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steppenhund - 21. Aug, 10:25

Das erinnert mich an meine große Liebe - nein, nicht die zu einer Frau sondern die zu einer Programmsprache. In den Achtzigerjahren war ich sehr erfolgreich mit der Sprache FORTH. Sie war ressourcenschonend, wahnsinnig schnell zur runtime und auch sehr schnell zu programmieren.
(Einen visuellen Editor, damals noch eine Seltenheit, konnte man in einem Tag programmieren. Ich habe damit Krebs- und Chromosomenanalyse programmiert. Auch heute noch sind auf Weltraumstationen 40% der eingebauten Geräte in FORTH programmiert.)
Was mich dabei so fasziniert hat, war die Verschmelzung von Vorhandenem mit dem von mir Dazuprogrammierten. In der Fachsprache heißt es, dass FORTH threaded interpreted code verwendet. Das sagt den Laien nicht. Aber tatsächlich, auf Morels Erfindung übersetzt, hieße es, ihn wirklich als Grundbestandteil zu sehen.
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Einen andere Assoziation, die sich mir aufdrängt, sind meine ehemaligen Überlegungen zu Original und Kopie. Anfänglich wurden Telefaxe auf Thermopapier ausgedruckt, da war die Unterscheidung leicht. Später als der Normaldruck aufkam und dazu die Auflösung so stark zunahm, dass man keine Ecken und Kanten mehr erkennen konnte, war es nicht mehr möglich, das Original von der gesendeten Kopie zu unterscheiden. Ich kann mich noch erinnern, wie ich in Japan begeistert war, als ich sah, wie die dortigen Telefax-Maschinen auf ein gesendetes Orignal einen Stempel platzierten. So wie ein kleiner Unterschriftenstempel, kreisrund, war damit in roter Tinte festgehalten, dass dieses Original per Telefax versendet worden war.
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Und die dritte Assoziation betrifft Günter Anders, der sich in den Fünfzigerjahren einmal über das Fernsehen ausgelassen hat. "Was ist jetzt real? Das Footballgame in Dallas oder die Übertragung, die ich hier in New York sehe?" An dieser Frage werden wir noch einmal stark zu kiefeln haben, wenn wir nicht mehr wissen, ob bestimmte Aussendungen verfremdet worden sind.

Shhhhh - 21. Aug, 19:59

Ja, es geht in dem Buch tatsächlich um so etwas wie Original und Kopie. Allerdings glaube ich nicht, dass es uns Alfonso Bioy Casares so einfach machen wollte. Was wir lesen ist bereits eine Kopie. Es gibt kein original erhaltenes Tagebuch, dessen Inhalt sich Bioy ermächtigte, um es uns dann zu präsentieren, selbst wenn die Anmerkungen auf Seite 81 meiner Suhrkamp-Ausgabe auf genau jenes anspielt - im übrigen war dies meine erste eingelegte Lesepause, zu der ich aus Zeitgründen gezwungen war und wie mir bereits vorher klar war, der Anfang einer Schlüsselszene des Romans.
Aber zurück zu Kopie und Original. Was ist denn Original und was Kopie, die vor dem geistgen Auge erschienene Skizze eines Gemäldes, bevor es gemalt wird oder das hinter Glas geschützte Kunstwerk in einem Museum? Ich denke, Bioy wollte eher darauf hinaus, das das Original nie als ein solches zu betrachten ist, es gibt kein Original, es gibt keinen Urzustand, keinen Anfang.
Das ist nur meine eigene bescheidene Interpretation eines winzigen Details dieser Erzählung
steppenhund - 21. Aug, 22:04

Naja, so winzig scheint mir dieses Detail nicht zu sein. Da dreht sich unter anderem jede Diskussion über Kunst darum. Ja man könnte sogar behaupten, dass Kunst davon lebt, ein Originator zu sein.
Ich behaupte einmal, dass es in 50-100 Jahren das Thema schlechthin sein wird, wie weit wir noch ein Original finden werden können. Letztlich wird es von den Menschen abhängen, die sich Authentizität bewahren können, was in der heutigen Zeit schon nicht mehr so leicht ist.
Shhhhh - 22. Aug, 08:23

Nicht die Kunst, allerhöchstens die Kunstschaffenden sind die Originatoren. Und die Diskussion über das Original, den Urzustand ist schon seit geraumer Zeit in Gange, die gesamte Wissenschaft richtet sich darauf aus, das Ur- zu finden.
steppenhund - 22. Aug, 13:08

Den Begriff Kunst hatte ich als Oberbegriff verwendet - eine virtuelle Zusammenfassung aller Kunstschaffenden.

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