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Namensschilder richtig falten

Es gibt ja bekanntlich für alles mehrere Lösungen und häufig sind sogar mehrere darunter, die etwas taugen. Leider sind aber mindestens die Hälfte immer Mist, wie sich häufig nach erfolgter Erprobung herausstellt. Ich musste jahrelang studieren, um das herauszufinden und bekomme dafür leider keinen Abschluss. Trotzdem möchte ich meine Ergebnisse nun einmal präsentieren:

Ein Namensschild zu falten gehört, wenn man über zwei funktionierende Hände verfügt, für niemanden zu den Herausforderungen, mit denen man sich rühmen kann. Man nehme dafür ein Blatt Papier, falte es in der Mitte und stelle es auf. Selbst Kleinkinder, oft weder des Lesens und des Schreibens mächtig, können dann ihren Willi draufsetzen und das Ergebnis auf einen Tisch platzieren. Studenten machen das genauso; nur anders.

Studenten werden des Öfteren – in letzter Zeit wieder häufiger, weil langjährige Professorinnen in den Ruhestand gehen und durch einsemestrige Kurzzeitvertretungen ersetzt werden – dazu aufgefordert, ein Namensschild zu produzieren. Bei einem Professor, der mir und fast allen anderen Teilnehmern des Seminars eher unbekannt war (anderes Institut wildert fremd), sollten wir unsere Vornamen draufschreiben. Er tat das Gleiche mit seinem Vornamen und wir redeten uns, mit Sie, aber in lockerer Atmosphäre an. Die Kurzzeitdozentinnen, die häufig sogar jünger als ich sind, verlangen stattdessen, unseren Nachnamen zu erfahren, halten es aber nicht für notwendig, ihren Namen ebenfalls zu Papier zu bringen. Welche von beiden Varianten nun jovialer erscheint, sei nicht unsere Sache, es lohnte sich aber an anderer Stelle vielleicht einmal darüber nachzudenken.

Zu den Schildern also: Es scheint auf den ersten Blick tatsächlich leicht, sich ein solches anzufertigen, allerdings mit unterschiedlich lang anhaltendem Erfolg. Die beiden häufigsten Varianten, die ich bei meinen Studien erkannt habe, lassen sich wie folgt beschreiben: Eine große Falte in der Mitte des Blattes und jeweils eine kleine an beiden Rändern, um für zusätzliche Stabilität zu sorgen. Man kann damit nicht, das „Aufblähen“ oder „Zusammenfallen“ verhindern, aber es ist eine Tätigkeit, die größtmögliche zeitliche Reserven abverlangt, was den Raum für Erörterungen innerhalb des Seminars eklatant verkürzt. Exzellente Falter haben nämlich häufig nichts zu sagen und auch niemals ein eventuell zuvor gebrauchtes Namensschild parat, sie falten immer neu und immer gleich.

Die mit nur wenigen Faltern repräsentierte Gruppe, verlässt sich häufig auf weniger Faltungen, entweder nur eine Falte in der Mitte oder vielleicht noch eine kleine Falte vorn. Das „Aufblähen“ oder „Zusammenfallen“ ist hier noch viel schlimmer. Oft fällt das Schild auch einfach in sich zusammen und wird dann durch die kleinen Faltungen vorn und hinten am Blatt nachträglich ergänzt. Das braucht natürlich viel Zeit. Zugutehalten muss man diesen Faltern allerdings, dass hier offensichtlich ein Lernprozess einsetzen kann, der zwar leider nicht von selbst ausgelöst wird, sondern eher ein Produkt der räumlichen Verhältnisse ist (z.B. durch offene Fenster oder glatte Tischplatten), aber immerhin, wir wollen nicht meckern. Zu dieser Kategorie zählte auch ich bis vor kurzem, der Lernerfolg blendete mich.

Seit neuestem aber bin ich der letzten Gruppe zuzuordnen. Diese bestand bei dem Referenzseminar meiner Untersuchungen aus nur einer Studentin. Sie holte einen zweifach gefalteten Zettel aus ihrer Tasche und stellte diesen auf den Platz vor sich. Die zwei Faltungen ergaben zwei ungefähr gleichgroße Abschnitte, auf denen sie vorn und hinten! ihren Namen aufgetragen hatte und einem dritten Teil, der etwas größer war und darunter zum Liegen kam. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, es hätte die kleine Schwester vom Erfinder des Smart Covers für Tablets sein können. Diese Variante steht wie eine Eins und sieht aus wie das Dach vom Nikolaushaus.


Die Zahlen in den jeweiligen Faltvorlagen bildet die Menge der Falter ab.

Ich übernahm diese Variante natürlich sofort für das kommende Seminar und lernte sogar noch dazu. Ich schrieb auf die Vorder- meinen Nach- und auf die Rückseite meinen Vornamen. Als ich mit meiner Erkenntnis und meinen Unterlagen ins Prüfungsamt ging, wurde ich dort nur müde belächelt. Das hätten andere auch schon versucht, sagte man mir da. Dort gab es gedruckte Namensschilder in Plastikständern.
NeonWilderness - 6. Dez, 13:28

Mit diesem Beitrag haben Sie die eigentliche Tragik der menschlichen Existenz sauber und erschöpfend aufgearbeitet, Herr Shhhhh! Egal wie gut Du bist, es gibt immer noch einen, der es besser kann, egal ob Kommilitone, Arbeitskollege oder der globale Asiat. Dies gilt gleichermaßen für Namensschildfaltmethoden, Scheidungen oder auch Energiewenden.

Wir strebsame und tendenziell Rangplatzierte können da nur staunen, bewundernd erschauern und lernen: Sometimes you win, sometimes you learn!

Doch Lernen macht glücklich und zufrieden! Herrje, wie viele peinlich aufgeblähte und zusammengefallene Namensschilder habe ich in meinem Leben gebaut. Nun nicht mehr!!

P.S. Gibt's eine DINA4-Faltvorlage für Variante 1?

Shhhhh - 6. Dez, 14:43

Genau so ist es, Herr Kollege!

P.S. Ich habe mit dem Gedanken gespielt ein Video zu machen und es auf Youtube hochzuladen, will aber die Resonanz noch abwarten.
Bubi40 - 6. Dez, 15:11

ich erinnere mich an meine schulzeit (lang ist´s her ), da machte sich der lehrer einen sog. klassenspiegel. auf einem DIN A4 blatt das er zuvor so gestaltet hatte, dass sich für jeden platz ein rechteck darauf befand, in welches er dann den namen eintrug, den wir schüler ihm angaben ... das war für uns eine gaudi, die keinerlei überlegung erforderte, geschweige denn eine arbeit ... die hatte der lehrer ...
wo sind diese guten alten zeiten hin ...
oder, wie der latriner sagt: o tempora, o mores ... ;-)))

Shhhhh - 6. Dez, 15:17

Ich sehe schon, es wird wohl erforderlich sein, das Thema Namensangabe in Seminarräumen (, Schule, Universität, Fortbildung und alle anderen sind da mit eingeschlossen) tiefgehender zu untersuchen.
iGing (Gast) - 6. Dez, 21:30

Bei uns ließen sich die Lehrer den Klassenspiegel vom Klassenbesten anfertigen, von wegen Er hatte die Arbeit, ha!
Shhhhh - 7. Dez, 20:10

...und die haben das bestimmt gern gemacht.

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