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Montag, 29. September 2014

Fachpraktikum Geschichte - Mein erster Tag

Gestern ist es ziemlich spät geworden. Theater. Und heute Morgen dafür extra früh. Viertel vor sechs. Mein Fachpraktikum Geschichte ging heute los. Als ich letzte Woche Mittwoch dort in der Schule aufkreuzte und von einem Emailverkehr sprach, der im letzten Schuljahr zwischen mir und dem Konrektor der Schule stattgefunden hatte, sah mich die neue, für die Praktikanten Verantwortliche an, als ob diese Korrespondenz noch mit der Postkutsche erledigt worden sein musste. Sie sagte mir kurz darauf, dass sie eigentlich auch gar nicht mehr verantwortlich sei, die Kompetenz sei schon wieder weitergereicht worden. In dem ganzen Kuddelmuddel stellten wir fest, dass wir fast Nachbarn sind – sie wohnt gegenüber von uns in einem Reihenhausviertel der extra hässlichen Sorte, denn mehr als ein paar größere Treppenhäuser sind diese Häuser leider nicht – und ich hoffte in mich hinein, ihr nicht schon mal irgendwann an die Hecke gepinkelt zu haben, sie konnte sich jedenfalls nicht an mein Gesicht erinnern.

Wenn ich nicht persönlich aufgetaucht wäre, hätte sie mich abblitzen lassen, gab sie mir zu verstehen und lotste mich ins Lehrerzimmer, wo mir mein Ansprechpartner und Coach vorgestellt wurde, wir duzten uns sogleich, sind ja auch ähnlich vom Alter, und überhaupt war das der gemütliche Teil.

Weniger gemütlich war das frühe Aufstehen heute, denn die nicht mehr zuständige Verantwortliche bat mich gegen viertel vor acht in der Schule zu sein, wo außerdem die halbe Stadt wegen der Feierlichkeiten demnächst gesperrt ist. Sonst drehe ich mich noch einmal um und hole die Kinder zu uns ins Bett, heute nicht.

Mit dem Fahrrad ging es im Eiltempo zur Schule. Kurze Meldung, ich bin da, und schon wollte ich mir die erste und zweite Stunde frei nehmen und im Haus ein wenig herumstromern. Die ehemalige Verantwortliche sah das nicht so, sie verhaftete mich, zerrte mich wieder in das Lehrerzimmer und stellte mich allerhand Kollegen vor, die aber alle keinen Unterricht hatten zu den ersten zwei Stunden. Ich erwähnte nochmal meinen eigenen Plan, umsonst. Dann tat sich etwas auf, ein paar Pläne wurden ausgedruckt und plötzlich hatten sie jemanden gefunden und ich ging dahin und kam dorthin und wir stellten einander vor und ja gerne, kommen Sie doch gleich mit, ist gleich hier drüben und setzen Sie sich am besten hier vorne hin, dann sehen Sie alles und stellen Sie sich doch kurz vor, wir machen heute mit der Reichsgründung „von Oben“ weiter.

Das ging ja alles flott und völlig unproblematisch, dachte ich und besah mir die Klasse. Beim letzten Praktikum saß ich immer hinten und hier saß ich vorn und konnte alle sehen. Das war wunderbar. In einer kleinen ruhigen Arbeitsphase kam sie dann zu mir an den Platz und fragte mich nach meinem Steckenpferd, ich antwortete ihr, am liebsten Deutsch zu unterrichten, da lachte sie und lud mich zur 5. und 6. Stunde in die gleiche Klasse ein, da gäbe es den Hauptmann von Köpenick. Ich bedankte mich, musste jedoch ablehnen, da hätte ich eine 12. Klasse Leistungskurs.

Danach war der Charme der zwei morgendlichen Kaffeetassen aufgebraucht, ich schleppte mich zu meinem Coach und verbrachte vier weitere Unterrichtsstunden mit ähnlichem Thema, einmal etwas anders verpackt und das andere Mal genau das gleiche, sogar die Bildquellen waren gleich: Anton von Werners weiß uniformierter Bismarck, wie er da selbstgefällig im Zentrum steht, mit Orden behängt, die er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht besessen hatte. Ich saß wieder hinten und verschrieb mich ständig beim Aufschnappen der Namen und Eintragen in meinen dafür entworfenen Sitzplan; entweder vertauschte ich die linke mit der rechten Sitzreihe oder ich war mir plötzlich nicht mehr sicher, ob mein Coach sie nun Anna oder Hanna gerufen hat.

Das Herumstromern habe ich mir für einen anderen Tag aufgehoben. Morgen ist frei, da sind alle Schüler auf Festivitäten und ich gehe meinem Einkaufsjob nach, vielleicht schlafe ich auch aus – so bis halb sieben.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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