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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Trithemius - 10. Mär, 13:14

Dass man mit jeder Korrektur den eigenen Text weiter von sich wegstößt, ist ein weiterführender Gedanke von dir, der aber logisch sich anschließt an meine Erfahrung, dass die Veröffentlichung eines Textes ihn dem Autor entfremdet. Zunächst beruht die Entfremdung darin, dass der Text in eine andere Schrifttype umgewandelt wird, dann indem er im Zeilenumbruch und im Kontext des Bloglayouts erscheint. Aber entscheidend für mich ist die Tatsache, dass nun fremde Augen ihn betrachten und lesen können. Mir ist dann als würde ich ebenso wie ein vermuteter Leser auf den Text gucken. Meistens entdecke ich dann Fehler, die mir entgangen sind, als der Text mir noch nah war, als es nur ihn und mich gab. Die Fehler, die er beim Schreiben enthalten hat, sind oftmals stilistischer Natur, Wortwiederholungen beispielsweise, weil ich gedanklich noch bei diesem Wort gewesen bin und es hineinrutschte in folgende Passagen. Die Tippfehler sind ebenso mir nah, sie zeigen Abläufe in mir, Laufzeitfehler, dass etwa ein Buchstabe vor dem anderen erscheint, wo er eigentlicht nachfolgen sollte, quasi Übersetzungsfehler zwischen Gehirn und den tastenden Fingern. Mal eilen die Finger voraus, mal hinken sie dem Denken hinterher. Es kann auch an Unaufmerksamkeit liegen oder an meiner landschaftlich geprägten Aussprache. Mark Twain hat geschrieben: "Wie gesagt, gute Rechtschreibung hat mir nie großen Respekt abgenötigt. Das ist heute noch genauso. Bevor die Rechtschreiblehre mit ihren eigenmächtigen Regeln herauskam, haben die Leute mit ihrer Orthographie feine Züge ihres Charakters unbewusst enthüllt und dem, was sie schrieben, aufschlußreiche Ausdrucksnuancen zugefügt. Es ist durchaus möglich, dass die Rechtschreiblehre für uns ein Geschenk von zweifelhaftem Wert war."

Die Korrektur tilgt all diese Nuancen, man stößt den Text tatsächlich, wie du sagst, weiter und weiter von sich weg. Das hat noch einen anderen Nachteil. Oft habe ich gefunden, dass Fehler sinnstiftend sind, besonders wenn ich nicht selbst schreibe, sondern der Text sich schreibt. Es wäre sinnvoll, diese Fehler zu belassen, aber manche Kleingeister denken, man könnte es nicht besser, und man will ja nicht als Depp dastehen.

Mit einem korrigierten Text wendet man quasi dem Leser seine starke Seite zu.
Wenn die vier Frauen am Tisch schräg gegenüber nicht so laut rumgehühnert hätten, wären wir mit unseren Überlegungen zum Fehler weitergekommen. Aber ich wandte ihnen meine schwache Seite zu, da konnte das Rumhühnern voll in mich reinhauen, und demzufolge war ich sehr abgelenkt ;)

Shhhhh - 11. Mär, 01:49

Mit meinen Texten wende ich meinen Lesern nie die starke Seite zu, dafür sind sie nie fertig genug. Viel zu oft habe ich das Gefühl, an dem was ich sagen wollte, vorbeizuschrammen, statt es auf die Hörner zu nehmen. Diese Unklarheit führt natürlich dazu, dass Interpretationsspielraum freigesetzt wird, aber ob das an jeder Stelle auch seinen Wert hat, ist zweifelhaft.
Korrekturen müssen auch nicht unweigerlich Nuancen tilgen. Und Fehler mit sinnstiftendem Gehalt belasse ich meist lieber, anders wäre so manch ein Blogeintrag von mir gar nicht zustande gekommen.
Ich habe übrigens nicht das Gefühl, dass ich mir erlaube, nach den Ursachen bestimmter Fehler zu suchen. Diese Entfernung zum Text habe ich erst nach vielen Malen lesen, was im Anfangsstadium meiner Korrekturen häufig noch gar nicht der Fall ist. Da wird stur berichtigt bei Buchstabentausch oder Vergessen desselben. Vielleicht sollte ich einfach meine ersten geschriebenen Zeilen hier noch einmal genaueer unter die Lupe nehmen, ob sich dann so etwas einstellt. Diese Erfahrung habe ich bisher noch nicht gemacht.
Trithemius - 11. Mär, 12:28

Gerade denke ich darüber nach, dass all der Ehrgeiz, gut zu schreiben, mir die Unbefangenheit genommen hat, die ich in der Anfangszeit meines Bloggens hatte und die ich zurückhaben will. Dieser verfluchte Perfektionismus peinigt mich sehr. Es ist manchmal gewiss auch gut, am Thema vorbeizuschrammen und genug Leerstellen zu lassen, die ein Leser mit eigenen Vorstellungen füllen kann.

Ich erlaube mir, nach den Ursachen von Fehlern zu suchen, die in der Schreibtechnik begründet sind. Beispielsweise sind Kommentareditionsfelder viel zu klein, so dass man beim Tippen den Überblick auf den gesamten Text nicht hat. Daraus ergeben sich unnötige Wortwiederholungen und eine gewisse Kurzatmigkeit der Argumentation, ein Umstand, auf den Dieter E. Zimmer schon 1991 in seinem Buch "Die Elektrifizierung der Sprache" hingewiesen hat, wobei er allerdings die Darstellung einer Bildschirmseite meinte, die in Texteditionsfeldern ja noch viel ausschnitthafter ist. Er bestimmt in seinem Buch noch eine ganze Reihe weiterer Fehlertypen, die mit dem Schreiben per Textverarbeitung zu tun haben, beispielsweise fehlende grammatische Kongruenz, die sich aus dem nachträglichen Umstellen von Sätzen ergeben kann.
Shhhhh - 11. Mär, 13:02

"Die Elektrifizierung der Sprache", das hört sich ziemlich gut an, danach werde ich mal fahnden.

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