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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Übergabe

Es war Dienstag der 01.07. und nur durch Zufall wartete ich mit den neuen Mietern in unserer ehemaligen Wohnung auf unseren ehemaligen und ihren neuen Vermieter. Unser Spezialfreund von unter uns gab gerade alles, er wusste ja schließlich, dass wir am Sonntag endgültig ausgezogen waren. Es schallte durch den kompletten Innenhof und dröhnte durch den Fußboden und hallte in den leeren Räumen nach. Ich stand ein wenig hilflos herum, tat so, als höre ich die Musik nicht und zeigte dann auf den Schimmelfleck, wo einst unsere Küche stand. Den hätten wir nicht sehen können, sagte ich, da stand ein Schrank davor, aber der Vermieter kümmere sich um sowas immer und ganz schnell, wir wissen das, weil wir das ja öfter mal hatten. Kein guter Einstand, befand ich.

Die Musik wurde noch ein wenig lauter und die neuen Mieter fragten mich, woher das komme. Ich sagte von unter uns. Wenn es uns zu bunt wurde, hätten wir immer mit dem Hammer auf das Heizungsrohr gehauen, dann wäre meistens Ruhe gewesen. Naja, einmal musste ich in den Keller gehen und die Sicherung herausnehmen, und einmal da, ach, lassen wir das, den Hammer habe ich sowieso mitgenommen und außerdem wohnen Sie hier ja noch nicht. Ich bog diesen Teil der Unterhaltung besser ab. Ich machte besser einen Bogen um die ganze Unterhaltung. Wir schlenderten noch ein wenig herum, ich fand noch ein altes Handtuch und einen Handtuchhaken, den ich noch schnell mit dem kleinen Phasenprüfer abschraubte, den ich in meiner Hosentasche fand.

Der Vermieter kam nicht. Mir fiel die Sache mit dem Keller ein. Den hatten wir beim Umzug „übergangen“. Keller einer Mietwohnung entwickeln ja meistens ein Eigenleben, von dem man erst wirklich Wind bekommt, wenn es schon längst zu spät ist. Das ist wie ein Melanom in der Arschfalte, das dort noch ewig geschlummert hätte, wenn man nicht, vorbildlich wie man eben ist, mit 35 Jahren plötzlich zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung gegangen wäre. Jetzt kann man drei Tage nicht sitzen und nur auf dem Bauch schlafen. Ich konnte schon zwei Tage nicht schlafen, weil ja der Umzug schon am 29.06., die Übergabe der Schlüssel von meiner Seite aus schon am 30.06. war, ich mich heute hier nur rumtrieb, um einer ehemaligen Nachbarin ihre Umzugskartons wiederzubringen, dabei die neuen Mieter getroffen hatte, mit denen ich jetzt in der Wohnung stand und zu verhandeln versuchte, dass wir den Keller, den vergessenen Keller, am Mittwoch, also morgen, leerräumen würden und ich den Schlüssel ja in den Briefkasten werfen könnte. Kein Problem, wir ziehen ja eh noch nicht ein, nicht so bald jedenfalls, sagte das echt nette Pärchen ohne Kinder, ohne Aussicht auf welche, ohne Haustiere, in Lohn und Brot, gediegen und ruhig und solvent und nur deshalb hier eingezogen, weil sie von ihrem jetzigen Vermieter wegen Eigenbedarfs gekündigt worden sind.

Der Vermieter kam. Wir tauschten noch ein paar Kommentare zum Fußbodenbelag. Ich hielt mich bedeckt, ob des Zustands der Dielen unter dem Laminat. Dazwischen gab es noch eine Schicht Teppichboden und ein paar fies verklebte Spanplatten, die ich seinerzeit nicht herauslösen konnte, weil ich Angst hatte, eine alternative Route durchs Haus zu schlagen, und weil der Vermieter sich breitschlagen ließ und das Laminat bezahlte. Ich deutete nur an, dass es im Wohnzimmer kaputt sei, dort hätte ich es gesehen. Hatte ich auch, einen kleinen Ausschnitt. Ich tat da ganz schnell wieder was drauf und verlegte ein wirklich schönes Laminat. Das sagte ich aber nicht mehr. Ich wünschte alles Gute.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Jan, 07:13

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