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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Dienstag, 11. Dezember 2012

Mein Friedensnobelpreis

Max Goldt schrieb einmal*, dass die Säumniszuschläge beim Finanzamt derart hoch seien, dass man sich einerseits verkneift, den Saum beanspruchen zu müssen und andererseits bei jeder anderen Art von „Geschäft“ lieber auf solche Partner verzichten würde. Das ist mitnichten so, was jeder weiß, der schon einmal zufällig vergessen hat, sein Konto ausreichend zu decken, bevor der Mobilfunkanbieter abbuchen konnte und sich dann mit Mahngebühren konfrontiert sah, die das Prinzip der doppelten Buchführung durch die Verdopplung des Rechnungsbetrages persiflieren.

Das Selbstbewusstsein des Staates, in dieser Angelegenheit von Goldt besonders betont, ist demnach schon längst ein Privatisiertes, wenngleich die Steuern und Abgaben anscheinend keiner Firma, sondern dem Staate zukommen. Da ich die Versäumnisse des Staates hier gar nicht in seiner Gänze auslegen möchte und mich viel lieber frage, was bei all der Privatisierung denn einerseits überhaupt noch übrig ist davon und andererseits ein viel größeres Gebilde durch mehr oder weniger gute Schlagzeilen von sich reden macht, will ich doch lieber versuchen, mein „Stück vom Kuchen“ abzubekommen. Die Rede ist von nichts geringerem als dem Preisgeld aus dem Nobelfond.

Bei Günther Jauch gestern in der Sendung „Wer wird Millionär“ wurde die Frage gestellt, wer denn den Friedensnobelpreis erhielte, bzw. vom „Ansehen“ dieses Preises besonders profitiere. Als Antwort, wo ein Zuschauer aus dem Saal helfen musste – dafür nebenbei 500,- Euro kassierte – kam natürlich die EU heraus mit ihren knapp über 500.000.000 Einwohnern. Ich hätte die Antwort natürlich auch gewusst, maße mir aber nicht an, deshalb auf 500,- Euro zu bestehen. Ich würde mich schon über den kleinen Betrag von 0,00179 Cent freuen, meinen Anteil vom Preisgeld, das die EU für mich einkassiert hat. Diesen erbitte ich mir freundlichst auf mein Konto zu überweisen.

Das ist natürlich kaum zu bewerkstelligen, solch einen kleinen Betrag an jeden EU-Bürger zu überweisen. Da ich allerdings nicht daran glaube, dass sich die EU nun überhaupt aufmacht, das Preisgeld unter den Preisträgern aufzuteilen, ich sowieso für fraglich halte, ob sich jeder einzelne denn jetzt mehr oder überhaupt mit der EU identifizieren kann, könnte man ja den Anteil der Rechtspopulisten, Million- und Milliardäre, Politiker, Banker und sonstiger Leute, die es nicht nötig haben, unter den Verbliebenen Rechtsgläubigen aufteilen und käme vielleicht auf die stolze Summe von 0,01 Euro pro verbliebenen Einwohner.

Die Zahl, von der eben die Rede war, ist übrigens nicht nur deshalb gewählt, weil ich vermute, dass ca. ein Zehntel der EU-Bevölkerung einen Sch… auf die EU und das Preisgeld geben, vom Ansehen mal ganz zu schweigen, sondern weil ich vermute, dass die EU nicht in der Lage ist, mir das Geld pünktlich zu zahlen, weshalb ich den Rechnungsbetrag schlicht aufgerundet, äh mit Säumniszuschlägen versehen habe, wie sie ja von Staatseite ebenfalls in Betracht gezogen werden, sollte ich mit meiner Steuererklärung zu lange brauchen. Wie Sie sehen, mangelt es auch mir nicht an Selbstbewusstsein, aber wen wundert's, bin ich doch frischgebackener Friedensnobelpreisträger.

Unter Verwendungszweck kann die EU übrigens "Friedensnobelpreis" eintragen, damit ich die Überweisung auch zuordnen kann.

*in: Finanztantenhappen in Freiheit heißen Hering, aus: Max Goldt, Ä - Kolumnen, Rowohlt Taschenbuchverlag 2004.

Montag, 10. Dezember 2012

Flausen mit Fisch und Schiff

Das Wort Schiff geht wie auch die Worte Boot oder Nachen zurück auf den gehöhlten Stamm, den Einbaum. Weiterhin bedeutete es im Ahd. auch Gefäß, woraus sich in späterer Zeit der Nachttopf entwickelte und das heute noch gebräuchliche schiffen, also das urinieren. Das schiffen, im Sinne von einer im Boot absolvierten Überfahrt ist dagegen kaum noch gebräuchlich.
Das Wort Fisch hat leider keine so interessante Geschichte. Scheinbar liegt die Wortherkunft sogar ziemlich im Dunkeln, denn außergermanisch ist der Fisch nur noch mit Lat. piscis und Air. iasc verwandt. Genauso verhält es sich leider mit der Ableitung fischen. Daraus ergibt sich allerdings eine interessante Beobachtung. Dass nämlich der Mensch, bevor er denn fischen ging bzw. den Fisch überhaupt kannte, schon Boote gebaut haben musste, an deren Unterseite sich, von ihm dann beobachtet, plötzlich Wesen auftaten, die gegrillt und in Mayonaise versenkt, herrliche Mahlzeiten abgaben.

Wen nimmt es da Wunder, wenn der Urgermane, um seinem Erstaunen über diese Entdeckung Ausdruck zu verleihen, ein Wort bildet, was sich aus seiner Perspektive heraus völlig natürlich ergibt? Er sitzt im Einbaum über dem Wasser, dem „Schiff“ und schaut herab in das Wasser zum, na klar, zum: „Fisch“. Ein simples Anagramm, eine gespiegelte Wasseroberfläche verstellte der historischen Sprachwissenschaft so lange die wahre Herkunft des Wortes Fisch.

Gleich hinter Fisch findet man im etymologischen Wörterbuch übrigens das Wort Fisematenten, dessen Herkunft, und ich zitiere, „trotz aller unternommenen Deutungsversuche nach wie vor ungeklärt ist.“

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Mission Kinderhochbett, die Erste

Warum ich heute eigentlich keine Zeit hatte, war dieses schöne Stück. Kleiner Tip am Rande: lassen Sie sich von einem Baumarktmitarbeiter niemals, ich betone niemals!, einen Forstnerbohrer andrehen, der um 3 mm zu klein ist, mit den Worten: "Ach den Rest, der schleift sich mit ein wenig Schleifpapier ganz schnell weg."


Mission 1 ist damit abgeschlossen, es fehlt nur noch das Gatter, die Treppe und all die Sachen, die man sonst so für eine Skinner-Box benötigt;)

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Dreifaltigkeit

Immer wieder fällt mir auf, dass es urplötzlich zu Neuerungen in der Wissenschaft kam, die sich auf das Prinzip der Drei herunterbrechen lassen. Das ist natürlich Nonsens, weil es wahrscheinlich genauso viele Konzepte, Theorien oder Methoden gibt, die mehr oder weniger Möglichkeiten beinhalten. Trotzdem fiel mir das auf. In meinem subjektiven Empfinden war ich sogar bereit, den Großteil dessen, was sich mit der Drei in Verbindung bringen lässt, auf die Zeit während und nach der Aufklärung zu beschränken und im wesentlichen sogar auf die Geisteswissenschaften.

Ist natürlich alles Quatsch wie sich sehr leicht beweisen ließe:

Die 3 Keplerschen Gesetze (viel zu früh, um ins Schema zu passen und außerdem Physik)

Die 3 Hauptsätze der Thermodynamik (passt zeitlich, aber leider auch Physik)

Die 3 Schlussweisen nach Peirce best. aus Induktion, Deduktion und Abduktion (passt fast, Peirce war ja u.a.a. Mathematiker)

Hegels Dialektik aus These, Antithese und Synthese (passt eigentlich)

Aber genau das Unwahrscheinliche, das Zutreffen meiner subjektiven Beobachtung, wäre für mich interessant. Daher bitte ich Sie, mir doch vielleicht noch ein paar Beispiele zu nennen, deren Prinzip sich auf die Dreierregel stützt, ob nun vor, während oder nach der Aufklärung, ob nun Physik, Mathematik oder Philosophie finde ich erstmal gar nicht so wichtig, Hauptsache die Drei ist dabei!

Montag, 3. Dezember 2012

Das freud'sche Gehör

Am Samstag war vor der Feier noch Theater angesagt. Ich kam bereits müde zur Arbeit und der Aufbau des Stückes belebte mich nur zeitweise. 8 nummerierte Stühle, 6 Gehstöcke und ein in Sonntagsschönschrift fabrizierter Schriftzug nebst Alpenveilchen. Die Schrift gefiel erst mir nicht und später war es egal, weil das missratende Teil sowieso ausgetauscht wurde. Die Blume gefiel mir auch nicht, also neu gezeichnet. Dann doch nicht, lieber noch ein bisschen Schrift, „so hoch und runter in Wellen, bis da“. Achso und lauter Zettel wurden da und dort an Wände Instrumente, Bänke usw. geklebt.

Ich schaute mir das Stück nicht an, ich haderte mit mir, befürchtete aber, ich könnte danach zu müde für irgendwas sein. Als ich mich unten bei den Requisiten einfand, wuselten die beiden Damen, verantwortlich für die Hauptbühne, gerade aus dem Büro. Ich erinnerte mich, eine Lautsprecherbox tönte vom 3. Zeichen.

Es dauerte nicht lange, da kamen die beiden wieder. Dann gab es kurz was zu essen und schon tönte der Lautsprecher erneut: „Requisite, Techniker und Schnürmeister für Bild 10! Requisite, Techniker und Schnürmeister für Bild 10!“ Es war ein einziges Auf und Nieder. Ich saß dabei und hatte nichts zu tun. Mich sollte es erst wieder geben, wenn mein Stück auf der Bühne oben ausgespielt hätte. Bis dahin döste ich im Büro herum.

„Schnürmeister und Technik für Fluggeschirr, bitte! Techniker und Schnürmeister für Fluggeschirr!“

„Maskenbildner für Frau …, bitte! Maskenbildner für Frau…!“

„Requisite und Technik für Umbau, bitte! Requisite und Technik für Umbau!“

„Requisite, Schnürmeister und Technik für Bild 12, bitte! Requisite, Schnürmeister und Technik für Bild 12!“

„Kaffee für die Requisite, bitte! Kaffee für die Requisite!“, hörte ich als letztes, dann musste ich dringend in die Kantine!

Sonntag, 2. Dezember 2012

Synergien

Als ich neulich in die Bibliothek ging – ja so etwas Antiquiertes gibt es noch – und ein Buch bestellen musste, hatte ich aufgrund der einstündigen Wartezeit genügend Freiraum, um mich allen Zeitungen zu widmen, die dort herumlagen. Ich hätte natürlich auch bequem von zu Hause aus vorbestellen können, und meine Wartezeit hätte sich auf Null reduziert, ich wäre einfach erst später hingefahren. Aber so leicht ist das manchmal nicht, denn mein Mitgliedsausweis läuft regelmäßig aus. Nach gefühlt einem Monat – zumindest die Ahnengalerie früherer Bibliothekare, am Anfang steht ja der große Leibniz, ist seit meinem letzten Besuch um kein Porträt reicher geworden – laufen alle meine Bescheinigungen aus, die es mir erlauben, meinen Status als Student zu nutzen und ich muss von neuem dahin radeln und mein Abo verlängern.

Da ich nicht wusste, ob ich das Buch kopieren darf – das ist für Bücher über 80 Jahre meist nicht möglich – hatte ich einen Fotoapparat dabei. Den brauchte ich später gar nicht, denn es gab einen luftigen Scanner, auf dem ich meine erforderlichen Seiten einfach aufblätterte und mithilfe des kundigen Personals die großen Tasten und Funktionen des Geräts erkundete. Ob ich das denn mit so einem alten Buch machen durfte, habe ich gar nicht erst gefragt, sondern mich sofort vom Fachpersonal einweisen lassen – der gelbe Zettel, auf dem das Kopierverbot abgedruckt war, hatte ich natürlich zufällig in eine Position innerhalb des Buches verschoben, dass man ihn kaum erkennen konnte.

Vorher warteten allerdings noch die Feuilletons von FAZ, Welt, SZ und Frankfurter Rundschau. Bereits bei der ersten Zeitung geriet ich jedoch arg ins Stocken. Den Feuilleton in der Hand haltend, legte ich den Rest des Blattes zu meiner Rechten auf das Sofa und erblickte, ja was erblickte ich wohl? Diesen kleinen Scherz am Rande. Was das wohl zu bedeuten hatte? Wie konnte ich das verstehen?


Über diese Frage hätte ich beinah das Foto vergessen.

Freitag, 30. November 2012

Das Appe und die Losigkeit

Meine Damen und Herren,

die Losigkeit gibt es doch! Diese neueste Erkenntnis in der Erforschung der deutschen Sprache begründet sich auf zwei Phänomene, die ich nach langem Studium endlich in Einklang gebracht habe.

Das erste Phänomen ergibt sich bereits aus dem Wort selbst. Die Losigkeit, wir kennen sie alle, beschreibt einen Zustand oder eine Eigenschaft, die entweder abhandengekommen oder nicht vorhanden ist. Das zweite Phänomen ist da schon verzwickter, denn ohne einen Verweis auf das Vorhandensein desselben kommt die Losigkeit gar nicht aus. Niemals könnte jemand davon sprechen, dass dieser Text eine offensichtliche Geschmacklosigkeit darstellt, wenn nicht irgendjemand vorher dagewesen wäre, der den Geschmack definiert hätte. Trotzdem bezeichnet die Losigkeit genau den Zustand des offensichtlichen Mangels, in unserem Fall das Fehlen des Geschmacks. Wenn es also an Geschmack mangelt, er demzufolge eigentlich gar nicht vorhanden ist, muss er, um in der Sprache seinen Ausdruck zu finden, hinzugefügt werden und ist dann, obwohl er gar nicht da ist, trotzdem da. Ist das nicht erstaunlich?

Dienstag, 27. November 2012

fäkale Meldung

Nach gefühlten vier Monaten Durchfall des Kindes lässt der Stuhlgang immer noch zu wünschen übrig, deshalb gibt es jetzt eine Stuhlprobe an ein Institut. Das ist nichts, was jemand unbedingt wissen müsste und ich erwähne das nur, um anzuzeigen, dass ich:
1. noch lebe.

Eigentlich hatte ich bis eben noch mindestens 4 andere Gründe, die mir aber just in diesem Moment entfallen sind. Vielleicht könnte sich der Herr Lo ja einmal intensiv mit den drei Worten "Stuhlgang", "Durchfall" und "Stuhlprobe" befassen, die kommen mir jedenfalls sehr merkwürdig vor.

Achja ( kein Name, sondern eine Zusammenziehung, das erkläre ich ein andern Mal ), und neulich las ich, dass die Deutschsprachigen sogar im Schimpfen einen "Sonderweg" einschlagen und statt mit Genitalien lieber mit Fäkalien beschimpfen. Warum das so ist, was ich doch arg bezweifeln möchte ( Wie hat er das denn empirisch nachgewiesen? Etwa gefragt, per Fragebogen, per Inserat? Oder hat der Autor sich einfach so lange vor die Ausfahrt einer Garage gestellt, bis ihn der Fahrer lauthals beschimpfend auf sein unmögliches Verhalten hin aufmerksam gemacht hat? ), hat er übrigens nicht herausgefunden.

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