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steppenhund - 1. Nov, 19:27

einer von der Fähigkeitsfraktion

"Gesprächskompetenz ist der Wille zum Ausdruck und Verständnis." Damit kann ich mich überhaupt nicht einverstanden erklären.
Auf den ersten Blick klingt es wie das durchaus ehrhafte Bemühen, eine griffige Kurzform zu finden.
Wenn man aber einmal von der Möglichkeit des Oxymorons absieht, sollten zusammengesetzte Hauptwörter nicht einen vollkommen neuen Sinn ergeben.
Kompetenz bedeutet soviel wie Fähigkeit. Die setzt Können und nicht Wollen voraus. Allenfalls könnte man noch von einem Naturtalent sprechen, welchem die Kompetenz bereits in die Wiege gelegt wurde.
Ich könnte mir vorstellen, dass Gesprächskompetenz den Willen zum Ausdruck und Verständnis voraussetzt oder benötigt. Oder sogar dass Gesprächskompetenz als Nachweis für das Vorhandensein des Willens gewertet werden könnte. An "Wille zum Ausdruck und Verständnis" habe ich nichts auszusetzen. Nur an seiner Verwendung als Definition.
Vielleicht bin ich zu engstirnig. Aber ich leide fast körperlich unter der Festlegung (oder Definition) von Begriffen, die die ursprüngliche Bedeutung des Kerns verfälschen.
Ich kann mich natürlich breit schlagen lassen und folgenderweise argumentieren:
natürlich ist die Eigenschaft (das Vermögen) ein Wille. Denn die ganze Welt ist Wille. Man kann das bei Schopenhauer erläutert bekommen.
Aber da könnte ich mir selbst widersprechen und meinen, dass die "gescheiten" Sätze der Philosophen oft nur gescheit erschienen sind, bis man auf Irrtümer drauf gekommen ist.
Als Beispiel dafür nehme ich Wittgenstein: (aus dem Tractatus Logicus, ein Werk, dass ich durchaus schätze)
1 Die Welt ist alles, was der Fall ist.
1.1 Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge.
1.11 Die Welt ist durch die Tatsachen bestimmt und dadurch, dass es alle Tatsachen sind.
1.12 Denn, die Gesamtheit der Tatsachen bestimmt, was der Fall ist und auch, was alles nicht der Fall ist.
...
...
Der Satz 1.12 widerspricht eindeutig den uns heute bekannten Tatsachen, wie wir sie aus der Physik und im Besonderen aus der Quantenmechanik kennen.
Er leugnet das Prinzip der Superposition, das mittlerweile nicht mehr ein fiktives Artefakt ist. Superposition ermöglicht die Arbeitsweise von Quantencomputer. Und da gibt es schon welche.
Um zu zeigen, warum ich den Tractatus trotzdem schätze, zitiere ich hier die letzten zwei Sätze:
...
6.54 Meine Sätze erläutern dadurch, dass sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie - auf ihnen - über sie hinausgestiegen ist. (Er muss sozusagen die Leiter wegwerfen, nachdem er auf ihr hinaufgestiegen ist.)
Er muss diese Sätze überwinden, dann sieht er die Welt richtig.
7 Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

Besonders 7 ist ja allgemein bekannt, wird oft zitiert und noch öfters missverstanden.
In dem Sinne ist auch das bisher hier von mir Geschriebene Unfug und sollte als unsinnig erkannt werden.

Trithemius - 1. Nov, 19:38

Ähem,

Herr Steppenhund, da hat es Sie leider aus der Kurve getragen, und mir scheint, mit Schopenhauer und Wittgenstein zünden Sie eine Nebelkerze, so dass wir gar nichts mehr klar sehen können, mit Verlaub.
steppenhund - 1. Nov, 21:03

Genau das war meine Absicht.
Kompetenz auch nur teilweise mit "Wille" zu definieren, ist eindeutig diese Vernebelung, die ich ablehne. Ich freue mich, wenn das so erkannt wurde. Obwohl ich den Connex schon herstellen könnte, aber dann wird es noch mehr Gefasel.

Es reicht ja, die Überschrift zu lesen: ich oute mich als der Fähigkeitsfraktion zugehörig.
Shhhhh - 1. Nov, 23:06

Kompetenz kommt, soweit ist mir das bekannt, aus dem Lateinischen und die Auslegungen, etwas zu erstreben oder etwas gemeinsam erreichen zu wollen, stecken durchaus im Bereich einer möglichen Interpretation des Begriffes Kompetenz, soviel zur Vernebelung.
Die heutige Verwendung von Kompetenz spricht eindeutig gegen meine Formulierung, dennoch, ich kann mich auf die Fähigkeit irgendwie nicht verlassen, denn die Fähigkeit zum Gespräch hat der gesunde Mensch immer. Der Willen aber treibt alle Menschen an, ein Gespräch zu führen und nicht die Fähigkeit dazu.
Trithemius - 2. Nov, 09:16

Lieber Freund! Willst du uns auf den Arm nehmen? Oder ist's Kunst?
Dein Beharren darauf, dass nicht Fähigkeit, sondern der Wille entscheidend ist für Gesprächskompetenz erinnert mich an den Künstler Michael Craig-Martin, der in seinem Werk "An Oak Tree" behauptet, er habe ein Glas Wasser in eine Eiche verwandelt, ohne etwas an dessen Erscheinungsform zu verändern.
http://www.tate.org.uk/art/artworks/craig-martin-an-oak-tree-l02262

Noch ein Praxistest deiner Definition: Du wirst auf der Straße von einem Zeugen Jehovas angesprochen. Er zwingt dir durch seinen Willen ein Gespräch über Gott auf, das du gar nicht führen willst und widerwillig mit den Worten "Weiche, kāfir, Ungläubiger, ich bin Moslem!" beendest. Wer hat dann nach deiner Definition Gesprächskompetenz?
- Du, weil du durch Witz ein Gespräch beendest, das du nicht führen willst?
- Er, weil er dir im Namen Gottes ein Ohr abkauen will?
Shhhhh - 2. Nov, 10:10

Beide haben Gesprächskompetenz. Ich wollte noch niemandem die Kompetenz absprechen.
keinekrabbe - 2. Nov, 11:26

Der Begriff Gesprächskompetenz beschreibt ja noch nicht, ob ein Gespräch überhaupt stattfindet. Es ist schlicht eine Fähigkeit. Ob der Wille zum Gespräch da ist oder ob er ausreicht, ein zielführendes Gespräch zu führen, wäre ein Zweites. Ein Drittes ist die Festlegung des Ziels.
Jossele - 2. Nov, 21:30

Wittgenstein hat ja "nur" über die Sinnhaftigkeit und Präzision von Sprache geschrieben, den Willen zur Kommunikation vorausgesetzt, ebenso Kompetenz (Ziel war sekundär, weil Definition vordergründig, ist aber eigentlich nicht zu vernachlässigen).
"Wollen" ist der Knackpunkt und "Meiteinander", anders geht´s nicht.
"Gesprächskompetenz" allein ist gar nichts ohne gemeinsamen Inhalt.
Shhhhh - 3. Nov, 20:56

Ich warte jetzt erstmal ab. Vielleicht erfahre ich ja am Ende des Seminars, worauf es bei einer Definition von Gesprächskompetenz ankommt. Ich berichte dann.

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