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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Der alltägliche K(r)ampf

Montag, 12. Dezember 2016

Bevor auch die letzten gehen, nochmal einen echten Scheißtext schreiben,

Ich kann es nicht mehr ertragen, diese Rants. Diese inflationäre Maulerei. Sie geht mir auf die Nerven. Außerdem geht mir dieses Heile-Welt-Getue auf die Nerven, Fernsehwerbung, Kochsendungen, Joko und Klaas. Wo war nochmal die Tagesordnung? Achja, die Tagesordnung. Kehren wir doch dahin zurück, als der Kalender noch ein Fremdwort aus einer Sprache war, deren Sprecher eine viel ältere und höhere Kultur besaßen als wir selbst. Als die Feste und Kriege noch ehrlich waren, als der Daumenhoch noch Leben rettete und nicht wie Briefmarken gesammelt wurde, als man noch Sprecher sagen konnte, ohne gleich den Binde-, Schräg- und Unterstrich mitzudenken.

Ich wünsche mir mal wieder so ein richtig ehrliches Fest. Mit einem scheißzähen Stück Vogelviech und einem Baum, der schon zwei Wochen davor so ordentlich nadelt, dass ein Sicherheitsabstand nötig wird. Ohne Spitze und ein paar kaputten LEDs zwischen den vielen heilen. Überlastete Steckdosen und Kabelsalate, Gefluche, Gejammer, Gesang und Gekuschel, Gefühl eben. Keinen, der einem das vormacht, der’s anders macht oder genauso, wie man es will oder gerade nicht will. Kein Krieg, kein Fest, kein Weihnachten, mein Weihnachten.

Wem der Pathos noch nicht die Hosentaschen ausbeult, der kann morgen wieder kommen und den Text nochmal lesen. Oder übermorgen. Oder danach.

Samstag, 19. November 2016

Ohne Rücklicht

Habe heute sturmfrei zu Hause. Wollte einen Film gucken, ging nicht. Dann ging es doch, dann schrie sich die Kleinste die Seele aus dem Leib. Die Frau ist aus. Als nach einer halben Stunde das Kind wieder schläft, gucke ich weiter. Eine halbe Stunde, dann schreit sie wieder, eine halbe Stunde lang. Alles versucht. Nichts geht. Schiele verzweifelt aufs Handy, ob ich nicht dochhhh

Dann beruhigt sie sich wieder. Mein Player hat sich aufgehängt. Ich habe natürlich nicht nachgeschaut, an welcher Minute ich stehen geblieben bin. Lade neu und will vorspulen, aber es geht nicht mehr. Das schmale Zeitfenster, in dem ich diesen Film gucken konnte, ist weg. Ich bin kein Typ für lange Erklärungen aus dem Netz, was ich denn anders oder besser machen könnte, damit es geht. War sowieso kein doller Film. Ich schiele nochmals auf das Handy. Vielleicht kommt sie ja bald. Dann gehe ich mir einen Schnaps kaufen.

Internet ist was für andere, denke ich. Mich haben sie abgehängt mit ihren Popups, Downloads und Updates. Habe alles ausgeschaltet. Windows 10 wollte ich nicht und den ganzen anderen Scheiß will ich jetzt auch nicht mehr. Sollte dieser Text hier nicht mehr erscheinen, so hat sich die letzte einigermaßen stabile Verbindung auch noch erledigt. Wäre nicht schade drum, nach außen dringt das ja hier schon seit ein paar Tagen nicht mehr.

Meine Frau hat heute auf dem Spielplatz ein Portemonnaie gefunden mit 130 Euro und zwei Karten darin, einer weiblich adressierten Kundenkarte eines semigroßen Kaufhauses und einer männlich adressierten EC-Karte. Der Name des Mannes klingt jünger, weshalb ich auf Facebook eine Nachricht an eine eventuell in Frage kommende Person gesandt habe: "Hallo ..., solltest du etwas vermissen?" Die letzte Aktivität des Nutzers war im Februar 2016, da hat er sein Profilbild geändert; von Pariser Terror Beileidsbekundung auf eine überbelichtete Parkszene bei Nacht. Ein roter Faden geht durch das Bild, das Rücklicht eines Fahrrads, das zu Beginn des Auslösens wohl noch im Bild gewesen sein muss. Als der Apparat fertig ist, ist kein Fahrrad mehr zu sehen, nur eben jener rote Faden entlang des Asphaltweges.

Das Blog hier scheint dieser rote Faden zu sein. Ich sitze auf dem Fahrrad und mein Rücklicht ist kaputt.

Donnerstag, 10. November 2016

Hinterm Erwartungshorizont geht's weiter

Für heute bin ich fertig. Mein Tagwerk begann gegen halb sechs und findet soeben sein Ende, indem ich hier noch ein paar lustlose Zeilen hinkritzele. Es begann in aller Frühe mit Satzgefügen, steigerte sich vom Elementaren hin zum Fundamentalen (Klafki) und erreichte seinen ersten Höhepunkt in der Visualisierung eben jenen Klafkitextes. Nach kurzer Mittagspause wurde über Erwartungshorizonte, Operatoren, Kompetenzen und Klausuraufgaben gebrütet, bis die letzte Synapse am Glühen war.

Ich habe keine Steckdose im Auto und musste deshalb mit dem Zigarettenanzünder vorlieb nehmen. Kaffee war auch keiner da, nur eine eiskalte Cola mit Kaffeearoma.

Zu Hause ging das Treiben in eine neue Runde. Erst die Kinder, dann eine kurze Ruh von fünf Minuten und das heute Erlebte wurde sortiert, justiert und eingeordnet. Danach folgte die Skizzierung der Aufgaben des morgigen Tages: schon wieder Satzgefüge, neu: Romananfänge, alt: Erwartungshorizont. Außerdem ist morgen Laternenumzug. Ich gehe morgen ohne Laterne, meine Synapsen haben bis dahin bestimmt noch ein bisschen Restlicht abzugeben.

Dienstag, 13. September 2016

Das ist Wahnsinn

Was ist nur mit los? Ich wache morgens auf und fange an Wolfgang Petry zu summen...

Montag, 23. Mai 2016

Kein Kinn

Ich musste heute etwas sehr seltsames erledigen. Wahrscheinlich gibt es dafür eine Lösung, die Lösung ist sogar höchstwahrscheinlich so einfach, dass ich aus Prinzip schon nicht darauf kam. Ich musste heute einen Fragebogen ausfüllen. Der Fragebogen kam als Anhang, als angehängtes Word-Dokument, in dem ich ein paar Dinge ankreuzen, mit Ja oder Nein zu beantworten hatte, ein paar Sachen anstreichen und andere wiederum streichen musste. Zu guter Letzt sollte ich das Dokument unterschreiben. Es stand da tatsächlich Unterschrift. Aber das war gar nicht zu guter Letzt. Das wirklich letzte, was ich mit dem Dokument tun sollte, war, es per Email zurückzuschicken, ausschließlich per Email

Ich habe dann etwas wirklich sehr Dummes getan, glaube ich. Ich druckte das Dokument nicht aus, unterschrieb es, scannte es ein und verschickte es per Mail. Nein, ich unterschrieb auf einem weißen Blatt Papier, scannte die Unterschrift ein und fügte sie dann als JPG-Datei in das Dokument an die betreffende Stelle ein. Mir ist bis jetzt nichts Besseres eingefallen, außer den zuvor beschriebenen Weg, den ich nicht eingeschlagen habe.

Vor ein paar Tagen, am späten Abend, öffnete ich diese Mail und füllte den Fragebogen schon einmal aus. Ich schickte ihn allerdings nicht zurück, weil ich für das Problem mit der Unterschrift einfach keine Lösung hatte. Ich trank ein, zwei Bier und das Problem blieb. Ich machte das Bier dafür verantwortlich und wollte das Problem nüchtern betrachten. Das traute ich mich eine Reihe von Tagen nicht. In meiner Verzweiflung trank ich fast jeden Abend Bier, bis ich mich heute Vormittag an das Problem heran wagte und die oben geschilderte Lösung produzierte.

Wozu dieses Dokument gut ist, werde ich Ihnen nicht sagen können aus lauter Peinlichkeit. Außerdem kenne ich mich weder mit der Rechtslage elektronischer Unterschriften genügend aus, noch mit technischen Details dazu. Aber als ich heute aus Flachs zu meiner Tochter sagte: „Guck‘ mal, die Taube kratzt sich am Kinn.“, antwortete diese mir: „Das geht doch gar nicht, die hat gar kein Kinn.“

Donnerstag, 7. April 2016

Urlaub

Mit eingebildeten Zahnschmerzen. Oder echten. Die Grenzen gehen fließend ineinander über, je länger man sich damit beschäftigt. Ein Teufelskreis.

Donnerstag, 31. März 2016

Lesebestätigung

Mails, die von mir eine Lesebestätigung einfordern, öffne ich nur noch an Tagen, die nicht mit g enden.
Der Mittwoch wird in Mittag umbenannt.

Lesebestätigung
Ich habe den Text gelesen.

Ja
Nein
Vielleicht

  Resultate

Shhhhh, 15:10h.

Samstag, 26. März 2016

Wau Wau

Der Jüngste ist gerade in der Wau Wau Phase. Das bedeutet so einiges. Auf der Straße werden alle vorbei laufenden Hunde ordentlich begrüßt und verabschiedet. Hunde, die zu weit weg sind, werden besonders laut gerufen, Hunde die nah dran sind auch. Nur Hunde, die nicht da sind, die werden leise angekündigt. Die sind dann eben noch woanders. Ärgerlich sind Hunde, die um Ecken verschwinden oder hinter Fahrzeugen. Da kann es schon mal passieren, dass das zweite Wau leiser klingt, als wäre der Rufer zwischendurch die Treppe hinuntergefallen.

Ganz bemerkenswert fand ich heute seine Feststellung, als eine Frau mit zwei angeleinten Hunden an uns vorüber ging. Da hieß es dann Wau Wau Wau Wau. Und weil es so schön war gleich nochmal: Wau Wau Wau Wau.

Blöd ist dafür, dass auch andere Tiere für Wau Waus gehalten werden. Vor allem kleine Kunststofftiere von Schleich. Der Eisbär ist Wau Wau. Das Reh ist Wau Wau. Der Tiger ist Wau Wau. Alles Wau Wau. Heute Morgen rief er mir zu, er hätte jetzt den Wau Wau, dabei war es der Eisbär. Nicht müde werdend erklärte ich ihm, dass es sich dabei um einen Eisbär handelt. Da nahm er den Eisbär und schlug ihn dem Ältesten auf den Kopf. Jetzt frage ich mich die ganze Zeit, ob er das mit einem Wau Wau nicht gemacht hätte.

Mittwoch, 23. März 2016

Manchmal

Krkkk! Heute ist es mal wieder ganz besonders schlimm mit dem Internet. Es geht einfach zu langsam. Es geht so langsam, dass ich mich manchmal frage, ob ich nicht wenigstens eine CD oder Diskette 2 einlegen könnte zwischendurch, nur fürs Gefühl versteht sich.

Ich habe vor etlichen Wochen mal ein Kabel von meinem Provider zugeschickt bekommen, dass ich statt des Splitters und den ganzen anderen Kabeln zu installieren hätte. Wieso, habe ich Dussel auch noch gefragt und bekam prompt zur Antwort, dass das heutzutage ganz anders läuft und so wie ich das installiert habe, dürfte es eigentlich gar nicht laufen.

Ich habe da ja gar nichts installiert. Ich habe lediglich ein paar Kabel irgendwo reingesteckt und so lange probiert, bis so etwas wie eine Internetverbindung zustande kam. Der Mitarbeiter, ich konnte seinen pikierten Blick ob meines Unverständnisses durch die Telefongabel kosten, wies mich nach mehrmaligem Nachfragen daraufhin, dass meine Weise völlig veraltet sei. Ich bräuchte keinen Splitter mehr.

Das Kabel habe ich verlegt. Haha. Verlegt im Sinne von verloren. Das liegt irgendwo herum, vielleicht haben es meine Kinder als Lasso benutzt oder als Angelschnur. Ich jedenfalls habe es nicht benutzt. Ich habe den Router neu gestartet und ihm Schläge und Erschütterungen aus nicht unbeträchtlicher Höhe angedroht. Jetzt läuft es wieder, manchmal. Manchmal aber auch nicht.

Dienstag, 23. Februar 2016

Lässig Gedrehtes mit ganz viel Rohr

Die Heizung streikte und niemand hatte daran herumgefummelt. Meine Frau hatte heute Morgen den Temperaturregler heruntergedreht. So wie wir es eigentlich immer handhaben, wenn niemand zu Hause ist, mehr nicht. Heute Abend ging sie, nicht mehr. Sie heizte und heizte aber kein Heizkörper wurde warm. Ich schaltete aus und wieder ein. Keine Veränderung. Scheiße.

Meine Frau war gerade aus dem Haus, als mir drei Dinge einfielen: einen Klempner anrufen, nichts tun oder etwas anderes. Ich entschied mich für etwas anderes und räumte alles frei. Die Schränke darunter und daneben, die Arbeitsplatte darüber und die Verkleidung für die Rohre, die nach unten an der Wand hinter den Schränken entlang laufen. Weil ich kein Licht unter der Therme hatte, holte ich mir einen kleinen Strahler fürs Fahrrad.

Ganz schön verstaubt das Teil, dachte ich, als ich von unten hineinleuchtete. Lauter Fussel hingen da herum und ein Plastikteil, ein schwarzes, das so aussah, als wäre es ein elektrisches Gerät, die Pumpe vielleicht?, das wackelte ein bisschen herum. Das muss so, beruhigte ich mich, da hat doch niemand dran rumgefummelt. Die Kinder kommen nicht in Frage, weil sie da oben nicht herankommen, und meiner Frau glaube ich das, wenn sie das sagt.

Mit Thermen ist es ja nicht ganz so heikel wie mit dem Inneren von Motorhauben. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich raus, welche Rohre für welche Warmwasserleitung verantwortlich waren, denn die Warmwasserversorgung ging noch, und welche Rohre somit übrigbleiben müssten für die Einspeisung der Heizkörper. Die Rohre verlaufen an der Therme herunter hinter einem Küchenschrank entlang. Der hat keine Rückwand, weil ich da nur Werkzeug und Getränke drin lagere, außerdem kommen so die echten Monteure immer gut an die Rohre heran.

Die Rohre verlaufen durch die ganze Wohnung. Ich verfolgte sie hinter den Schränken entlang, durch die Mauern hindurch, hinter anderen Schränken entlang. Durch den Fußboden, an Stellen, wo sie nicht an Wänden entlang gelegt werden konnten, verfolgte ich sie. Am Ende war ich ganz Rohr. Ich wusste alles über sie.

Was mir ein wenig Sorgen bereitete, war der Umstand, dass ich den Draht nicht mehr finden konnte, den wir vor geraumer Zeit als Temperaturfühler vorgestellt bekommen hatten von unserem Klempner. Der war irgendwie weg. Da wir aber auch einen neuen Heizkörper und an allen Heizkörpern neue Ventile bekommen hatten, war ich mir nicht mehr sicher, ob wir überhaupt noch einen hatten oder ob der gar nicht mehr gebraucht wurde neuerdings. Ich grübelte noch ein wenig und ging dann zurück in die Küche.

Dort angekommen fand ich heraus, wo ich den Heizkreislauf mit Wasser befüllen konnte und beschloss das als nächstes zu probieren. Ging nicht. Mit dem Aufdrehen des Hahns passierte gar nichts. Ach scheiße, da war ja noch ein Hahn, diesmal aber ohne Drehgriff. Zange also und aufdrehen. Den anderen Hahn hatte ich vorher wieder zugedreht, weshalb auch diesmal nichts passierte. Dann sickerte es in meinem Kopf und ich drehte den anderen Hahn wieder auf. Das Wasser lief.

Das Wasser lief ganz schön schnell, also drehte ich mal ganz schnell wieder zu. Wie weit ich den oberen Hahn, den ich nur mit der Wasserpumpenzange drehen konnte, drehen musste, hatte ich vergessen. Mein Adrenalinspiegel stieg noch schneller als der Wasserdruck, der dann plötzlich verharrte, bei 1,7 bar. Das war in Ordnung. Aber die Heizkörper wurden trotzdem nicht warm. Dafür hatte sich die Schlauchklemme des Zulaufschlauches gelöst und nun tropfte es am Schlauch herab auf den Küchenboden. Scheiße.

Ich hatte das Tropfen nur bemerkt, weil ich mir plötzlich wegen der vielen Rohre nicht mehr sicher war und alle erneut überprüft hatte. Wie sich herausstellte, war die Schlauchklemme daran schuld. Wahrscheinlich hatte sie dem Aufdrehen der Zuläufe nicht standhalten können und sich ein wenig gelöst. Ich holte einen großen Schraubendreher und drehte. Nach fest kommt ab, dachte ich noch und dann tropfte es nicht mehr auf den Küchenboden. Ein kleiner feiner Strahl landete auf dem unteren Boden des Küchenschrankes, hinter dem die Rohre entlang gehen. Supergeil!

Ich ging hinüber in die Toilette und drehte die Hauptwasserleitung ab, ließ das restliche Wasser aus dem nahegelegenen Hahn purzeln und besorgte mir eine größere Lampe. Die Funzel vom Fahrrad war einfach zu klein. Ich entwirrte meine Schreibtischlampe, stand blöd in der Küche herum und kramte dann endlich eine Verlängerungsschnur hervor, nachdem ich die einzige Steckdose in Reichweite als für mich in Frage kommende ausschloss, weil da bestimmt etwas wichtiges drin steckte, was ich jetzt gar nicht herausfinden wollte. Ich hatte schon genug mit diesen Rohren zu tun und den Wegen, die die in der Wohnung machten.

Als ich genügend Licht hatte, dachte ich kurz darüber nach nichts zu tun und rief dann den Klempner an. Vielleicht hat er ja einen Notdienst. Hatte er nicht. Ich ging hinunter zu unseren zuverlässigen Nachbarn, um sie nach einer Notfallnummer von unserem Klempner zu fragen. Hatten sie nicht. Bis vorhin ging nur die Heizung nicht, jetzt hatten wir auch kein Wasser mehr. Das hatte ich sauber hingekriegt.

Tiefe Atmung, Überlegen, Beruhigen, ein paar Handtücher zur Sicherheit, ganz viel Licht zwischen den Einlegeböden des Küchenschrankes und mit Schraubendreher und Rohrzange bewaffnet schraubte ich die Klemme ab. Der Schlauch rührte sich nicht, tropfte nicht und überhaupt war nichts zu machen. Also nahm ich die Schlauchklemme, drückte sie ein wenig weiter nach oben und drehte sie wieder fest zu. Dann drehte ich den Haupthahn auf und ging zurück zur Klemme, die hielt. Gut. Wasser ging wieder. Ich bin also nicht ganz blöd, dachte ich.

Doch was sollte ich mit der Heizung machen? Na klar. Internet! Ich gab die Typenbezeichnung ein, eine Junkers ZWN 18 irgendwas und schrieb dazu Pumpe, weil ich annahm, dass entweder die Pumpe kaputt sein muss oder es doch an dem fehlendem Temperaturfühler liegt. Dann ließ ich die Suchmaschine den Rest erledigen. Es wurde prompt geliefert. Kapitel xy auf Seite 26 hieß es: Wie stelle ich die Pumpe ein. Drei Einstellmöglichkeiten gibt es, wovon die erste nicht zulässig sei, weil sie nur für Heizungsanlagen ohne Regelung einzustellen geht. Ich dachte an den vermissten Draht, der uns als Temperaturfühler vorgestellt worden war von einem Klempner und daran, dass ich mit dieser Einstellung alle meine Probleme lösen würde. Nicht zulässig, nicht zu lässig!

Egal. Ich stellte alles ein und machte irgendwas falsch. Plötzlich erklang da ein Geräusch, was ich so nicht kannte und das Rohr, welches ich als Zuleitung für die Heizkörper entlarvt hatte, begann heiß zu werden. Ich drückte ein weiteres Mal alle Knöpfe und verstand nicht, was da jetzt passiert war, weil ich offensichtlich gar nichts verändert hatte. Die Heizkörper wurden warm.

Die Temperatur ist seitdem im Kinderzimmer von 15,4° C auf 18° C gestiegen. Hier vorn im Arbeits- und Esszimmer sind es schon beachtliche 19,6° C. Ich kühle gerade herunter, mit einem Bier.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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