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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Montag, 26. März 2012

Katze klemmt

Wenn das Leben eine Kurve vorgesehen hat, setzt es keinen Blinker. Für alle Beteiligten - und manchmal sogar für scheinbar Unbeteiligte - kommt so etwas immer überraschend.
Als ich heute Morgen meinen Kaffee geleert hatte und das Haus verließ, um das im Hinterhof stehende Rad abzuschließen, geriet ich unfreiwillig in die Kurve eines Lebens. Anklagend laut vernahm ich die Rufe einer Katze, die zwischen einem gekippten Fenster steckte und mich mit Augen ansah, die nur noch aus Pupillen zu bestehen schienen. Die Katze kennt mich vom Sehen. Aber das half nicht, wie verrückt spukte sie plötzlich herum als ahne sie Böses, ich dagegen war noch eher interessiert als panisch. Ich kam nicht an Puma heran - so heißt die Katze, weil sie bis auf die weißen Pfoten von vornehmem Grau gekleidet ist - ich hörte auf näher zu kommen, um ihr Leid zu ersparen.

Nun verhält es sich allerdings so, dass ich einen Wohnungsschlüssel besitze, da ich die Katzen vor nicht allzu langer Zeit einmal mehrere Tage gefüttert hatte. Den Schlüssel hatten wir behalten können, weil Birgit, unsere Nachbarin, bald ausziehen wird und dem Vermieter die dazugehörigen Haustürschlüssel nicht übergeben wollte, da sie diese auf eigene Rechnung angefertigt hatte. Ich habe jedoch keine Telefonnummer von Birgit und sie ist bereits mehr in ihrem neuen Zuhause, eine Stadt nicht unbedingt um die Ecke, als hier. Ihr Sohn kümmert sich sonst um die Katzen.

Ich rannte wieder nach oben, holte den Schlüssel und ging, nachdem ich mehrere Male geklingelt hatte in die Wohnung. Die beiden anderen Katzen warteten bereits auf mich. Auch von drinnen bot sich mir ein jammervolles Bild. Es gab keine Möglichkeit, die Katze zu befreien. Sie steckte auf der grifflosen Fensterseite fest, selbst ein komplettes Öffnen hätte ihr wahrscheinlich nur mehr Schmerzen bereitet. Ich suchte das Telefon und ging das Telefonbuch durch, bei A beginnend. Bei D endlich ein Treffer. Eine verschlafene Stimme rückte die Handynummer meiner Nachbarin heraus. Sie geht ans Telefon beim dritten Klingeln. Ich ging das Alphabet jetzt rückwärts an, aus Sorge wurde Panik. Birgit war völlig aufgelöst, ich bestellte den Notruf.

Kurze Zeit später - ich stand mit dem Telefon im Hausflur und beantwortete die Rückrufe der Leute, die ich zuvor nicht erreicht hatte - kam Birgits Sohn um die Ecke. Bastian heißt er, ich hatte ihn zwar ebenfalls angerufen aber nicht erreicht. Sie schon und er musste gerannt sein. Die Katze kennt ihn besser. Sie behielt die Ruhe und wir befreiten die Katze aus ihrem Gefängnis - ich von drinnen an den Hinterbeinen und er von draußen. Ich bestellte den Notruf wieder ab. Weil ich zufällig gerade über ein Auto verfüge, fuhr ich ihn zum Tierarzt, die Panik ebbte zur Ruhelosigkeit ab und während ich draufloszitterte und das Schnatterinchen machte - also ohne Unterlass erzählte - hatte sich mein Beifahrer nebst Katze schon wieder vollends unter Kontrolle.

Als das Auto leer war und die beiden beim Tierarzt waren, fuhr ich ein kleines Stück, kaufte mir einen Kaffee und versuchte mich irgendwie zu sammeln. Da war sie also, die Kurve. Der schnell geschlagene Haken, der dich auf eingeschlagenen Wegen zurückpfeift, als wärst du ein Bumerang. Ich holte mein Fahrrad nicht mehr vom Hof, ich stellte das Auto ab, ging zur Straßenbahn und fuhr zu meinem Arbeitgeber.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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