Freitagstextersiegerehrung

Nachdem mir Frau Swa freundlicherweise den Pokal überreichte, ist es jetzt schon wieder an der Zeit. Ich muss ja, leider, den Pokal, den Freitagstexterpokal, der so schön in meiner virtuellen Vitrine funkelte, wieder abgeben. Die Juroren, die mit mir an der Prämierung teilnahmen, sind mittlerweile aus dem Haus und da ich mit meiner Wahl den Unmut so einiger Juroren auf mich ziehen werde, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, dies auch loszuwerden.
Ist das nicht toll? Es haben alle gewonnen. Wir machen einfach eine Freitagstexterindustrie draus und vervielfältigen den Freitagstexter, bis es irgendwann so viele Freitagstexter gibt, dass nichts anderes mehr übrig bleibt an einem Freitag. Dann können sich Soziologen darüber mokieren, wie verkommen das alles ist, es entstehen Aussteigerkommunen, die freitags nur noch beten, vögeln oder Bier trinken aber auf keinen Fall einen Stift oder eine Tastatur benutzen. Und Historiker können im Netz die Spuren bis zum heiligen Ursprung zurückverfolgen und Aufsätze und Doktorarbeiten plagiieren, bis es qualmt. Das ist nicht toll!
Darum gibt es auch nur einen Gewinner und höchstens noch ein paar Platzierte dahinter. Fangen wir an:
Der dritte Preis geht an den Herrn Lo, der mit seiner Breitseite auf den Hauptstadtflughafen natürlich absolut ins Schwarze trifft. Man gar nichts falsch machen, wenn man sich über bereits am Boden liegende Projekte lustig macht, was anderes bleibt dem gemeinen Steuerzahler ja gar nicht mehr übrig, als es mit Humor zu nehmen.
Platz 2, und das war eine Entscheidung um Haaresbreite, geht an Herrn Hubbie, der mit seiner Waschzwangpflichtstation einiges auf den Punkt brachte. Zwang ist nämlich nichts anderes als die entzauberte, bloßgestellte Pflicht. Das muss man sich mal vor Augen halten, dieses Bild!
Platz 1 geht, und das nur ganz knapp, an den Herrn Wortmischer. Die treffende Analyse eines zweiten Notstands in der Republik, der aber anders als der andere bisher kaum etwas gekostet hat, weil schlicht schon viel zu lange drüber diskutiert wird, anstatt endlich mal loszulegen. Die leidige Diskussion um den Kitaplatz, ein Thema, das mir persönlich die Nackenhaare aufstellt, ist deshalb der Gewinner des dieswöchigen Freitagstexters.
Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern, denn ohne die ganzen Kommentare, wäre es ein verflucht einsamer Freitagstexter geworden. Weiter geht es am kommenden Freitag an dieser Stelle.
Shhhhh - 4. Sep, 19:51
Bis übermorgen!