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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Dienstag, 1. Dezember 2015

Marbach

Nur ganz kurz, weil vom Smartphone:

Ein tolles Archiv und eine tolle Frau B. Mein Spleen ( zumindest dachte ich immer, es wäre einer), Buchumschläge sorgfältig zu Hause aufzubewahren, statt sie die Bücher "schützen" zu lassen und mitzunehmen, wird hier geteilt. Die Bücher haben keine aufgeklebten Signaturen. Ich fühle mich verstanden, gewertschätzt, obwohl ich gar kein Buch bin.

Sonntag, 29. November 2015

Borowski, und?

Ich habe heute um 21:15 Uhr auf die Uhr geschaut. Nicht auf meine, weil ich die gerade nicht parat hatte. Ehrlich gesagt, ich habe gar keine Uhr, sondern schaue auf mein Handy, wenn ich wissen will, wie spät es ist. Aber selbst das hatte ich nicht in Reichweite. Dennoch kam ich genügend schnell dazu, auf eine Uhr zu gucken, um festzustellen, dass es genau 21:15 Uhr ist.

Zu genau diesem Zeitpunkt redeten der „stille Gast“ und Borowski über ihren Liebsten, die dem jeweils anderen aus der persönlichen Reichweite entfernt worden waren, wiederum von dem jeweils anderen. Ich las es ab von der Küchenuhr, die Borwoski da hängen hat. Ansonsten fliegt da auch schon mal die Pfanne oder ein Toaster. Da wird eine hässliche Wunde über dem Auge mit einem Tequila desinfiziert. Und überhaupt der Borowski. Mit seinem extra schmalen Pornobalken, dafür mal ohne Krawatte, reichlich derangiert. Wie Katze und Katze war das. Hanebüchen.

Hanebüchen leitet sich übrigens irgendwie von der Hainbuche ab und bezeichnete ursprünglich einen eher derben, groben Menschen. Wie der Bedeutungswandel zustande kam, darüber ist nichts bekannt, aber plötzlich war er da und Dinge wurden hanebüchen, wenn sie absurd oder an den Haaren herbeigezogen waren. Dabei ist das ja gar nicht so weit von einander entfernt. Wenn ein etwas grober Mensch um eine Ausrede verlegen ist, könnte er ja schon irgendwen an den Haaren herbeiziehen, um demjenigen dann die Schuld in die Schuhe zu schieben. Aber nur, weil sich jemand an den Haaren herbei ziehen lässt, muss das nicht heißen, dass er sich den Schuh auch anzieht, und dann steht er da, der Grobian.

So. Jetzt haben Sie wieder ganz viel übers Tatortgucken gelernt, über Allgemeinplätze, Redewendungen usw. Wenn Sie mal etwas wirklich Schönes im Fernsehen sehen wollen, schalten Sie vor dem Tatort Arte ein. Da gibt es immer ganz tolle Leute, die fantastische Sachen machen, kochen und reden und überhaupt so skurril sind, dass man sie gar nicht erfinden könnte, selbst wenn man wollte. Gute Nacht.

Freitag, 27. November 2015

Ulrich Peltzer - Das bessere Leben - Teil 2

Teil 1




Angelika Volkhardt, 45, Managerin einer großen Reederei, ist eines dieser Bindeglieder, die Peltzer geschickt in seinen Roman einbaut. Die es ihm ermöglichen, große zeitliche Sprünge zu absolvieren und manchmal sogar die Geschichte so realitätsgetreu zu erzählen, als wäre sie so passiert. Warum zum Beispiel Johannes R. Becher die stalinistischen Säuberungen unbeschadet überlebt. Weil ein weiterer deutscher, politischer „Flüchtling“ am gleichen Tisch sitzt, während einer Redakteurssitzung in Moskau, der noch weniger erklären kann, wie er einerseits dorthin gekommen ist und andererseits, wie es um seine tatsächliche Einstellung zum Stalinismus bestellt ist. Dessen Tochter wird die Russischlehrerin von Angelika Volkhardt.

Peltzer überlässt es dem Leser, daraus Schlüsse zu ziehen. Er wertet nicht, weiß oft nicht mehr als der Leser, weil es eben keinen allwissenden Erzähler zu geben scheint. Manchmal schimmert er durch, wenn sich die Figuren in der Zeit vorwärtsbewegen, doch seine hauptsächliche Erzählweise ist der Gedankenstrom, gespickt mit Dialogen, die von den jeweiligen Figuren sogleich in Assoziationen weiterverarbeitet werden, in die Vergangenheit führen, ins Spekulative und immer wieder ins Nichts, weil er erst später – oder früher, je nachdem, wie der Roman gelesen wird – scheinbare Zusammenhänge konstruiert.

Ulrich Peltzer wirft seine Figuren in ein Gesamtpanorama globaler finanzieller, politischer und gesellschaftlicher Verstrickungen hinein, lässt sie darin mehr oder weniger frei schwimmen. Er spielt auf große Zusammenhänge an, Kausalitäten, und er spielt mit den Lesern ein großartiges Versteckspiel, wo und wie sich diese Zusammenhänge offenbaren. Der Thriller ist nicht das Buch, das wir lesen, der Thriller ist im Kopf jedes einzelnen Lesers zu finden, und er geht jedes Mal anders aus. Das ist die große Kunst dieses Romans.

Die Welt von heute verstehen zu lernen, indem man eine Zeitung liest, ist eine höchst naive Vorstellung, dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass den Entwicklungen an der Börse im Wirtschaftsteil die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse vorausgehen. Sie nehmen darauf genauso Einfluss wie es auch anders herum der Fall sein könnte, so dass es tatsächlich egal ist, an welcher Stelle man als Leser beginnt. Darin ähneln sich Peltzers Roman und die Zeitungslektüre. Sie ähneln sich noch auf eine zweite Weise: es wäre genauso naiv, zu glauben, mit dem Lesen des Buches käme der Leser dem Geheimnis der Welt und ihren Mechanismen ein bisschen näher. Das ist Illusion und das bleibt sie auch. Und Peltzers Illusion ist eine der gelungensten.

Alternatives Ende (ein alternativer Anfang fehlt noch, vielleicht, aber ich will lieber nichts versprechen)

Als Fleming nach seinem Alter gefragt wird, antwortet er, dass er sich steinalt vorkomme, dass er sich fühlt, als ob er schon immer mitten im Geschehen dabei gewesen wäre. Einerseits diese Arroganz, alles zu wissen und zu verstehen und andererseits die Unfähigkeit, Beginn und Ende zu markieren, nicht einmal über Tod und Geburt, denn genauso wie Fleming behauptet, den Anfang nicht mehr zu erkennen, genauso wenig kann er aufhören mit seinem Job. Er ist ein Getriebener, und er ist nicht allein. Das lässt die Figuren in Peltzers Roman so ambivalent erscheinen. Das macht sie so interessant. Jochen Brockmann schätzt Fleming auf 56 und dieser antwortet lächelnd darauf: „Da sag ich mal ja, in diesem unseren Leben.“

Donnerstag, 26. November 2015

Ulrich Peltzer - Das bessere Leben - Teil 1

Eine Rezension, die ich gestern noch geschrieben habe für ein Seminar. Ist ein wenig lang, deshalb teile ich sie in zwei Teile auf. Morgen oder heute Abend, je nachdem wie ich es schaffe, kommt dann Teil 2 dazu. Im zweiten Teil gibt es ein alternatives Ende, dass ich kursiv halten werde. Hier im Text sind auch zwei Stellen kursiv, die erste ist von mir noch nicht zu Ende gedacht, jedenfalls nicht wirklich (verdammt, wo ist nur meine Ausgabe von "Homo Faber"?), die zweite würde ich wohl weglassen, wenn ich mich für das alternative Ende entscheiden müsste.



Eine Zeitung von hinten nach vorn zu lesen ist nicht nur vorstellbar, sondern wird auch häufig praktiziert. Aber einen Roman? Kapitelweise am Ende beginnend zum Anfang vorzudringen, würde die Geschichte komplett rückwärts ablaufen lassen. Aber die Gesetze der Kausalität haben umgekehrt angelegt die gleiche Berechtigung wie ihre lineare, chronologische Reihenfolge. Und finden sich beide Strukturen in einem Roman, sowohl die aufeinanderfolgende, einem Zeitfluss unterworfene Erzählung, als auch die auf das Prinzip von Ursache und Wirkung beruhende, die scheinbar willkürliche, die rückwärtsgerichtete Erinnerung, dann sind die Aussichten nicht schlecht, so oder so einen Zusammenhang herzustellen.

Ulrich Peltzers Roman „Das bessere Leben“ ist ein solcher. Zugegeben, nicht alles hängt zusammen. Manches ist nur lose verknüpft, vieles hat gar keine Verbindung, aber Peltzer wäre kein guter Konstrukteur, wenn er diese Klippen nicht zu meistern wüsste; das hat er hier eindrucksvoll bewiesen. Es geht ihm in seinem Buch um nicht weniger als die ganz großen Zusammenhänge, um das Geflecht aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, erzählt aus der Sicht von einem guten Dutzend an Personen.

Gleich zu Anfang des Romans finden wir uns in einem Traum wieder, der fast 40 Jahre in die Vergangenheit führt. Auf den Campus der Kent-State-University im Jahr 1970, wo bei Studentenprotesten vier Studenten unter ungeklärten Umständen zu Tode kommen. Der Träumende ist Sylvester Lee Fleming, Mitte 50, der sich nicht nur zufällig in seine eigene Vergangenheit zurückträumt, sondern sich, auch in der Zeit, zu der der Roman spielt, im Mai eines Jahres befindet: „Er nahm sein Blackberry hoch (07:08, 2.5.2006, Mist)…“ Fleming ist ein Backup-Mann, ein homo Faber der Ökonomie, ein Mann fürs Grobe und Feine, diskret, effizient. Er ist überall zu Hause, virtuos auf der Klaviatur globaler, halblegaler Finanzgeschäfte, dessen einzige Schwäche das Träumen zu sein scheint, das kann er nicht kontrollieren, nur abstellen mittels Tabletten.

Der zweite Protagonist ist kein wirklicher Widerpart. Auch er bereist im Auftrag die Welt, fädelt Deals ein, schließt Verträge ab, klärt Finanzierungen, hofiert Geschäftspartner, lässt sich hofieren. Jochen Brockmann ist Anfang 50, Sales-Manager, wie er sich selbst beschreibt, und arbeitet seit 14 Jahren für die gleiche Firma. Man könnte in ihm fast einen Anachronismus nennen, bedenkt man, wie hoch die personelle Fluktuation in diesen Bereichen ist. Wie schnell hochrangige Manager kommen und wieder gehen, entweder weil sich lukrativere Posten ergeben oder weil kompetenteres Personal nachrückt und altes verdrängt.

Letzterem, so scheint es, fällt auch Brockmann zum Opfer. Sein Arbeitgeber verliert nach und nach die Autonomie an einen Finanzinvestor, einen Hedgefonds, der immer größere Anteile der Firma aufkauft, um am Ende die Aktienmehrheit, somit die Entscheidungsgewalt innerhalb des Konzerns zu erhalten. „Die Branche kränkelt, Übernahmen stehen auf der Tagesordnung“, säuselt Fleming verschwörerisch während ihrer letzten Begegnung in einer Bar. Sie lernten sich kennen in der Lobby eines Hotels in Sao Paulo. Zufällig, könnten wir fragen? „Und?“ fragt Brockmann, irgendwie unberührt, obwohl er längst ahnt, dass sich Fleming nicht ohne Grund in dieser Weise an ihn wendet. „Es wird im Augenblick sehr viel Geld bewegt, man wirft Gewicht ab, schlankere Geschäftsmodelle sind gefragt. Auch im Maschinenbau.“, führt Fleming weiter aus. Und spätestens als er den Namen Basaldella fallen lässt, der Noch-Firmeneigner, bei dem Brockmann angestellt ist, ist klar, welche Rolle der Zufall hier spielt.

Peltzer interpretiert nicht, er konstruiert nur. Geschickt baut er um seine Figuren einen Wald aus Synchronizitäten, die seine Figuren entweder selbst assoziieren, träumen manchmal, wie im Fall von Fleming, oder sie passieren einfach, stellen sich eher zufällig ein wie die Begegnung Angelika Volkhardts und Jochen Brockmann in einem Amsterdamer Restaurant namens „Blue Pepper“. Dort wäre Angelika Ende des Monats mit Fleming verabredet gewesen. Sie reserviert sich dort einen Tisch ein paar Wochen vorher, um das Essen zu probieren und trifft auf Brockmann, der von einer eher ziellosen, in den Straßen und in seinen Gedanken stattfindenden Wanderung ablassen muss, weil ihn plötzlich das Knie schmerzt. Sie essen zusammen, es funkt irgendwie zwischen beiden, und obwohl sie kaum etwas voneinander wissen, versuchen sie später beide, den anderen ausfindig zu machen. Sie wollen sich wieder sehen...Fortsetzung folgt

Teil 2

*Bildquelle: Wikipedia

Mittwoch, 25. November 2015

Anachronistisches



Ich mag Erlen. Längst sind alle Bäume kahl und diese Bastionen stehen immer noch mit ihrem Blattwerk herum und trotzen der Jahreszeit.
Es wird bald Winter, Weihnachten.
Dann wird das Ganze plötzlich lächerlich.

Samstag, 21. November 2015

Trottel

Am gestrigen Tag war ich seit längerem wieder einmal im Theater gewesen, um zu arbeiten. Es lief die GP, also Generalprobe, eines Stückes, dass ich mir auch gern angeschaut hätte. Leider bin ich ein wenig verschnupft und verhustet, was ich den wenigen Zuschauern bei so einer GP nicht antun wollte.

Ein sehr schönes, ordentliches Bühnenbild, übersichtlich. Nicht zu viel zu tun. Eher weniger. Ein paar Limetten schneiden, einen abgeschnittenen Kopf (Attrappe) in einen Karton tun, zukleben und Postsachen drauf. Ein paar Gläser, Flaschen, keine Ascher! Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Stück betreut habe, in dem kein Ascher vorkam. Wahrscheinlich ist das gar nicht so lange her, aber momentan fällt mir keins ein.

Die Gläser haben ein paar witzige Beleuchtungssachen unter dem Glasboden. Ein aus vier oder fünf kleinen LEDs bestehendes Blinkeset, was per Knopfdruck aktiviert wird und den darüber im Glas befindlichen Drink schön anstrahlt.

Am Ende der Vorstellung schnappe ich mir den Eimer mit den Sachen zum Abwaschen, darin natürlich auch die vier Gläser mit den doppelten Böden. Ich bringe alles runter und stelle es auf die Küchenarbeitsplatte. Dann lasse ich Wasser ein. Der doppelte Boden mit den Lampen darin lässt sich ganz einfach herausdrehen. Ich stelle die vier Böden vorsichtig etwas abseits und tauche die Gläser ins Wasser.

Ich könnte meinem Chef, der oben wartet, ja so etwas erzählen wie: „Sag mal, sind die überhaupt wasserdicht, diese Böden?“, oder: „Hm, irgendwie funktionieren die Lichter nicht mehr, seit ich die Gläser abgewaschen habe.“ Ich muss grinsen und trockne die Gläser ab.

Dann nehme ich die Gläser und will sie wieder mit dem Boden verschrauben. Da steht Wasser drin, das mir beim Querhalten der Elemente auf die Schuhe tropft. Aber ich habe doch, denke ich, und stelle alles wieder ab. In allen vier Böden steht das Wasser. Ich hole die Platinen, die nur aufgesetzt sind heraus, trockne alles gründlich ab. Die kleinen Zellen haben bereits Rost angesetzt, die Schlieren verteile ich auf dem Handtuch. Ich puste hinein, schüttle die Dinger. Panik steigt in mir hoch, zu Recht, zwei von vier Böden funktionieren nicht mehr.

Wie soll ich das erklären? Morgen ist Premiere und ich habe erst einmal zwei Leuchtböden geschrottet. Dabei habe ich doch, denke ich, und puste verzweifelt auf die Platine mit den LEDs. Das kann doch nicht wahr sein.

Als ich alles wieder eingesammelt habe, verlasse ich die Küche und mache mich auf den Weg zurück zur Bühne. Ich nehme den Fahrstuhl, obwohl es nur zwei Stockwerke sind. Ich überlege mir einen ersten Satz: „Ich schwöre, ich habe die Dinger vorher abgeschraubt“, denke ich. Es klingt erbärmlich.

Oben angekommen reihe ich die Requisiten auf und sage meinen Satz, also den letzten. Mein Chef guckt nur kurz und winkt ab. Sind wohl genug da und das erste Mal ist das wohl auch nicht passiert. Er will gar nicht wissen, was passiert ist. Ich beruhige mich wieder, fühle mich trotzdem wie ein Trottel.

Freitag, 20. November 2015

Rührselig

Ich bin heute ein wenig rührselig, glaube ich. Eben erst holte ich mir die Lektüre für die kommende Woche ab und las im Gehen das Vorwort aus Franz Hessels "Spazieren in Berlin".

"Aus der Erschütterung, die er nicht überlebte, trifft sein Lächeln mich tiefer als jeder Schrei."
Stéphane Hessel über seinen Vater

Donnerstag, 19. November 2015

...

Mir ist etwas Komisches aufgefallen. Journalisten wehren sich gerne vehement gegen den Begriff der „Gleichschaltung“, was auch seine Gründe hat, zumal der Begriff aus der NS-Vergangenheit nicht gerade mit positiver Überladung punkten kann. Demgegenüber stehen aber immer wieder Aussagen, die von Journalisten selbst gemacht werden, die über andere Journalisten oder deren Medien schreiben. Und das nicht unbedingt abfällig, sondern einfach den Tatsachen entsprechend.

Es geht um den kleinen, und wie ich finde, feinen Unterschied, ob jemand mit einem Zeitungsartikel zitiert wird und dieser dann der Zeitung zugeordnet wird oder ob dort einfach nur noch steht: „…sagte er in einem Interview, dass er der Funke-Gruppe gegeben hat“. Damit ist natürlich klar, dass das Interview in einer der vielen Zeitungen, wahrscheinlich sogar in mehreren und manchmal sogar in allen Zeitungen abgedruckt nachzulesen ist, die der Funke-Gruppe angehören. Aber transportiert diese Ansage, „Funke-Gruppe“ oder „Madsack-Gruppe“ oder „Springer-Gruppe“, denn noch ein in den Tageszeitungen ursprünglich angelegtes Bild von Unabhängigkeit und Meinungsfreiheit? Wohl eher nicht.

Und dann diese Namen. Als säßen dort fünf Leute am Kamin und bestimmen das journalistische Geschehen in Deutschland. An diesen Namen dürfen sich nun alle abarbeiten und tun das auch, und irgendwie merkt keiner so wirklich, dass sowohl die eine Seite der Medaille, die Reduzierung auf ein paar Namen und deren Verteufelung, als auch die andere, dass mit dieser Reduzierung eine genauso einseitige Reaktion erfolgt, die den Damen und Herren der obersten Etage nur in die Hände spielt, weil sie damit ihre „Marke“ und ihr Image aufbauen, trotz und wegen dieser schlechten Kritik.

Wir haben doch die Wahl. Lesen wir doch nur noch die Nachdenkseiten, den Postillon, fefe. Oder wir lesen die Springer-Presse, die Funke-Gruppe oder wen oder was auch immer. Es steht uns doch frei. Es steht doch allen frei.

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Zuletzt aktualisiert: 12. Dez, 08:51

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