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Mittwoch, 27. April 2011

Vom Kuppeln und Koppeln

Der Bindestrich in seiner Beschaffenheit und Anwendung hat schon zu manch einer Verwirrung und mitunter sogar zu bösartiger Äußerung geführt. Dabei sei nur kurz auf Bastian Sick und sein Deppenbindestrich verwiesen - der alte Sprach-N..i ( die Punkte stehen für Buchstaben, die sich jeder selbst füllen möge ) konnte sich nicht nur auf Kasus beschränken, er hat sich sogar den Satzzeichen verpflichtet gefühlt.
Nun schrieb ich ja bekanntlich schon seit viel zu langer Zeit an einer Hausarbeit, die sich mit der Science Fiction/Sciencefiction/Science-Fiction in Scheerbarts Astralen Novelletten befasst. Und dabei stieß ich an Abgründe, die kein Strich zu kitten vermochte. Einen Hinweis vom geschätzen Kollegen Trithemius verfolgend, machte ich mich gestern abend zu später Stunde auf die Suche nach dem Ursprung des Dilemmas der Schreibweisen. Weiser bin ich dabei nicht geworden.
Trithemius benutzte zur Erläuterung des Bindestrichs zwischen dem Begriff Science-Fiction das mir unbekannte "Koppelwort". Keine Neuschöpfung und so präzise in seiner Bedeutung, dass keine Zweifel aufkommen konnten. Ha, das war natürlich ein Fallstrick der ganz besonderen Art. Gegoggelt kam ich mit dem Begriff weder auf eine gute Definition noch auf nennenswert viele Einträge. Dafür aber wurde mir vorgeschlagen doch besser nach "Kuppelwort" zu suchen. Das war eine perfide Spitzfindigkeit seitens Google, denn auch dieses Wort brachte wenig Treffer, um genau zu sein nur knapp 100 mehr und bei insgesamt unter 700 Treffern pro Wort schon fast so bösartig wie die Wortneuschöpfung des Deppenbindestrichs. Wie konnte ich nur auf so dünnes Eis geraten?
Das Dilemma erhöhte sich noch, als mir klar wurde, dass ich in meiner Hausarbeit nicht nur Science Fiction schrieb, sondern fröhlich und anscheinend sehr naiv das Wort Autor anfügte - ebenfalls ohne Bindestrich vom vorherigen Ku/oppelwort getrennt. Mein etymologisches Wörterbuch verhalf mir zumindest zu der Klarheit, dass kuppeln und koppeln ähnliche, vielleicht sogar gleiche Wortwurzeln hat. Die zusammengesetzte Schreibweise spuckte mir der Duden aber nicht aus. Wer hilft mir nun aus dem Dilemma? Die Synonymdatenbanken schienen einen guten Ansatz zu versprechen. "Kuppelwort synonym" eingegeben und siehe da, das gezeitigte Ergebnis war zufriedenstellend. Ein Synonym für "Kuppelwort" sind die Begriffe "Konjunktion" und "Bindewort" und somit steht dieser Begriff wohl in gänzlich anderem Zusammenhang. Für "Koppelwort" gibt es aber kein Synonym, höchstens eine Übersetzung ins Englische. Ich kam also nicht weiter.
Vielleicht hilft ja Google Books, dachte ich. Bei weniger als 200 Einträgen pro Wort eine sehr übersichtliche Angelegenheit. Mir fiel auf, dass Naturwissenschaftler und Informatiker zu "Kuppelwort", die Germanisten und Lexikoneinträge eher zu "Koppelwort" neigen, aber wie es denn nun richtig ist und was es bedeutet, blieb ein dunkles Geheimnis, dem ich nicht auf die Spur kam.
Vor lauter kuppeln und koppeln vergaß ich darüberhin an meiner Hausarbeit zu feilen, das brachte mir zusätzliche Stunden vor dem flimmrigen Bildschirm ein. Das Fazit, der Teil, der mir in meiner Hausarbeit noch fehlte, fiel deshalb sehr blumig aus und enthielt lauter versteckte Andeutungen. Heute am frühen Morgen besah ich mir das Endergebnis noch einmal und weiß jetzt nicht, wie ich verfahren soll. Alles löschen und noch einmal schreiben? Alles so belassen? Wäre ich doch nur schon fertig mit dem Studium. Ich könnte am Institut für deutsche Sprache in die Fußstapfen des großen Detektivs Duk Ho Lee treten und am "Rückläufigen Wörterbuch der deutschen Sprache" arbeiten, der letzte und einzige Ort, an dem beide Begriffe gemeinsam gesehen worden sind.
Vielleicht sollte ich mich demnächst den Gänsfüßen widmen, das Wort liefert die Spuren gleich mit.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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