Nichts Spezielles
Unsere Nachbarn ziehen um, schade. Deshalb ist bei uns wieder mächtig was los. Die Wohnung gegenüber wird geräumt und in Kisten gepackt. Dafür wurde extra ein Parkverbotsschild geordert und zwei Tage vorher vorm Haus deponiert, um Platz zu schaffen für den Möbeltransport.
Nebenbei läuft die ganze Zeit ein Möbelkran, der praktischerweise an ein Fenster zur Straßenseite angebracht ist. Daran gleiten die verpackten Möbel herab, um im großen Bauch des LKW zu verschwinden. Der Motor des Kranwagens läuft ununterbrochen, darüber legt sich das Gebrüll von mehreren Möbelpackern, die mal nach unten und dann wieder nach oben rufen.
Der LKW steht trotzdem irgendwie in zweiter Reihe, obwohl den Schildern Folge geleistet wurde und eine relativ breite Lücke zum Parken vor dem Haus entstanden ist. Das liegt vor allem daran, dass das Kranende dadurch genau an der Mündungsluke des LKW endet und bequem umgeladen werden kann - verständlich. Hin und wieder gibt es auch ein paar kleine Zuschauer, die sich voller Begeisterung auf den Kran stürzen und wahrscheinlich später alle Kranfahrer werden wollen.
Ich gehe zum Kaffeetrinken wieder in die Küche, denn auf dieser Seite ist es weniger laut.
sondern eigentlich alle Farben auf einmal, weshalb wir weiß dann als weiß wahrnehmen. Deshalb ist weiß, obwohl es aus allen Farben zu bestehen scheint, doch ziemlich unbunt. Im Gegensatz zum reizarmen Grau hat Weiß jedoch einen phänomenalen Vorzug: es sieht nicht nur weniger trist, sondern auch gleich viel sauberer aus ( die Werbebranche nutzt diesen Effekt immer wieder ).
Deshalb hatten meine Frau und ich uns für die letzte Woche vorgenommen, unsere Fliesenfugen zu weißen. Bei weißen Fliesen und grauen Fugen ergibt sich einfach immer ein Bild von leicht verschmutzt, führte meine Frau als Argument ins Feld und ich, obwohl ich das nicht so recht einsehen wollte - denn der Werbung traue ich einfach nicht über den Weg - schloss ich mich dieser Aussage besser an und weißte mit.
Nach mehreren Tagen auswärts duschen ( denn im Bad sollten die Fugen ca. 48h Stunden trocknen ), überhaupt mehreren Anstrichen, einer kräftezehrenden Reinigungsprozedur für alles, was nicht in den Fugen landete, sondern auf dem Fliesenrand, ist das Werk nun endlich vollbracht. Die Fliesenfugen sind weiß.
Und, was ich noch viel erstaunlicher finde: es sieht tatsächlich besser aus.
Heute morgen kann ich das Fenster nicht öffnen, mache es aber trotzdem, um mir ein Bild von der Lage zu machen.
Es herrscht Chaos auf meiner Straße. Zu beiden Seiten türmen sich die Autos verschiedenster Dienstleister, um ihren Dienst zu tun. Von links fuhr gerade ein Transporter in die Straße ein, der Pakete an den Mann/Frau bringen möchte ( hoffentlich keine verspäteten Weihnachtsgeschenke ). Davor - der Grund, weshalb vom Paketetransporter gerade ein Wendemanöver zwischen parkenden Autos versucht wird - stehen zwei weitere Transporter in zweiter Reihe. Einer davon parkt so ungünstig, dass ein Vorbeikommen unmöglich scheint. Der andere der parkenden Transporter hat einen Hänger auf dem ein kleiner Bagger darauf wartet ausgepackt zu werden, um die momentane Behinderung zu einer dauerhaften werden zu lassen. Davor, mitten auf einer Kreuzung, die obwohl relativ klein doch große Bedeutung hat, weil sie eine der wenigen Verbindungen von Süd-Ost-Linden-Nord mit Nord-West-Linden-Nord ist, steht ein Kanalreinigungsfahrzeug und hat einen Schlauch in den Straßenkeller gesteckt. Dahinter wiederum dreht ein Müllfahrzeug seinen Rücken im Kreis, das wegen des Kanalreinigungsfahrzeuges nicht weiter kommt. Das Müllauto ist viel zu groß für eine Wendung auf zugeparkter Straße und so steht es dahinter und wartet. Aha.
Alle stehen, bewegen, warten und aussteigen natürlich mit laufendem Motor. Ich denke, es wird Zeit für einen Kaffee, die Küche geht nämlich nach hinten raus.
Das Gute hatte ich dann schon wieder vergessen bei so viel Ärger aber fangen wir vorn an:
am Montag gewann ein Freund von mir 16.000 Euro bei "Wer wird Millionär". Ein wenig Perspektivlosigkeit, da ich heute so früh aufstehen muss, und auch Langeweile trieb mich dazu, gestern ebenfalls den Jauch zu schauen - die direkte Fortsetzung in einer Doppelfolge.
Erfreulich war, dass es ziemlich lange dauerte bis zur ersten Werbung und auch die zweite ließ ziemlich lange auf sich warten, danach war gefühlt alle 5 Minuten Reklame.Die Kandidaten waren super, keiner enttäuschte. Die wußten alle eine Menge, Jauch hat hin und wieder mit angeschoben und alles lief wie am Schnürchen.
Doch dann kommt Dr. ...
Dr. ... möchte Deutschland gern die Rechtschreibung beibringen. Wenn ich so etwas höre, platzt mir immer der Kamm. So was überhebliches wie diesen "Lektor und Schriftsteller" habe ich selten gesehen. Redet erstmal ohne Punkt und Komma eine gefühlte halbe Stunde davon, wie schlecht es doch um die Rechtschreibung gestellt sei - ohne Punkt und Komma deshalb, weil, die hat er gar nicht ( diese Kombi ist extra für Herrn Dr. ), Punkte und Kommas besitzen nämlich nur die Studenten. Und was machen die damit? Die schütten sie aus ihrer großen Tüte über den Text aus. Ha ha. Selten so gelacht. Ich setze Kommas nach Gusto, richtig. Ich setze auch sonstige Satzzeichen nach Gusto, ebenfalls richtig. Ich bin stolz darauf, mir diese Freiheit erlauben zu dürfen, ich studiere nämlich Germanistik. Ich weiß nämlich, weshalb ein Komma gesetzt wird. Ich habe mich in etlichen Seminaren mit allen möglichen Wandelphänomenen der deutschen Sprache auseinandergesetzt. Ich studiere schon so lange, ich bin selbst ein Komma.
Wie oft muss ich mir also das Geseiere von solchen selbst ernannten Rechtschreibpolizisten noch anhören? Bis ich mit dem Studium fertig bin? Wahrscheinlich - aber Jauch gucke ich erstmal nicht mehr.
Ich habe mir keinen Lottoschein gekauft, sondern eine Packung Tabak, Blättchen und Filter. Die restlichen 5 Euro werde ich dieses Jahr am Bahnhof ausgeben, entweder für eine Zeitschrift oder für etwas völlig überteuertes Essbares. Dann werde ich in den Zug steigen und nach Osnabrück fahren, um dort mit meiner Frau und zwei Freunden im kleinen Kreis Silvester zu feiern. Ich werde keinen Krach machen, von uns vieren wird wahrscheinlich niemand Krach machen, da sind wir uns einig. Es wird ein paar exotische Sachen zu Essen geben, von denen ich nicht ganz überzeugt bin, wir werden ein wenig spazieren gehen und den Trubel ansonsten von anderen veranstalten lassen, die hoffentlich weit genug weg sind, um davon nichts mitzubekommen.
Eigentlich freue ich mich sogar darauf.
Guten Rutsch allen.
Ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest gehabt zu haben. Ich hatte auch eins.
Mittlerweile überholt mich der Stress der letzten Tage des Jahres, der aus mehreren Anreisen und Abreisen bestand, und von der entspannten Stimmung der "Zwischentage" bekomme ich einfach nichts ab. Arbeit lauert überall und häuft sich an, so dass mir kaum Zeit bleibt, meiner gewohnten Lektüre nachzugehen. Heute habe ich aber endlich ein wenig Zeit gefunden, um mich auf den neueren Stand zu bringen und selbst ein paar Zeilen zu schreiben. Auch wenn die Weihnachtsgrüße etwas spät kommen, so kann ich doch zumindest einen guten Start ins Neue Jahr wünschen, und das sogar rechtzeitig. In diesem Sinne...
Ein Nachtrag: dies wird eines der wenigen Silvester werden, an denen ich einmal nicht sonstwo bin oder sogar arbeiten muss, spätestens mit diesem Tage hat mein Stress also auch ein Ende, bis es dann im neuen Jahr von vorn beginnt :)
Jetzt sitze ich hier den 4. Tag, an dem ich mehr Lust verspüre, etwas zu schreiben als zu lesen. Daran ist auch die Seite hier nicht ganz unschuldig: oben rechts gibt es das Feld "
nächstes Blog lesen". Da klickt man drauf, so lange bis man irgendwo landet, wo es entweder deshalb nicht weiter geht, weil es den Link oben rechts nicht gibt oder aber weil man in einer Permaschleife gefangen ist, die einen ständig zu bereits gesichteten Blogs zurückschickt.
Ich habe leider immer noch kein vollständiges Konzept zu bieten, habe zwar meine Beiträge grob ein paar Themen untergeordnet und festgestellt, dass mich wohl besonders mein zuerst gewähltes Thema noch ein Weile beschäftigen wird aber insgesamt fühle ich mich hier noch immer nicht so wohl, wie ich es gern hätte. Wie hätte ich es denn gerne? Keine Ahnung. Wenn ich wüßte, was ich wollte, wäre ich woanders, wahrscheinlich. So treibe ich mich hier noch eine Weile rum und finde heraus, was ich nicht will.
Dass ich jetzt hier sitze, am 4. Tag, an dem ich mehr Lust verspüre, etwas zu schreiben als zu lesen, heißt leider nicht, dass der Beitrag lesenswert ist. Ich musste es aber trotzdem loswerden.
Ich lese mittlerweile täglich. Habe bereits ein paar Blogs abonniert. Lustiges, Nachdenkliches, Persönliches. Hin und wieder gebe ich meinen Senf dazu, wenn mich etwas besonders berührt. Ich habe auch viel darüber nachgedacht, was einen Blog ausmacht, welchen Zweck der jeweilge Blogger damit verfolgt. Anhand von Rückmeldungen bzw. Antworten wird klar, dass viel mehr stattfindet als ein reiner Erfahrungsbericht, auch wenn die meisten Blogs eben nichts weiter sind als eben solche. Die Arbeit, die Freizeit und manchmal auch die Zeit dazwischen spielen eine große Rolle bei fast allen Blogs. Den wenigsten Blogs ist anzumerken, dass sie sich gezielt an ein Publikum richten; tun sie aber - und natürlich sind gerade diese Blogs meine Lieblinge. Es entstehen täglich neue Meldungen - Musik, Bilder oder kleine Notizen zum Tagesgeschehen - die kommentiert werden von anderen Lesern.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, obwohl diese Blogs längst nicht die Mehrheit bilden, dass es wohl der Dialog ist, der einen Großteil der Blogger dazu antreibt, zu bloggen. Resonanz ist das Zauberwort. Wie im richtigen Leben ist man auf Resonanz angewiesen, auf die Antwort einer Frage, die Bestätigung einer Aussage oder auch die Berichtigung. Wenn ich das nicht wollte, würde ich ein handschriftliches Tagebuch verfassen, heimlich. Niemand sollte es zu lesen bekommen. Darin würde ich Dinge aufschreiben, die ich mich nicht traue, offen auszusprechen. Das ist natürlich meine Meinung und viele Blogs ziehen da andere Grenzen, fließend oder bereits in Sphären, die mir selbst viel zu persönlich erscheinen, um darüber in einem Netzwerk zu berichten, dass von Tausenden besucht, beurteilt und kommentiert wird. Vielleicht liegt darin ja gerade der Widerspruch: dass es scheinbar keinen Sinn macht, sich das Persönliche von der Seele zu schreiben und andererseits gerade in dem Persönlichen, was durch eine "Community" "breitgetreten" wird, von Einzelnen Gehör zu finden, die ähnlich denken, schreiben oder handeln würden. Die Dialektik oder besser: die Ambivalenz von Exhibitionismus und Voyeurismus ist das spannende an dieser Wechselbeziehung. Ich bin mal das Eine, dann wieder das Andere und manchmal beides gleichzeitig.
Moin,
jetzt puzzle ich hier schon seit Tagen rum und bin eigentlich nie zufrieden mit dem Aussehen meines Blogs. So wie es aussieht, wird mich dieser Blog noch eine Weile beschäftigen, bevor sich hier etwas tut. Naja, aller Anfang ist schwer.
Wie kommt man dazu, einen Blog zu schreiben? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich komme schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert ohne aus. Ich lese gern und deshalb bin ich irgendwann hier gelandet, lese mittlerweile regelmäßig in Blogs und bin immer wieder erstaunt über die vielfältigen Möglichkeiten des Mitteilens. Mitteilen ist auch das Stichwort: anscheinend haben viele Blogger ein Mitteilungsbedürfnis und auch wenn die zum Teil negative Konnotation des Wortes "Mitteilungsbedürfnis" nicht ganz wegzudenken ist, so kann dies doch lange nicht der einzige Grund sein, einen Blog zu schreiben. Da gibt es andere Antriebsfedern. Meine scheint die Neugierde zu sein. Neugierde auf Neues; auf Unverständliches wie Blogs, die sinnlos Worte aneinanderreihen und so stimmige Namen wie
adnfd 23 theme haben; Witziges, Nachdenkliches oder Persönliches. Manchmal möchte ich gern dazu gehören, meistens aber lieber verborgen im Hintergrund bleiben. Neugierde hat also auch etwas voyeuristisches.
Eine dritte große Antriebsfeder spielt mit rein, denke ich. Das ist wie bei allem, was man selbst produziert. Man ist Herr dessen, hat die absolute Macht darüber, entscheidet über Wohl und Wehe und irgendwann kommt der Gedanke, es gut machen zu wollen, nicht nur einfach teilhaben, sondern Hauptbestandteil zu sein, dem Geschaffenen Richtung und Struktur verleihen zu wollen. Wenn man an einem solchen Punkt angelangt ist, ist es Zeit für einen Blog, deshalb bin ich wohl hier.
Sollte es Dinge geben, die ich vergessen, nicht gewusst oder gar mit unterbewusster Absicht unterschlagen habe, so sei mir das bitte verziehen. Wenn es jedoch wichtig genug ist, so hinterlasst einen Kommentar.
In dem Sinne, viel Spaß.