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Mein Friedensnobelpreis

Max Goldt schrieb einmal*, dass die Säumniszuschläge beim Finanzamt derart hoch seien, dass man sich einerseits verkneift, den Saum beanspruchen zu müssen und andererseits bei jeder anderen Art von „Geschäft“ lieber auf solche Partner verzichten würde. Das ist mitnichten so, was jeder weiß, der schon einmal zufällig vergessen hat, sein Konto ausreichend zu decken, bevor der Mobilfunkanbieter abbuchen konnte und sich dann mit Mahngebühren konfrontiert sah, die das Prinzip der doppelten Buchführung durch die Verdopplung des Rechnungsbetrages persiflieren.

Das Selbstbewusstsein des Staates, in dieser Angelegenheit von Goldt besonders betont, ist demnach schon längst ein Privatisiertes, wenngleich die Steuern und Abgaben anscheinend keiner Firma, sondern dem Staate zukommen. Da ich die Versäumnisse des Staates hier gar nicht in seiner Gänze auslegen möchte und mich viel lieber frage, was bei all der Privatisierung denn einerseits überhaupt noch übrig ist davon und andererseits ein viel größeres Gebilde durch mehr oder weniger gute Schlagzeilen von sich reden macht, will ich doch lieber versuchen, mein „Stück vom Kuchen“ abzubekommen. Die Rede ist von nichts geringerem als dem Preisgeld aus dem Nobelfond.

Bei Günther Jauch gestern in der Sendung „Wer wird Millionär“ wurde die Frage gestellt, wer denn den Friedensnobelpreis erhielte, bzw. vom „Ansehen“ dieses Preises besonders profitiere. Als Antwort, wo ein Zuschauer aus dem Saal helfen musste – dafür nebenbei 500,- Euro kassierte – kam natürlich die EU heraus mit ihren knapp über 500.000.000 Einwohnern. Ich hätte die Antwort natürlich auch gewusst, maße mir aber nicht an, deshalb auf 500,- Euro zu bestehen. Ich würde mich schon über den kleinen Betrag von 0,00179 Cent freuen, meinen Anteil vom Preisgeld, das die EU für mich einkassiert hat. Diesen erbitte ich mir freundlichst auf mein Konto zu überweisen.

Das ist natürlich kaum zu bewerkstelligen, solch einen kleinen Betrag an jeden EU-Bürger zu überweisen. Da ich allerdings nicht daran glaube, dass sich die EU nun überhaupt aufmacht, das Preisgeld unter den Preisträgern aufzuteilen, ich sowieso für fraglich halte, ob sich jeder einzelne denn jetzt mehr oder überhaupt mit der EU identifizieren kann, könnte man ja den Anteil der Rechtspopulisten, Million- und Milliardäre, Politiker, Banker und sonstiger Leute, die es nicht nötig haben, unter den Verbliebenen Rechtsgläubigen aufteilen und käme vielleicht auf die stolze Summe von 0,01 Euro pro verbliebenen Einwohner.

Die Zahl, von der eben die Rede war, ist übrigens nicht nur deshalb gewählt, weil ich vermute, dass ca. ein Zehntel der EU-Bevölkerung einen Sch… auf die EU und das Preisgeld geben, vom Ansehen mal ganz zu schweigen, sondern weil ich vermute, dass die EU nicht in der Lage ist, mir das Geld pünktlich zu zahlen, weshalb ich den Rechnungsbetrag schlicht aufgerundet, äh mit Säumniszuschlägen versehen habe, wie sie ja von Staatseite ebenfalls in Betracht gezogen werden, sollte ich mit meiner Steuererklärung zu lange brauchen. Wie Sie sehen, mangelt es auch mir nicht an Selbstbewusstsein, aber wen wundert's, bin ich doch frischgebackener Friedensnobelpreisträger.

Unter Verwendungszweck kann die EU übrigens "Friedensnobelpreis" eintragen, damit ich die Überweisung auch zuordnen kann.

*in: Finanztantenhappen in Freiheit heißen Hering, aus: Max Goldt, Ä - Kolumnen, Rowohlt Taschenbuchverlag 2004.
la-mamma - 11. Dez, 15:20

könnten sie mir vielleicht eines der von ihnen doch sicher auch schon entworfenen diesbezüglichen antragsformulare für WWF (weitere willige Friedensnobelrpeisempfänger) zukommen lassen?

Shhhhh - 11. Dez, 15:23

Sie können sich gerne an meinen obigen Ausführungen diesbezüglich zuschaffen machen, wenn es Ihnen beliebt. Leider habe ich aber noch keine Behörde gefunden, der ich meinen Antrag zusenden kann.
bonanzaMARGOT - 11. Dez, 17:06

Ich bin dafür, dass mir das gesamte Preisgeld überwiesen wird. Diese ganze Herumrechnerei könnte man sich dann sparen. Ich versichere, dass ich der astreinste Europäer und friedlichste Mensch bin, den ich kenne. Ausserdem ging ich mit meiner Wehrdienstverweigerung 1985 in Vorleistung. 20 Monate betreute ich quasi für umme alte Menschen, sogar alte Nazis, und bewies zur Genüge, dass ich tolerant, menschenfreundlich und friedenswillig bin.
Also her mit der Kohle! Ich versichere, dass ich sie nur für meinen bescheidenen Lebensunterhalt ausgeben werde, damit ich mir in Zukunft noch mehr friedliche Gedanken machen kann. Ich glaube an die Kraft der Gedanken ...

Shhhhh - 11. Dez, 17:16

Ich werde dich fürs kommende Jahr für den Friedensnobelpreis vorschlagen, bei dem zuletzt vergebenen halte ich es mit dem "gerecht unter allen teilen".
bonanzaMARGOT - 11. Dez, 17:33

Im Ernst: auf eine symbolische Geldzuweisung von Nullkommasogutwienichts Euro würde ich verzichten. Was mich tatsächlich anpisst, dass die Europa-Vorderen, also die Parlamentarier, aber auch die Regierungen der europäischen Staaten so wenig wohlwollende, anerkennende Worte an das gemeine Volk richten. Die Menschen tragen sehr viel Scheisse mit, wenn sie sich aufgeklärt und überhaupt wahrgenommen fühlen.
Shhhhh - 11. Dez, 19:12

"...wenn sie sich aufgeklärt und überhaupt wahrgenommen fühlen."
Ich fühle weder das Eine noch das Andere. Das sollte mir zu denken geben.
bonanzaMARGOT - 11. Dez, 19:28

Hm. Das Problem ist, dass die "da oben" selbst nicht genau wissen, was sie machen, und welche Effekte ihr Handeln nach sich zieht. Jedenfalls vermittelt es sich mir spätestens nach der Finanzkrise so. Da reden doch viele nur aneinander vorbei, und vorallem sind die wenigsten dabei ehrlich. Denn die Machtverhältnisse können sie noch abschätzen ...
Beim Volk kommt dies - oh Wunder - nicht gut an.
Es wächst die Angst vor einer Europa-Diktatur, wo man als Normalsterblicher trotz Demokratie kein wirkliches Mitspracherecht hat.
Teresa HzW - 11. Dez, 22:15

Tja mit der Folgenabschätzung [des eigenen Handelns] hapert es bei allen Verantwortlichen... ob das mit den kurzen Wahlperioden zusammenhängt, die in einigen Bundesländern während der Nuller Jahre [von vier] auf fünf Jahre heraufgesetzt wurden, überlasse ich zur Beurteilung dem Schelm, der Böses dabei denkt ;-)

Na, solange eben die Besteuerung nicht auf einen Bierdeckel passt, braucht`s eben weiterhin solche Anträge... aber die Druckindustrie will ja auch noch von etwas leben... ;-)
Shhhhh - 12. Dez, 08:35

Ja, leider, Frau HZW. Die Frage ist nun, ist die fehlende Folgenabschätzung als einsetzende Altersdemenz zu werten oder wollen wir da Absicht unterstellen?

Ähnlich sehe ich das auch, Bonanza. Die Diktatur des Proletariats ist überwunden und die Diktatur der Proleten angebrochen.
bonanzaMARGOT - 12. Dez, 09:03

ich denke da eher an eine marionetten-diktatur, und die strippenzieher sind das großkapital.
Trithemius - 12. Dez, 17:23

Boris Becker glaubt ja, nicht du, sondern Angela Merkel habe den Friedensnobelpreis bekommen:
http://www.spiegel.de/panorama/leute/boris-becker-im-shitstorm-a-872455.html

Shhhhh - 13. Dez, 09:05

Genau solche Leute meine ich, als ich schrieb, deren Anteil könne gerne einbehalten werden. Wohnen in der Schweiz und twittern von London aus, sie seien Patrioten.

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