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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Zwischen den Jahren ist ein Text

Nein, Sie haben sich nicht verklickt. Sie sind hier absolut richtig. Sie sind einem Link gefolgt, um hierher zu gelangen. Sie kommen aus der Zukunft, denn dieser Beitrag wurde bereits geschrieben, als der Link, der Sie hierher führte – genauso übrigens wie der Text, in dem der Link eingebettet war – noch nicht existierte. Das scheint paradox, ist es aber nicht.

Dröseln wir das Ganze einmal genauer auf. Sie kommen aus der Zukunft, sagte der Autor dieses Textes. Sie kommen als Rezipient eines Textes grundsätzlich aus der Zukunft, denn der Text muss ja vorher geschrieben worden sein, wie könnten Sie ihn sonst lesen. Das ist demzufolge keine große Sache. Die Sache, die daran tatsächlich ein wenig merkwürdig daherkommt, ist, dass der Link, dem Sie zu folgen bereit waren, in die Zukunft führt, die selbst Sie als Rezipient eines Textes, der relativ zu diesem Text hier bereits in der Zukunft liegt, noch nicht erreicht haben. Sie befinden sich sozusagen dazwischen.

Immer, wenn der Autor dieses Beitrags einen Text schreibt, der eine Fortsetzung impliziert, dann werden Sie nach dem erstmaligen Erscheinen dieses Textes genau hierhin weitergeleitet. Das hat den Vorteil, dass Sie einerseits nicht ins Leere gehen müssen und andererseits, dass Sie auch dahin wieder zurückkehren können, woher Sie gekommen sind; natürlich erst nachdem ich, als Text, Ihnen am Ende desselben den Link zurück zum ursprünglichen Beitrag zur Verfügung stelle. In der Zwischenzeit – man könnte auch sagen „zwischen den Jahren“ – können Sie sich hier getrost zurücklehnen und ein wenig weiter schmökern.

Dieser Text kann aber noch mehr. Aufgrund seiner wandelbaren Bezüge, nämlich der Herkunft auf der einen Seite und dem Ziel auf der anderen, lässt sich dieser Text zwar in seinen Wortlaut komplett wiedergeben und abspeichern, dennoch kann sich niemand sicher sein, das Original getroffen zu haben, weil der Ausgangspunkt ein anderer war und der Zielort ein ganz anderer sein könnte. Das Erste von beidem, also der Ausgangspunkt, ist sowieso nie der Fall, denn niemals kann ein Text auf zweimal auf die gleiche Weise gelesen werden. Das Zweite jedoch, der Link am Ende des Textes, kann bereits nach dem Erscheinen eines neuen Textes ein ganz anderer sein, als er es zuvor war. Die relevanten Informationen gehen verloren, wie Sie hierher gekommen sind genauso wie der Ort, wohin sie gelangen, sobald der Autor die Daten des Links verändert. Sie bekommen diesen Text deshalb nie so richtig zu fassen.

Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, auf mich, diesen Text, zu treffen. Das passiert zum Jahreswechsel. Das liegt an der Überschrift des Textes und ist nicht weiter schlimm, denn auch Sie können natürlich dem Link am Ende dieser Zeilen folgen und landen höchstwahrscheinlich bei einem mehr oder weniger aktuellen Projekt des Autors dieser und anderer Zeilen.

Der Autor hat die Überschrift auch genau aus diesem Grund gewählt. Früher, so hörte er einmal in einer Radiosendung, war nämlich der Jahreswechsel keine Sache, die das gemeine Volk mit einem Abreißkalender gemütlich vor der Zentralheizung verfolgte. Das war eher ein Zeitraum denn ein Zeitpunkt. Mittlerweile können wir den Jahreswechsel sekundengenau vorausberechnen, uns mit Sektgläsern auf die Straße stellen und bis zur Sekunde Null hinunterzählen. Diese diffuse Zeit „zwischen den Jahren“ ist uns in der Wirklichkeit längst abhanden gekommen. In der Digitale aber lebt sie weiter, sie ist dort nicht berechenbar, noch nicht.

Aber zurück zum Jahreswechsel: weil es draußen kalt ist, normalerweise Schnee und Eis für Unbehagen bei der Fortbewegung sorgen, entwickelte sich neben vielem Anderen so etwas wie dieser Spruch, man solle doch gut reinrutschen ins neue Jahr. Einerseits war weder der genaue Zeitpunkt zu benennen und andererseits war die eigene Fortbewegung eher fremdbestimmt, und aus Mangel dieser eigenen Kontrolle machte man diese sozusagen zur Tugend. Genauso wie man Hals- und Beinbruch wünscht, wünscht man, gut ins neue Jahr hineinzurutschen.

Sie sehen also: das Alte ist bereits passiert, Sie lasen davon, und das Neue muss noch auf sich warten lassen. In der Zwischenzeit können Sie sich hier ein bisschen was anlesen und so tun, als wäre heute Silvester. Lassen Sie es krachen und einen guten Rutsch!
Bubi40 - 31. Dez, 15:38

ich habe mal dem ursprung vom "guten rutsch" und dem "hals- und beinbruch" nachgespürt ...
die juden geben uns nicht nur in der bibel oft den ton vor ...
"Rosch ha-Schana" (anfang des jahres) ist das jüdische neujahrsfest, man wünscht sich also "guten rosch" ...
und aus dem jiddischen segensspruch "Hasloche un Broche" (glück und segen) wurde eben "hals- und beinbruch ...
vielleicht ist das ja auch einem anderen neu, wie es mir neu war, dann muss es ja nicht zwingend gelöscht werden ... ;-)
ich aber wünsche einen guten rutsch nebst hals- und beinbruch !!!

diefrogg - 1. Jan, 11:32

Na, da kann man ja gleich noch...

etwas dazulernen, wenn man sich so leicht verkatert unter der Bettdecke hervorgewagt hat. Habe ich mich doch letztens tatsächlich gefragt, warum man sich denn nun eigentlich Hals- und Beinbruch wünsche. Das wünsche ich Ihnen jetzt auch!

Die Sache mit dem selbstrezyklierenden Text muss ich mir noch ein paarmal überlegen. Vielleicht verstehe ich morgen - mit etwas klarerem Kopf - was da genau gemeint ist.
www.neukölln.org - 1. Jan, 14:31

@BUBI40

Kleine Korrektur: Das Hebräische Rosh (ראש) bedeutet nicht Anfang, sondern Kopf. Aber der ist ja auch nicht weit vom Hals entfernt ...
Bubi40 - 1. Jan, 16:47

nun ja ... bei Wikipedia ist zu lesen :"Rosch ha-Schana ... Hebräisch ‏ראֹשׁ הַשָּׁנָה‎ ‚Haupt des Jahres‘, ‚Anfang des Jahres‘". mir scheint die zweite möglichkeit im zusammenhang mit dem "guten rutsch" die bessere zu sein.
aber das kann man natürlich auch anders sehen ... ;-)
Bubi40 - 1. Jan, 17:00

@ DIEFROGG

da bedanke ich mich doch ganz artig ...
Shhhhh - 1. Jan, 19:15

Ich denke nicht, dass das mit dem Hebräischen stimmt. Dagegen stehen einige Forschermeinungen, hier nur die zwei überzeugendsten:

http://www.sprachlog.de/2008/01/01/hatten-sie-einen-guten-rutsch/

http://www.deutschlandradiokultur.de/guten-rutsch-was-sie-immer-ueber-sprichwoerter-wissen.970.de.html?dram:article_id=273111
Bubi40 - 2. Jan, 10:22

;-)))

da kann man mal sehen ... es ist niemandem zu trauen ...
hier meine quelle :
http://de.wikipedia.org/wiki/Rosch_ha-Schana
Trithemius - 1. Jan, 21:29

Nicht nur Texte, die Blogs als ganzes stehen außerordentlich seltsam in der Zeit. Man kann darin sogar die Vergangenheit verändern. Anfangs hatte mein Twoday-Blog grundsätzlich Blogsatz. Aber wegen der vielen Gießbäche stellte ich ihn irgendwann auf linksbündigen Flattersatz um. Und hast du nicht gesehen, da hatten Jahre alte Texte plötzlich Flattersatz, bevor ich "Apfelfruchtsaftgetränk" sagen konnte.

Frohes neues Jahr

Shhhhh - 2. Jan, 12:53

Wäre es noch schneller geworden, wenn du stattdessen Apfelsaft gesagt hättest? Vielleicht steht sogar das Internet insgesamt noch ganz seltsam in der Zeit?
Ich wünsche ebenfalls ein Frohes Neues Jahr!

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