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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Richard Brautigan: Träume von Babylon

Vor zwei Wochen so gegen 21:00 Uhr fuhr ich mit überhöhter Geschwindigkeit auf dem Zubringer zur A7. Mein Ziel war Bremen, wo gegen 22:30 Uhr der Bruder meiner Freundin vom Flughafen abgeholt werden musste. Die Autobahn war frei. Es war dunkel. Wie ein verlorener Schnürsenkel schlängelte sich das schwarze Band in leichten Links- und Rechtskurven auf sein Ziel, die A7, zu. Die A352 führt auch am Flughafen vorbei, an großen Industrieanlagen und an den Logistikern, die sich zwischen den hier verlaufenden Autobahnen angesiedelt haben. Leuchtreklame, die blinkenden Lichter des Flughafens, umliegende Straßenbeleuchtung und auch das ein oder andere Fahrzeug erweckten den Eindruck, als führe ich durch eine große leuchtende Platine. Komischerweise waren die Leuchtreklame der Industriehallen fast immer in blau gehalten.

Ich fuhr gerade an den Hallen des Großlogistikers Hermes vorbei, als mich Babylon erwischte. Bisher wurde ich nie von Babylon heimgesucht. Ich wurde auch heimgesucht, und wie mir neulich ein versierter Pädagoge erklärte fängt so etwas meist in der Pubertät an und je nach Begabung kann man sein gesamtes Leben davon begleitet werden. Ich träumte nicht von Babylon, will es aber in Anlehnung an Brautigans Krimi einmal so nennen. Ich träumte von der Zukunft, meiner Zukunft.

Wovon träumt man, wenn die letzte vage Erinnerung eine blaue Leuchtreklame von Hermes ist? Natürlich man träumt vom Götterboten, von Homo Fabers Schreibmaschine, von dem einzigen Buch, das mir während der Schulzeit gefallen hat, obwohl es auf dem Lehrplan stand. Ich träumte davon Lehrer zu werden. Ich unterrichtete meine Schulklasse im Beisein der Hospitanten und brachte ihnen alles über Homo Faber bei. Ich forderte die Klasse auf, ans Fenster zu gehen und mir zu erklären, was es mit dem Hermes-Transporter auf sich habe. Wir erörterten all die wichtigen Stellen. Meine Schüler waren Feuer und Flamme, die Lehrerin und mein Dozent von der Uni waren begeistert. Es lief einfach fabelhaft. Ich wurde gefragt, ob ich nicht in einer anderen Klasse vertreten wolle. Natürlich wollte ich.

Und dann, dann kam die Abfahrt auf die A27. Hier gab es keine Leuchtreklame mehr, keine umliegenden beleuchteten Straßen. Der Strom war abgestellt, nicht existent. Hier gab es nichts als Dunkelheit und rot leuchtende Augen der Fahrzeuge vor mir. Ich strömte dahin. Ich verpasste die Abfahrt, fuhr an ihr vorbei und merkte es erst als die A7 kurz dahinter zweispurig wurde. Ich beging jetzt keine Fehler mehr, dachte an "Eye", der ständig zu weit fährt und zurück laufen muss, weil er keine 5 Cent für das Busticket hat. Ich konzentrierte mich auf die Dunkelheit. Ich wendete bei der nächsten Abfahrt und fuhr zurück, nahm die Ausfahrt und war 10 Minuten nach dem Flieger am Flughafen.

Brautigan? Babylon? Hm. "Von Babylon träumen ..."

Shhhhh - 27. Okt, 08:25

Ich habe Ihre Arbeit noch nicht gelesen, freue mich aber schon darauf. Eigentlich wollte ich der Vollständigkeit halber die komplette Ohnemus-Übersetzung lesen, muss dieses Verfahren aber wahrscheinlich aufgeben, weil die Beschaffung mehr Zeit, Nerven und Geld kostet, als ich bereit bin zu investieren.
Aber schön, Sie hier getroffen zu haben:)

:-)
(Und ich kann mich partout nicht erinnern, wann ich im Netz das letzte Mal gesiezt worden bin. Variatio delectat.)

Shhhhh - 28. Okt, 08:38

Das ist hier so üblich, habe ich beobachtet, bei anonymen Beiträgen natürlich nicht aber bei anderen schon. Und ich muss sagen, das finde ich gut so.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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