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Mittwoch, 26. Juni 2013

Unmögliches in drei Minuten

In den folgenden drei Minuten, die übrigens wie im Fluge vergehen werden, komme ich auf ein Modell zu sprechen, dass uns in besagter Vorlesung, von der ich vorgestern berichtete, vorgestellt wurde. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass so ziemlich alles, was uns vorgestellt wird, darauf abzielt, uns den Beruf des Pädagogen auszureden. Mindestens einen großen Intellektuellen zitieren die Dozenten pro Veranstaltung, der gesagt hätte, dass der Lehrerberuf ein unmöglicher wäre. Dies beschränkt sich glücklicherweise auf den Bereich der Erziehungswissenschaften, meine beiden anderen Fächer haben nichts gegen meinen Berufswunsch, zweifeln dafür aber umso mehr an meinen fachlichen Qualitäten; zu recht, ich habe von nichts eine Ahnung.

Kommen wir zu dem Modell. Dieses Modell beschäftigt sich mit der tatsächlichen Unterrichtszeit und wie sich diese im Laufe eines Schuljahres, einer Unterrichtswoche, -stunde oder gar auf wenige Minuten verringern kann. Würde man sich dazu eine Sanduhr vorstellen, und sie auf die Seite mit der Füllung nach oben drehen und urplötzlich kein Sand nach unten rieseln, so wäre vielleicht nur das Gesetz der Schwerkraft gebrochen oder die Sanduhr möglicherweise im Inneren feucht geworden. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass Sand rieselt. Befassen wir uns noch kurz mit dem Unmöglichen: nach Treiber, so hieß der Modellvater, verhält es sich mit der nominalen Unterrichtszeit wie mit dem Inhalt jener sonderbaren Sanduhr. Es gibt sie zwar, denn sie ist die Zeit, der im Stundenplan vorgeschriebenen Anzahl von Unterrichtsstunden im Schuljahr. Allerdings kommt sie fast nie zustande. Krankheit, Projektwochen, Exkursionen verringern diese, rieseln sozusagen durch eine kleine Öffnung im Glas nach unten.

Nachdem wir das nun geklärt haben, wenden wir uns wieder der funktionieren Sanduhr zu. Die ersten Krumen landeten bereits auf dem Boden des unteren Glaskolbens, als die zweite Spezifikation uns ereilt: die tatsächliche Unterrichtszeit. Das ist die Zeit, die nach Abzug aller Unwägbarkeiten übrig bleibt. Zu dieser Zeit fand der Unterricht tatsächlich statt. Leider ist auch diese Zeit längst nicht das Maß der Dinge, denn auch die Unterrichtsstunde selbst muss noch gegliedert werden. Da wäre die curricular genutzte Unterrichtszeit. Das ist die Zeitspanne einer Unterrichtsstunde die für zielgerichtete Lehr- und Lernvorgänge genutzt werden kann. Alle haben ihre Plätze eingenommen, das Klassenbuch ist geführt und niemand ruft „Ein Igel!

Die Sanduhr ist jetzt wahrscheinlich schon zur Hälfte leer, wenn Sie eine neben sich stehen hätten. Und leider kommt diese Zeit auch nicht wieder zu Ihnen zurück. Leider ist es auch mit der curricular genutzten Unterrichtzeit noch nicht zu Ende, denn wie ich oben bereits schrieb: diese Zeit kann für Lehr- und Lernvorgänge genutzt werden, muss sie aber nicht. Wie oft passiert es uns, dass wir einem Gegenüber durch Nicken und Stirnrunzeln signalisieren, dass wir bei der Sache sind, während in unserem Kopf eine ähnliche Leere herrscht wie am Kopf des oberen Glaskolbens der Sanduhr. Wahrscheinlich kennt jeder dieses Problem. Durch kontextnahes Fragen könne ich dies herausfinden, so der Dozent. Jedenfalls bleibt am Ende die aktive Lernzeit des einzelnen Schülers übrig, die Zeit, in der sich mit lernstoffrelevanten Tätigkeiten beschäftigt wird.

Tja, das war also das Unterrichtszeitmodell nach Treiber. Am Ende bleiben ein paar Krumen übrig in unserer Sanduhr und damit sollen wir zukünftigen Lehrer dann einen Text behandeln oder ein Gedicht interpretieren lassen; unmöglich würde ich sagen.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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