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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Regenwurm auf Display

Ich bin so ziemlich der inkonsequenteste Paketzustellerhasser, den ich kenne. Ich habe doch tatsächlich schon wieder geöffnet, erst unten die Haustür und dann oben an der Wohnungstür. Die Pakete stapeln sich bei uns bereits, weil meine Frau einer ähnlichen Neigung verfallen ist und anstatt sich nur darüber aufzuregen ebenfalls ständig Tür und Tor für Mist aller Art aufhält. Die Nachbarn sonnen sich derweil auf Balkonien, sind vielleicht zu ihren Eltern aufs Land gefahren oder liegen verkatert in ihren Betten, weil gestern irgendeine Sause stattfand.

Heute kam ein so kleines Paket, wie ich es noch nie gesehen habe. Es war so klein, dass es problemlos in den Schlitz jedes Briefkastens hineingepasst hätte, einschließlich einem von dem Format einer Rolle für Tageszeitungen. Das Paket war so winzig, dass kaum genug Platz darauf war, um Absender und Empfänger vernünftig voneinander zu unterscheiden, weil sie quasi wie ein Doppelname an der Tür direkt nebeneinander standen. In dem Paket hat eine Zigarettenschachtel Platz, eine Fernbedienung für die Standheizung des unten geparkten Autos oder ein orangefarbenes Reclambuch von Wolfram von Eschenbach mit dem Titel „Parzival 1“.

Der Sadist von Paketzusteller hat es trotzdem nicht für nötig befunden, uns zu verschonen. Er gibt in meinem Beisein meinen Namen, den er zuvor vom Klingelschild abgelesen hatte, falsch in sein Gerät ein, fragt dann noch einmal nach und berichtigt nicht. Er hält mir das Ding vor die Nase und lässt mir gerade genug Zeit, um einen Strich von der Länge eines Regenwurms auf dem Display zu hinterlassen und tut dann so, als hätte er es eilig. Mich mit dieser Lappalie erst überhaupt nicht zu belästigen, kam ihm natürlich nicht in den Sinn.

Gestern übrigens bin ich durch das Zooviertel gefahren und habe dort einen Briefkasten der Deutschen Post entdeckt, der gar nicht für Briefe ist, sondern für Pakete. Und weil das scheinbar so kompliziert ist, stand darauf, dies sei ein Briefkasten nur eben nicht für Briefe, sondern für Pakete. Und weil das so kompliziert ist, wo es doch einfach sein könnte, gehe ich zur Tür und nehme Pakete von der Größe eine Zigarettenschachtel an, die in jeden Briefkasten passen. Ich bin so blöd wie ein Paketkasten, der Briefkasten heißt aber eigentlich für Pakete ist, was extra draufgeschrieben steht, damit niemand einen Brief einwirft, in den Briefkasten für Pakete.
Teresa HzW - 9. Aug, 13:48

Bahnhofsmission ;-)

Lieber SHHHHH,

in diesen heißen Sommertagen sonne ich mich am Neckarstrand in Ihren mich erheiternden Alltagsgeschichten über die "Bahnhofs"-Mission, die Sie wohl bald bei sich in der Wohnung für die abgegebenen und [noch] nicht abgeholten Pakete, Päckchen, Briefe einrichten können.

Gestern Vormittag gings mir dann genauso wie Sie neulich hier schon bei sich beschrieben: Alle Nas` lang läutete irgendein Paketzusteller, Briefträger, Nachbars Blumengießer, Hermesfahrer an der Tür! Der Ober-Hammer war dann der blonde junge Postler, der eigentlich Student, ab und an jedoch sein Studentenbudget mit Paketausfahren für DHL aufbessert und sich nie aufs Grundstück traut, weil er sich vor unseren beiden norwegischen Main-Coon-"Kampf-Katzen" fürchtet. Der kommt dann erst die 50 Stufen herunter ans Haus, wenn ich ihm zurufe, er könne ruhig kommen... dann springt er -vier Stufen auf einmal nehmend- herunter, drückt mir die Streichholzschachtel großen Päckle in die Hand, hält mir sein schon vorbereitetes Plastikkastl unter die Nase und flitzt wieder davon... Neulich war er dann gezwungen mit dem Wägele herunter zu kommen, um fünf Pakete, davon vier für die Nachbarschaft drumherum bei mir abzugeben...

Sie sehen... Sie sind in diesen Sommertagen nicht allein... ;-))
Herzlich
Teresa :-)

Shhhhh - 10. Aug, 07:55

Hallo liebe Teresa,

leider beruhigt es mich ganz und gar nicht, dass es noch mehr Leute gibt, die unter Paketzustellern leiden. Ich vermute ja, dass es wahrscheinlich mindestens ebenso viele Leidende wahrscheinlich aber eher wesentlich mehr Leidende als es Zusteller gibt.
Teresa HzW - 10. Aug, 18:35

Ich "leide" nur, wenn im Halb-Stunden-Takt vier Paketzusteller von völlig unterschiedlichen Zustelldiensten an der Tür läuten und ich zu nichts mehr anderem als dem Öffnen der Tür und unterschreiben komme und sich dann die Pakete der anderen in meinem Hausflur über Tage stapeln, weil alle im Urlaub sind - wie Sie es auch so schön beschrieben haben.

Vielleicht sollten wir dann als "Logistiker" den Versandfirmen für die Aufbewahrung einen Obulus in Rechnung stellen, lieber SHHHHH, schließlich nutzen die unsere Flure als "Lagerstätten" ;-))
Shhhhh - 10. Aug, 19:58

Unser Kiosk um die Ecke macht das richtig, der nimmt - wahrscheinlich gegen diesen gewissen kleinen Obolus - die Pakete entgegen aus seiner Nachbarschaft und man selbst kann sie sich von dort abholen. Leider geht das nur bei einem Paketzusteller, die anderen kommen nach wie vor zu uns. Ich werde einfach an meinem inkonsequenten Verhalten arbeiten und entweder nicht mehr an die Tür gehen oder die Klingel wieder abstellen.
Ew1glich - 11. Aug, 22:53

Als ebenso betroffene Nachbarin, die aber diesen Service selber genauso gern nutzt:
Chapeau den guten Nachbarn!!

Shhhhh - 12. Aug, 06:16

Ja, sind sie nicht nett?
Trithemius - 12. Aug, 09:38

Weil ich in einem großen Haus mit vielen Mietparteien lebe, die ich kaum vom Sehen kenne, soweit sie über mir wohnen, habe ich gerne Pakete für sie angenommen und konnte sie bei der Gelegenheit wenigstens einmal sehen. Vielleicht kannst du dich mit der Last versöhnen, wenn du den sozialen Aspekt versuchst zu sehen. Überdies haben Paketzusteller einen schweren Beruf, müssen für wenig Geld viel leisten und schaffen ihre Tour kaum, wenn sie die Pakete nicht loswerden. Schon das vergebliche Klingeln und Stehen vor Haustüren verlängert ihre Arbeitszeit.

Shhhhh - 12. Aug, 09:51

Ich will jetzt keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, ich bin mir der Schwere dieser Arbeit bei schlechter Bezahlung durchaus bewusst. Daneben kommt es immer wieder zu Begegnungen mit Menschen, die ihren Frust nicht in ein Blog schreiben, sondern direkt am Menschen ablassen, das ist auch alles andere als angenehm. Und selbst dem Aspekt der nachbarschaftlichen Hilfe kann ich etwas abgewinnen, wann kann man das denn noch, wenn nicht zufällig eine alte Dame im dritten Stock wohnt, deren Einkaufsbeutel man tragen kann.
Aber ganz ehrlich, darum geht es mir nicht. Es geht mir nicht um die Penetranz eines Paketzustellers, sondern von vielen. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, dass unsere Haustürklingel einen eigenen Posten auf der Nebenkostenabrechnung bekommen sollte, damit einem mal klar wird, wie oft dieses Ding benutzt wird. Es sind auch nicht nur die Paketzusteller, da gibt es kostenlose Zeitungen, Werbemüll und mittlerweile gibt es sogar zwei Briefzusteller, die, nebenbei gesagt, wahrscheinlich insgesamt soviel verdienen wie ein Postbeamter damals bei der Deutschen Bundespost.

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