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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Tatütata mit Schleife

Leider war ich heute Morgen auf der "falschen" Straßenseite unterwegs, denn mir bot sich ein wirklich grotesker Anblick. Eigentlich bot sich mir dieser Anblick gerade deswegen, weil ich auf der falschen Straßenseite unterwegs war, weshalb ich mich durchaus fragen könnte, was denn nun eigentlich zuerst da war. Und drehte sich diese Episode nicht so herrlich um sich selbst, wäre sie auch keine Erwähnung wert gewesen, aber ich sollte nun wirklich davon anfangen, sonst ist nachher alles schon verraten, bevor ich überhaupt dazu kommen konnte, sie zu erzählen.

Ich ging also heute Morgen gegen kurz vor 8 aus dem Haus und mir bot sich ein völlig normales Bild. Mein Sohn, dessentwegen ich überhaupt das Haus verließ – er wurde von mir zur Kita chauffiert – sang ein mit der allseits bekannten Melodie unterlegtes, lautes „Tatütata“ und ich, in Erwartung einer Sirene, spitze die Ohren. Die Augen hätte ich richten sollen, denn sein Ton galt einem stummen Martinshorn, einem ausgeschalteten Blaulicht auf dem Dach eines T4 auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Das Polizeiauto stand direkt in der Ausfahrt einer Kreuzung, versperrte sowohl den abgesenkten Bordstein des Fußweges als auch die Einmündung der Straße. Mit dem Kinderwagen, wäre ich auf dieser Straßenseite unterwegs gewesen, hätte ich einen großen Umweg in Kauf nehmen müssen, um daran vorbei zu manövrieren. Da ich aber auf der „richtigen“ Straßenseite ging, war alles kein Problem. Schaulustig besah ich mir also das Treiben der beiden Beamten. Eine Polizistin saß mit einem Gerät bewaffnet auf dem Beifahrersitz und tippte darauf herum, während ihr Kollege in der offenen Tür stand und seine Hand bereithielt. Sogleich entsprang dem Gerät ein Zettel, dieser, vom Polizisten abgerissen, wanderte von der Hand getragen zur gegenüberliegenden Einmündung der eben beschriebenen Straße und wurde dort an einem roten Fahrzeug befestigt.

Das rote Fahrzeug nämlich, parkte so dicht an der Kreuzung, dass sowohl die Einfahrt in die Kreuzungseinmündung für andere Autos als auch die Benutzung des abgesenkten Bordsteins für Fußgänger maßgeblich erschwert wurde. Ich habe mich nicht getraut, einen Zettel aus meinem Notizbuch zu reißen und den beiden Polizisten ans Auto zu heften, weil sie die Straße und den Fußweg versperrten. Ob sie es mit Humor genommen hätten, das habe ich mich trotzdem gefragt.
la-mamma - 6. Nov, 14:01

sie haben wahrscheinlich gut daran getan, es sich zu verkneifen ... womöglich hätten sie dann auch eine humorvolle anzeige wegen beamtenbeleidigung bekommen

Shhhhh - 6. Nov, 14:04

Also war ich doch auf der richtigen Straßenseite, da bin ich ja beruhigt.

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