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Dienstag, 23. September 2014

Dein Gesicht hab´ ich vergessen, deine Füße aber nicht

Heute wird ein so arbeitsreicher Tag, dass ich am liebsten wieder zurück ins Bett kriechen möchte. Dienstage sind immer schon blöd gewesen, wenn aber die neue Spielzeit eingeläutet wurde, können Dienstage noch schlimmer sein als sowieso schon. Denn da, also ins Theater, muss ich heute Abend auch noch hin, nachdem ich vorher für die Bar einkaufen fahren werde.

Am Sonntag war ich zum ersten Mal wieder im Theater arbeiten. Und gleich zu einer Premiere. Ich hasse ja dieses „über die Schulter spucken“, vor allem, weil ich bis auf den einen Premierenabend überhaupt nichts mit der Produktion vorher am Hut hatte. Ich kannte das Stück von einem Plakat auf der Limmer, sonst nicht. Im Treppenhaus spielt das Ganze, über drei Ebenen. Ich weiß noch immer nicht, wie das funktionieren soll, wenn die Zuschauer immer auf einer Ebene sitzen bleiben, aber vielleicht muss man sich das Stück einfach dreimal anschauen, um alles zu sehen. Das wäre ja mal eine interessante Variante, um die Zuschauerreihen voll zu bekommen.

Ich kann mir das Stück leider nicht ansehen, und werde dies wohl auch in Zukunft nicht, weil ich kurz vor Beginn über eine kleine Treppe einen Eimer, mit heißem Wasser gefüllt und bei Einsatz der ersten Töne auf der Bühne mit Trockeneis aufgepeppt, hinter der Gittertür in Zuschauernähe platzieren muss. Das brodelt und kocht vielleicht in dem Eimer. Und dabei ist das Treppenhaus sowieso schon in weißen Nebel gehüllt.

Naja, nach etwas mehr als der Hälfte des Stückes sitze ich in der Kantine und lese mein Buch. Da kommt plötzlich der Regisseur herein, dreht sich nervös eine Zigarette und verschwindet im Raucherabteil hinter einer Kunstpalme. Dann kommen die Schauspieler hinterdrein, sie laufen singend durch die Kantine – sie müssen für einen Positionswechsel hier durch. "Dein Gesicht hab´ich vergessen, deine Füße aber nicht" trällern sie kichernd. Ich freue mich, ich finde das Lied so schön, dass ich es seit ich es zum ersten Mal hörte die ganze Zeit vor mich hin summe.

Niemandem fällt der Regisseur auf. Als er wieder herauskommt, sagt er, er musste sich kurz verstecken, die Schauspieler sollten nicht sehen, dass er die Premiere verlassen hat. Wieso er die Premiere denn verlassen hätte, ob es schlecht laufe, frage ich. Ja, der Anfang sei ziemlich holprig gewesen, antwortet er. Premieren könne er aber grundsätzlich nicht gucken, also die eigenen, dann verschwindet er in Richtung Tresen und murmelt was von einem Bier, was er noch trinken könne vor Stückende.

Ich musste noch warten mit dem Bier, aber zum Feierabend bekam ich dann eins von der Technik, die hatten sich einen Kasten gesichert und saßen quatschend und biertrinkend im Büro. Ich trank ein Bier mit, bekam noch eins für den Weg und ging nach Hause.

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