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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Trithemius - 3. Mai, 15:05

Lieber Herr Eckermann

Es ging also um den selbstverwalteten Literatursalon der Leibnizuniversität. Obwohl sich die Universität mit diesem seit 20 Jahren bestehenden Literarischen Salon nach außen hin schmückt, muss der Literarische Salon Drittmittel einwerben, was doch eigentlich eine Schande ist. Wenn das Geld mal nicht reicht und die beiden oben genannten Betreiber sich einen anderen Broterwerb suchen müssen, verfällt der Salon, und das ist mehr als ein bisschen Putz, der von der Decke rieselt oder von der Wand bröckelt, an die sich zufällig dein Professor angelehnt hat. Schließlich hatte man in der Vergangenheit schon unzählige prominente Autoren zu Gast, bessere als den oben genannten Benjamin von Stuckrad-Barre, der auf dem Podium sich auf Kosten der beiden Moderatoren Eckhard Stasch und Jens Meyer-Kovac lustig gemacht, nachher aber sich meinte entschuldigen zu müssen und klar zu machen, dass Arschlochverhalten zu seinem Image gehört.
So etwas haben Stasch und Meyer-Kovac nicht verdient, denn sie betreiben den Literarischen Salon schließlich mit Herzblut. Vielleicht mal andere Leute einladen? Übrigens frage ich mich, warum auf dem "Sympathisantenwisch" oder einem zweiten Blatt nicht eine Wunschliste rundging, in den du deinen Autorenwunsch hättest eintragen können. Ich habe den Eindruck, dass die meisten Studenten sehr zurückhaltend sind, was gewiss mit der Verschulung des Universitätsbetriebs zusammenhängt. Das müssen doch auch die Professoren längst gemerkt haben und auf Abhilfe sinnen. Als Lehrer habe ich gelernt, dass man antizipieren muss, also mögliche Schwierigkeiten im Ablauf vorausehen und entsprechende Alternativen bereithalten muss. Ich habe kürzlich gehört, wie ein junger Dozent von einer neuen Arbeitsmethode schwärmte, die er in Havard kennen gelernt hatte. Die Studierenden sollten in Gruppen diskutieren und einen der ihren beauftragen, das Ergebnis ins Plenum einzubringen. Wenn Dozenten nach Havard reisen müssen, um derlei schlichte Gruppenarbeit kennenzulernen, dann steht es aber leider sehr schlecht mit den pädagogischen Fähigkeiten der Universitätslehrer.

Shhhhh - 3. Mai, 21:13

Danke für deine Ergänzung. Denen, die nicht dabei waren, fehlt natürlich immer der ein oder andere Zusammenhang. Vieles erklärt sich nicht einfach so.
Ich finde übrigens nicht, dass am Programm so grundlegend was geändert werden müsste, und wenn ich tatsächlich etwas fände, was mir gefiele, ginge ich vielleicht sogar einmal hin.
Deinen Eindruck, was die Qualität der Lehrenden angeht, kann ich in seiner Gesamtheit nicht bestätigen. Ich habe vielmehr das Gefühl, dass sich durchaus interessante Ansätze und Konzepte ergeben haben, wie die hier dokumentierte "Vorlesung" zum Beispiel. Es wird durchaus antizipiert.
Den Gefällt-Mir-Zettel um eine Wunschliste zu erweitern, halte ich auch nicht für notwendig, dakommt wahrscheinlich auch nicht viel heraus, weil in einer 90-Minuten-Verantaltung, in der es um Professionalisierung und Schwierigkeiten damit geht, kein Platz für konstruktive Programmvorschläge ist. Dafür findet ja im Anschluss das Seminar von Eckhard Stasch statt, in dem man sich bestimmt viel effizienter und überlegter einbringen kann.

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