eiue schlecht kopierte bzw. vervielfältigte Versiou eiues Textes vor mir faud nud mich wnuderte, weshalb ,das u eiu n nud das n eiu u war. Ich blätterte also uach voru anf die erste Seite nud besah mir diese geuaner.
Die Qnelle war znverlässig, eiue Sammelansgabe zn eiuem bestimmten Thema. Eiu hochwertiges Bnchexemplar ans eiuem tadelloseu Verlag. Dariu pefaub sich biese Versiou bes Textes. Nicht immer trat bieser Wechsel ber peibeu Bnchstapeu hervor aper oft geung, dass es mir ius Ange sdraug. Nach läugerer Betrachtnug viel mir anf, bass es eiue Meuge Bnchstapeu gipt, bie sich iu ihrer Beschaffeuheit so sehr ähueln, bass sie mit geriuger Drehnug nm eiue deliedige Achse eiueu völlig ueneu Siuu ergepeu. Die Ähulichkeit vou n nud u oder der drei Plosive b, p nud d siud ja unr die Spitze des Eisbergs. Uuter dem Offeusichtlicheu laneru uoch gauz audere Kaliber. Es gibt Schriftarteu, da kommt dies mehr znr Geltnug aber selbst bei dieser hier tritt die Ähulichkeit vou e nud a zntage, wäre da uicht der kleiue Hakeu am rechteu nutereu Raud beim a. Vielleicht ist dieser Hakeu ja eiue vorwitzige Serife, die sich der bessereu Uuterscheidnug wegeu znm festeu Miunskelbestaudteil gemansert hat.
Übarhenpt siud dia Miunskal vial ahar batroffau els dia Mejnskal. Hier fiele mir spoutau unr das W nud das M eiu, uach läugerem Nachdeukeu käme ich vielleicht uoch anf die Verwaudtschaft vou N nud Z aber das war es dauu anch schou. Die Majnskel siud wohl anch viel älter als die Miunskel nud deu Meuschen im Mittelalter, die schou geung damit zn tnu hatteu, der Schriftsprache Lateiu eiu lantsprachliches Peudaut anf Dentsch gegeuüberznstelleu, verließeu wohl die kreativeu Kräfte nud so drehteu sie das Pergameut im Uhrzeigersiuu, hielteu es gegeu das Licht, weudeteu das Blatt oder kouuteu womöglich gar uicht schreibeu nud malteu die Bnchstabeu mauchmal falsch herum ab.
Hnch, das Semiuar ist zn Eude. Geheu wir besser uach Hanse jetzt.
Eigentlich nicht meine Baustelle. Ich bin eher der Elektrisch vorbelastete. Musik muss bei mir Bass haben und laut sein. Das hier aber war einer der besten Songs, die ich seit langem gehört habe.
Außerdem wußte ich nicht, wie ich dieses verflixte Video hier einbinde und so etwas weckt ja meinen Ehrgeiz.
Das Album muss ich haben, selbst wenn der Rest totaler Mist sein sollte - was ich mir nicht vorstellen kann.
Auweia, es gibt ja immer wieder kuriose Nachrichten zum Thema Ingenieure. Das jüngste betrifft die Deutsche Bahn - als wenn die nicht schon genug um die Ohren hätte. Da vergessen die doch glatt, die Passagiere beim Gewicht eines Zuges bei Überfahrt der Brücke mitzuberechnen. Wenn das so weitergeht, können sie die Brücke über das Wuppertal wohl trotz der vergessenen 20 Tonnen freigeben, dann hat die Bahn nämlich keine Passagiere mehr.
Vor ein paar Tagen machte ich in meinem Postfach eine Entdeckung. Ich war Zeuge eines Betrugsversuchs geworden. Zeuge deshalb, weil ich mich auf das Spiel natürlich nicht einließ, sondern die Mail, wie überall geschrieben steht, löschte, ohne darauf zu antworten. Die Mail kam wahrscheinlich aus Nigeria oder einem anderen afrikanischen Land. Sie war an mich adressiert und erläuterte mir in schlechtem Deutsch ( ich vermute einen Google-Übersetzer dahinter ), dass auf dem Konto eines verstorbenen Milliardärs in Mexiko 16,5 Millionen warten, für die es keinen Besitzer gibt. Ich könnte mich der Mail zufolge an der Aushebung des Schatzes beteiligen.
Mehr als kurz überflogen hatte ich den Text nicht, denn zu verheißungsvoll klang die Summe. Der Absender wurde von mir ins Googlesuchfenster eingegeben und prompt landete ich bei Vorschussbetrug. Aha, alles klar. Gesetzt den Fall ich hätte mich auf das Spiel eingelassen, vielleicht 200- 500 Euro investiert und nichts damit bewirkt, außer mein Geld losgeworden zu sein. Ich hätte Anzeige erstatten können, gegen Unbekannt. Die mir entgegengebrachten Informationen hätten wahrscheinlich meine eigenen Rechercheergebnisse nicht übertroffen und das Geld wäre weg.
Da "unten" reicht unsere Justiz nicht hin. Niemand von uns kommt dort hin. Die einzige Verbindung, die wir dorthin haben sind ein paar Faserkabel in irgendeinem Ozean. Und wer benutzt diese, um mit mir Kontakt aufzunehmen? Wahrscheinlich ein paar findige Comuptercracks mit zwielichtigen Verbindungen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mir so etwas für einen Afrikaner auszudenken. Ich wüßte nicht einmal, ob die Verbindungen von dort "unten" zu uns "herauf" nicht gut genug wären, um mich der Verhaftung zu entziehen. Andersrum funktioniert das aber. Ich wüßte nicht einmal, wie ich einen Text in Igbo oder Yoruba übersetzt bekäme. Das interessiert hier auch keinen. Die nigerianischen Trickbetrüger aber können ins Deutsche, ins Englische, Französische und wer weiß was noch alles für Sprachen übersetzen, ich könnte nicht mal einen Guten Tag auf Igbo wünschen.
So bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zu wundern - über die Kontaktaufnahme, die einseitige Globalisierung.