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Den Ball gespielt

Donnerstag, 18. August 2016

Die innere Zensur

Mir passiert es manchmal, dass ich etwas schreibe, von dem ich späterhin nicht mehr überzeugt bin. Soweit so klar. Die Gründe dafür sind häufig einfach: dass der Text nicht rund ist, nicht rund werden kann. Aber davon will ich hier nicht sprechen. Diese Erfahrung hat wahrscheinlich schon jeder gemacht. Mir geht es eher um die Texte, die nicht veröffentlicht werden, weil sie auf der inhaltlichen Ebene daneben liegen. Mit daneben meine ich Texte, die womöglich unter die Gürtellinie gehen, die Dinge verhunzen, die vorher schön gewesen sind, die keiner Rubrik des Blogs zugeordnet werden können. Ja, Texte, auf die wir im Nachhinein vielleicht gar nicht stolz sind.

Diese Texte kommen nicht in den Blog, weil sich unsere innere Zensurbehörde einschaltet und sagt, das können wir nicht machen. Damit vergraulen wir unsere Leser, das geht zu weit, das ist jenseits des guten Geschmacks. Uns könnte die Veröffentlichung übel genommen werden.

Anders als im Mündlichen, bei dem wir eine unbedachte, häufig wie aus der Pistole geschossene Äußerung, schlicht nicht mehr rückgängig machen können, und froh darüber sein können, wenn sie ignoriert wird, besteht im Schriftlichen ja durchaus die Möglichkeit, an einen Punkt zu kommen, an dem plötzlich der Kopf wieder frei ist. Da steht was auf einem Blatt Papier oder auf dem Monitor, das in der Hitze des Gefechts wie eine adäquate Reaktion erschien und sich beim Zurücklehnen und Korrekturlesen plötzlich als zu hart, zu gemein, ungerecht oder als ethische und moralische Grundsätze verletzend herausstellt.

Die Grenzen dafür verlaufen fließend. Je kürzer die Botschaft, desto größer ist die Gefahr, dass die eben angesprochene Art der Reflektion nicht mehr stattfindet. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass zwischen diesen beiden Kenngrößen, Textlänge und verbalem Danebenliegen, ein Zusammenhang besteht. Ich kenne die Fachliteratur dazu nicht, aber wenn ich mir so ansehe, was bei Facebook oder Twitter manchmal abgeht, dann bestätigt dies meinen persönlichen Verdacht.

Fließend sind die Grenzen auch deshalb, weil jeder seine eigene persönliche Schmerzgrenze bzw. Hemmschwelle hat. Die ist bei Trollen eher unten, während sie bei ruhigen und bedacht handelnden Personen eher weiter oben anzusiedeln ist.

Was machen wir dann, wenn uns so etwas passiert? Wir einen Text schreiben, den wir so auf keinen Fall veröffentlichen können? Wir löschen das Ganze? Oder verschieben wir ihn irgendwohin, in ein Verzeichnis, wo ganz viele solcher Texte zu finden sind? Verlegen den Zettel zwischen vielen anderen an einen Ort, ganz hinten in der Schublade? Es wäre ja eigentlich schade um die Arbeit, auch wenn das Ergebnis alles andere als erfreulich ist.

Ich habe so ein Verzeichnis zum „Dampf ablassen“. Hin und wieder kommt da ein Text hinzu. Dann lese ich auch den ein oder anderen alten Text und befinde häufig, dass er dort zu Recht steht und auch zu bleiben hat. Nicht selten passiert es, dass ich den Text lächerlich finde, mich lächerlich finde, mindestens aber unreif. Es kommt leider auch vor, dass ich hier bereits veröffentlichte Texte nach längerem „Liegenlassen“ ein weiteres Mal lese und mich irgendwie nicht mehr wohl fühle. Häufig ist es die Qualität aber manchmal ist es tatsächlich diese fließende Grenze, die der Text überschreitet. Damals vielleicht noch nicht, da hatte ich andere Grenzen, man entwickelt sich ja weiter, optimistisch gesprochen. Hoffentlich.



Wir machen jetzt einen kleinen Sprung. Und zwar zu diesem Bild. Das ist eine Skulptur von Giuseppe Penone. Ein Zedernbaumstamm, warmfarbig. Von zwei Seiten aus, vorsichtig herausgeschält hat der Künstler den Baum im Baum. Das kleine Objekt innerhalb des großen Baumes ist der gleiche Baum, als er noch klein war. Die Verästelungen und ihr Verlauf innerhalb des Baumes sowie ihr Heraustreten aus dem äußeren Stamm als dicker Ast deuten darauf hin. Unser Seminarleiter, der uns das Bild vorstellte, brachte diese Analyse an und interpretierte, dass in jedem von uns auch unsere Kindheit steckt, unser früheres Ich mit all unseren Erlebnissen, Gedanken, mit unseren Fehlern, die wir gemacht haben, mit unserem Lernen, das uns zu dem gemacht hat, was wir letztendlich geworden sind.

Er brauchte das Bild, um uns klar zu machen, weshalb er seine komischen Spiele mit uns machen konnte. Er ließ uns, erwachsene Männer und Frauen, Sprech- und Bewegungsübungen machen, die tatsächlich sehr albern waren. Alle haben mitgemacht. Wir waren, soweit ich das von den anderen Teilnehmern des Seminars sagen kann, alle begeistert. Wir haben uns dabei kennengelernt, wir haben uns begrüßt, gelacht, Faxen gemacht. Wir sind um uns herumgeschlichen, gerannt, getanzt, geschlängelt, haben unser Gesicht verzogen, Gesten verstärkt, das Übliche eben.

Er sagte, wir können uns nur deshalb so lächerlich machen, weil auch in uns so ein kleiner Baum, eine kleinere Version unser selbst steckt, die wir oder auch andere Leute, wenn sie behutsam vorgehen, aus uns heraus schälen können. Unter Anleitung besteht für den Einzelnen keine Gefahr, dass er oder sie sich allein lächerlich macht. Und darum geht es.

Machen wir uns doch einmal lächerlich. Lassen wir das Kindische, das Verdrängte, das Unliebsame doch heraus und sammeln es an einem Ort. Kein geschlossener Raum und eben doch genau das. Im Netz. In der Öffentlichkeit. In unseren Blogs. Hier sind wir mehr oder weniger anonym, hier wird intensiver gepusht aber auch schneller vergessen als in jedem anderen Medium. Vielleicht will ja auch jemand auf einen alten Text verweisen, der in diese Kategorie fällt, aus einem alten Blog oder schön versteckt im eigenen, und ihn ein weiteres Mal hervorkramen wie die selbst gebatikte Hose, die wir früher einmal angezogen haben und jetzt nicht einmal zur Verwertung geben können, weil wir damit partout nicht gesehen werden wollen.

Ein letzter kleiner Sprung: Ich saß neulich in der Schule und hörte nicht zum ersten Mal ein Eichendorff-Gedicht. Ein schönes. Titel reiche ich nach, ist aber auch nicht so wichtig. Mir dämmerte, da gab es doch was. Ich suchte in meinen frühen Aufzeichnungen und fand es zwischen ein paar wirklich schrecklichen Bleistiftskizzen und ein paar noch hässlicheren Gedichten: eine wirklich böse Verhunzung dieses schönen Gedichts. Ich muss noch ein wenig an ihr feilen, dann stelle ich sie rein. Unter dem Titel: „An der inneren Zensurbehörde vorbei gemogelt“.

Naja, für so etwas braucht es Mut, da möchte man am liebsten nicht alleine sein und sich lächerlich machen. Deshalb diese viel zu lange Erklärung für etwas ohnehin bald Vergessenes. Deshalb der Aufruf, es mir nach zu tun. Irgendwann, vielleicht morgen, vielleicht auch erst nächstes Jahr. Ich habe ja auch schon angekündigt, mit dem Rauchen aufzuhören...

Ich würde die Texte hier verlinken, jeder kann die Texte verlinken. Verlinkt euch linkisch!

Diesen Text konnte ich an meiner inneren Zensurbehörde vorbeimogeln.

Samstag, 23. April 2016

Kugelschreiber



Woher sie kommen, weiß ich ganz genau. Jeden Dienstag fahre ich gegen kurz vor neun in die Kneipe, in der ich arbeite und hole mir dort neben dem Auto, den Tragekisten und einem extragroßen doppelten Latte macchiato mit Pfefferminzsirup auch die Liste ab, die ich kurz darauf in der Metro abhaken werde. Zum Abhaken braucht man einen Stift, frau auch.

Ich komme fast nie auf die Idee, nein, ich bin noch nie auf die Idee gekommen, einen der Kugelschreiber aus meinem Rucksack herauszunehmen, um die Liste abzuhaken. Ich habe den Rucksack zwar fast immer dabei, aber wenn ich erst einmal im Laden bin, nehme ich mir einen Stift aus dem Glas neben der Registrierkasse. Der Rucksack bleibt im Auto.

Ich muss noch im Laden die ersten Veränderungen an der Einkaufsliste vornehmen. Einerseits fehlen die Waren auf der Liste, die das Barpersonal benötigt, denn diese Sachen schreibe ich selbstständig auf. Andererseits gibt es häufig eine Reihe von weiteren Zetteln an einer Magnetwand, die auf meine Liste übertragen werden müssen. Das funzt meistens reibungslos, selten fehlt etwas, selten werden Dinge verlangt, die ich nicht besorgen kann. Mein Lieblingskoch hat das alles sehr gut im Griff. Im zweiten Laden läuft das leider nicht so gut, auch diese Liste liegt im Geschäft 1 für mich bereit (das klappt immer). Manchmal bekomme ich nur eine kleine Liste und eine Woche später dafür einen Zettel mit Warenanforderungen, die ein mittelgroßer Lastwagen zu transportieren hätte. Ich kann damit umgehen, auch wenn es manchmal nervt.

Nerven tut es auch, wenn ich Dinge kaufen soll, die ich eindeutig letzte Woche erst mitgebracht hatte, und diese dann, nachdem ich sie erneut gekauft habe, beim Einräumen im Regal finde – noch verschlossen, nicht einmal angebrochen. Und eine Sache hasse ich, wenn die Rückseiten der Zettel beschrieben werden. Dann steht man in der Frischeabteilung und muss zurück zu den Büroartikeln, weil auf der Rückseite steht, dass noch Kopierpapier gebraucht wird. Deshalb schreibe ich die Rückseitenartikel, noch bevor ich in die Metro fahre, auf die Vorderseite. Und dafür brauche ich einen Kugelschreiber, jede Woche einen.

Ungefähr alle Vierteljahr räume ich die Kugelschreiber aus meinem Rucksack und gebe sie geschlossen im Laden ab. Das sind dann immer so um die zehn bis fünfzehn Stück. Das passiert aber nicht, weil ich mich an die ganzen Kugelschreiber in meinem Rucksack erinnere, nein, das passiert, weil jemand „Kugelschreiber“ mit Ausrufezeichen! auf die Liste geschrieben hat.

Donnerstag, 21. April 2016

Die Handschuhe



Dieses Paar Handschuhe aus meinem Rucksack bereitet mir nun, seit ich es gefunden habe, ein wenig Kopfzerbrechen. Dazu muss ich ein wenig ausholen: Als wir letzten Herbst ein Paar Handschuhe, einen Schal und eine Mütze für unseren ältesten Sohn benötigten und sich auf einem Flohmarkt für Kinderbekleidung die Möglichkeit ergab, ein komplettes Set, bestehend aus eben diesen drei Dingen, zu erwerben, hat meine Frau sogleich zugeschlagen. Dass es sich dabei auch noch um sogenannte Merchandising-Artikel eines bekannten Comics handelte, kam uns gerade recht. Das erleichterte die Anziehprozedur erheblich, zumal unser Sohn die Comicfigur vom Hörensagen her kannte. Schal, Mütze und Handschuhe gehören in der Regel nicht zu den begehrtesten Kleidungsstücken unter kleinen Kindern.

So ging dann der Herbst dahin und der Winter kam, jedenfalls auf dem Kalender, am Wetter änderte sich bekanntlich nicht so viel. Dennoch waren die Handschuhe immer dabei. Wenn sie nicht angezogen wurden, bewohnten sie die Jackentaschen und standen bei Bedarf zur Verfügung.

Nun ergab es sich, dass ein guter Freund unseres Sohnes das gleiche Set, bestehend aus Mütze, Schal und Handschuhen, von seinem Vater bekam. Beide gehen in denselben Kindergarten, sind gleichalt und verbringen nicht nur in der Einrichtung Zeit miteinander. Dann erzählte unser Sohn, dass das Paar Handschuhe seines Freundes verschwunden sei. Meine Frau beschloss, um eventuellem Ärger vorzubeugen, in unser Paar Handschuhe den Namen unseres Kindes hinein zu schreiben. Ein wenig sauer war sie auch, weil unser Sohn mit den Handschuhen offenbar nicht sehr pfleglich umgegangen war.

Und tatsächlich. Eines Tages kam die Frage auf, wessen Paar Handschuhe dies denn nun sei, und der andere Junge bekam die Handschuhe von unserem Sohn überreicht. Ein paar Tage später jedoch lagen sie wieder bei uns. Der Vater des Jungen hatte den Namen darin entdeckt, entschuldigte sich und gab uns die Handschuhe zurück. Tja, und jetzt haben wir zwei Paar Handschuhe, von dem das schönere Exemplar tatsächlich uns gehört, während das etwas zerschlissene nun in seinem Inneren den Namen unseres Sohnes trägt.

Nur falls Sie sich fragen, woher diese Handschuhe gekommen sind, dann gehen Sie bitte hierhin zurück.

Donnerstag, 25. Februar 2016

Windwos 10 werbefinanziert?

Das las ich eben bei Fefe:

"Windows 10 zeigt seit heute anscheinend Werbung auf dem Lock-Screen an. Ich bin mal gespannt, was da noch so kommt. Irgendwie muss Microsoft ja die Kohle wieder reinholen. Das hat hoffentlich niemand ernsthaft geglaubt, dass Microsoft ein Windows einfach verschenkt und keine Gegenleistung haben will?"

Jetzt weiß ich wieder, warum ich kein kostenloses Windows 10 haben wollte und was mich bei "kostenlos" am meisten nervt.

Mittwoch, 17. Februar 2016

Kleider machen Leute - T wie T-Shirt

Der Beitrag gehört mit zu diesem Projekt und wurde angeregt durch den Wortmischer und Lakritze.



Weil Trithemius, dem ich ja eigentlich ein solches T-Shirt zukommen lassen wollte, kein T-Shirt-Träger ist (ich habe ihn und seine Bekleidungsgewohnheiten genauestens studiert), habe ich mir selbst eins machen lassen.

Dienstag, 9. Februar 2016

Hybris

Gestern hatte ich Hybris, da musste ich nichts bloggen,
heute musste ich arbeiten, da hatte ich keine Zeit.

Freitag, 5. Februar 2016

Dada zum Anziehen

Ein gewisser Herr Trithemius mag ja keine Leute, die Jack Wolfskin heißen. Ich hoffe dieses eigens für ihn entworfene Label gefällt ihm.



Anlässlich 100 Jahren Dada erneut hervorgekramt.

Donnerstag, 21. Januar 2016

Ins Auge - aber händisch

Die liebe Frau tikerscherk hat dazu aufgerufen und ich hatte gerade einen Stift da.


Klick mich für größer!

Dienstag, 12. Januar 2016

Paar Nummer eins

Das ist mein Beitrag zum Projekt "Kleider machen Leute"vom Wortmischer. Ein Beitrag für den Buchstaben T wie Turnschuhe oder T wie alte Treter. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht!




Ich besitze ein paar Turnschuhe, die ich schon seit geraumer Zeit nicht mehr trage. Insgesamt sind es drei Paar. Das Jüngste davon kam dem Original meines persönlichen Geschmacks sehr nahe, welches mein zweites Paar darstellte. Das älteste Paar Turnschuhe von diesen dreien ist mir allerdings nicht nur deshalb ans Herz gewachsen, weil es die zwei jüngeren „nur“ überlebte, sondern weil ich es außerdem bis letztes Jahr auch noch getragen habe. Alle drei Paar sind mittlerweile zerschlissen, das älteste jedoch hat am längsten gehalten.

Als ich mir das Paar gekauft hatte, ging ich noch zur Schule. Ich hatte einen Nebenjob oder auch zwei, genau kann ich das nicht mehr sagen, es liegt knapp 20 Jahre zurück. Meine Füße waren zu diesem Zeitpunkt ausgewachsen; zu einem ordentlichen Latschen. Das Paar erstand ich im Schlussverkauf, es war eine Nummer zu groß, und ich kaufte die Schuhe von meinem eigenen Geld. Ich musste zum ersten Mal nicht mit meinen Eltern darüber verhandeln, was Schuhe kosten dürfen, sondern nur mit mir ausmachen, ob ich mir die Schuhe leisten könnte. Konnte ich mir gerade so eben. Sie haben mehr als 100 Mark gekostet, vielleicht sogar 200 oder 150, ich weiß es nicht mehr. Für mich war das sehr viel Geld und für andere kein schönes Paar Schuhe, wo doch die Treter erst richtig gut waren, wenn sie 250 oder 300 kosteten, von Puma oder Adidas waren. Ich kaufte dieses Paar New Balance.



Danach hatte ich einen weiteren Nebenjob im Ratskeller in Magdeburg, wo ich diese Schuhe trug. Überhaupt trug ich diese Schuhe überall und immer. In der Schule, in der Freizeit, auf der Arbeit. So ging das Jahre. Es kamen einen Menge anderer Schuhe dazwischen, schöne Schuhe, Halbschuhe, Winterschuhe, Echtlederschuhe, auch andere Turnschuhe, aber immer wieder trug ich dieses eine Paar. Die anderen Schuhe kamen und gingen, das waren mittlerweile meine guten Schuhe, die ich immer und überall trug, während dieses eine Paar, Paar Nummer eins, plötzlich zu Arbeitsschuhen wurde. Und als ich sie nicht einmal zur Arbeit tragen konnte, weil ich dort mittlerweile auf Hochglanz polierte schwarze Halbschuhe trug, degradierte ich sie zu Schuhen, die ich auf Wohnungsumzügen, bei Streicharbeiten, bei Gefälligkeitsarbeiten von Freunden trug.

Als ich dann zu studieren anfing, holte ich sie wieder hervor und verbrachte damit so manche Schicht am Strandleben. Dabei fiel dann auch irgendwann die erste Lasche ab, links, man sieht es ganz gut auf dem Foto. Die rechte Lasche hängt noch, der Kleber hat sich am Rand etwas gelöst, aber im Grunde ist sie noch fest. Man sieht auch ganz gut die vielen Farbspritzer darauf, das kaputte Innenfutter.

Diese Schuhe mussten für die wirklich dreckigen Jobs herhalten. Meistens jedenfalls. Eine Zeitlang hatte ich sie völlig vergessen, als das Paar Nummer zwei plötzlich da war. Damit war ich in Kolumbien und bin durch das kniehohe Wasser des Atlantiks gewatet. Damit habe ich meine erste eigene Küche gebaut, die heute noch immer steht, dreimal umgebaut und umgezogen. Nur die Schuhe haben den Aufbau der ersten nicht überlebt. Beinahe hätte ich mir den Fuß abgesägt, streifte glücklicherweise nur das Futter des linken Schuhs, danach war es eine Sandale. Es war wieder Zeit für mein altes Paar.

Das dritte lief ich einfach kaputt, die Sohle brach und machte daraus einen Schönwetterschuh. Als sie abbrach und nur noch auf dem Innenfutter lief, holte ich Paar Nummer eins wieder hervor, bis das nächste Paar kam. Schuhe werden bei mir nicht alt, ein Jahr, maximal zwei; und dazwischen trug ich immer das Paar Nummer eins.

Als wir letztes Jahr in unsere neue Wohnung gezogen sind und ich fast 6 Wochen renoviert habe, sind sie mir endgültig kaputt gegangen. Die beiden Luftpolster hinten brachen auf, eins nach dem anderen. Als hätten sie sich abgesprochen, dass nun aber wirklich Schluss sei. Meine Turnschuhe, meine alten Treter, mein Paar Nummer eins.

Samstag, 17. Oktober 2015

Doodlen ohne Draht - Ein Mitmachprojekt von Trithemius

Fast hätte ich es vergessen. Da saß ich doch am Mittwoch mit Trithemius in der Kneipe und doodelte ihm für sein Projekt eine Figur. Die erste war natürlich völlig falsch, denn ich doodelte nur ein Gesicht. Die nächste war zu unproportional und die dritte, naja, sehen Sie selbst. Oder noch besser: machen Sie es selbst, also doodeln, und veröffentlichen das Ergebnis in Ihrem Blog.


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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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