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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Mittwoch, 15. April 2015

Führerschein und Fahrzeugepapiere bitte

Freitagstexter

So. Der Pokal hat bei mir lange genug herumgestanden, Zeit, ihn weiterzureichen. Vielen Dank daher für die vielen Einsendungen, es ist bis zum Schluss spannend geblieben.

Ganz nah dran war der Kulturflaneur, die Frage allerdings wäre noch gewesen, ob es der Giraffe etwas ausgemacht hätte, wenn dort ein paar Löwensouveniers im Auto gelegen hätten. Ich würde der Giraffe an dieser Stelle Parteilichkeit unterstellen.

Noch näher dran war das Boomerang. Auf diese evolutionäre Begründung wäre Darwin sicher nie gekommen.

Gewinner ist diesmal der Herr G2 aka gulogulo. Er hat den Servicegedanken einer Dienstleistungsgesellschaft mit seinen kapitalistisch, globalisierten Tücken des Arbeitsmarktes am treffendsten beschrieben. Die Kleidung kommt aus Bangladesh, die Unterbodenwäsche wird von Giraffen erledigt, zu toppen wäre dies nur noch, wenn die Giraffe spräche: „Führerschein und Fahrzeugpapiere, bitte!“, aber das kommt vielleicht auch noch irgendwann.

Herzlichen Glückwunsch, am Freitag geht es hier weiter.

Gelegenheiten V

Ich wollte mir die ganze Zeit schon ein Theaterstück ansehen, von dem ich viel halte, obwohl ich es gar nicht kenne. Kennen ist eigentlich nicht das richtige Wort, wenn man regelmäßig die Requisiten einrichtet, die von Stühlen auf drei Etagen über Pauken und einem mehrmetrigen Notenblatt, das quer über einem Flügel liegt, bis hin zu drei langsam vor sich hin schmelzenden Eisblöcken, die durch ihr stetes Tropfen die Pauken zum Klingen bringen, reichen. Von den Kleinigkeiten, die immer wieder verschwinden, will ich hier gar nicht reden, oder doch: es fehlen regelmäßig ein angespitzter Bleistift, wahlweise einer von vier Fotoapparaten oder ein Megaphon, von dem schweren Eisengewicht, das wahrscheinlich aus einem alten Aufzug stammt und nur dazu da ist, ein Pedal des Klaviers zu beschweren, kann ich jetzt, wo ich einmal damit angefangen habe, auch nicht schweigen – wo das schon überall gesucht wurde.

Das Stück spielt in einem Treppenhaus, genauer in der Cumberlandschen Galerie, dort wird es gespielt, wenngleich das Treppenhaus natürlich nicht zum Stück gehört, sondern lediglich die Spielstätte darstellt, was auch nicht ganz richtig ist – ich kann heute einfach nichts richtig machen. Es scheint, als wäre das Treppenhaus dem Stück auf den Leib geschrieben – sehen Sie? Das meine ich, vielmehr meinte ich nicht, denn es muss natürlich anders herum lauten. Aber eigentlich ist es ja gar kein Bühnenstück, es ist eine Art Prosa, die zu einem Theaterstück umgebaut – sagt man das so? Bestimmt nicht – wurde.

Atlas der abgelegenen Inseln. Judith Schalansky. Der Hals der Giraffe ist ebenfalls ins Theaterprogramm gerutscht und spielt natürlich ebenfalls im Treppenhaus. Sie sollten sich übrigens dieses Treppenhaus nicht vorstellen als Treppenhaus als solches vorstellen – mindestens zwei dieser eben geschriebenen Dinge könnte ich weglassen aber wenn man zwischendurch gerufen wird, braucht man manchmal eine kleine Schleife, um wieder hineinzukommen in den Text – apropos Text: ich schrieb schon einmal von dem Stück, hier, es ist also schon wieder eine Dopplung – und eine Richtigstellung, denn das Lied, das mir so gefiel hieß gar nicht: „Dein Gesicht hab‘ ich vergessen, deine Füße aber nicht“, sondern „Deinen Namen hab‘ ich vergessen…“ – stellen Sie es sich stattdessen als ziemlich abgerockte Version eines Treppenhauses in einem mindestens königlichen Stadtpalast vor, wahlweise können Sie es natürlich auch googeln und sich darüber ein viel besseres Bild machen, oder Sie glauben mir, wenn ich Ihnen sage, dass es keinen besseren Ort gibt, um Theater zu spielen.

Und dieses Stück soll nun nach Berlin, in die Hauptstadt, weil es eingeladen wurde zu den Berliner Festspielen. Das ist natürlich toll einerseits, anderseits ist das nicht so schön – Berlin hat zwar jede Menge Treppenhäuser aber keins davon hat auch nur annähernd den Charme der Cumberlandschen Galerie. Weil das Stück nun aber dort gespielt werden soll, braucht es ein Treppenhaus, muss der Regisseur die letzten drei Vorstellungen in Hannover besuchen, um alles noch einmal umzuwerfen und neu zu interpretieren – inszenieren? Der ist Schweizer, Gotzeidank, könnte man sagen, denn wenn er aus Tokio käme, dann… naja, wie dem auch sei. Jedenfalls spielt das Stück in Berlin in einer Schule, im Carl-von-Ossietzky-Gymnasium. Das wollte ich alles gar nicht schreiben. Ich wollte doch nur kurz erwähnen, dass der Regisseur noch einmal da war, dieser Schweizer – ach, schauen Sie es sich an, wenn Sie da sind, da wohnen, da zur Schule gehen – apropos Schule: die wird dort tagsüber ganz normal frequentiert und ich wette mit Ihnen, nicht eine Schülerin oder Schüler wird sich das Stück anschauen, stattdessen sehen Sie da wilde Frisuren in schwarz gekleidet, allenfalls ein leuchtend roter Schal, die Fransen schwimmen im Champagnerglas und mit spitzer Nase zustimmend nickend, obwohl sie gar nicht zugehört haben, weil sie eigentlich lieber dort drüben wären, beim Regisseur, dem Schweizer, der lauten Gruppe, die sich gerade den Eisblock vornimmt und ihn für echt erklärt – weil ich das Stück nun nicht mehr sehen kann, weil die Vorstellungen vor dem Gastspiel, von denen ich zwei bearbeite, ausverkauft sind, restlos. Ich kann mich da nicht einfach hinsetzen, irgendwo, und so tun als ob.

Freitag, 10. April 2015

Freitagstexter (9)

Freitagsbanner

Für heute bis zum Mittwoch habe ich hohen Besuch hier, den ich dieser lieben Dame verdanke. Deshalb heißt es hier wieder: geben Sie alles! Ich gebe Ihnen das Bild dazu.

Schreiben Sie ein Ständchen, einen Kommentar, einen Dialog, einen Witz, ein Bonmot, was auch immer, scheiben Sie es in den Kommentar hinein, vergessen Sie nicht den Absender mit hinzuschreiben, und ist der Absender ein Blog, dann können Sie gewinnen. Dann gewinnen Sie den Pokal, wenn ich und die Jury entscheiden, dass Ihr Kommentar der beste war, dann steht der Pokal bei Ihnen herum ab kommenden Freitag bis Mittwoch darauf.

Einsendeschluss ist Dienstag 23:59 Uhr MEZ, es zählt der Poststempel. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Viel Spaß!


Montag, 6. April 2015

Der Ostertatort

Tatort. Ich habe mich ein ganz klein wenig geärgert gestern, weil da nämlich kein aktueller Film, sondern eine Wiederholung lief. Nicht nur eine Wiederholung, sondern sogar schon eine Wiederholung der Wiederholung. Da komme ich mir schon vor, wie auf Sat.1, wo man mindestens einmal im Jahr mit sämtlichen Asterixfilmen malträtiert wird, nur bezahle ich dafür keine Gebühren. Aber ach nee, die haben das ja jetzt an Kabel 1 abgegeben, so wie die Dritten bei den Öffentlich rechtlichen immer die alten Tatorte zeigen, außer Ostersonntag, da darf die ARD ran, und außer beim neuesten Asterix, der läuft nochmal bei Sat.1.

Was soll’s, dachte ich, Montag kommt ja einer, ein neuer, ein Osterkrimi, mit Hasen, sogar mit Bunny, mit Maschinenpistolen und einer Story, die von so weit hergeholt war, dass ich mich über die Reichweite der Gebühreneinzugszentrale nicht mehr zu wundern brauche. Wahrscheinlich werden sogar noch grenznah wohnende Holländer abkassiert, wenn sie sich mal ganz kurz durchs deutsche Fernsehelend zappen.

Ganz kurz zum Tatort: Da werden acht! Köche aus der Küche abgeführt, kurz bevor das Essen serviert werden sollte, und nicht einer von denen hat eine dreckige Schürze! Das war jetzt die Minimalaufregung!

Da wird eine hanebüchene Geiselnahme konstruiert, um eine Vertuschung im Rüstungsgewerbe nicht einmal aufzudecken, weil alle Täter und Zeugen sterben und die Papiere abhanden kommen, während man vor kurzem gerade lesen konnte, dass das G36 bei Dauerfeuer keine gute Figur macht. Ich war vor fast 20 Jahren bei der Bundeswehr und habe mit dem G36 geschossen und jetzt fällt das jemandem ein. Die Wahrscheinlichkeit, mit einer Vertuschungsaktion in dem Maßstab nicht aufzufallen, ist vergleichsweise gering gegenüber der Wahrscheinlichkeit, dass es sowieso niemanden interessiert, bis die Kacke am Dampfen ist. Bis es soweit ist, sind die verantwortlichen Manager ja längst beim Golfen.

Sechs Krimis liefen heute im Ersten. Sechs! Würde ich den frühmorgendlichen weglassen und stattdessen bis drei Uhr früh vor der Glotze sitzen, wären es sogar sieben! Ich habe davon den schlechtesten gesehen, den zur Primetime um 20:15 Uhr. Das ist wie im Supermarkt: da steht man vor dem Regal und der Artikel, der einem sofort ins Auge fällt, ist der teuerste, mindestens aber der am besten kalkulierte. Und ich Seppel lass mich jeden Sonntag (oder Ostermontag) vom Krokodil fressen, das glaubt man doch wohl nicht, das kann doch nicht sein! Doch! So isses.

Montag, 30. März 2015

Der Mann ohne Nase

Es war einmal ein Mann. Der hatte nur Flausen im Kopf, er war zu faul und zu blöd für eine ehrliche Arbeit und überhaupt baute er lieber Luftschlösser und verließ sich auf Andere, als sich selbst um irgendetwas zu kümmern.

Doch eines Tages – den Mann drückten erhebliche Schulden, weil er natürlich weit über seine Verhältnisse gelebt hatte – da gab es kein Zurück mehr. Er hätte entweder vor seinen vielen Gläubigern Reißaus nehmen können oder wäre ins Gefängnis gegangen. Der Mann jammerte und klagte und verfluchte sein Ungeschick.

Dies hörte der Teufel, und wie immer bei so armen Kreaturen, hatte ihm dieser einen Vorschlag zu machen. Der Teufel schlug ihm einen Deal vor, bei dem der Mann reich und dem Teufel am Ende des Lebens die Seele des Mannes zustehen würde. Doch so verzweifelt war der Mann anscheinend doch nicht, denn er feilschte mit dem Teufel viele Stunden lang und handelte ihn auf ein Körperteil herunter. Der Teufel begnügte sich statt mit der Seele des Mannes mit dessen Nase. Der Mann war überzeugt, dass das viele Geld, seinen offensichtlichen Makel herunterspielen würde und freute sich, nachdem der Deal perfekt war, auf ein Leben in Saus und Braus.

Tja, was soll ich noch erzählen. Es kam genauso, wie es sich alle gedacht haben. Der Mann meldete eine Kleinigkeit zum Patent an, wurde stinkreich und trotz der fehlenden Nase, konnte er sich vor Frauen nicht retten. Er lebte glücklich bis ans Ende seiner Tage, vielleicht lebt er sogar noch heute. Der Teufel aber erhielt dessen Nase und war nicht weniger zufrieden. Warum? Das will ich Euch erzählen:

Ich traf zwar nicht den Mann ohne Nase – das hätte mich doch sehr amüsiert – aber ich traf auf die Erfindung, die dieser Mann zum Patent angemeldet und ihn reich gemacht hatte. Das war ein kleines ausgestanztes Loch kurz vor dem beginnenden Rand eines Plastikdeckels, wie man ihn auf vielen To Go Bechern finden kann. Dieses ausgestanzte Loch mit seinen scharfen, nach außen gerichteten Kanten pikste mich beim Trinken des Kaffees in die Nasenspitze, und ich bin mir ziemlich sicher, irgendwo ein Kichern gehört zu haben.

Mittwoch, 11. März 2015

Entflikt

Aus der Rubrik seltene Worte

Entflikt, der, bildet mit dem weitaus bekannteren Nomen Konflikt ein Gegensatzpaar zeitlicher Dimension. Während der Konflikt einen Zustand ausdrückt, der bislang keinen Abschluss gefunden hat (unvollendet), ist der Entflikt das Resultat aus Ersterem (vollendet). Die Verwendung des Wortes Entflikt strebt gegen Null, da ausgetragene Konflikte erst mit dem Verschwinden aller darin Verwickelten als tatsächlich gelöst angesehen werden kann, und wenn dieser Zustand einmal eintrifft, gewöhnlich niemand übrigbleibt, um den Begriff noch zu verwenden.

Schade

Mittwoch, 18. Februar 2015

Gute Nacht

Ich war auf einem Diskussionspodium zu Charlie Hebdo. Kein Selbstmordkommando, denn die Gäste waren handverlesen und die Werbung dafür minimalistisch, ich musste mir also keine Sorgen machen. Ganz hinten zu sitzen, hat den Vorteil, nicht alle Redner von Angesicht zu sehen, und den Nachteil, nicht alle Redner von Angesicht zu sehen. Mir eröffnete das vor allem eine Perspektive von Gleichmut, nachdem ich festgestellt hatte, dass selbst ein harsches Einschwenken nur einen Teilerfolg bringt. Ich fand mich damit ab und lauschte den Worten.

Der Eingangsvortrag, erfrischend kurz und provokant, stellte sogleich ein paar Thesen auf, nämlich, dass es sich tatsächlich um Islam handelt, wenn Islam draufsteht. Im philosophischen Sinne ist das keine Neuentdeckung, die Feststellung aber für so manch Zeitgenossen sehr unbequem, Beispiele gab es zu Hauf. Die Huntingtonsche Dimensionalität aufnehmend argumentierte der Redner, ein Politikwissenschaftler, in Richtung „Westen“ und hinterließ bei mir nicht selten den Eindruck, auf einer Pegida-Kundgebung zu sein, die Absicht war natürlich zu offensichtlich. Den danach folgenden Diskussionsteilnehmern schien dieser Zusammenhang gänzlich verloren gegangen zu sein. Meistens konnte sich das Anfangsargument durchaus hören lassen, die Argumentation jedoch verfiel in Strickmuster, wie sie allseits bekannt sind: Radikalisierung von „Verwirrten, die den Islam als Projektionsfläche für zumeist männliche Gewalt- und Machtphantasien sehen. Da ist schon interpretiert worden, bevor die Frage - es ging nämlich eigentlich darum, warum sich jemand in Deutschland radikalisiert – überhaupt gestellt worden war.

Der grüne Bundestagsabgeordnete präsentierte sich höflich aber festgefahren. Der SPD-Mann dagegen war eher ratlos und gab dies sogar offen zu. Die „Halb-Iranerin“ warf dem Politologen Einseitigkeit vor und der Moderator verwies einmal mehr auf die Vielschichtigkeit der islamischen Gesellschaft, indem er den Unterschied zwischen Sunniten und Schiiten breittrat. Herausgekommen ist nichts von Belang, also braver Applaus und zustimmendes Nicken. Verlorene Zeit, wenn da nicht dieser Begriff wäre, der sich in mir formte, nachdem wir uns später zusammensetzten, um darüber zu reden. Ein simpler Versprecher eigentlich, über den ich jetzt erstmal nachdenken muss, bevor ich ihn mitteile. Bis dahin.

Gute Nacht

Montag, 16. Februar 2015

Zwei Fragen, zwei Antworten

Ich: Fiete, magst du etwa keine Tomaten?
Fiete(fast 4): Nein.

Ich: Und du Edda, magst keinen Kohlrabi?
Edda (2): Ja.

Mittwoch, 11. Februar 2015

Blut, Kotze, Scheiße

Genauer gesagt handelte es sich um Theaterblut, Haferflockenschleim und Schokopudding. Ersteres ist eine bekannte Requisite. Man mischt, je nach gewünschter Konsistenz, mit Wasser, um es dann ordentlich spritzen zu lassen, zum Beispiel auf einen Haufen geschredderter Akten, die in roten Müllsäcken, umgeben von grünen Platikspellets zum Auffüllen großer Pakete, in einem Raum unter der Bühne vor sich hin gammeln.

Haferflockenschleim ist ein Gemisch aus Haferflocken und ebenfalls Wasser, das zu einer breiigen Konsistenz verrührt wird. Dann stopft man sich das Zeug in den Mund und versprüht es mit einem gezielten Auswurf auf die betreffende Stelle. Den Schokopudding muss man anrühren. Dazu nehme man am besten ca. 1/5 weniger Flüssigkeit als auf der Verpackung des Herstellers angegeben ist, damit das Zeug ordentlich fest ist. Sollte es sich außerdem auch noch um ein Theaterstück handeln, bei dem die Schauspieler zufällig Kleidung tragen, so was soll ja vorkommen, empfiehlt es sich, keine Milch zu nehmen, sondern Wasser, dann bekommt man die Kleidung wieder sauber. Den Zucker lässt man übrigens weg, Scheiße schmeckt ja auch nicht.

Die Bühne nach dem Stück von all diesen Dingen zu säubern, bedeutet ein klein wenig Aufwand. Um den kümmern sich die Regisseure und ihre Assistenten in den seltensten Fällen. Klar, es wurde irgendwann einmal besprochen, dass es da eine Reinigungsfirma gibt, die solche Dinge dann nach jeder Vorstellung direkt in Angriff nimmt, damit die Sachen nicht antrocknen. Aber zu Zeiten der Proben kümmert sich da keiner drum. Besonders nett ist das, wenn der Bühnenboden mit einem grauen Filz bedeckt ist. Dann kommen wir ins Spiel, die Requisite.

Einfach toll, wie ihr das gemacht habt, ihr seid meine Helden, nee, echt super, hören wir sie sagen. Wie wir das wieder gemacht haben, wie die Tatortreiniger, haha. Achja Tatort, gestern war Dietmar Bär bei uns im Haus, ich habe ihn anfangs gar nicht erkannt, weil er so schnoddrig gekleidet war, also in Zivil. Wenn man jemanden nur mit Anzug sieht, kommt einem das immer komisch vor, dann sieht der Dreitagebart, egal wie gut in Schuss, einfach schlampig aus, die Frisur, durch die zuvor getragene Mütze leicht entstellt, wirkt dann ungepflegt und die Klamotten sehen aus, wie gestern auch schon angehabt. Dann könnte man leicht enttäuscht sein, ich fand das gut.

Weniger gut fand ich seine Gesprächspartnerin. Eine Regisseurin, die mich einmal aus einer Generalprobe hinauskomplimentieren ließ, von ihrem damaligen Assistenten. Es hieß sinngemäß, hier dürfe nur zusehen, wer auch etwas zum Stück beitragen müsse. Die Requisite trägt ja nix bei, die trägt nachher nur weg. Ich habe mir das gefallen lassen und bin schulterzuckend gegangen, es war sowieso ein echt ekelhaftes Stück (Blut war auch dabei).

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