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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Samstag, 4. Juni 2016

Freitagstexter, Samstag

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Ja, tut mir sehr leid mit der Verspätung. Ich habe doch glatt gar nicht mitbekommen, dass ich gewonnen habe. Vielen Dank für die Überreichung des Pokals an das bee. Die Regeln sind ja allgemein bekannt oder können hier nochmals nachgelesen werden. Anbei das Foto:



Einsendeschluss ist wie immer Dienstag Nacht. Siegerehrung am Mittwoch.

Freitag, 27. Mai 2016

Anders?

Ich weiß nicht genau, was es ist, aber seit geraumer Zeit (1-2 Monate) ist es hier irgendwie anders. Ich kann mir das nicht erklären, aber ich überlege ernsthaft, die Plattform zu verlassen.

Montag, 23. Mai 2016

Kein Kinn

Ich musste heute etwas sehr seltsames erledigen. Wahrscheinlich gibt es dafür eine Lösung, die Lösung ist sogar höchstwahrscheinlich so einfach, dass ich aus Prinzip schon nicht darauf kam. Ich musste heute einen Fragebogen ausfüllen. Der Fragebogen kam als Anhang, als angehängtes Word-Dokument, in dem ich ein paar Dinge ankreuzen, mit Ja oder Nein zu beantworten hatte, ein paar Sachen anstreichen und andere wiederum streichen musste. Zu guter Letzt sollte ich das Dokument unterschreiben. Es stand da tatsächlich Unterschrift. Aber das war gar nicht zu guter Letzt. Das wirklich letzte, was ich mit dem Dokument tun sollte, war, es per Email zurückzuschicken, ausschließlich per Email

Ich habe dann etwas wirklich sehr Dummes getan, glaube ich. Ich druckte das Dokument nicht aus, unterschrieb es, scannte es ein und verschickte es per Mail. Nein, ich unterschrieb auf einem weißen Blatt Papier, scannte die Unterschrift ein und fügte sie dann als JPG-Datei in das Dokument an die betreffende Stelle ein. Mir ist bis jetzt nichts Besseres eingefallen, außer den zuvor beschriebenen Weg, den ich nicht eingeschlagen habe.

Vor ein paar Tagen, am späten Abend, öffnete ich diese Mail und füllte den Fragebogen schon einmal aus. Ich schickte ihn allerdings nicht zurück, weil ich für das Problem mit der Unterschrift einfach keine Lösung hatte. Ich trank ein, zwei Bier und das Problem blieb. Ich machte das Bier dafür verantwortlich und wollte das Problem nüchtern betrachten. Das traute ich mich eine Reihe von Tagen nicht. In meiner Verzweiflung trank ich fast jeden Abend Bier, bis ich mich heute Vormittag an das Problem heran wagte und die oben geschilderte Lösung produzierte.

Wozu dieses Dokument gut ist, werde ich Ihnen nicht sagen können aus lauter Peinlichkeit. Außerdem kenne ich mich weder mit der Rechtslage elektronischer Unterschriften genügend aus, noch mit technischen Details dazu. Aber als ich heute aus Flachs zu meiner Tochter sagte: „Guck‘ mal, die Taube kratzt sich am Kinn.“, antwortete diese mir: „Das geht doch gar nicht, die hat gar kein Kinn.“

Donnerstag, 19. Mai 2016

Einfalt, Ehe und Beziehungsverdacht

Der interessierte Laie wird sich sicher schon häufiger gefragt haben, warum es in der Sprachwissenschaft so viele Fremdwörter braucht, zumal diese in der Sprachwissenschaft des Deutschen häufig nicht aus der deutschen Sprache entnommen, sondern von, sagen wir mal „gelehrteren“ Sprachen abgeleitet ist. Die lateinische Sprache ist dafür prädestiniert, denn Latein lernt ja heute kaum noch einer (außer Mediziner, Religionswissenschaftler und Althistoriker). Dass die daraus für die Wissenschaft gewonnenen Begriffe als Mittel der Distinktion herhalten müssen, ist deshalb keine Neuigkeit. Aus diesem Grund wollen wir uns heute zwei Begriffe ansehen, die irgendwie mit einander zu tun haben. Es geht um die Kookkurrenz und die Kollokation.

Auffallend an beiden Begriffen ist die Verdopplung der Buchstaben. Die Kookkurrenz hat gleich drei solcher Häufungen, während die Kollokation mit einer auskommt. Irgendwie ist das auch in die Bedeutung der beiden Vokabeln hineininterpretierbar. Die Kookkurrenz mit ihren vielen Verdopplungen ist nämlich nicht so einfach zu fassen. Es handelt sich dabei um das gemeinsame Auftreten mehrerer Wörter, bei denen der Verdacht nahe liegt, dass sie zusammen gehören. Die Kollokation bedeutet im Prinzip das Gleiche, nur ist der Verdacht hier bestätigt, sei es nun aus semantischer (Bedeutung) Sicht: Nacht und dunkel, oder grammatikalischer (das eine bestimmt das andere und nimmt auf dessen Erscheinungsbild Einfluss) Sicht: dunkle Nacht.

Wir können also getrost von einem Beziehungsverdacht sprechen, wenn wir die Kookkurrenz meinen. Aus der Kollokation machen wir die Ehe, wenngleich diese natürlich niemals monogam geführt wird.

Kommen wir nun zu einem Beispiel. Dafür habe ich mich, inspiriert durch den Kollegen Lo, an das Wort Einfalt herangewagt. Unter Beziehungsverdacht stehen hier einige Verbindungen: Vielfalt, statt, heilige, Oh, haben wir, edle usw. Unter Beziehungsverdacht stehen diese Wörter auch deshalb, weil die Verbindung nicht unbedingt dadurch entstehen muss, dass die Wörter direkt nebeneinander stehen. Sie können sich das ungefähr vorstellen wie ein Klassenfoto der 10. Klasse, bei dem hinter dem Rücken einer in der Mitte stehenden Person die jeweils links und rechts davon stehenden Personen Händchen halten. Auf dem Foto sieht man davon nichts, höchstens an den genervt nach oben verdrehten Augen des mittig Stehenden.

Seit Jan Hus im Jahre 1415 auf dem Scheiterhaufen genau diese Phrase ausgerufen haben soll, wissen wir aber, dass es sich bei den Wörtern „Oh“, „heilige“ und „Einfalt“ nicht mehr nur um Wörter im Beziehungsverdacht stehend handelt, sondern um ein sogenanntes geflügeltes Wort. Die drei Wörter sind in den heiligen Stand der Ehe gerückt. „Oh heilige Einfalt!“, soll er gerufen haben, als eine Frau ganz eifrig mehr Feuerholz aufstapelte; aber nicht auf Deutsch, sondern auf Latein: „O sancta simplicitas!“, Sie wissen schon, die Distinktion.

Montag, 16. Mai 2016

Jette

Tja, da ist es schon wieder passiert. Heute um 17:52 Uhr hat unsere Tochter Jette ihren ersten Schrei getan. Sie ist ziemlich schwer und auch ziemlich groß, so dass die Proportionen insgesamt stimmen. Wie alle unsere Kinder hat sie volles schwarzes Haar.

Es war die erste Hausgeburt, und wenn ich dieses Detail bei den anderen noch ändern könnte, dann wären sie alle zu Haus auf die Welt gekommen und nicht im Krankenhaus.

Freitag, 13. Mai 2016

Unvermutetes knorkeln

Da geht man gerade vom zweiten Obergeschoss in das erste hinunter und bleibt plötzlich mitten auf halber Treppe stehen, weil einem das Wort „knorkeln“ in den Sinn kommt. Noch dazu einen Sessel tragend, auf dem ein Kissen liegt, auf dem wiederum ein ausgedienter Übertopf gebettet ist. Schon allein die Vorstellung, dass so etwas überhaupt möglich ist, verschlägt einem die Sprache. Da muss man gar nicht mehr wissen, was das Wort überhaupt bedeutet.

Neben den ganzen anderen Umständen muss der Sinngehalt dieser höchst ungewöhnlichen Vokabel verblassen, zumal es für alles andere eine Erklärung gibt. Ich tat das Kissen auf den Sessel, weil ich keine Hand mehr frei hatte. Den Übertopf tat ich aus dem gleichen Grund auf das Kissen, nicht zwischen Kissen und Sessel, wo er geschützter gelegen hätte, nein oben drauf. Ich hoffte, die Sache erledigt sich vielleicht noch von selbst, denn alle drei Dinge sollte ich in den Keller bringen. Der Übertopf hätte mir aber auch kaputt gehen können auf dem Weg dorthin.

Dinge, die man in den Keller tut, verbleiben da häufig bis zum Um- bzw. Auszug, wo sie dann entweder in den nächsten Keller verfrachtet werden oder für kurze Zeit in der neuen Wohnung bleiben, um dann wieder im Keller zu landen, außer sie fallen zwischendurch runter. Unser Übertopf steht jetzt neben einem anderen ungeliebten Übertopf in einem Regal im Keller. Ich sehe mich ihn dort bereits erneut herausnehmen und irgendwohin schaffen, in einen anderen Keller, denke ich.

Obwohl ich noch gar nicht im Keller war zu diesem Zeitpunkt, denn ich ging ja gerade erst nach unten, muss sich mein Geist in vorauseilendem Gehorsam in denselben versetzt haben, um dort im Unterstübchen meines Oberstübchens das Wort „knorkeln“ heraus zu tun. Ich weiß natürlich, was es bedeutet, habe es früher sogar recht häufig benutzt. Sie glauben ja gar nicht, was man so alles knorkeln kann. Aber das ist nicht der Punkt. Es geht nicht um die Bedeutung, sondern um den Umstand, wie dieses Wort neben all den erklärbaren Umständen auf halber Treppe zwischen zweitem und erstem Obergeschoss, während ich bewaffnet mit einem Sessel, einem Kissen und einem ausgedienten Übertopf auf dem Weg in den Keller war, in meinen Kopf geriet. Ich schätze, damit hat noch niemand gerechnet. Für so etwas können weder die Quantenphysik noch die Relativitätstheorie herhalten.

Dienstag, 10. Mai 2016

Link (1)

Einen Link, hin und wieder, was wirklich tolles, irgendwas, was mich richtig berührt hat. Das hier ist so ein Link:

http://www.deutschland-sagt-sorry.de/

Das ist so gut, das könnte sogar echt sein.

Sonntag, 8. Mai 2016

Heute war es eindeutig zu heiß in der Sonne

Ich bin ja nicht selten auf Spielplätzen anzutreffen. Wenn schönes Wetter ist, trifft man mich fast immer auf einem Spielplatz, wahlweise mit drei Kindern und Frau oder mit weniger Kindern und ohne Frau. Heute war ich mit drei Kindern, die sich glücklicherweise fast komplett selbst beschäftigten, und meiner Frau auf dem Spielplatz nahe der Faust. Abwechselnd besuchten wir den Flohmarkt, während ich oder sie auf die Kinder aufpassten.

Als ich wieder an der Reihe war - die beiden Großen rannten irgendwo herum - traf ich unseren Kleinsten beim Sandkasten, wie er gerade ein wesentlich älteres Kind mit Sand bewarf. Dann nahm das ältere Kind meinem Kind die Schaufel weg und schubste es in den Sand. Mein Kind heulte nun auch. Tja, dachte ich und stellte mich in den Schatten.

Der Vater des anderen Kindes baute gerade an einem Graben um eine Burg. Die wurde etwas später von einem Handpuppenkrokodil aufgefressen, das Nimmersatt hieß. Dabei musste ich an meine mündliche Prüfung denken und meinen Prüfer, einem Professor der Erziehungswissenschaften, der es mir nach einem Zitat meinerseits leicht gemacht hatte, indem er das Reden übernahm. Er fragte sich, in einem mir nicht mehr zugänglichen Zusammenhang nach der Kreativität, wie sie von Eltern gern für ihre Kinder in Anspruch genommen wird.

Natürlich ging es in meiner Prüfung um Piaget. Aber das war nicht der Punkt. Es war dieses Phänomen, dass Eltern glauben, ihre Kinder wären kreativ, dabei sind sie nur die schlechten Nachahmer ihrer Eltern. Das Krokodil, das niemals so gut klingen wird wie die „kleine Raupe“, weil ihm eine Silbe fehlt, aber trotzdem Nimmersatt heißt. Der alte Herr, der den Graben um die Burg mit einer Spielzeugschaufel aushebt.

Ich dachte an Akkommodation und Assimilation. Mein Prof wollte gar nichts mehr von mir wissen. Ich wisse ja alles, was da im Text steht, das glaube er mir, sagte er. Dann durfte ich raus gehen und warten, bis die Entscheidung kam. Unterdessen hatte mein Sohn zwei Schaufeln erobert, von denen er mir eine abgab. Ich buddelte ein Loch bis zum betonierten Grund des Sandkastens und stellte meinen Sohn hinein. Das gefiel ihm. Dann setzte ich mich auf eine Bank und betrachtete die Reste der nebenstehenden Burg. Das Krokodil hatte ganze Arbeit geleistet.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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