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Jahrtausendbetrug

Als Lateinlerner hat man es besonders schwer, wenn man in gewissen Bereichen der Sprachhistorie über ein behinderndes Halbwissen verfügt. Behindernd übrigens nur deshalb, weil zu schnell Hypothesen gebildet werden können, die sich später, selbst nach ausgiebiger Recherche, nicht einfach revidieren lassen. Dass uns so manch Einer ein X für ein U vormachen möchte, ist ja hinreichend bekannt. Weniger bekannt wird vielleicht sein, dass sich auch dieses U nicht auf ein U sondern auf das geschriebene V der Lateiner bezieht und die absichtliche Täuschung durch die Verlängerung der beiden Linien des Vs nach unten zum X geschieht ( siehe auch hier ).

Die Lateinlehrer treiben aber ein viel perfideres Spiel. Sie machen aus dem V wahlweise ein U oder ein V. Ähnlich sind sie beim G und C verfahren, wobei dies kaum Einfluss auf so wichtige Bereiche wie Konjugation oder Deklination hat.

Anders verhält es sich da beim V. Dies - zum Beispiel in der Perfektbildung - ist das maßgebliche Unterscheidungskriterium der v- und u-Konjugation ( die Lateiner schrieben übrigens nur in Majuskeln, die Minuskel sind viel jünger, in der näheren Bezeichnung der Konjugationen werden sie aber fast ausschließlich verwendet ). Ließe man die Unterscheidung beider Buchstaben in diesem Fall weg, so würde sich nur noch eine Konjugation ergeben. Wahlweise eine v- oder u-Konjugation, je nachdem, was den Lateinlehrern lieber wäre.

Latein wird ja leider nicht mehr gesprochen, so dass niemand gefragt werden kann, wie es zu dieser Auseinanderklamüserung überhaupt kam. Ich für meinen Teil nehme jedoch an, dass hier eine besonders sadistisch veranlagte Lehrerschaft des 19. Jh. oder früher für diese Unterscheidung gesorgt hat, um den aufkommenden Falschschreibungen Einhalt zu gebieten. Leider nicht im Sinne einer Vereinfachung, wie das bei gesprochenen Sprachen häufig der Fall ist ( siehe auch Sprachökonomie ), sondern in Form dieser Verschlimmbesserung.

Ich für meinen Teil werde jedoch in diesem Fall nicht mehr zwischen V und U unterscheiden und mich nur auf eine der beiden Konjugationen beschränken, da sie sich ansonsten sowieso bis aufs Kleinste ähneln. Ich lasse mir doch nicht auch noch ein V für ein U vormachen.

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