Kennig
Der Berliner, der konsequenterweise statt dem „ich“ ein „ick“ zu sprechen versteht, wird mit dieser grammatikalischen Verkürzung wahrscheinlich die wenigsten Probleme haben und im Gegensatz zum Flughafenproblem endlich einmal vor den Hessen zum Zuge kommen, die ein „-ig“ nicht als „-ich“ auszusprechen in der Lage sind, sondern lieber auf den harten Auslaut der vorrangig ( hier sogleich einmal vorgeführt ) attributiv genutzten Endung ( siehe bei der Adjektivbildung mit Endung „–ig“, z.B. schwierig, lustig usw. ) bestehen. In diesem speziellen Fall handelt es sich nämlich nicht um ein Attribut.
Das „kennig“, von dem ich spreche, ist eine schriftsprachlich umgesetzte Verkürzung des lautsprachlichen „kenne ich“. Wie in Sprachen üblich, deren Wandel von der Silben- zur Wortsprache immer weiter fortschreitet, kommt es im Laufe der Zeit zu einer Abschwächung der letzten Silbe, was vor allem am gesprochenen Vokal zu merken ist. Aus ehemals starken Vokalen, wie zum Beispiel dem „a“ wird im Zuge der Abschwächung ein sogenannter Schwalaut. Das Verb „kennen“ geht ja auf die Familie der Wörter um das Verb „können“ zurück, ist, genauer gesagt, eine Kausativbildung aus dem Verb „können“, das – wie könnte es anders sein – im ahd. „kunnan“ hieß. Man beachte vor allem den „starken Vokal“ in der letzten Silbe.
Eine sinnvolle, im Lautsprachlichen längst umgesetzte Verkürzung stellt dann der Wegfall des Vokals am Ende des Wortes dar, was natürlich nur in der gebeugten Form in Verbindung mit dem Personalpronomen „ich“ möglich ist. Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass solche Weglassungen im Schriftsprachlichen nicht ohne Apostroph zu erfolgen haben ( siehe §96 und §97 der derzeit gültigen Rechtschreibregeln ). Diese Verkürzung ist in diesem speziellen Falle auch nur deshalb möglich und nötig, weil sich das „kenne ich“ bzw. auch das „kann ich“ zu einem weit verbreiteten „geflügelten Wort“ entwickelt hat und seitdem auf eine schriftsprachliche Homogenisierung wartet. Das im Satz zuvor hinzugefügte „kann ich“ kommt übrigens bereits ohne Apostroph aus, weil es noch ein wenig „geflügelter“ daherkommt als das „kenn‘ ich“, höchstwahrscheinlich auf ein längst vergessenes Selbstverständnis im urgermanischen Naturell zurückgeht, von dem wir heute nur noch träumen dürfen.
Doch aus welchem Grund nun sollten diese beiden Wörter, also das „kenne“ und das „ich“ zu „kennig“ bzw. „kannig“ verschmelzen? Ganz einfach: Zum einen könnte dies dazu führen, dass das von mir vermutete Selbstverständnis und damit einhergehende Selbstvertrauen des deutschen Landsmannes ( und natürlich auch –frau ) zurückkehrt, und zum anderen ergäbe sich gerade in Zeiten knapper Ressourcen eine sinnvolle Einsparung. Man denke nur einmal an SMS oder Twitter, wo jedes Zeichen kostbar ist. Es wird ja nicht nur bei den Zeichen, sondern sogar in einer Leerstelle gespart, was für Journalisten zwar auf den ersten Blick nicht so schön ist ( Zeilenhonorar ), auf den zweiten jedoch ungeahnte Vorteile mit sich brächte; bei zweimaligem Einsparen der Zeichen und Leerstellen könnte bei der Formulierung „kennig“ statt „kenne ich“ bereits die Abtönpartikel „schon“ angefügt werden, als Bekräftigung sozusagen, und mit dem entsprechenden journalistischen Nachdruck auf die herausragenden Fähigkeiten des deutschen Qualitätsjournalismus verwiesen werden.
Wenn allerdings Punkt 1 meiner Ausführungen, also das wiedergewonnene Selbstverständnis, tatsächlich gesteigert werden kann, weil von „Flügeln getragen“, dann könnte man schon fast wieder von einem Attribut sprechen. Auch dass der Berliner bei der schriftsprachlichen Umsetzung im Vorteil wäre, ist bei näherer Betrachtung keineswegs sicher, denn im attributiven Sinne versteht es die Berliner Kodderschnauze durchaus ein „-ig“ von einem „-ich“ zu unterscheiden. Naja, man kann eben nicht alles haben.
Das „kennig“, von dem ich spreche, ist eine schriftsprachlich umgesetzte Verkürzung des lautsprachlichen „kenne ich“. Wie in Sprachen üblich, deren Wandel von der Silben- zur Wortsprache immer weiter fortschreitet, kommt es im Laufe der Zeit zu einer Abschwächung der letzten Silbe, was vor allem am gesprochenen Vokal zu merken ist. Aus ehemals starken Vokalen, wie zum Beispiel dem „a“ wird im Zuge der Abschwächung ein sogenannter Schwalaut. Das Verb „kennen“ geht ja auf die Familie der Wörter um das Verb „können“ zurück, ist, genauer gesagt, eine Kausativbildung aus dem Verb „können“, das – wie könnte es anders sein – im ahd. „kunnan“ hieß. Man beachte vor allem den „starken Vokal“ in der letzten Silbe.
Eine sinnvolle, im Lautsprachlichen längst umgesetzte Verkürzung stellt dann der Wegfall des Vokals am Ende des Wortes dar, was natürlich nur in der gebeugten Form in Verbindung mit dem Personalpronomen „ich“ möglich ist. Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass solche Weglassungen im Schriftsprachlichen nicht ohne Apostroph zu erfolgen haben ( siehe §96 und §97 der derzeit gültigen Rechtschreibregeln ). Diese Verkürzung ist in diesem speziellen Falle auch nur deshalb möglich und nötig, weil sich das „kenne ich“ bzw. auch das „kann ich“ zu einem weit verbreiteten „geflügelten Wort“ entwickelt hat und seitdem auf eine schriftsprachliche Homogenisierung wartet. Das im Satz zuvor hinzugefügte „kann ich“ kommt übrigens bereits ohne Apostroph aus, weil es noch ein wenig „geflügelter“ daherkommt als das „kenn‘ ich“, höchstwahrscheinlich auf ein längst vergessenes Selbstverständnis im urgermanischen Naturell zurückgeht, von dem wir heute nur noch träumen dürfen.
Doch aus welchem Grund nun sollten diese beiden Wörter, also das „kenne“ und das „ich“ zu „kennig“ bzw. „kannig“ verschmelzen? Ganz einfach: Zum einen könnte dies dazu führen, dass das von mir vermutete Selbstverständnis und damit einhergehende Selbstvertrauen des deutschen Landsmannes ( und natürlich auch –frau ) zurückkehrt, und zum anderen ergäbe sich gerade in Zeiten knapper Ressourcen eine sinnvolle Einsparung. Man denke nur einmal an SMS oder Twitter, wo jedes Zeichen kostbar ist. Es wird ja nicht nur bei den Zeichen, sondern sogar in einer Leerstelle gespart, was für Journalisten zwar auf den ersten Blick nicht so schön ist ( Zeilenhonorar ), auf den zweiten jedoch ungeahnte Vorteile mit sich brächte; bei zweimaligem Einsparen der Zeichen und Leerstellen könnte bei der Formulierung „kennig“ statt „kenne ich“ bereits die Abtönpartikel „schon“ angefügt werden, als Bekräftigung sozusagen, und mit dem entsprechenden journalistischen Nachdruck auf die herausragenden Fähigkeiten des deutschen Qualitätsjournalismus verwiesen werden.
Wenn allerdings Punkt 1 meiner Ausführungen, also das wiedergewonnene Selbstverständnis, tatsächlich gesteigert werden kann, weil von „Flügeln getragen“, dann könnte man schon fast wieder von einem Attribut sprechen. Auch dass der Berliner bei der schriftsprachlichen Umsetzung im Vorteil wäre, ist bei näherer Betrachtung keineswegs sicher, denn im attributiven Sinne versteht es die Berliner Kodderschnauze durchaus ein „-ig“ von einem „-ich“ zu unterscheiden. Naja, man kann eben nicht alles haben.
Shhhhh - 13. Sep, 11:58
"Det Ha´ck"...
aber dette, also ick meen dette mit "ha´ick" (habe ich): det muss mit ck!
Und ´nem janz leise anjedeuteten Hauch von "i" mittenmang.
der satz : mang uns mang is eener mang, der nich mang uns mang jehört. findet hierorts keene anwendung ... wir jehören alle hierher ...
een Sympatisant von nich weit daher.
http://bubi40.twoday.net/stories/woertlich-opus-zwei/