Das Attentat - ein hundsgemeiner "falscher Freund"
…Im Volksmund ist es seit alter Zeit üblich, zur Bezeichnung von Männern dadurch Substantiva zu bilden, daß man an ein Substantiv, das eine Sache bezeichnet, oder an ein anderes Nomen die Endung er hängt…
…Im Buchhandel spricht man von Sortimentern, in der gelehrten Welt von Naturwissenschaftern und Sprachwissenschaftern, in der Malerei von Landschaftern, und in der Politik von Botschaftern, Reformern und – Attentätern!*)…
*)Apotheker und, was man im Volke auch hören kann, Bibliotheker ist anders entstanden, es ist verstümmelt aus apothecarius und bibliothecarius. Attentäter wurde anfangs nur als schlechter Witz gebildet (es hätte auch Täter genügt); aber törichte Zeitungsschreiber haben es dann in vollem Ernst nachgebraucht.
Gefunden in Wustmanns "Allerhand Sprachdummheiten. Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen."
…Im Buchhandel spricht man von Sortimentern, in der gelehrten Welt von Naturwissenschaftern und Sprachwissenschaftern, in der Malerei von Landschaftern, und in der Politik von Botschaftern, Reformern und – Attentätern!*)…
*)Apotheker und, was man im Volke auch hören kann, Bibliotheker ist anders entstanden, es ist verstümmelt aus apothecarius und bibliothecarius. Attentäter wurde anfangs nur als schlechter Witz gebildet (es hätte auch Täter genügt); aber törichte Zeitungsschreiber haben es dann in vollem Ernst nachgebraucht.
Gefunden in Wustmanns "Allerhand Sprachdummheiten. Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen."
Shhhhh - 14. Jul, 21:00
Mit falschem Freund meinte ich genau das, bin mir allerdings gar nicht sicher, ob dieses Wortbeispiel überhaupt in eine der vielen Kategorien von "falschen Freunden" passt.
Ich finde seine Erklärung, "...Attentäter wurde anfangs nur als schlechter Witz gebildet...", eigentlich ausreichend, um zu verstehen, wie er das gemeint hat. Etwas ähnliches habe ich schon zu anderen Wortneuschöpfungen gehört, die anfangs durchaus scherzhaft gemeint waren und dann plötzlich in den allgemeinen Sprachgebrauch übergingen, bis sich irgendwann nicht einmal mehr der Hinweis im Wörterbuch (Duden, u.a.) fand, dass es sich dabei um eine scherzhaft gemeinte Wortschöpfung handelt. Außer "nichtsdestotrotz" fällt mir jetzt leider kein weiteres Beispiel ein, aber ich bin sicher, du kennst solche Wörter selbst zur Genüge.