Umzug
Wir ziehen endlich um! Gerade eben wollte ich mich nach hinten ins Schlafzimmer packen, da wusste ich wieder, weshalb überhaupt. Plötzlich geht eine Stichsäge an und belärmt den großen Innenhof, in dem ich die Eiche vermisst hätte, wenn sie nicht damals, vor unserer Zeit hier, einfach gegen das Haus gestürzt wäre. Die Kastanie steht noch, wenn auch von mehreren Seilen zusammengehalten. Was dahinter passiert, verschluckt der Baum mit seinen Tausend Blättern.
Wir ziehen um. Gerade sind dort die Handwerker zu Gange und bringen die Dielen wieder zu altem Glanz, jedoch nicht mit einer neuen Schicht Ochsenblut, sondern diesmal mit viel Schleifpapier und einem Klarlack. Dass man sich bereits vor Neueinzug unbeliebt machen muss, ist natürlich ärgerlich. Ich war deshalb bei allen Nachbarn, habe mich vorgestellt und die drei Tage Lärm angekündigt. Am Dienstag, wenn alles vorbei sein sollte, reinige ich das Treppenhaus, damit sich niemand beschweren kann über den ganzen Staub.
Unsere Vormieter, ein Ehepaar jenseits der 70 musste räumen, weil sie nicht mehr die Stufen hinauf kam, irgendwas im Gehirn. Er ist ein alter Butjer, im Viertel aufgewachsen, groß geworden, Kinder gezeugt, groß gezogen und nun zu alt für den Scheiß. Er zog mit seiner Frau nach Kirchrode, barrierefrei im Erdgeschoss. Er ließ uns den Spiegelschrank da, einen Kronleuchter und jede Menge Teppichboden und Holzwandverkleidung, 2. Sortierung, Fichte, ich las es beim Abreißen auf der Rückseite eines Brettes. Darunter Tapeten, manchmal 4 oder fünf. Fußleisten in allen Farben und Formen, nur leider hässlich und auch keine Originale. Dahinter ein Wust aus Leitungen. Wird alles abgerissen. Braucht niemand. Die 2. Sortierung habe ich klein gesägt, für den Ofen im Wohnzimmer, ein Prachtstück in weiß, grün und gelb. Ob ich den entfernen wollte, fragte mich unser neuer Vermieter ganz misstrauisch, konnte ihn beruhigen.
Wir ziehen um. Der neue Innenhof ist klein, um uns herum nur alte Leute und Familien mit Kindern. Keine WGs, noch nie einen Mucks gehört dort und ich komme oft zum Lauschen in meinen Pausen. Dann sitze ich Wintergarten bei geöffnetem Fenster und schaue den Schwalben beim Jagen zu oder den Tauben, diesen dusseligen Viechern, die sich grundsätzlich auf zu kleine Äste mit zu dichtem Blattwerk niederlassen wollen, das ist hier der einzige Krach in den Abendstunden, wann anders komme ich ja kaum zum Arbeiten.
Über uns wohnt ein Mann, der muss schon dabei gewesen sein, als unsere Vormieter hier eingezogen waren und auch damals wird er schon alt gewesen sein. Er braucht eine Viertelstunde für die Treppe, jeden Tag. Jetzt ziehen wir bald ein und sind im ungefähr gleichen Alter wie unsere Vormieter damals. Was er wohl dazu denkt, wie wir hier arbeiten. Reißen alles ein und machen neu, passen uns der Mode an, die besagt, dass Teppichboden auf alten Dielenfußboden ein Verbrechen sei, dass Wandverkleidungen aus Fichtenholz scheußlich seien, dass Tapeten in die Tonne und an die Wand nur Farbe gehöre. Apropos Tapeten, das ist Hausmüll, den man kostenpflichtig entsorgen muss, bringt man ihn zum Wertstoffhof. Fahre deshalb seit ein paar Tagen die Mülltonnen in der Gegend ab. Heute war Leerung und wo noch was hinein ging, da kam ich, bis nichts mehr ging. Der Rest steht im Keller, säckeweise, gestapelt bis unter die Decke, und dabei ist nicht einmal die Hälfte der Wohnung bereits von Tapeten geräumt. Auf der anderen Seite im Keller lagert das Fichtenholz, in kleinen Brettgrößen für den Ofen, bis unter die Decke.
Wir ziehen um. Gerade sind dort die Handwerker zu Gange und bringen die Dielen wieder zu altem Glanz, jedoch nicht mit einer neuen Schicht Ochsenblut, sondern diesmal mit viel Schleifpapier und einem Klarlack. Dass man sich bereits vor Neueinzug unbeliebt machen muss, ist natürlich ärgerlich. Ich war deshalb bei allen Nachbarn, habe mich vorgestellt und die drei Tage Lärm angekündigt. Am Dienstag, wenn alles vorbei sein sollte, reinige ich das Treppenhaus, damit sich niemand beschweren kann über den ganzen Staub.
Unsere Vormieter, ein Ehepaar jenseits der 70 musste räumen, weil sie nicht mehr die Stufen hinauf kam, irgendwas im Gehirn. Er ist ein alter Butjer, im Viertel aufgewachsen, groß geworden, Kinder gezeugt, groß gezogen und nun zu alt für den Scheiß. Er zog mit seiner Frau nach Kirchrode, barrierefrei im Erdgeschoss. Er ließ uns den Spiegelschrank da, einen Kronleuchter und jede Menge Teppichboden und Holzwandverkleidung, 2. Sortierung, Fichte, ich las es beim Abreißen auf der Rückseite eines Brettes. Darunter Tapeten, manchmal 4 oder fünf. Fußleisten in allen Farben und Formen, nur leider hässlich und auch keine Originale. Dahinter ein Wust aus Leitungen. Wird alles abgerissen. Braucht niemand. Die 2. Sortierung habe ich klein gesägt, für den Ofen im Wohnzimmer, ein Prachtstück in weiß, grün und gelb. Ob ich den entfernen wollte, fragte mich unser neuer Vermieter ganz misstrauisch, konnte ihn beruhigen.
Wir ziehen um. Der neue Innenhof ist klein, um uns herum nur alte Leute und Familien mit Kindern. Keine WGs, noch nie einen Mucks gehört dort und ich komme oft zum Lauschen in meinen Pausen. Dann sitze ich Wintergarten bei geöffnetem Fenster und schaue den Schwalben beim Jagen zu oder den Tauben, diesen dusseligen Viechern, die sich grundsätzlich auf zu kleine Äste mit zu dichtem Blattwerk niederlassen wollen, das ist hier der einzige Krach in den Abendstunden, wann anders komme ich ja kaum zum Arbeiten.
Über uns wohnt ein Mann, der muss schon dabei gewesen sein, als unsere Vormieter hier eingezogen waren und auch damals wird er schon alt gewesen sein. Er braucht eine Viertelstunde für die Treppe, jeden Tag. Jetzt ziehen wir bald ein und sind im ungefähr gleichen Alter wie unsere Vormieter damals. Was er wohl dazu denkt, wie wir hier arbeiten. Reißen alles ein und machen neu, passen uns der Mode an, die besagt, dass Teppichboden auf alten Dielenfußboden ein Verbrechen sei, dass Wandverkleidungen aus Fichtenholz scheußlich seien, dass Tapeten in die Tonne und an die Wand nur Farbe gehöre. Apropos Tapeten, das ist Hausmüll, den man kostenpflichtig entsorgen muss, bringt man ihn zum Wertstoffhof. Fahre deshalb seit ein paar Tagen die Mülltonnen in der Gegend ab. Heute war Leerung und wo noch was hinein ging, da kam ich, bis nichts mehr ging. Der Rest steht im Keller, säckeweise, gestapelt bis unter die Decke, und dabei ist nicht einmal die Hälfte der Wohnung bereits von Tapeten geräumt. Auf der anderen Seite im Keller lagert das Fichtenholz, in kleinen Brettgrößen für den Ofen, bis unter die Decke.
Shhhhh - 31. Mai, 13:55