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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Freitag, 30. Dezember 2011

kurz gewundert

In Trithemius und meiner Lieblingskneipe, also der Kneipe, in der wir uns meistens treffen, ist auf dem Herrenklo neben den üblichen Apparaturen zur Verrichtung von allerhand Tätigkeiten eine ganz besondere Apparatur zu finden. Nicht dass es diese auf anderen mehr oder weniger öffentlichen Toiletten nicht gibt, sie ist nur irgendwie nicht das, was sie zu sein scheint, aber dann eben doch:

Rechts neben dem Waschbecken befindet sich in Spiegelhöhe angebracht eine weiße runde Tonne, auf der in kleinen grünen Buchstaben "Air-Wolf" steht. An diesem Händetrockner ist unten eine Öffnung, aus der man eine Papierschlange zieht - zum Händetrocknen.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Arbeiten im Grenzbereich

Zwischen den Jahren arbeiten zu müssen ist echt langweilig. Da sitzt man als einziger im Büro herum, hat eigentlich sogar was zu tun aber so wirklich anfassen lassen will sich die Arbeit auch nicht. Wieso nur habe ich soviele Minusstunden angehäuft, dass mir dies Los nicht erspart geblieben ist? Wieso gibt es Minusstunden überhaupt?

Leider sitzt im Büro nebenan jemand von den Festangestellten, sonst hätte ich schon längst meine Sachen gepackt und wäre Kaffee trinken gegangen. Ausgestempelt hätte ich mich dann am Nachmittag, dann hätte ich die Stunden aufgeholt und auch nur sinnlos herumgesessen - aber wenigstens nicht in diesem verwaisten Bürogebäude.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Verspech

Ein kleines Gedankenexperiment machte mir heute Morgen seine Aufwartung und beschäftigte mich für geraume Zeit. Es sollte ein äußerst vielversprechendes Unterfangen werden und ließ sich bereits vom Wort "vielversprechend" ableiten. In "vielversprechend" stecken allerhand Facetten, mehr oder weniger aber steckt das Wort "versprechen" drin, was semantisch in zwei Kategorien einzuteilen wäre. Da wäre zum einen die Androhung von Handlung vor Ausführung und zum Anderen die sinnentleerende oder verstellende Äußerung.

Damit aber nicht genug. Der Facetten könnte man beliebig viele hinzufügen, wenn man weitere Dinge zuließe. Da wäre zum Beispiel der Austausch von Vokalen oder Konsonsanten. Dann käme man von "versprechen" auf "vorsprechen" oder "Versprecher". Die Groß- und Kleinschreibung lasse ich einmal außen vor, obwohl natürlich auch sie so ihren Beitrag liefert. In Kombination beider - also Vokal- und Konsonantentausch - könnte man sich entweder auf des Sprachhistorikers Spuren begeben und die "Vorsprachen" suchen oder aber dem Hausierer bei seiner Hauptbetätigung über die Schulter schauen. Schon wieder zwei Facetten.

Interessant wird es so richtig, wenn statt der Buchstabentauscherei Buchstaben weggelassen werden. Das passiert sowieso recht häufig, wie mir scheint - immerhin 4890 mal. Nur leider fand sich keine hinreichende Erklärung für dieses Wort. Um welches geht es? Verspech. Kritiker könnten jetzt unwillig äußern, dass Verspech eine altbekannte Krankheit unter neumodischen Dichtern sei, aber so einfach machen wir uns das nicht.

Schaut man bei Wikipedia unter Vers nach, werden da lauter wichtige und richtige Dinge erläutert, die sich so zusammenfassen lassen: die rhythmische Gliederung ist die Hauptbedingung des Verses und alles, was daraus resultiert oder zusammenhängt, sind Komposita. Verspech ist auch ein Kompositum und spielt meiner Meinung nach nicht auf den neumodischen Dichter an, sondern viel eher auf das, was Schiller einmal an Goethe schrieb:

Man sollte wirklich alles, was sich über das Gemeine erheben muss, in Versen wenigstens anfänglich konzipieren, denn das Platte kommt nirgends so ins Licht, als wenn es in gebundener Schreibart ausgesprochen wird. - Friedrich Schiller (Brief an Goethe vom 24. November 1797)

Tja, da habe ich also die beiden Facetten von Verspech näher erläutert. Leider - und damit schließt sich dieser Kreis auch endgültig - war es mir nicht möglich, diesen Unsinn in Versen abzufassen, tut mir leid!

edit: kleiner Nachtrag noch zum Weglassen und dem Wahrheitsgehalt der Schillerschen Äußerung im umgekehrten Sinne von Christian Morgenstern:

Der Vergeß
Er war voll Bildungshung, indes,
soviel er las,
und Wissen aß,
er blieb zugleich ein Unverbeß,
ein Unver, sag ich, als Vergeß;
ein Sieb aus Glas,
ein Netz aus Gras,
ein Vielfreß -
doch kein Haltefraß.

Montag, 26. Dezember 2011

Weihnachten

Da komme ich hierher nach dem ganzen Stress und kann Weihnachten gar nicht finden. Das musste ich ändern. Schöne Weihnachten!

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Jahrtausendbetrug

Als Lateinlerner hat man es besonders schwer, wenn man in gewissen Bereichen der Sprachhistorie über ein behinderndes Halbwissen verfügt. Behindernd übrigens nur deshalb, weil zu schnell Hypothesen gebildet werden können, die sich später, selbst nach ausgiebiger Recherche, nicht einfach revidieren lassen. Dass uns so manch Einer ein X für ein U vormachen möchte, ist ja hinreichend bekannt. Weniger bekannt wird vielleicht sein, dass sich auch dieses U nicht auf ein U sondern auf das geschriebene V der Lateiner bezieht und die absichtliche Täuschung durch die Verlängerung der beiden Linien des Vs nach unten zum X geschieht ( siehe auch hier ).

Die Lateinlehrer treiben aber ein viel perfideres Spiel. Sie machen aus dem V wahlweise ein U oder ein V. Ähnlich sind sie beim G und C verfahren, wobei dies kaum Einfluss auf so wichtige Bereiche wie Konjugation oder Deklination hat.

Anders verhält es sich da beim V. Dies - zum Beispiel in der Perfektbildung - ist das maßgebliche Unterscheidungskriterium der v- und u-Konjugation ( die Lateiner schrieben übrigens nur in Majuskeln, die Minuskel sind viel jünger, in der näheren Bezeichnung der Konjugationen werden sie aber fast ausschließlich verwendet ). Ließe man die Unterscheidung beider Buchstaben in diesem Fall weg, so würde sich nur noch eine Konjugation ergeben. Wahlweise eine v- oder u-Konjugation, je nachdem, was den Lateinlehrern lieber wäre.

Latein wird ja leider nicht mehr gesprochen, so dass niemand gefragt werden kann, wie es zu dieser Auseinanderklamüserung überhaupt kam. Ich für meinen Teil nehme jedoch an, dass hier eine besonders sadistisch veranlagte Lehrerschaft des 19. Jh. oder früher für diese Unterscheidung gesorgt hat, um den aufkommenden Falschschreibungen Einhalt zu gebieten. Leider nicht im Sinne einer Vereinfachung, wie das bei gesprochenen Sprachen häufig der Fall ist ( siehe auch Sprachökonomie ), sondern in Form dieser Verschlimmbesserung.

Ich für meinen Teil werde jedoch in diesem Fall nicht mehr zwischen V und U unterscheiden und mich nur auf eine der beiden Konjugationen beschränken, da sie sich ansonsten sowieso bis aufs Kleinste ähneln. Ich lasse mir doch nicht auch noch ein V für ein U vormachen.

Montag, 19. Dezember 2011

Einkaufsimpressionen

Montag bin ich immer in der Metro einkaufen. Früher war ich dort immer dienstags Vormittag, doch der Uni wegen musste ich leider mit dieser unbequemen Zeit vorliebnehmen. Zu dieser Zeit treiben sich allerhand Gewerbetreibende dort herum, die ihre Weihnachtseinkäufe mit den Einkäufen für Kiosk, Restaurant oder Irgendwas kombinieren wollen und natürlich ihre Frau dabei haben. Da ergeben sich dann durchaus komische Momente:

"Einen kleinen Augenblick noch, bitte", die Frau lächelt mir gewinnend zu, weiß sie doch, dass ihr Mann, vorsorglich Abstand haltend, in nullkommanichts wieder ran ist, sollte ich die Frechheit besitzen, den von ihr in Beschlag genommenen Verkäufer mit meiner nichtigen Frage zu behelligen. Ich bin geduldig.
"Wo sind eigentlich die iPods", fragt sie den netten Verkäufer.
"Welches brauchen Sie denn?", eine blöde Frage, wo doch sofort jeder weiß, dass diese Frage nicht nur eine Frau, sondern höchstwahrscheinlich 70% aller Menschen überfordern würde, der nicht gerade regelmäßig im Applestore nebenan sein Equipment kauft.
"Ich brauche kein iPod, ich will mir nur eins aussuchen", den Satz murmele ich dann vor mich hin und kriege das Grinsen nicht aus dem Gesicht gewaschen. Der Mann in der Reihe nebenan dreht sich um und marschiert teilnahmslos zu den Laptops, während der Verkäufer die Frau nach hinten in die Telefonecke dirigiert und mir dann kurz meine Frage nach dem Ort für die Taschenrechneraufbewahrung beantwortet.

Ich stehe noch kichernd auf der Rolltreppe nach unten, als mir einfällt, dass ich eigentlich noch eine Spitze für den Weihnachtsbaum brauche. Also gehe ich kurz rüber zum Kugelwust und versuche ein solches Stück zu ergattern. Dort steht ein weiteres Paar Abendeinkäufer vor den roten Kugeln.
"Hatten wir nicht die kleinen Kugeln?" fragt der Mann gerade und schaut dabei in die andere Richtung.
"Nein, wir haben die ganz großen roten. Das weiß ich genau", nimmt dabei drei Packungen großer roter Kugeln aus dem Regal und verstaut sie im Einkaufswagen.
"Achja", der Mann ist ganz woanders. Ich sehe die Preise und denke, dass ich wohl besser woanders eine Spitze für den Baum kaufen kann.
"Hm..., eigentlich wollte ich doch noch eine Alternativfarbe", spricht die Frau, mehr zu sich selbst. Wahrscheinlich für den Baum im Wintergarten oder den im Kinderzimmer?

Freitag, 16. Dezember 2011

365

Ein Jahr ist geschafft. Über 200 Beiträge habe ich geschrieben und mit mir zusammen habt Ihr, liebe Leser, mehr als das Dreifache an Kommentaren hinterlassen. Vielen Dank dafür.
Als ich mit diesem Projekt vor mehr als einem Jahr ( denn Leser war ich schon vorher, brachte es nur nie fertig selbst zu schreiben ) startete, wußte ich nicht, was mich erwartet. Auch hätte ich niemals gedacht, soviel Geduld zu besitzen, um es hier ein Jahr lang auszuhalten. Nun ist es rum - unglaublich.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Selbst die Zeit geht am Stock

Neulich in einem Seminar haben wir uns ausführlich mit dem Präsens und dem Unterschied zwischen Tempora und Zeitstufen befasst. Ich dachte immer, ich wäre fit in allen Zeitformen aber die Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten innerhalb eines Tempus auf unterschiedlichen Zeitstufen haben mich doch wieder überrascht: Da treffe ich mich gestern mit Trithemius und schildere ihm meine Beobachtung und er sagt, was ich durchaus unterschreiben kann, dass das Präsens für alle Zeitstufen benutzt werden kann, für die Vergangenheit, Zukunft und die Gegenwart sowieso. Das ist ja nichts Neues, sondern vielmehr seine Feststellung danach brachte mich ins Grübeln:

Die Gegenwart spielt in unserer Zeit eine so übergeordnete Rolle, dass es so scheint, als ob sich selbst das gesprochene Wort danach zu richten versucht und dadurch selbst Menschen mit einbezieht, die sonst niemals auf die Idee kämen, sich einem Zeitgeist unterzuordnen.

Und dann fällt mir plötzlich ein, wie unsere Dozentin erzählt, wie sie mit Deutschlehrern gestritten hätte, weil diese doch tatsächlich behaupteten, das Futur wäre da, um die Zukunft auszudrücken. Mal ganz im Ernst, wer sagt das noch so: Ich werde morgen ins Kino gehen? Es sagt doch fast jeder eher: ich gehe morgen ins Kino.
Aber war das schon immer so. Könnte das alte Fossil ( der Deutschlehrer, der zufällig auch Lateinlehrer war ) zumindest Recht gehabt haben? Waren das Futur und das Präteritum zu früheren Zeiten stärker in Benutzung? Haben sich die Tempora durch unsere Fixierung auf das Hier und Jetzt etwa abgenutzt?

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Zuletzt aktualisiert: 12. Dez, 08:51

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