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Saures und Süßes

Ich holte mir gerade zwei Bier am Kiosk, als plötzlich drei Zombies den Laden betraten und „Süßes oder Saures“ rufend den Tresen in Beschlag nahmen. Natürlich waren das keine Zombies, sondern junge Mädchen, allenfalls 16 Jahre jung. Sie waren geschminkt und zurechtgemacht von wem auch immer. Sie trugen eiternde Wunden im Gesicht, waren aschfahl, irgendwie entstellt. Die Frau hinter dem Tresen sagte „Ich habe hier was Süßes“, holte routiniert drei Kolakracher aus dem Fach und hielt jedem der Drei einen davon hin. Diese nahmen ihn und steckten sich das Ding gleich in den Mund. Als sie den Kiosk wieder verlassen hatten, und ich an der Reihe war, zeigte mir die Frau eine Packung, eine leere, und sagte, dass sie heute bereits mehr als 500 solcher Gäste gehabt haben musste, denn, wie ich ja sehen konnte, eine Packung war bereits vollkommen leer. Was sollte ich darauf antworten, außer, dass es eben an diesem einen besonderen Tag genau so zuging auf den Straßen in Linden. Wenigsten wurde niemand in meinem Umfeld mit Eiern beworfen, wie letztes Jahr.

Eine ähnlich hohe Fluktuation musste unsere Straße heute Morgen ertragen. Es war nicht nur Halloween, sondern auch Samstag, also Markttag. Für den einen Moment sind fünf Parkplätze frei und im nächsten keiner mehr. Es war ein ständiges Kommen und Fahren zu beobachten. Ich stand des Öfteren am Fenster, weil ich Gäste erwartete und jeden Augenblick mit ihnen rechnete. Ich sah hinunter auf das Treiben, auf die einparkenden und ausparkenden Autos, auf Busse, die böse hupend an den die Fahrbahn blockierenden Autos vorbei ihren Weg zur nächsten Haltestelle einzuschlagen versucht waren. Meine Gäste sind so etwas nicht gewohnt. Sie kommen aus Städten, in denen, bis auf wenige Straßen im Stadtzentrum abgesehenen, keine Parkplatznot herrscht. Einparken unter dermaßen erschwerten Bedingungen war dort sowieso kein Thema.

Auf dem Herd köchelte ein Topf voll Königsberger Klopse. Das Rezept dafür hatte ich mir aus dem Internet besorgt. Allerdings war ich nicht so gut vorbereit, wie ich es mir gewünscht hatte. Mir fehlte das Lorbeerblatt, ich besaß keine Rinder-, sondern nur Gemüsebrühe , und das einzige, auf das ich mich in rauen Mengen berufen konnte, waren zwei Gläser Kapern, die ich nach Entnahme der Klopse aus der Brühe, sogleich in diese hinein gelangen ließ. Ich schwitzte ein wenig Mehl an, verdünnte mit der Brühe und zwischendurch schaute ich immer wieder auf die Straße, um festzustellen, dass meine Gäste noch immer nicht da waren.

Als das Essen fertig war, kamen auch die Gäste endlich. Der Großteil von ihnen hatte sich längst eingefunden, wenn auch nicht bei mir, sondern bei Frau und Kindern auf dem nahe gelegenen Spielplatz. Als alle da waren, schmeckte ich ein letztes Mal ab und befand es für zu sauer. Ich streute noch Zucker nach und rührte um. Es blieb sauer. Die Kapern. Ich zuckte mit den Schultern und tat auf.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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