Brennendes Mikado im Flurfenster
Die Fensterscheiben des Hausflurs unseres Hauses gehen nach hinten raus und wenn ich, so wie jetzt, mit dem Sessel rechts der Balkontür sitze, geht mein Blick des Öfteren auf die Fensterscheibe zwischen der 3. und 4. Etage. Alle anderen Fenster gehören zu Wohnungen. Sie sind deshalb ihrer Etage entsprechend angeordnet und liegen etwas höher als das Flurfenster. Dieses hängt irgendwie zwischen den Stockwerken, als hätte das Flurfenster es einfach nicht mehr rechtzeitig geschafft, in der Höhe mit den anderen aufzuschließen. Es kann einem schon leid tun, wie es da so herumhängt.
In den anderen Fenstern tummeln sich die Grünpflanzen auf den Fensterbänken oder bunte Vorhänge zieren den Raum dahinter oder es strömt einfach nur warmes Licht daraus hervor. Das Flurfenster hat das alles nicht, es ist nur dunkel. Nicht einmal der Himmel will sich darin spiegeln. Er schickt nur einen schwachen Abgesang seiner Herrlichkeit und färbt das dunkle Fenster zu einem dunklen Fenster mit blauer Tönung um.
Doch dann kommt plötzlich Bewegung auf die Fensterscheibe. Ein leuchtend gelbes V – nicht wie ein Victoryzeichen zweier Finger, eher wie zwei dicht beieinander liegende brennende Mikadostäbchen, die sich an der Spitze berühren – kriecht die Scheibe entlang nach unten. Ich drehe mich um in Richtung Abendhimmel und suche dort nach dieser Erscheinung. Ich glaube kaum, dass im Flur zwei brennende Mikadostäbchen die Fensterscheibe herunterkriechen. Ich finde sofort den Flieger. Seine leuchtende Triebwerkskorona war sich nicht zu schade, dem Flurfenster ein wenig mehr Sinn zu verleihen, auch wenn ich dafür erst ihr echtes Abbild suchen wollte. Ich drehe mich zurück und schaue den brennenden Mikadostäbchen bei ihrem Untergang auf der Fensterbank zu.
In den anderen Fenstern tummeln sich die Grünpflanzen auf den Fensterbänken oder bunte Vorhänge zieren den Raum dahinter oder es strömt einfach nur warmes Licht daraus hervor. Das Flurfenster hat das alles nicht, es ist nur dunkel. Nicht einmal der Himmel will sich darin spiegeln. Er schickt nur einen schwachen Abgesang seiner Herrlichkeit und färbt das dunkle Fenster zu einem dunklen Fenster mit blauer Tönung um.
Doch dann kommt plötzlich Bewegung auf die Fensterscheibe. Ein leuchtend gelbes V – nicht wie ein Victoryzeichen zweier Finger, eher wie zwei dicht beieinander liegende brennende Mikadostäbchen, die sich an der Spitze berühren – kriecht die Scheibe entlang nach unten. Ich drehe mich um in Richtung Abendhimmel und suche dort nach dieser Erscheinung. Ich glaube kaum, dass im Flur zwei brennende Mikadostäbchen die Fensterscheibe herunterkriechen. Ich finde sofort den Flieger. Seine leuchtende Triebwerkskorona war sich nicht zu schade, dem Flurfenster ein wenig mehr Sinn zu verleihen, auch wenn ich dafür erst ihr echtes Abbild suchen wollte. Ich drehe mich zurück und schaue den brennenden Mikadostäbchen bei ihrem Untergang auf der Fensterbank zu.
Shhhhh - 2. Mai, 02:00