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Das Attentat - ein hundsgemeiner "falscher Freund"

…Im Volksmund ist es seit alter Zeit üblich, zur Bezeichnung von Männern dadurch Substantiva zu bilden, daß man an ein Substantiv, das eine Sache bezeichnet, oder an ein anderes Nomen die Endung er hängt…

…Im Buchhandel spricht man von Sortimentern, in der gelehrten Welt von Naturwissenschaftern und Sprachwissenschaftern, in der Malerei von Landschaftern, und in der Politik von Botschaftern, Reformern und – Attentätern!*)…


*)Apotheker und, was man im Volke auch hören kann, Bibliotheker ist anders entstanden, es ist verstümmelt aus apothecarius und bibliothecarius. Attentäter wurde anfangs nur als schlechter Witz gebildet (es hätte auch Täter genügt); aber törichte Zeitungsschreiber haben es dann in vollem Ernst nachgebraucht.

Gefunden in Wustmanns "Allerhand Sprachdummheiten. Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen."
Trithemius - 15. Jul, 13:48

Das passiert, wenn interessierte Laien wie Wustmann sich zum Geißler von "Sprachdummheiten" aufschwingen, hier glaubt er ganz volksetymologisch, dass Attentat etwas mit Tat zu tun hätte, was du sicher mit "falscher Freund" gemeint hast.

Shhhhh - 15. Jul, 17:39

Wustmann war promovierter Philologe. Der wusste sehr genau, woher das Wort Attentat kam und hat sich in seiner Anmerkung - nicht zum ersten Mal - über die seiner Meinung nach wahren Sprachverhunzer ausgelassen: die Zeitungsredakteure.

Mit falschem Freund meinte ich genau das, bin mir allerdings gar nicht sicher, ob dieses Wortbeispiel überhaupt in eine der vielen Kategorien von "falschen Freunden" passt.
Trithemius - 15. Jul, 17:53

GOtt schütze uns vor den Philologen! Woher weißt du, dass er wusste, woher Attentat stammt, wenn er doch so eine verdächtige Gleichsetzung von Attentäter und Täter vornimmt? Dass er die Zeitungsredakteure zu "Sprachverhunzern" erklärt, macht ihn zum ängstlichen Sprachpfleger, als ob sich eine lebendige Sprache von ein paar Zeitungsschreibern verhunzen ließe.
Shhhhh - 15. Jul, 19:19

Da er Altphilologe war, wäre es doch sehr verwunderlich, wenn er nicht gewusst hätte, dass das aus dem Französischen stammende Attentat auf die lateinische Wurzel attentare zurückgeht.
Ich finde seine Erklärung, "...Attentäter wurde anfangs nur als schlechter Witz gebildet...", eigentlich ausreichend, um zu verstehen, wie er das gemeint hat. Etwas ähnliches habe ich schon zu anderen Wortneuschöpfungen gehört, die anfangs durchaus scherzhaft gemeint waren und dann plötzlich in den allgemeinen Sprachgebrauch übergingen, bis sich irgendwann nicht einmal mehr der Hinweis im Wörterbuch (Duden, u.a.) fand, dass es sich dabei um eine scherzhaft gemeinte Wortschöpfung handelt. Außer "nichtsdestotrotz" fällt mir jetzt leider kein weiteres Beispiel ein, aber ich bin sicher, du kennst solche Wörter selbst zur Genüge.
Trithemius - 15. Jul, 20:07

Was ist so schlimm daran? Jedes unserer Wörter ist eine versunkene Metapher, sagt, wenn ich mich recht erinnere, der Sprachphilosoph Fritz Mauthner, und manches Wort ist als Scherzwort geboren.
Shhhhh - 15. Jul, 20:17

Ich finde da überhaupt nichts schlimmes dran, ich fand das Beispiel bemerkenswert. Deshalb habe ich es hier hereingestellt. Herr Lo bat im letzten Kommentar um "mehr Info's", da dachte ich mir, passt das ganz gut, weil es zugleich aufzeigt, in welche Richtung Wustmann gern austeilt.

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