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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Montag, 28. März 2016

Tatort und Sushi

Um gleich mit einem Vorurteil aufzuräumen: Es liegt nicht am frischen Fisch, den man montags nicht bekommt, dass der Sushimann um die Ecke am Montag geschlossen hat. Es liegt am Umsatz. Wenn es nicht am Umsatz läge, würde der Sushimann am Ostermontag geschlossen haben, denn da gäbe es auch keinen frischen Fisch.

Wahrscheinlich ist der Fisch vom Ostermontag sogar unfrischer als der Fisch an gewöhnlichen Montagen wäre, weil der Freitag davor nicht auch schon frei war. Vielleicht wäre aber der Fisch am Montag nach Christi Himmelfahrt der Unfrischeste, weil der Mittwoch der Vorwoche bereits der letzte Arbeitstag war: Donnerstag ist Feiertag, Freitag ist Brückentag und Wochenende ist ja bekanntlich Wochenende. Aber das sind alles Mutmaßungen, denn am Montag nach Christi Himmelfahrt hat der Sushimann geschlossen.

So, und nun die sorgfältige Beobachtung: Vor dem Tatort ist beim Sushimann immer die Hölle los. Die Bestellungen trudeln dutzendweise ein. Ständig sieht man die Leute ein- und ausgehen, Bestellungen aufgeben und abholen. Unsere Bestellung ist da nur eine von vielen, und so dauert es bis zu einer Stunde von mir zu Haus zu mir nach Haus mit einer Portion frischem (sonntags, Mutmaßung) oder weniger frischem (montags, Mutmaßung) Fisch im Gepäck.

Das liegt nicht am Montag und auch nicht am Sonntag. Das liegt am Tatort. Nun könnte natürlich der kluge Einwender einwänden, hier habe neben der Rechtschreibreform auch meine Kundigkeit des Fernsehprogramms versagt, denn auch am Sonntag lief ja ein Tatort. Dem ist aber nicht so. Beim Tatort nämlich zählt nur frische Ware. Da ist es völlig egal, ob diese am Sonntag oder am Ostermontag gesendet wird. So ist das. Was Sie daraus jetzt machen ist Ihre Sache, ich habe vorgesorgt:

Samstag, 26. März 2016

Wau Wau

Der Jüngste ist gerade in der Wau Wau Phase. Das bedeutet so einiges. Auf der Straße werden alle vorbei laufenden Hunde ordentlich begrüßt und verabschiedet. Hunde, die zu weit weg sind, werden besonders laut gerufen, Hunde die nah dran sind auch. Nur Hunde, die nicht da sind, die werden leise angekündigt. Die sind dann eben noch woanders. Ärgerlich sind Hunde, die um Ecken verschwinden oder hinter Fahrzeugen. Da kann es schon mal passieren, dass das zweite Wau leiser klingt, als wäre der Rufer zwischendurch die Treppe hinuntergefallen.

Ganz bemerkenswert fand ich heute seine Feststellung, als eine Frau mit zwei angeleinten Hunden an uns vorüber ging. Da hieß es dann Wau Wau Wau Wau. Und weil es so schön war gleich nochmal: Wau Wau Wau Wau.

Blöd ist dafür, dass auch andere Tiere für Wau Waus gehalten werden. Vor allem kleine Kunststofftiere von Schleich. Der Eisbär ist Wau Wau. Das Reh ist Wau Wau. Der Tiger ist Wau Wau. Alles Wau Wau. Heute Morgen rief er mir zu, er hätte jetzt den Wau Wau, dabei war es der Eisbär. Nicht müde werdend erklärte ich ihm, dass es sich dabei um einen Eisbär handelt. Da nahm er den Eisbär und schlug ihn dem Ältesten auf den Kopf. Jetzt frage ich mich die ganze Zeit, ob er das mit einem Wau Wau nicht gemacht hätte.

Freitag, 25. März 2016

Kellerphantasien

Habe heute den Keller ausgemistet und altes, von unseren Vormietern hinterlassenes Holz dazu genutzt, die Wände neu einzukleiden. Sieht gut aus. Hält wahrscheinlich nicht lange. Die restlichen Wände, also die, die nicht zu anderen Kellern hin geneigt sind und deshalb aus Stein, werde ich verputzen und streichen. Ich will mir dort unten ein Büro einrichten.

So ein Büro im Keller hat ja irgendwie was. Mindestens schlechte Luft. Vielleicht schreibe ich dort unten aber meinen ersten Roman. Oder ich schreibe dort gar nichts, weil uns im Spätsommer, natürlich erst, wenn ich mit allen Umbauten und Einbauten fertig bin, ein Haufen Außerirdischer besucht, die die Überlebenden nur „Die Heuschrecken“ nennen werden. Die werden ganz friedlich von Fortschritt und Einheit sprechen und alles einsammeln, was hier an Menschen zu haben ist. Die werden sie dann aufessen und die Widerspenstigen werden sie danach einfangen und ebenfalls aufessen.

Wir, also meine Familie und ich, überleben „Die Heuschrecken“, weil sie uns in dem Kellerversteck nicht finden konnten. Dann leben wir ein Leben in Suas und Braus, weil ein paar Supermärkte direkt in der Nachbarschaft liegen und wir die einzigen Überlebenden sind. Danach gründen wir mit anderen Überlebenden anderer Städte eine völlig neue Weltgesellschaft und werden von außerirdischen Jägern, die „Die Heuschrecken“ verfolgen und vernichten wollen, über deren böse Taten im Universum aufgeklärt. Nebenbei erhalten wir die Technik für interstellare Reisen und grenzenloser Energie und sind fortan ebenfalls Mitglied im Club der Jäger.

Und alles nur, weil ich den Keller ausgemistet habe. Mann, oh Mann!

Mittwoch, 23. März 2016

Manchmal

Krkkk! Heute ist es mal wieder ganz besonders schlimm mit dem Internet. Es geht einfach zu langsam. Es geht so langsam, dass ich mich manchmal frage, ob ich nicht wenigstens eine CD oder Diskette 2 einlegen könnte zwischendurch, nur fürs Gefühl versteht sich.

Ich habe vor etlichen Wochen mal ein Kabel von meinem Provider zugeschickt bekommen, dass ich statt des Splitters und den ganzen anderen Kabeln zu installieren hätte. Wieso, habe ich Dussel auch noch gefragt und bekam prompt zur Antwort, dass das heutzutage ganz anders läuft und so wie ich das installiert habe, dürfte es eigentlich gar nicht laufen.

Ich habe da ja gar nichts installiert. Ich habe lediglich ein paar Kabel irgendwo reingesteckt und so lange probiert, bis so etwas wie eine Internetverbindung zustande kam. Der Mitarbeiter, ich konnte seinen pikierten Blick ob meines Unverständnisses durch die Telefongabel kosten, wies mich nach mehrmaligem Nachfragen daraufhin, dass meine Weise völlig veraltet sei. Ich bräuchte keinen Splitter mehr.

Das Kabel habe ich verlegt. Haha. Verlegt im Sinne von verloren. Das liegt irgendwo herum, vielleicht haben es meine Kinder als Lasso benutzt oder als Angelschnur. Ich jedenfalls habe es nicht benutzt. Ich habe den Router neu gestartet und ihm Schläge und Erschütterungen aus nicht unbeträchtlicher Höhe angedroht. Jetzt läuft es wieder, manchmal. Manchmal aber auch nicht.

Donnerstag, 17. März 2016

Gunz ulbern

Gestern kum mir die Idee von dem Volk, dus ein u wie a spricht and undersheram. Heute finde ich die Idee irgendwie blöd. Stellen Sie sich nar mul vor, wus aus den gunzen Wörtern werden wärde. Die Ununus zam Beispiel oder die Huselnass, farchtbur!

Sonntag, 13. März 2016

Ein begrenzter Zeitraum kostenlos

Das ploppte heute nicht zum ersten Mal auf meinem Bildschirm auf. Wenn ich nicht so ein absoluter Idiot in solchen technischen Fragen wäre, ich würde morgen ein anderes Betriebssystem installieren. Und ich bin mir sicher, die wissen das. Die wissen, dass ich ein Vollpfosten bin, wenn es nur darum geht, html und flash auseinanderzuhalten.

Die führen mich vor. Diese Formulierung, "Sie erhalten das Upgrade auf Windows 10 einen begrenzten Zeitraum kostenlos.", die ist wie für mich gemacht. Die verhohnepipeln mich: "Ja, kostenlos. Vollversion von Windows 10, keine Testversion." Die machen das extradumm, nur für mich. Die lachen mich aus, ich kann das hören. Die Nerds bei Microsoft sitzen in ihren klimatisierten Büros mit Tischtennisplatte und Sushibar und lachen so laut über ihr Angebot, dass ich sie hier noch lachen höre. Begrenzter Zeitraum! Vollversion! Kostenlos!

Diese drei Sachen überhaupt in eine Werbeanzeige unterzubringen und damit Geld verdienen zu wollen, hah, nicht wollen, die verdienen damit Geld!, das kann sich nur die dummdreisteste Marketingabteilung der Welt ausdenken.

Upgrade! Aber nicht irgendein Upgrade, nein, das Upgrade! Sie sitzen nicht plötzlich für eine halbe Stunde in der ersten Klasse und müssen dann zurück nach hinten, wo die Turbinen heulen, Mittelgang vorletzte Reihe vor dem Klo, wo jeder lang kommt und einen anglotzt. Nein, Sie bekommen hier den echt, richtigen Schit, Alter! Windwos 10!, mit kostenlosem Virenscanner! Ihr Computer ist kompatibel, das haben die schon getestet! Sie können jetzt oder heute Abend aktualisieren!

Microsoft. Das Upgrade!

Donnerstag, 10. März 2016

Metamorphose

In einer engen Schlucht
da sucht ein Fluss von Seit‘ zu Seit‘,
von Bucht zu Bucht
den Weg zum Meer.
Verflucht,
dass ich hier fließen muss,
wär‘ lieber seicht und breit, statt tief und leicht!

Dann kam mit Wucht
gleich einem Schuss die Kollision
nach kurzem Flugverkehr.
Nun stand er mehr,
als dass er floss,
die Wellen schwankten kurz und schwer.
Ist das das Meer? Was ist das bloß?

Ein See war’s,
den der Fluss erreicht
nicht seicht, nicht breit,
nicht tief nicht leicht,
ganz rund, mit nur mehr einer Seit‘.
Der See, der früher Fluss,
nimmt’s lee und mit Gewogenheit.

Samstag, 5. März 2016

Jetzt noch mehr Spinat!

Wer hier öfters liest, weiß ja, dass ich ein Faible für Spinat habe. Dazu gehört natürlich auch eine Spinatpizza. Ich bevorzuge die dicke American Style Spinatpizza. Die ist jetzt sogar mit noch mehr Spinat. Das steht auf der Verpackung.


Finden Sie den Spinat, der da jetzt mehr drauf ist? Ja? Glückwunsch!

Ich persönlich finde diese Ehrlichkeit des Pizzaherstellers einfach bewundernswert. Oft liest man ja auf Verpackungen etwas von einer „neuen Rezeptur“ oder „jetzt noch leckerer“ oder „hält noch länger frisch“. So etwas ist schlecht nachzuprüfen. Das Mehr an Spinat wäre auch kaum nachzuprüfen, denn wer hebt schon eine alte Verpackung auf, um zu vergleichen, wieviel Spinat denn vorher auf der Pizza war. Wenn diese Angabe denn überhaupt erfolgt ist! In Gramm oder was? Oder in Prozent? Das merkt sich doch niemand!

Aber hier, ganz anders. Das haben sich die Marketingstrategen ganz vorzüglich ausgedacht. Einfach einen Klatsch grüner Häcksel irgendwo in den Kreis, gut sichtbar, und schon kann niemand sagen, er hätte das Mehr an Spinat nicht bemerkt. Einfach toll! Weiter so!

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