Willkommen

Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

Kontakt

shhhhtwoday(at)googlemail.com

Aktuelle Beiträge

Später Kaffee II
Seit neuestem habe ich einen Kollegen (abgeordnet von...
Shhhhh - 27. Mär, 15:14
Ich wusste, das war die...
Ich wusste, das war die richtige Entscheidung!
Shhhhh - 24. Jan, 07:13
Das Paket für später...
Das Paket für später käme sonst ja überhaupt nie dran...
iGing - 23. Jan, 19:19
Später Kaffee
Jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit komme, gehe ich in...
Shhhhh - 21. Jan, 21:52
Sehr plastisch geschildert
Was brütet wohl derweil die EI aus, die echte Intelligenz...
Gernial - 12. Jan, 08:23

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Theater

Gestern stand ich nicht auf der Bühne, um ein nicht mehr benötigtes Bühnenbild durch ein neues zu ersetzen. Ich war wie die meisten der Anwesenden auf der Tribüne mit Zusehen und -hören beschäftigt. Es spielte Superhero.
Superhero ist ein Comic-Held, der keine Frau bekommt, weil er ständig furzen muss. Er ist zwar unverwundbar aber eben mit Handicap. Der 14jährige Junge, aus dessen Feder der Superhero stammt, hat Krebs. Die Chemo bringt anscheinend Hoffnung, später jedoch wird klar, dass der Junge sterben wird. Er hat sich damit bereits frühzeitig abgefunden. Seine Eltern wollen dass er kämpft - für sie, für sein Leben.
Insgesamt ist das Stück sehr gut gelungen. Wenige Akteure, die abwechselnd durch ein Mikro direkt zum Publikum sprechen ( u.a. der schrullige und auf der Krebsstation von allen gemochte Pfleger Roy, der nach Drogenkarriere und Obdachlosigkeit endlich Leute findet, die seinen Humor verstehen ) und/oder in die Handlung mit einbezogen werden. Dialoge, Monologe, eine Videoleinwand, auf der die Comicstrips des Jungen laufen. Passt.
Das Publikum war ziemlich jung ( wen wunderts, war ja das Junge Theater ) und vieles, was ich als tragisch empfand - nicht nur weil es überzeichnet oder karikiert dargestellt wurde - wurde mit Kichern und Lachen begleitet. Daraus will ich dem Publikum absolut keinen Vorwurf machen, denn die Intention lag natürlich genau darauf. Die Mutter liest hunderte Bücher, um jedes bißchen der Krankheit ihres Sohnes zu verstehen und ihn zu belehren, der Vater macht auf Kumpel und raucht mit seinem Sohn einen Joint - gegen die Panikattacken. Der älter Bruder schaltet ab und flüchtet ins Theatralische, er lügt und übertreibt, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden, von seinen Eltern. Und das Publikum - aus sicherer Entfernung - darf über vieles Lächeln oder sogar Lachen. So hat jeder seine eigenen Wege, um mit so etwas fertig zu werden, der "Superhero" muss sie alle erleiden - das war das Tragischste. Wahrscheinlich hätte er lieber mit dem Publikum gelacht. Für mich blieb der Schrecken trotzdem haften, die ganze Zeit.

Jetzt gehe ich das Bühnenbild abbauen, es wird nicht so sein, wie sonst.

Suche

 

Status

Online seit 5239 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 27. Mär, 15:16

Lesen

Credits


xml version of this page
xml version of this page (summary)
xml version of this page (with comments)

twoday.net AGB

Blogverzeichnis Creative Commons Lizenzvertrag
Shhhhh.

Alles nur Theater
Auf Spatzen geschossen
Auslaufmodell Buch
Den Ball gespielt
Der alltägliche K(r)ampf
Die kleine Form
Gedankeninseln
Geldregierung Arbeitsplatz
Gelegenheitslyrik
HaCK
Herr Fischer
Klassenraum
Links
Mensagespräche
Nichts Spezielles
Ohne Brille
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren