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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Werbung im Buch

Ich bin natürlich wieder zu spät, denn das große Jubiläum ist längst vorbei. Das war 2006, als Rowohlt 60 Jahre rororo feiern konnte. Rororo steht übrigens für Rowohlts Rotations Romane ( die Bindestriche habe ich weggelassen und die Schreibweise von Google übernommen, Rowohlt selbst sagt auf seiner Internetpräsenz nämlich nichts mehr über die Abkürzung rororo, da heißt es nur noch "Der Taschenbuchverlag" ), was auf das äußerst preiswerte Druckverfahren auf Zeitungspapier zurückzuführen war, Wiki weiß das auführlicher. Schon in den 50er Jahren wurde dann im heute noch verwendeten Taschenbuchformat gedruckt.

Mein Anliegen ist es aber nicht, hier ein Jubiläum nachzuholen oder ein Nichtjubiläum zu feiern, sondern vielmehr auf eine kleine Kuriosität aufmerksam zu machen, die mir vor Jahren, als ich mein erstes rororo antiquarisch erstand, zum ersten Mal begegnete. Da lese ich ganz unbefangen und plötzlich erscheint ein Bild auf der rechten Seite. Ich blättere um und lese den kurzen Absatz, nach wenigen Worten wird mir klar, hier geht es nicht um den Inhalt des Buches. Das ist eine Werbeanzeige, für Pfandbriefe. Ich dachte mir da nichts bei, las weiter und vergaß die Sache wieder.

Mittlerweile kaufe ich regelmäßig alte rororo Taschenbücher, manchmal deshalb, weil mir die neuen Bücher schlicht zu teuer sind. Meistens jedoch kaufe ich sie, um mir das Bild und den Werbetext irgendwo in der Mitte des Buches herauszusuchen und durchzulesen. Das kostet mich im Schnitt 1,50 pro Buch und hin und wieder lese ich das ein oder andere dann sogar im Ganzen und wundere mich dann, dass mir der Autor vorher nie untergekommen ist.

Ich möchte meine Büchervorstellung deshalb nicht mehr am Inhalt des Buches, sondern am Werbetext festmachen. In meiner Rubrik "Auslaufmodell Buch" werde ich in der kommenden Zeit immer mal wieder eines meiner alten rororos heraussuchen und den Werbetext vorstellen. Vielleicht lasse ich auch den Autor mit einem Zitat zu Wort kommen, vielleicht auch nicht. Und anfangen möchte ich heute mit einer berühmten Anekdote. Diese findet sich recht häufig in den rororos und geht auf das Schreiben eines Schülers an Kurt Tucholsky zurück. Der Schüler wünschte sich, dass Tucholsky hoffentlich bald stürbe, damit seine Bücher billiger wurden.

Autor: Günther Grass
Titel: Treffen in Telgte
beworbenes Produkt: Pfandbrief und Kommunalobligation
Fundstelle: zwischen S. 146 und 147


"Macht unser Bücher billiger!...
... forderte Tucholsky einst, 1932, in einem "Avis an meinen Verleger". Die Forderung ist inzwischen eingelöst.
Man spart viel Geld beim Kauf von Taschenbüchern. Und wird das Eingesparte gut gespart, dann zahlt die Bank oder Sparkasse den weiteren Bucherwerb: Für die Jahreszinsen eines einzigen 100-Mark-Pfandbriefs kann man sich zwei Taschenbücher kaufen.




Bildquelle: Günter Grass, Das Treffen in Telgte, Rowohlt Taschenbuchverlag Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Juli 1981
Eugene Faust - 15. Nov, 10:29

Sie haben ja ein lustiges Hobby! : D


Shhhhh - 15. Nov, 10:44

Danke Frau Faust für den Link und das Bild. Den Link kannte ich noch gar nicht und werde gleich einmal schmökern gehen. Zu dem Bild:
Ich habe immer noch nicht kapiert, wie ich Bilder in meinen Blog bekomme, ohne massiv Speicherplatz zu verbraten, kann ich das irgendwie umgehen, denn ich würde die zeichnerischen Kleinodien natürlich gern zeigen?
Eugene Faust - 15. Nov, 12:27

Also dieses Bild habe ich aus dem Internet hochgeladen
< IMG SRC="http://www.zeilensturm.de/wp-content/uploads/2011/02/Pfandbriefe-585x412.jpg" >
(ohne Leerstelle nach < und vor >)

Da muss man aber auf Urheberrechte achten. (Ich habe übrigens die Quelle vergessen und habe es eben nach geholt.)

Viele laden ihre Bilder bei Picasa hoch und binden sie dann mit dem erwähnten HTML-Code ein.
Shhhhh - 15. Nov, 13:16

Vielen Dank, es hat ewig gedauert, bis ich das alles irgendwie hinbekam aber ich hege die Hoffnung an Geschwindigkeit zuzulegen.
Eugene Faust - 15. Nov, 13:35

Das wird schon : )

HIER nochmal zum Nachlesen.
nömix - 15. Nov, 14:05

Auch Gottfried Benn stellte sich 1950 mit einem Begleittext für besagte Kampagne zur Verfügung. (für Details klicke Bild links)




Die verschiedenen Werbetexte zu den Pfandbrief-Anzeigen nahmen übrigens häufig konkreten Bezug auf bestimmte Textstellen in dem betreffenden Buch, in welchem sie erschienen, und erlangten damit oft durchaus eigenständige literarische Qualität – etwa (Bild links) eine Anzeige in G. von Rezzoris »Maghrebinischen Geschichten«, Auflage von 1998 (Es gab diese Anzeigen also noch bis in jüngere Zeit.)

Shhhhh - 15. Nov, 14:17

Ja, das kann ich bestätigen. Es gibt so manch ein Exemplar, wo sich ein paar kleine literarische Ergüsse finden lassen. Die hebe ich mir aber für kommende Beiträge auf;)

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