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Donnerstag, 21. November 2013

Gedrenge

Essen ist kein Spaß, vor allem wenn man Hunger hat und noch nicht an der Reihe ist. Ich stehe regelmäßig vor der Contine, der kleinen Mensa am Conticampus für einen großen Haufen von Juristen, BWLern, Germanisten, Anglisten und vielen anderen Studenten, die sich hier herumtreiben. Schon die Fachrichtungen alle aufzuzählen macht mir keinen Spaß, weil es zu lange dauert.

Die Contine ist eine so kleine Mensa, dass dort auf jedem Tisch ein Klappkärtchen steht, auf dem steht, dass das Benutzen eines Laptops zwischen 12 bis 15 Uhr verboten ist, damit die Neuankömmlinge, möglichst noch während der Vorbesitzer den letzten Bissens herunterhastet, auf dem vorgewärmten Platz Platz nehmen können. Wenn die Mensa es verbieten könnte, wäre selbst das Sprechen während dem Essen nicht erlaubt, um Zeit zu sparen. Hier wird das Besteck wie ein Staffelstab gereicht.

Es gibt in der Contine insgesamt 6 Schalter, an denen man sich mit Essen versorgen kann, davon sind zwei vegetarisch und der Rest ist Fleisch mit Soße oder Pommes mit C-Wurst und Soße. Regelmäßig stelle ich mich hinten an, um dann mit Erschrecken festzustellen, dass ein Pulk von angeblich teilnahmslosen Studenten, die nur mal kurz vorbei wollen, um ihre Karte noch aufzuladen oder auf die Speisekarte zu gucken, an mir vorbeirennen und sich am nächstbesten Schalter anstellen. Das geht deshalb so gut, weil das keine Sau nicht interessiert. Außer mir armen Sau, die sich darüber echauffiert.

Neulich bin ich auch zuerst gucken gegangen. Ich sah das eigentliche Problem der Schlangen. Sie zerteilt sich in zwei Hauptschlangen rechts und links vom Besteckregal und zerfasert dann zu einem eher losen Pulk in kleinere Einzelschlangen. Das ist wie eine Sanduhr, die rückwärts läuft. Drinnen wird es dann so unübersichtlich, dass man sich regelrecht durchkämpfen muss. Hilfestellung leisten dabei die überdimensionierten Tablettes, die man bäuchlings vor sich herträgt und anderen in die Nieren presst. Dreht sich doch einmal einer um, guckt man schnell nach hinten und ruft empört, wieso hier so gedrengelt wird.

Gedrengelt. Gedränge entsteht häufig da, wo es eng wird. Dass die beiden Worte keine gemeinsame etymologische Wurzel haben, ist schon mehr als erstaunlich, wo sie einander doch bedingen. Aber wahrscheinlich ist das nur wieder irgendwann vergessen worden, wie bei den anderen Wortpaaren, die sich meist auch noch zufällig reimen oder sich nur deshalb voneinander unterscheiden, weil vorher ein paar Konsonanten hinzugekommen sind. Nomen est omen, sage ich da nur.

Jedenfalls bin ich dann doch wieder hinausgegangen und habe mich brav an das Ende der Schlange gestellt. Ich habe mich einfach nicht getraut, da vorn zu bleiben und mich irgendwo reinzunuscheln. Ich bekam schlechte Laune und stellte mir vor, dass das Essen, was ich gleich esse, die Reste von gestern aus der Hauptmensa sind*. Als ich dann mein Essen hatte und endlich zwei Plätze an einem Tisch fand, besetzte ich gleich beide Plätze. Mein Rucksack platzierte ich auf dem Stuhl neben mir, und jedem der fragte, sagte ich, der Platz sei besetzt. Davon steht nämlich nichts auf den Klappkärtchen.


*Wenn Sie sich einmal die Mühe machen wollen, dann folgen Sie dem Link und schauen sich die Pläne genau an. Meine Vermutung ist nicht so weit hergeholt, wie ich mir das wünschen würde.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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