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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Schmunzeln

Gestern Abend stand ich für geraume Zeit an einer Supermarktkasse hinter einem dicken Mann. Dieser hatte seine Waren aufs Band gelegt, guckte zu mir hinüber und überlegte; vielleicht überlegte er, mich vorzulassen, weil ich nur einen Artikel hatte, entschied sich dann aber anders und sortierte seine Sachen wieder um, akkurat am Band ausgerichtet bis auf die beiden Schnittbrote am Ende. Vielleicht drehte er sich aber auch zu mir um, weil ich leise vor mich hin summte, ich hatte nämlich, wie so oft, einen Ohrwurm, den er vielleicht trotz seiner Ohrstöpsel in einer Liedpause mitbekommen hatte.

Ich habe ständig Ohrwürmer und kann sie nur so lange behalten, bis ich einen neuen habe. Was ich gestern für einen Ohrwurm hatte, weiß ich gar nicht mehr, denn heute Morgen bin ich aufgewacht und summte die ganze Zeit die Melodie von „Das ganze Leben ist ein Quiz“ von Hape Kerkeling.

Neulich las ich „Kühn hat zu tun“ von Jan Weiler, dessen Kommissar ja auch ständig einen Ohrwurm hat und sich nicht daran erinnern kann, woher dieser kommt. Dem Leser des Romans kommt das nicht so spanisch vor, wenngleich die vollständige Erklärung erst am Ende des Buches kommt. Assoziationen, Erinnerungsfetzen aus den großen kursiven Passagen deuten in dem Buch auf die Herkunft dieser Ohrwürmer hin.

Es gibt ja Bücher, in denen habe ich die kursiven Passagen manchmal nicht zu Ende gelesen, sondern einfach überblättert. Spontan fällt mir da „Der Turm“ von Uwe Tellkamp ein, da waren diese Stücke manchmal doch ein wenig zu arg verschroben. Ich dachte auch, dass Huxley in „Kontrapunkt des Lebens“ solche Passagen hätte, aber ich habe sie auf die Schnelle nicht gefunden, dafür aber jede Menge Anstreichungen. Eine davon lautete: „Gottesdurstig kamen die Männer aus den spirituellen Wüsten der Werkstatt und des Büros zum Tempel der Spirituosen.“ Das brachte mich zum Schmunzeln.

Ich hatte gestern Abend nämlich lediglich eine Flasche Wein auf das Laufband gelegt, die dann, eingekeilt von zwei Warentrennern, vor sich hin rollte. Ich schmunzelte auch (was für ein herrliches Wort: schmunzeln!) über den Mann an der Kasse vor mir, der seine Waren neu sortierte und dabei die Schnittbrotpackungen vergaß und nicht an der Kante ausrichtete. In Gedanken schob ich die Packungen zurecht und nickte ihm dann aufmunternd zu, als er sich deshalb zu mir herum drehte. In Wirklichkeit schmunzelte ich nur, das hörte er diesmal nicht.
Trithemius - 6. Mai, 15:02

Titanic-Chef Thomas Gesella hat mal eine Satire von mir abgelehnt mit den Worten: "Wir mussten nicht schmunzeln." Das fand ich so schön, dass es mich die Enttäuschung verschmerzen ließ.

Shhhhh - 6. Mai, 15:22

Dass sie sich das immer noch abgerungen haben, kann nur bedeuten, dass sie Spaß an der Arbeit hatten.
Trithemius - 6. Mai, 19:23

Ja, vor allem die Erkenntnis, dass in der Titanicredaktion fein geschmunzelt wird und nicht etwa hämisch gegrinst oder gewiehert, wirft doch ein ganz anderes Licht auf den Gemütszustand von Satirikern.
Mr. Spott - 7. Mai, 22:36

Gerade passiert,

beim Lesen dieses Beitrages. Aber wo wird denn heute sonst noch geschmunzelt? Ich kann mich kaum noch daran erinnern, wann letztmalig jemand dieses Wort benutzt hat.
Es wird doch überall nur noch gelacht, obwohl das viel gefährlicher ist, wie kranklachen oder totlachen beweisen. Bei Google findet man nur 1,1 Mio Einträge über schmunzeln, aber 37,6 Mio Ergebnisse zu Lachen.
Na gut, vielleicht sind da auch die Wasserlachen mit drin.

la-mamma - 8. Mai, 11:41

es wird doch auch gar nicht mehr gelacht, sondern gelolt.
Shhhhh - 8. Mai, 12:17

@Mr.Spott: Das schmunzeln stirbt aus, die großen Gefühlsausbrüche sind schwer im Kommen.

@La-Mamma: Ich habe noch nie gelolt...
Mr. Spott - 8. Mai, 18:00

Alles

geschieht zum ersten Mal.
Heut hab ich erstmals laut gelolt.
la-mamma - 8. Mai, 11:43

irgendwo hab ich aufgeschnappt, dass ohrwürmer sofort verschwinden, wenn man kaugummi kaut. fragt sich nur, was das kleinere übel ist;-)

PS: die frau testsiegerin wird mir nie verzeihen, dass ich ihr den turm geschenkt hab (selbstverständlich nach eigener fast vollständiger lektüre) und sie sich deshalb zum lesen (bis zur hälfte ...) gezwungen fühlte;-)

Shhhhh - 8. Mai, 12:19

Kaugummi ist meine Sache nicht, aber den Turm fand ich insgesamt schon gut. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich mich mit geschenkten Büchern ebenfalls sehr schwer tue, lieber lasse ich mir Gutscheine aus Buchläden schenken.

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