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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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NeonWilderness - 30. Nov, 15:16

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Ich habe ein wenig gesammelt und sämtliche mir bekannten Embolia aufgeschrieben. Die Erklärungen dafür sind teilweise vorhanden, also nicht für das Embolium, sondern eher auf deren Erstverwendung bezogen.

Die von Jochen Gerber benannte Schneckart vallonia eiapopeia und davon genauer das „eiapopeia“ hat sich ja mit Helge Schneider und seinen Wortschöpfungen „wichtig popichtig“ und „lernen popernen“ zu einem der produktivsten Embolia entwickelt, die der gemeine grasrauchende Anfangdreißiger in seinem Wortschatz zur Entfaltung bringt.

„Etepetete“ hingegen ist da eher mager, weil es für das Embolium „pet“ keinerlei mir bekannte Zweit- oder Mehrfachbenutzung gibt. Das kann einerseits daran liegen, dass die Herkunft gegenüber dem „eiapopeia“ nicht gänzlich geklärt ist. Wikipedia gibt zum einem eine niederländische Wurzel und zum anderen eine Französische an, die sich auf das Embolium „pet“ nur in zweiter Hinsicht anwenden ließen, denn verballhornt, wie es nunmal ist, wurde aus „être, peut-être“ eben das „etepetete“.

Interessant in diesem Zusammenhang ist das „Ali Bengali“, das mich ebenfalls als Anfangdreißiger ausweist, mit einem gewissem Hang spät abends gewisse Sendungen gesehen zu haben, dem Einwand gewissen Substanzen unterlegen zu sein zu dieser Tageszeit ist stattzugegeben, es war ja Nacht, Samstag Nacht.

Weiters fiel mir noch ein:
"Schwuppdiwupp"
"Zappzarapp"
und "Obi Wan Kenobi"

Wie Sie sehen, reimt sich die erste bzw. zweite Silbe immer auf die letzte und wird mit einem völlig bedeutungslosen Zwischenschnipsel aufgefüllt, um ein Metrum zu schaffen. Bastarde sind natürlich auch hier vorhanden, man denke nur einmal an „heckmeck“ oder „larifari“, wo nur der Anfangsbuchstabe verändert wurde.

Und wie der geneigte Leser, die geneigte Leserin vielleicht schon bei der Überschrift festgestellt hat, sind selbst eigene Wortverbindungen möglich, um das Klangbild aufzupolieren. Vielleicht fallen Ihnen ja noch ein paar ein, um eine möglichst vollständige Liste anfertigen zu können.
Trithemius - 22. Jul, 09:25

Gerade stutzte ich wegen „eiapopeia“ und „wichtig popichtig“ bei deinem erneuten Quellenhinweis Helge Schneider. Ich glaube nämlich, dass er nur bestehende Klangexperimente aus der Kinderpoesie wieder gehoben und in der Erwachsenenwelt bekannt gemacht hat.

Doppelmoppelwörter wie "heckmeck" oder "larifari" sind sehr häufig (Bastarde): "Rambazamba", Ruckzuck"; "Obladioblada" (Beatles); (echte) : "Bonbon", "Kleinklein", "Tamtam", besonders in der Kindersprache "Mama", "Papa" "Pipi", "Kaka", Lala" "Huhu!", "Hihi", "Hehe" , "Mimi", "Wauwau", "Tata gehen", "BImbim" "winkewinke", Klimperklimper" - mehr bei Peter Rühmkorf, der sich in seiner genialen Untersuchung der Anklangsnerven des menschlichen Reims "agar agar - zaurzaurim" auch mit den Doppelmoppelwörtern beschäftigt hat, und hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Reduplikation_(Sprache)

Ich bewundere die Hartnäckigkeit, mit der du dein exotisches Thema verfolgst, und hoffe, etwas Hilfreiches zur Untersuchung der von dir so genannten "Embolia" beigetragen zu haben.

Shhhhh - 22. Jul, 09:50

Danke für die Blumen. Ich habe jetzt (leider) nicht gewartet, bis ich den Rühmkorf in den Händen halte, sondern wollte einfach selbst ein wenig voran kommen.
In wenigen groben Zügen hast du allerdings gezeigt, dass Rühmkorf sowieso nicht ganz meine Richtung ist. Denn um die "Doppelmoppelwörter", also reine Reduplikation, geht es mir ja eher weniger. Das ist mir zu grammatisch und zu wenig Rhetorik.
Viel mehr interessieren mich diejenigen Zusammenstellungen, die selbst erdacht, gelesen oder gehört worden sind. Alles, was da hinten im Kopf herumgeistert an rhetorischem Feinschliff, sei es nun von Cicero, Goethe oder schlicht aus der Fernsehwerbung.
Trithemius - 22. Jul, 10:08

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr, was Rühmkorf genau schreibt, habs vor gut 30 Jahren gelesen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Der Mann ist ja Dichter gewesen und hatte wohl ähnliche Interessen wie du.
In meinem HInterkopf geistert neuerdings nur Tatütata.
Lo - 22. Jul, 10:07

Die "hautevolaute" fällt mir spontan dazu ein...

Shhhhh - 22. Jul, 10:12

Ich wusste sogar sofort, was gemeint war, obwohl mir die mundartliche Wiedergabe des "Haute volée" so gar nicht in den Sinn gekommen ist. Vielen Dank, Herr Lo.
Das ist im übrigen die zweite französische Entlehnung, die sich zu einem solchen Ding geformt hat, wenn man annimmt, dass "etepete" auf das französische "être, peut-être" zurückgeht. Vielleicht ist das Französische persifliert noch melodischer als in Wirklichkeit;)
bonanzaMARGOT - 22. Jul, 13:43

rababerdummesrumgelaber

Shhhhh - 22. Jul, 13:48

hätte hätte fahrradkette ;)
bonanzaMARGOT - 22. Jul, 14:00

nichtnurschwätzenselberfetzen.
Lo - 22. Jul, 23:28

holterdipolter
Shhhhh - 23. Jul, 01:04

Oh, damit muss ich meine Annahme, dass pop das einzig produktive Zwischenspiel ist, wohl zurücknehmen, denn mit schwuppdiwupp sind es ja schon zwei.
Vielleicht könnte man sogar Humpty Dumpty als zumindest lautmalerisch übereinstimmend mit hinzuzählen.
Lo - 23. Jul, 10:09

Simsalabim!

Na, so ein Hokuspokus!
Abrakadabra und Simsalabim!
Schickimicki & Shoobedooo!

;-)

Shhhhh - 23. Jul, 15:46

Zaubersprüche, ein mir völlig neuer Bereich. Haben Sie da einschlägige Erfahrung?

Schickimicki ist eher ein Bastard (Echowortbildung) aber Shoobedooo klingt schon sehr nach Embolium:)

Mille Grazie!
nömix - 23. Jul, 13:26

Gschisti-Gschasti *
(österr.: unnötiges Drumherum, nutzlose Kleinigkeiten)

Wischiwaschi *
(substanzloses, unkonkretes Geschwafel)

Shhhhh - 23. Jul, 15:49

Ah, zwei Ablaut-Reduplikationen, die müsste ich gesondert in meine Untersuchung mit einbeziehen. Danke schön.
nömix - 24. Jul, 08:50

Oh, da habe ich mich wohl vertan.
Eine Wortschöpfung mit dem Embolium -di- aber, für Ihre Liste, stammt etwa von dem großen Herrn Busch, "Schnurrdiburr".

Hier weitere, neben dem von Herrn Lo angeführten "holterdipolter", welche der Volksmund kennt:
"rumpeldipumpel"
"hoppeldipoppel"
"klipperdiklapper"
Shhhhh - 24. Jul, 14:10

Ui, das sind ja nochmal eine ganze Menge, dagegen kommt pop wohl kaum noch an.
iGing (Gast) - 23. Jul, 13:39

Bin ich hier richtig bei den Hottentotten ?

iGing - 23. Jul, 13:41

Fiel mir so Knall auf Fall ein ...
Shhhhh - 23. Jul, 15:51

Die Hottentotten zähle ich eher zu den Echowortbildungen.

Aber das "Knall auf Fall" ist ein hervorragendes Beispiel für Mehrwortembolia.

Eile mit Weile fiele mir dazu noch ein.

Dankeschön.
NeonWilderness - 23. Jul, 13:39

Im rheinischen Sprachgebrauch fest verankert: "Das ist doch pillepalle!".

Shhhhh - 23. Jul, 15:52

Anscheinend sind auch die Ablaut-Reduplikationen ein höchst produktives Feld. Danke sehr.
la-mamma - 24. Jul, 14:15

Bei uns sehr gaengig ist auch wischiwaschi - fuer eher unklares sprachlische gewaesach - keine ahnung, ob das hier auch passt?
Edit: sorry, das hat ja der herr noemix schon gesagt, soll ich den kommentar ratzfatz loeschen?;-)

Shhhhh - 24. Jul, 14:20

Nicht ganz, denn es handelt sich dabei um eine Ablaut-Reduplikation, allerdings schaue ich mir die bei Gelegenheit auch mal genauer an, da gibt es noch ein paar andere lustige Formen, von denen ich immer dachte, das wären eher Sprach-Kalauer:
Japanisch: hito (人) - „Mensch“ → hito~bito (人人 oder 人々) - „Volk, Menschheit“

Und ein Witz aus der frühen Kindheit lautete: Was heißt Baum auf Chinesisch? Tam. Und was heißt dann Wald? Tamtaramtamtam.
la-mamma - 24. Jul, 14:23

Und was halten sie von piknik? (Wobei ich da grad ein orthographiefragezeichen hab)
la-mamma - 24. Jul, 14:30

Noe, auch falsch, ich werd jetzt sang- und klanglos weiternachdenken!
Shhhhh - 24. Jul, 14:33

Habe dazu einmal mein etymologisches Wörterbuch befragt, die deutsche Fassung halte ich eher für einen Bastard, weil sich ja nur ein Konsonant ändert. Die französische ursprüngliche Bezeichnung, aus der zuerst nach England und dann nach Deutschland entlehnt wurde, heißt aber pi-que-nique und geht schon eher in die Richtung, allerdings auch nur fast, siehe das Beispiel Japanisch. Im Deutschen wird es Picknick geschrieben.
Ich bin mir noch nicht sicher, wie sich die Grenzen da ziehen lassen, zumal es mir ja vor allem um produktive Zwischenspiele wie pop und di geht.
la-mamma - 24. Jul, 14:40

Krawuzikaputzi, das ist aber schwierig, wuerde bei uns der Kasperl dazu sagen
la-mamma - 24. Jul, 14:46

Aus die Maus, ich halt meine beschraenkte Tastatur nicht mehr aus;-)
Shhhhh - 24. Jul, 14:52

Die kann ich beide gut gebrauchen, vor allem "aus die Maus" gefällt mir gut, es passt zu "Eile mit Weile" und "Knall auf Fall".
la-mamma - 24. Jul, 22:01

so, und an diesem ohrwurm sind sie auch noch schuld!;-)

Shhhhh - 24. Jul, 23:46

Ich hoffe, Sie kommen darüber hinweg, ich für meinen Teil muss das leider auf morgen verschieben.

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